Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Kirchenbezirk Neuenstadt am Kocher - Wikipedia

Kirchenbezirk Neuenstadt am Kocher

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Basisdaten
Landeskirche: Evangelische Landeskirche in Württemberg
Prälatur: Heilbronn
Fläche: km²
Gliederung: 24 Kirchengemeinden
Gemeindeglieder: ca. 33.600 (2005)
Adresse des
Dekanatamtes:
Pfarrgasse 11
74196 Neuenstadt a.K.
Dekan: Traugott Mack
Karte
Lage des Kirchenbezirks Neuenstadt am Kocher innerhalb der Evang. Landeskirche in Württemberg

Der Evangelische Kirchenbezirk Neuenstadt am Kocher ist einer von 51 Kirchenbezirken bzw. Dekanaten der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Der Kirchenbezirk Neuenstadt am Kocher liegt im Norden der württembergischen Landeskirche. Sein Gebiet umfasst den Nordosten des Landkreises Heilbronn, also das Gebiet der politischen Städte und Gemeinden Bad Friedrichshall, Erlenbach, Gundelsheim, Hardthausen am Kocher, Jagsthausen, Langenbrettach (nur Ortsteil Brettach), Möckmühl, Neckarsulm (ohne Stadtteil Obereisesheim), Neudenau (nur Stadtteil Siglingen), Neuenstadt am Kocher (ohne Stadtteil Stein), Oedheim, Roigheim und Widdern.

[Bearbeiten] Nachbarkirchenbezirke

Der Kirchenbezirk Neuenstadt am Kocher grenzt an folgende Kirchenbezirke (im Uhrzeigersinn beginnend im Nordosten): Künzelsau, Öhringen, Weinsberg und Heilbronn (alle Prälatur Heilbronn). Im Westen und Nordwesten hat der Kirchenbezirk Neuenstadt am Kocher eine Grenze mit der Evangelischen Landeskirche in Baden (Kirchenbezirke Mosbach und Adelsheim-Boxberg).

[Bearbeiten] Geschichte

Das Dekanat Neuenstadt am Kocher wurde 1612 errichtet, nachdem im überwiegenden Teil des heutigen Kirchenbezirks durch Württemberg ab 1534 die Reformation eingeführt worden war. Neuenstadt war bis 1807 auch Sitz eines württembergischen Amtes bzw. Oberamtes. Dann wurde der Oberamtssitz nach Neckarsulm verlegt. Neuenstadt am Kocher blieb aber Sitz des Dekanats. Seit 1823 ist es dem Generalat (heute Prälatur) Heilbronn zugeordnet.

[Bearbeiten] Leitung des Kirchenbezirks

Die Leitung des Kirchenbezirks obliegt der Bezirkssynode, dem Kirchenbezirksausschuss (KBA) und dem Dekan. Derzeitiger Dekan ist seit 2006 Traugott Mack (*1955), der zugleich einer der Pfarrer an der Stadtkirche St. Kilian in Neuenstadt am Kocher ist.

[Bearbeiten] Dekane des Kirchenbezirks Neuenstadt am Kocher

leider noch nicht komplett

  • 1814-1821 Jakob Friedrich Märklin (1771-1841)
  • 1865-1871 Heinrich Beckh
  • 1871-1876 Paul Heinrich Franz Pressel (1824-1898)
  • 1876-1889 Friedrich Peter Gößler (1831-1896)
  • 1889-1937 ?
  • 1937-1947 Dr. Friedrich Held (1901-1977)
  • 1947-1966 ?
  • 1966-1980 Martin Schubert (1915-2003)
  • 1980-1992 Johannes Georg Stockburger (*1927)
  • 1993-2006 Christoph Hirsch (*1945)
  • 2006-heute Traugott Mack (*1955)

[Bearbeiten] Kirchengemeinden

Im Kirchenbezirk Neuenstadt am Kocher gibt es insgesamt 24 Kirchengemeinden. Davon haben sich drei Kirchengemeinden zur Gesamtkirchengemeinde Neckarsulm zusammengeschlossen, bleiben aber weiterhin selbständige Körperschaften des öffentlichen Rechts. Die jeweils in Klammern hinter dem Namen der Kirchengemeinde angegebenen Gemeindegliederzahlen beziehen sich auf das Jahr 2005 und sind gerundet.

Das Gebiet des Kirchenbezirks Neuenstadt am Kocher gehörte einerseits schon früh zu Württemberg, das ab 1534 die Reformation einführte, andererseits auch zum Deutschen Orden und dem Bistum Mainz, wo sich die Reformation nicht durchsetzten konnte. Daher ist dieser Teil des Kirchenbezirks, der vor allem den Westen und Südwesten umfasst, überwiegend katholisch geprägt. In den früher württembergischen Dörfern gibt es meist eine evangelische Kirchengemeinde und eine alte Kirche. In allen anderen Orten (außer Gundelsheim und Neckarsulm) zogen Protestanten überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zu und errichteten inzwischen dort teilweise eigene Kirchen und Kirchengemeinden.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Bittelbronn

Die Kirchengemeinde Bittelbronn (ca. 120) umfasst den Stadtteil Bittelbronn der Stadt Möckmühl. Kirchlich war Bittelbronn stets Filiale von Möckmühl. Daher wird die Kirchengemeinde Bittelbronn vom Pfarramt Möckmühl I betreut. Doch gibt es eine kleine Kirche in einem ummauerten Kirchhof.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Brettach

Die Kirchengemeinde Brettach (ca. 1.400) umfasst den Ortsteil Brettach der Gemeinde Langenbrettach. Der Ortsteil Langenbeutingen bildet eine eigenständige Kirchengemeinde, die zum Kirchenbezirk Öhringen gehört. Eine Kirche ist seit 1264 erstmals erwähnt. 1471 wird sie St. Peter und Paul genannt. Sie gehörte den Herren von Weinsberg. Die Kirche in ummauerten Kirchhof war ursprünglich eine Wehrkirche mit Turmchor. 1578 erhielt sie ihre heutige Form. Sie besitzt einen hochbarocken Apostelaltar von 1681.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Bürg

Die Kirchengemeinde Bürg (ca. ) umfasst den Stadtteil Bürg der Stadt Neuenstadt am Kocher. Kirchlich gehörte Bürg zunächst zu Kochertürn. Die Herren von Gemmingen führten die Reformation ein. Dann gehörte der Ort als Filiale zu Neuenstadt am Kocher, bis 1766 eine eigene Pfarrei errichtet wurde. Die heutige Kirche wurde um 1650 als frühbarocke Kirche erbaut. Sie besitzt Grabdenkmäler der Herren von Gemmingen. Heute wird die Kirchengemeinde vom Pfarramt Cleversulzbach betreut.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Cleversulzbach

Die Kirchengemeinde Cleversulzbach (ca. 900) umfasst den Stadtteil Cleversulzbach der Stadt Neuenstadt am Kocher. Der Ort gehörte kirchlich zunächst zu Helmbund bzw. dem späteren Neuenstadt. Eine Kirche wird bereits 1490 erstmals erwähnt, welche 1592 zur Pfarrkirche erhoben wurde. Die Kirche mit kreuzgewölbtem Chor im Ostturm wurde 1958 umgebaut. Das Pfarramt Cleversulzbach betreut auch die Nachbarkirchengemeinde Bürg.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Erlenbach-Binswangen

Die Kirchengemeinde Erlenbach-Binswangen (ca. 1.330) umfasst die Gemeinde Erlenbach. Beide Orte waren von alters her katholisch. Sie gehörten zum Deutschordensamt Neckarsulm. Überwiegend erst nach dem 2. Weltkrieg zogen auch Protestanten nach Erlenbach und in den 1935 eingemeindeten Ort Binswangen. 1965 wurde eine eigene Kirche erbaut, die zunächst von der Pfarrei Neckarsulm betreut wurde. Später wurde sie eigene Pfarrei und eine selbständige Kirchengemeinde.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Gochsen

Die Kirchengemeinde Gochsen (ca. 1.000) umfasst den Ortsteil Gochsen der Gemeinde Hardthausen am Kocher. Der Ort gehörte kirchlich zunächst zu Kochersteinsfeld. 1315 stiftete Weinsberg eine Pfarrei. Die Kirche wurde 1601 erbaut und 1878 von Leins völlig umgebaut. Der Turm ist älter.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Gundelsheim

Die Kirchengemeinde Gundelsheim (ca. 1.650) umfasst die Stadt Gundelsheim ohne den Stadtteil Obergriesheim, der zur Kirchengemeinde Jagstfeld gehört (?). Gundelsheim mit den zugehörigen Stadtteilen ist als ehemalige Besitzung des Deutschen Ordens von alters her katholisch. In der Kernstadt Gundelsheim zogen im 19. Jahrhunderts auch Protestanten zu. Sie konnten sich 1896 eine eigene Kirche erbauen und auch eine eigene Kirchengemeinde errichten. Diese betreut auch die überwiegend erst nach dem 2. Weltkrieg zugezogenen Protestanten in den Stadtteilen.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Jagstfeld

Die Kirchengemeinde Jagstfeld (ca. 2.200) umfasst die Stadtteile Jagstfeld und Untergriesheim der Stadt Bad Friedrichshall, den Stadtteil Obergriesheim der Stadt Gundelsheim und die Gemeinde Offenau. Jagstfeld war als Besitzung des Deutschen Ordens von alters her katholisch. Überwiegend erst nach dem 2. Weltkrieg zogen auch Protestanten zu, die zunächst von der Pfarrei Kochendorf betreut wurden. 1951 wurde in Jagstfeld eine eigene Pfarrei errichtet werden. 1967 erbaute sich die Gemeinde eine eigene Kirche, die Erlöserkirche, an der auch eine eigene Kirchengemeinde errichtet wurde. Sie betreut heute auch die Protestanten aus den überwiegend katholischen Nachbarorten Obergriesheim, Untergriesheim und Offenau.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Jagsthausen

Die Kirchengemeinde Jagsthausen (ca. 900) umfasst die Gemeinde Jagsthausen ohne Olnhausen, das eine eigene Kirchengemeinde bildet, die jedoch vom Pfarramt Jagsthausen mit betreut wird. Kirchlich gehörte Jagsthausen zunächst zu Widdern. Eine Kirche zu Unserer Lieben Frau wird jedoch bereits 1294 erstmals erwähnt. Das Patronat stand den jeweiligen Ortsherren zu, die 1560 die Reformation einführten. Die heutige Pfarrkirche ist eine mehrmals umgebaute gotische Chorturmanlage mit unregelmäßigem sechseckigem Turm. Sie besitzt mehrere Grabdenkmäler der Herren von Berlichingen.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Kochendorf

Die Kirchengemeinde Kochendorf (ca. 5.900) umfasst die Stadtteile Kochendorf, Hagenbach und Plattenwald der Stadt Bad Friedrichshall sowie die Gemeinde Oedheim (mit Ortsteil Degmarn). Eine Kirche wird in Kochendorf bereits 1274 erstmals erwähnt. 1294 wurde sie von den Herren von Kochendorf an das Stift Wimpfen verkauft. Die Ortsherrschaft, Wolf Conrad Greck, führte 1549 die Reformation ein und mit dem Übergang an Württemberg 1805 wurde Kochendorf eine Gemeinde der württembergischen Landeskirche. Sie ist somit die älteste evangelische Kirchengemeinde auf dem Gebiet der heutigen Stadt Bad Friedrichshall.

Die Kirche in Kochendorf mit romanischem Ostturm (ursprünglich dem Hl. Sebastian geweiht) wurde 1595 und 1661 umgebaut. Im 2. Weltkrieg wurde sie 1945 schwer beschädigt, 1948 jedoch wieder aufgebaut. Von der Pfarrei Kochendorf, die heute aus drei Pfarrern besteht, werden auch die Protestanten der überwiegend katholischen Nachbarorte Hagenbach, Oedheim und Degmarn (dieser Ort gehörte früher zur Kirchengemeinde Neuenstadt) betreut, in welche vor allem nach dem 2. Weltkrieg auch Protestanten zuzogen, ferner die Protestanten des neuen Stadtteils Plattenwald, der überwiegend seit den 1990er Jahren als Wohnbauschwerpunkt der Stadt Bad Friedrichshall aufgesiedelt wurde.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Kochersteinsfeld

Die Kirchengemeinde Kochersteinsfeld (ca. 800) umfasst den Ortsteil Kochersteinsfeld der Gemeinde Hardthausen am Kocher. Die Pfarrkirche zu Unserer Lieben Frau wurde 1281 erstmals erwähnt als das Kloster Amorbach den Kirchensatz an Weinsberg verkaufte. 1432 kam er an das Stift Mosbach. Die heutige Kirche ist ein Bau von 1733 mit Ostturm. 1877 wurde sie erneuert.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Lampoldshausen

Die Kirchengemeinde Lampoldshausen (ca. 700) umfasst den Ortsteil Lampoldshausen der Gemeinde Hardthausen am Kocher. Der Ort war kirchlich zunächst eine Filiale von Kochersteinsfeld. Eine Kirche St. Nikolaus wurde 1333 erstmals erwähnt. Sie gehörte dem Stift Möckmühl. Die Kirche hat einen romanischen Turmchor mit romanischen und frühgotischen Wandmalereien. 1745 wurde sie erneuert.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Möckmühl

Die Kirchengemeinde Möckmühl (ca. 2.900) umfasst die Kernstadt von Möckmühl. Die Kirche St. Bonifatius wurde bereits 815 erstmals erwähnt. 976 kam sie mit dem Kloster Mosbach an das Hochstift Worms. 1285 wurde sie dem Chorherrenstift Mosbach inkorporiert, das den Kirchensatz 1549 an Württemberg abtrat. Die ursprünglich spätgotische Kirche brannte 1898 ab. An ihrer Stelle wurde die heutige Kirche im neugotischen Stil erbaut. Von der Vorgängerkirche sind lediglich zwei Geschosse des Turms sowie der Chor mit Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert erhalten. In der Kirchengemeinde Möckmühl sind heute zwei Pfarrer tätig. Das Pfarramt I betreut auch die Gemeindeglieder der Kirchengemeinde Bittelbronn. Das Pfarramt II betreut auch die Gemeindeglieder der Kirchengemeinde Ruchsen.

[Bearbeiten] Gesamtkirchengemeinde Neckarsulm

Die Gesamtkirchengemeinde Neckarsulm (ca. 6.150) umfasst die Kernstadt und die Stadtteile Amorbach und Dahenfeld (?) der Stadt Neckarsulm. Der Stadtteil Obereisesheim bildet eine eigenständige Kirchengemeinde, die zum Kirchenbezirk Heilbronn gehört.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Neckarsulm Stadtkirche

Die Kirchengemeinde Neckarsulm Stadtkirche (ca. 1.600) umfasst die Kernstadt von Neckarsulm, soweit das Gebiet nicht zur Martin-Luther-Kirche gehört. Neckarsulm blieb als Besitzung des Deutschen Ordens auch nach der Reformation katholisch. Im Zuge der Industrialisierung zogen im 19. Jahrhundert auch Protestanten zu, so dass 1850 eine eigene Gemeinde errichtet werden konnte. Die Gottesdienste fanden zunächst in der Schlosskapelle statt. 1888 konnte sich die Gemeinde dann die heutige Stadtkirche erbauen. 1955 wurde im Stadtteil Amorbach die Heilig-Geist-Kirche erbaut und eine eigene Kirchengemeinde errichtet.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Neckarsulm Heilig-Geist-Kirche

Die Kirchengemeinde Neckarsulm Heilig-Geist-Kirche (ca. 1.950) umfasst den Stadtteil Amorbach der Stadt Neckarsulm. Die Heilig-Geist-Kirche wurde 1955 erbaut und danach auch eine eigene Kirchengemeinde errichtet. Es war die zweite evangelische Kirche innerhalb der Stadt von Neckarsulm.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Neckarsulm Martin-Luther-Kirche

Die Kirchengemeinde (ca. 2.600) umfasst den nördlichen Teil der Kernstadt von Neckarsulm. Neben der Stadtkirche und der Heilig-Geist-Kirche in Amorbach ist die Martin-Luther-Kirche die dritte evangelische Kirche von Neckarsulm.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Neuenstadt am Kocher

Die Kirchengemeinde Neuenstadt am Kocher (ca. 2.900) umfasst die Kernstadt und die Stadtteile Kochertürn und Stein am Kocher der Stadt Neuenstadt am Kocher.

Mutterkirche der heutigen Stadt Neuenstadt am Kocher war die Pfarrkirche St. Kilians in Helmbund, der Vorgängersiedlung Neuenstadts, etwa 1 km östlich der heutigen Stadt. Diese Kirche wurde 1286 erstmals erwähnt. Über die Herren von Ernstein gelangte sie an das Kloster Schöntal, dem sie 1301 inkorporiert wurde. Bis 1481 blieb sie Pfarrkirche auch der neuen Stadt. Im 30jährigen Krieg wurde die Kirche fast vollständig zerstört. Heute steht nur noch eine Ruine mit einem 1955 instandgesetzten Chor. Die heutige Pfarrkirche in Neuenstadt ging aus einer Nikolauskapelle hervor, die 1481 zur Pfarrkirche erhoben wurde. Dabei wurde der Name St. Kilian der bisherigen Kirche in Helmbund auf die neue Pfarrkirche übertragen. Die Kirche entstand 1595/96 durch Umbau einer gotischen Kirche. Als Kirchturm dient der Obere Torturm. Die Kirche besitzt zahlreiche Grabdenkmäler und ein hochbarockes Altarkruzifix aus Alabaster, eine spätbarocken Orgelprospekt von 1741 und einen spätgotischen Taufstein von 1499. Die Gruft beherbergt Sarkophage der Herzöge von Württemberg-Neuenstadt.

Die Stadtteile Kochertürn und Stein am Kocher waren seit alters her katholische Orte. Erst nach dem 2. Weltkrieg zogen auch Protestanten in diese Dörfer. Während die Kochertürner Protestanten von Anfang an zur Kirchengemeinde Neuenstadt gehörten, wurden die Steiner Protestanten zunächst von der Pfarrei Sulzbach, später von Ruchsen aus betreut, zumal der Ort damals zur badischen Landeskirche gehörte. Mit dem Wechsel der Kirchengemeinde Ruchsen in die württembergische Landeskirche bzw. mit der Eingliederung Steins in die württembergische Stadt Neuenstadt wurden die Protestanten aus Stein der Kirchengemeinde Neuenstadt zugeordnet.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Olnhausen

Die Kirchengemeinde Olnhausen (ca. ) umfasst den Ortsteil Olnhausen der Gemeinde Jagsthausen, von dessen Pfarramt sie mitbetreut wird. Ursprünglich gehörte Olnhausen wie der Hauptort Jagsthausen kirchlich zu Widdern. 1329 erhielt der Ort eine eigene Kaplanei und im 16. Jahrhundert auch eine Pfarrei. Sie wurde aber meist von Jagsthausen aus versehen. Der Kirchensatz gehörte zunächst dem Stift Mosbach, seit der Reformation der Kurpfalz. Die gotische Kirche wurde 1880 erneuert.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Roigheim

Die Kirchengemeinde Roigheim (ca. 900) umfasst die Gemeinde Roigheim. Eine Kirche wurde 1299 erstmals erwähnt, als der Kirchensatz vom Hochstift Würzburg dem Kloster Amorbach geschenkt wurde. Von dort kam er 1687 an Württemberg. Die Kirche war Mutterkirche für einige Nachbarorte. Die heutige Kirche wurde 1902 erbaut. Dabei wurde der gotische Turm der früheren Kirche von 1457 beibehalten.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Ruchsen

Die Kirchengemeinde Ruchsen (ca. 440) umfasst den Stadtteil Ruchsen der Stadt Möckmühl. Eine Kirche wird in Ruchsen 1331 als Filiale von Möckmühl erwähnt. Mitte des 15. Jahrhunderts hatte das Stift Mosbach das Patronatsrecht. Die klösterlich-mainzische Ortsherrschaft führte die Reformation ein. Die heutige Kirche in Ruchsen wurde 1823 erbaut. Dabei wurde der alte Chorturm weiterverwendet. Da der Ort seit 1806 zu Baden gehörte, war Ruchsen auch kirchlich der badischen Landeskirche zugeordnet. Am 1. Januar 1976 wechselte Ruchsen in die württembergische Landeskirche, da er politisch inzwischen ins württembergische Möckmühl eingemeindet worden war.

Im Mittelalter gehörte auch der heutige Möckmühler Stadtteil Korb als Filiale zur Pfarrei Ruchsen. Die Ortsherrschaft führte in Korb die Reformation ein. 1612 erhielt Korb jedoch einen eigenen Pfarrer. Nachdem der Ort 1846 im Tausch mit Anteilen Widderns von Württemberg an das Großherzogtum Baden gelangt war, wechselte er 1847 auch kirchlich in die badische Landeskirche. Der Ort bildet dort bis heute eine eigene evangelische Kirchengemeinde (ca. 190 Gemeindeglieder) innerhalb des Kirchenbezirks Adelsheim-Boxberg.

In die überwiegend katholischen Orte Neudenau und Herbolzheim zogen nach dem Zweiten Weltkrieg auch Protestanten zu. Diese wurden zunächst von der Pfarrei Sulzbach (Baden), später von Ruchsen aus betreut. (Zuordnung heute?)

Früher wurden auch die (wenigen) Protestanten aus Stein am Kocher von Ruchsen aus betreut, zumal Stein überwiegend katholisch ist. Nachdem der Ort jedoch in die Stadt Neuenstadt am Kocher eingemeindet wurde, wechselte er auch kirchlich zur Kirchengemeinde Neuenstadt am Kocher.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Siglingen

Die Kirchengemeinde Siglingen (ca. 1.350) umfasst den Stadtteil Siglingen mit den zugehörigen Weilern Kreßbach und Reichertshausen der Stadt Neudenau. Der Ort gehörte kirchlich zu Züttlingen. Württemberg errichtete 1542 eine eigene Pfarrei. Eine Kapelle St. Ulrich wurde aber 1421 erstmals erwähnt. Die heutige Pfarrkirche wurde 1636 erbaut, 1650 durch einen Brand zerstört, dann aber wieder aufgebaut und 1867 erneuert.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Unterkessach

Die Kirchengemeinde Unterkessach (ca. ) umfasst den Stadtteil Unterkessach der Stadt Widdern. Eine Kirche stand möglicherweise früher außerhalb des Ortes. Im Spätmittelalter bestand eine Pfarrei. Die Ortsherrschaft führte die Reformation ein. 1652 wurde die Pfarrei aufgehoben und mit Widdern vereinigt. Nachdem der Ort politisch 1846 dem Großherzogtum Baden angegliedert worden war, wechselte er 1847 auch kirchlich in die badische Landeskirche. Er wurde dort von der Pfarrei Leibenstadt betreut. Infolge der Eingliederung in die württembergische Stadt Widdern wechselte Unterkessach dann wieder zur württembergischen Landeskirche. Die Kirchengemeinde wird seither wieder vom Pfarramt Widdern betreut. Die heutige Kirche wurde 1735/38 wohl unter Verwendung eines alten Turmes vor polygonalem Chor erbaut.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Widdern

Die Kirchengemeinde Widdern (ca. 1.100) umfasst die Kernstadt von Widdern. Die Pfarrkirche St. Laurentius wurde 1258 vom Hochstift Würzburg an das Stift Mosbach. Durch die Pfalz wurde die Reformation eingeführt. Die spätgotische Kirche wurde 1892 durch Lell völlig umgebaut. Sie enthält verschiedene Grabmäler der Ganerben. Der Ort war nämlich in früherer Zeit auf verschiedene Herrschaften aufgeteilt. So hatten beispielsweise im 18. Jahrhundert Würzburg, Württemberg, Gemmingen und Züllnhart Anteil an Widdern. Von 1806 bis 1846 war die Stadt ein badisch-württembergisches Kondominat und kam dann ganz an Württemberg. Das Pfarramt in Widdern betreut heute auch die Nachbarkirchengemeinde Unterkessach.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Züttlingen

Die Kirchengemeinde Züttlingen (ca. 650) umfasst den Stadtteil Züttlingen (mit Assumstadt) der Stadt Möckmühl. Eine Kirche St. Lukas wurde 1325 vom Bischof von Würzburg dem Stift Mosbach inkorporiert. Später gehörte diese den Besitzern von Assumstadt, dem Nachbarort, der stets zu Züttlingen gehörte. Die gotische Pfarrkirche in Züttlingen wurde 1844 abgebrochen. Übrig blieb nur der Chor, der seit 1873 als Gruftkirche der Freiherren von Ellrichshausen dient. Anstelle der alten Kirche wurde 1856 die heutige Kirche erbaut. Sie wurde 1963 und 1969 renoviert. Die bereits 1453 erwähnte Kirche St. Christoph in Assumstadt wurde 1797 abgebrochen.

[Bearbeiten] Literatur

Das Land Baden-Württemberg - Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart - Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg, Stuttgart, 1980, ISBN 3-17-005708-1.

[Bearbeiten] Weblinks

Internetauftritt der Kirchengemeinde Neuenstadt; der Kirchenbezirk Neuenstadt am Kocher hat bislang noch keinen eigenen Internetauftritt


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