Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Kirchenbezirk Backnang - Wikipedia

Kirchenbezirk Backnang

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Basisdaten
Landeskirche: Evangelische Landeskirche in Württemberg
Prälatur: Heilbronn
Fläche: km²
Gliederung: 23 Kirchengemeinden
Gemeindeglieder: ca. 48.200 (2005)
Adresse des
Dekanatamtes:
Stiftshof 9
71522 Backnang
Dekan: Wolfgang Traub
Karte
Lage des Kirchenbezirks Backnang innerhalb der Evang. Landeskirche in Württemberg

Der Evangelische Kirchenbezirk Backnang ist einer von 51 Kirchenbezirken bzw. Dekanaten der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Der Kirchenbezirk Backnang liegt in der nördlichen Mitte der württembergischen Landeskirche. Sein Gebiet umfasst den Norden des Rems-Murr-Kreis, also das Gebiet der politischen Städte und Gemeinden Allmersbach im Tal, Althütte, Aspach, Backnang, Burgstetten, Großerlach, Murrhardt, Oppenweiler, Spiegelberg, Sulzbach an der Murr und Weissach im Tal.

[Bearbeiten] Nachbarkirchenbezirke

Der Kirchenbezirk Backnang grenzt an folgende Kirchenbezirke (im Uhrzeigersinn beginnend im Norden): Weinsberg, Schwäbisch Hall, Gaildorf, Schorndorf und Waiblingen (alle Prälatur Heilbronn) sowie Marbach (Prälatur Stuttgart).

[Bearbeiten] Geschichte

Das Gebiet um Backnang gehörte nach endgültiger Einführung der Reformation (in Backnang selbst erst 1552) zunächst zum Dekanat Marbach. 1695 wurde Backnang Sitz eines eigenes Dekanats. Es gehörte zunächst zum Generalat Lorch, ab 1599 zu Adelberg. Seit 1810 ist es dem Generalat (heute Prälatur) Heilbronn zugeordnet, doch gehörte es von 1992 bis 2003 zur Prälatur Ludwigsburg. Nach Auflösung des Kirchenbezirks Welzheim zum 1. Januar 1978 wurden einige Gemeinden dem Dekanat Backnang zugeordnet.

[Bearbeiten] Leitung des Kirchenbezirks

Die Leitung des Kirchenbezirks obliegt der Bezirkssynode, dem Kirchenbezirksausschuss (KBA) und dem Dekan. Derzeitiger Dekan ist seit 2000 Wolfgang Traub (*1956), der zugleich einer der Pfarrer an der Stiftskirche in Backnang ist.

[Bearbeiten] Dekane des Kirchenbezirks Backnang

leider noch nicht komplett

  • 1870-1892 Christian Friedrich Kalchreuter (1819-1904)
  • 1897-1920 Dr. Theodor Friedrich Köstlin (1845-1932)
  • 1920-1945 ?
  • 1945-1950 Kurt Pfeifle (1900-1974)
  • 1950-1968 ?
  • 1968-1979 Albert Widmann (*1913)
  • 1979-1992 Gerhard Greiner (*1927)
  • 1993-2000 Ulrich Warth (*1937)
  • 2000-heute Wolfgang Traub (*1956)

[Bearbeiten] Kirchengemeinden

Im Kirchenbezirk Backnang gibt es insgesamt 23 Kirchengemeinden. Davon haben sich die fünf Kirchengemeinden Backnangs zur Gesamtkirchengemeinde Backnang zusammengeschlossen, bleiben aber weiterhin eigenständige Körperschaften des öffentlichen Rechts. Die jeweils in Klammern hinter dem Namen der Kirchengemeinde angegebenen Gemeindegliederzahlen beziehen sich auf das Jahr 2005 und sind gerundet.

Das Gebiet des Kirchenbezirks Backnang gehört überwiegend zum alten Kernland Württemberg, wo ab 1534 die Reformation eingeführt wurde. Daher ist das gesamte Gebiet überwiegend evangelisch geprägt und es gibt auch fast in jedem Dorf eine evangelische Kirchengemeinde und meist auch eine alte Kirche. In allen Orten (außer Backnang) zogen Katholiken überwiegend erst nach dem 2. Weltkrieg zu.

Die 23 Kirchengemeinden des Kirchenbezirks Backnang sind zu den fünf Distrikten Backnang, Mittleres Murrtal, Oberes Murrtal, Murrhardt und Weissacher Tal zusammengeschlossen. Der Distrikt Backnang umfasst die fünf Kirchengemeinden der Gesamtkirchengemeinde Backnang, zum Distrikt Mittleres Murrtal gehören die Kirchengemeinden Burgstall, Erbstetten, Großaspach, Kleinaspach und Rietenau, zum Distrikt Oberes Murrtal die Kirchengemeinden Grab, Großerlach, Oppenweiler, Spiegelberg und Sulzbach, zum Distrikt Murrhardt die Kirchengemeinden Murrhardt, Fornsbach und Kirchenkirnberg und zum Distrikt Weissacher Tal die Kirchengemeinden Allmersbach im Tal, Althütte, Lippoldsweiler, Oberbrüden und Weissach im Tal.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Allmersbach im Tal

Die Kirchengemeinde Allmersbach im Tal (ca. 2.500) umfasst die Gemeinde Allmersbach im Tal. Der Ort gehörte kirchlich zunächst zu Unterweissach. Seit der Reformation betreute der Diakon aus Backnang den Ort. 1839 wurde in Allmersbach eine eigene Pfarrverweserei eingerichtet und 1864 eine eigene Pfarrei. Eine Kirche hat der Ort jedoch bereits seit dem Mittelalter. Von der gotischen Kirche St. Anna ist aber nur noch der Chor erhalten. Das Schiff wurde 1754 angebaut. 1973 baute sich die Kirchengemeinde ein neues Gemeindezentrum an der Heutensbacher Straße. Die alte Dorfkirche wurde an die politische Gemeinde Allmersbach im Tal verkauft. Dort finden heute nur noch sporadisch Gottesdienste statt.

Heutensbach war kirchlich stets eine Filiale von Unterweissach. 1976 wurde der Ortsteil kirchlich Allmersbach zugeordnet, nachdem er politisch bereits seit 1971 ein Ortsteil der Gemeinde war.

An der Kirchengemeinde Allmersbach im Tal sind heute zwei Pfarrer tätig.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Althütte

Die Kirchengemeinde Althütte (ca. 2.100) umfasst die Gemeinde Althütte mit Ausnahme einiger kleiner Weiler. Kirchlich gehörte der Ort zunächst zu Rudersberg. 1853 wurde in Althütte eine ständige Pfarrverweserei, 1862 eine Pfarrei errichtet. Eine eigene Kirche hat Althütte seit 1859. Sechselberg und Waldenweiler gehörten kirchlich zu Unterweissach. Seit 1864 gehörte Sechselberg zu Lippoldsweiler und erst ab 1976 zu Althütte, während Waldenweiler bereits 1862 zu Althütte kam. Einige zu Sechselberg gehörigen Weiler (z.B. Fautsbach) gehören heute noch zur Kirchengemeinde Murrhardt. In Sechselberg wurde 1949 auch eine eigene Kirche erbaut. In Althütte hat die Kirchengemeinde auch ein Gemeindehaus.

[Bearbeiten] Gesamtkirchengemeinde Backnang

Die Gesamtkirchengemeinde Backnang (ca. 15.000) umfasst das Stadtgebiet Backnangs ohne den Stadtteil Strümpfelbach. Sie besteht aus den nachfolgenden fünf Kirchengemeinden.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Backnang Stiftskirche

Die Kirchengemeinde Backnang Stiftskirche (ca. 3.650) umfasst die historische Kernstadt Backnangs. Die Stiftskirche St. Pankratius wurde 1116 erstmals erwähnt. Anstelle der Pankratiuskirche wurde 1122 eine Michaelskirche als Pfarrkirche erbaut, die 1160 dem Stift inkorporiert wurde. 1477 wurde das Stift in ein weltliche Kollegiatstift umgewandelt, 1557 starb der letzte Propst. 1635 nahmen die Jesuiten für kurze Zeit (bis 1648) das Stift in Besitz. Die heutige Stiftskirche (ehemalige Pankratiuskirche) ist ein spätromanischer Bau mit Chorseitentürmen und spätgotischem Chor mit Netzrippengewölbe. Das Schiff wurde 1697 nach einem Brand von 1693 erbaut. Die Krypta der Kirche war einst Grablege der badischen Markgrafen. Hier sind Erzplatten mit badischen Wappen zu sehen. Die Michaelskirche brannte 1693 ab. Übrig blieb nur der frühgotische Chor, der mit einem neugeformten Turm überbaut wurde. Das Totenkirchle (ehemals zu Unserer Lieben Frau bzw. St. Lorenz) ist ein spätgotischer Bau an der Sulzbacher Straße. Ein Gemeindehaus besitzt die Gemeinde am Heininger Weg.

Bis in die 1960er Jahre war die Stiftskirche die einzige evangelische Kirche der Kernstadt. Durch Zuwachs wurde die Kirchengemeinde zu groß. Es entstanden 1962 die Matthäuskirche und später die Markuskirche mit jeweils einer eigenen Kirchengemeinde.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Backnang Markuskirche

Die Kirchengemeinde Backnang Markuskirche (ca. 3.000) umfasst den Nordwesten der Kernstadt sowie den Stadtteil Schöntal der Stadt Backnang. Die Gemeinde entstand in den 1970er Jahren durch Abtrennung von der Stiftsgemeinde. Bei der Markuskirche wurde 1993 ein modernes Gemeindezentrum erbaut. Die Kirchengemeinde ist Träger zweier Kindergärten, einer im Markusgemeindezentrum sowie der Geschwister-Scholl-Kindergarten.

Die Markuskirchengemeinde feiert alle zwei Wochen auch Gottesdienste in der kleinen Kirche in Stadtteil Mittelschöntal. Die dortige Kirche befindet sich im Eigentum der Michael Hahn'schen Gemeinschaft, mit der ein Nutzungsabkommen besteht.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Backnang Matthäuskirche

Die Kirchengemeinde Backnang Matthäuskirche (ca.4.000) umfasst den Nordosten der Kernstadt Backnang, unter anderem auch die Wohngebiete Plattenwald und Plaisir. Die Kirchengemeinde entstand Anfang der 1960er Jahre durch Abtrennung von der Stiftskirchengemeinde, die durch Zuzüge stark angewachsen war. Die Matthäuskirche am Häfnersweg wurde 1960-1963 von Architekt Rall erbaut. Neben dem dortigen Matthäusgemeindezentrum verfügt die Kirchengemeinde auch über einen Gemeinderaum im Pfarrhaus am Melanchthonweg.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Backnang Sachsenweiler

Die Kirchengemeinde Backnang Sachsenweiler-Steinbach (ca. 1.350) umfasst die Stadtteile Sachsenweiler und Steinbach der Stadt Backnang. Der kleine Weiler Sachsenweiler gehörte bis 1936 zur Gemeinde Unterweissach und wurde dann nach Backnang umgemeindet. Er teilte daher kirchlich die Geschicke dieser Kommunen. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Weiler stark ausgebaut und 1969 erhielt er eine eigene Kirche, die Petruskirche mit Gemeindezentrum.

Steinbach war bis 1941 eine eigenständige Gemeinde und kam dann zu Backnang. Kirchlich gehört der Ort heute zu Sachsenweiler. Doch gibt es hier eine eigene Kirche, die Stephanuskirche mit Gemeindesaal.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Backnang Waldrems-Maubach-Heiningen

Die Kirchengemeinde Backnang Waldrems-Maubach-Heiningen (ca. 2.600) umfasst die Stadtteile Heiningen, Maubach und Waldrems der Stadt Backnang. Die drei Stadtteile gehörten seit dem 15. Jahrhundert zu Württemberg und waren teilweise an die Nothaft verpfändet. Kirchlich gehörten sie zu Backnang. Nach dem 2. Weltkrieg wuchsen diese Stadtteile stark an. So wurde 1961 in Waldrems/Heiningen eine eigene Kirche, die Auferstehungskirche erbaut und eine eigene Kirchengemeinde errichtet. Später wurde in Maubach eine zweite Kirche, die Pauluskirche erbaut. Gemeindehäuser gibt es beim Gemeindezentrum der Pauluskirche und in Heiningen (Flattichhaus).

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Burgstall

Die Kirchengemeinde Burgstall (ca. 900) umfasst den Ortsteil Burgstall der Gemeinde Burgstetten. Eine Kirche wird in Burgstall 1317 erstmals erwähnt. Über die Grafen von Löwenstein kam sie an das Kloster Weiler bei Esslingen und schließlich an Württemberg. Die spätgotische Kirche (ab 1581 als dem Hl. Georg bezeug) hat ein netzgewölbter Ostchortum, eine Steinkanzel und eine Sakristei mit altem Tonnengewölbe. 1871 wurde die Kirche renoviert. Die Kirchengemeinde verfügt auch über ein Gemeindehaus.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Erbstetten

Die Kirchengemeinde Erbstetten (ca. 1.100) umfasst den Ortsteil Erbstetten der Gemeinde Burgstetten. Eine Kirche wird in Erbstetten bereits 1287 erstmals genannt. Über die Grafen von Löwenstein kam sie an das Kloster Lichtenstern. 1474 wurde die spätgotische Chorturmkirche verändert. Der Chor hat ein Netzrippengewölbe, die Nordkapelle ist kreuzrippengewölbt. 1584 wird sie als Laurentiuskirche genannt. Das Schiff wurde 1621 und 1864 erweitert. Der Taufstein und das Altarkreuz sind spätgotisch. Eine Glocke der Kirche wurde 1503 von Pantlion Sydler aus Esslingen gegossen. Die Kirchengemeinde verfügt auch über ein Gemeindehaus.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Fornsbach

Die Kirchengemeinde Fornsbach (ca. 900) umfasst den Stadtteil Fornsbach der Stadt Murrhardt. Kirchlich gehörte der Ort stets zu Murrhardt. Eine Kapelle St. Mauritius wird 1440 erstmals erwähnt. Nach der Reformation betreute der Diakon aus Murrhardt den Ort. Erst 1901 wurde Fornsbach eine eigene Pfarrei. Die ursprünglich romanische, in gotischer Zeit umgebaute Chorturmkirche wurde 1945 zerstört. 1950 wurde die heutige Kirche erbaut. Die Kirchengemeinde besitzt auch ein Gemeindehaus.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Grab

Die Kirchengemeinde Grab (ca. 550) umfasst den Ortsteil Grab der Gemeinde Großerlach. Kirchlich war Grab eine Filiale von Murrhardt. 1851 wurde eine Pfarrverweserei und 1862 eine eigene Pfarrei errichtet. 1853 wurde eine eigene Kirche auf den Resten eines römischen Wachturms erbaut.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Großerlach

Die Kirchengemeinde Großerlach (ca. 1.000) umfasst den Kernort und einige kleinerer Weiler der Gemeinde Großerlach. Kirchlich gehörte Großerlach zu Sulzbach. 1854 wurde eine eigene Pfarrei errichtet, zu der auch einige Wohnplätze der Gemeinde Wüstenrot gehörten. Die Kirche mit Dachreiter wurde 1857 erbaut. Die Kirchengemeinde hat auch ein Gemeindehaus Sommerhalde.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Großaspach

Die Kirchengemeinde Großaspach (ca. 2.400) umfasst den Ortsteil Großaspach der Gemeinde Aspach. Eine Kirche St. Juliana wurde bereits 1310 erwähnt. Sie gehörte den Grafen von Löwenstein und später den Sturmfelder. 1747 wurde sie in ein württembergisches Lehen umgewandelt. Die heutige Kirche wurde 1780 erbaut und 1898 erneuert. Von der alten Kirche besteht noch der romanische Ostturm und ein gotisches Maßwerkfenster an der Südseite. Die Kirchengemeinde besitzt auch ein Gemeindehaus am Friedhofweg.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Kirchenkirnberg

Die Kirchengemeinde Kirchenkirnberg (ca. 770) umfasst den Stadtteil Kirchenkirnberg der Stadt Murrhardt, wobei einige kleinere Weiler zur Kirchengemeinde Murrhardt gehören. Eine Kirche wird in Kirchenkirnberg bereits 1278 erwähnt, als das Patronat der Kirche St. Ursula von den Grafen von Löwenstein an das Kloster Adelberg kam. Durch Württemberg wurde die Reformation eingeführt. Die ursprünglich gotische Pfarrkirche wurde 1845 durch einen Neubau ersetzt.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Kleinaspach

Die Kirchengemeinde Kleinaspach (ca. 1.800) umfasst die Ortsteile Allmersbach am Weinberg und Kleinaspach der Gemeinde Aspach. Kirchlich gehörte Kleinaspach zunächst zur Pfarrei Bottwar, seit dem 13. Jahrhundert zu Oberstenfeld. Seit dem 15. Jahrhundert ist Kleinaspach eine eigene Pfarrei. Die heutige Kirche geht auf einen Bau aus dem Jahr 1791 zurück, doch gab es zuvor bereits eine Kirche. 1856 und 1930 wurde die Kirche erneuert. Außer der Kirche verfügt die Kirchengemeinde auch über ein Gemeindehaus, das den Namen "Sonne" trägt. In Allmersbach am Weinberg wurde 1974 eine eigene Kirche erbaut.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Lippoldsweiler

Die Kirchengemeinde Lippoldsweiler (ca. 1.400) umfasst die Ortsteile Ebersberg und Lippoldsweiler mit allen zugehörigen Weilern (z.B. Hohnweiler) der Gemeinde Auenwald. Die Orte Ebersberg und Lippoldweiler gehörten kirchlich zunächst zu Unterweissach. 1361 wird in Ebersberg aber bereits eine Kirche erwähnt, die im 18. Jahrhundert abbrannte. Die Ortsherren waren katholisch und so blieb Ebersberg auch katholisch. Die Gottesdienste wurden seit 1718 in der im Schloss eingebauten Kirche St. Michael gehalten. Sie wurde später katholische Pfarrkirche für das nähere Umland. Lippoldsweiler hingegen wurde nach der Reformation evangelisch, gehörte aber noch bis ins 19. Jahrhundert zur Pfarrei Unterweissach. 1864 wurde der Ort zusammen mit Sechselberg und anderen Orten eine selbständige Pfarrverweserei und 1871 eine Pfarrei. Eine eigene Kirche wurde 1878 auf Gemarkung Hohnweiler erbaut. Die Kirchengemeinden besitzt auch ein Gemeindehaus in Hohnweiler.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Murrhardt

Die Kirchengemeinde Murrhardt (ca. 6.000) umfasst die Kernstadt von Murrhardt sowie einige Weiler der Stadtteile Fornsbach und Kirchenkirnberg, ferner den Ortsteil Fautsbach der Gemeinde Althütte. Murrhardt war im Mittelalter Sitz eines Klosters, das wohl im 9. Jahrhundert gegründet wurde. Nach Einführung der Reformation 1522 residierten im Kloster evangelische Prälaten und Klostervögte. Es war dann nur noch eine Klosterschule, die 1594 mit der in Blaubeuren zusammengelegt wurde. Eine Kirche wird in Murrhardt 817 erstmals genannt, als Kaiser Ludwig der Fromme eine Kirche dem Kloster schenkte. Diese Klosterkirche wurde aber erst 1867 Pfarrkirche der Stadt (heute Stadtkirche). Die ursprünglich romanische Stadtkirche ist eine dreischiffige Säulenbasilika mit zwei Osttürmen aus dem 12./13. Jahrhundert. Das Schiff wurde 1434 umgebaut. Es erhielt ein Kreuzrippengewölbe. An den Nordturm ist die romanische Walterichskapelle (nicht zu verwechseln mit der Walterichskirche) angebaut.

Bis ins 19. Jahrhundert war die sog. obere Kirche Pfarrkirche Murrhardts. Die ehemals der Hl. Maria geweihte Kirche wurde seit dem 30jährigen Krieg Walterichkirche genannt. An ihr taten die jeweiligen Prälaten des Klosters Murrhardt ihre Dienste. Nach Aufhebung der Prälatur Murrhardt 1807 wurde an ihr eine Pfarrstelle eingerichtet, die dann 1867 an die Stadtkirche verlegt wurde. Die Walterichskirche wurde über römischen Trümmern erbaut. Der Chor stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde mit dem Turm überbaut. Das Schiff wurde 1489 umgebaut.

Neben den beiden Kirchen besitzt die Kirchengemeinde Murrhardt noch die Auferstehungskirche in Westermurr sowie drei Gemeindehäuser: Klosterhof, Oetingerhaus und Gemeindehaus Wallstrasse.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Oberbrüden

Die Kirchengemeinde Oberbrüden (ca. 2.350) umfasst die Ortsteile Ober-, Mittel- und Unterbrüden der Gemeinde Auenwald. Eine Kirche wird in Oberbrüden 1468 erstmals erwähnt. Sie war Filiale von Backnang. Die spätgotische Kirche wurde 1755 verändert, in den 1950er Jahren jedoch abgebrochen und durch einen Neubau 1958 ersetzt. Taufstein von 1583 und ein Epitaph von 1582 wurde in die neue Kirche übernommen. Außer der alten Kirche gab es in Oberbrüden auch eine Totenkirche, die dem Hl. Petrus geweiht war und 1812/13 abgebrochen wurde. Der Turm blieb noch bis 1834 stehen, wurde dann aber ebenfalls abgebrochen.

Unterbrüden gehörte kirchlich zu Unterweissach. Eine eigene Kirche wurde erst 1959 erbaut und später der Kirchengemeinde Oberbrüden zugeordnet. In Oberbrüden besitzt die Kirchengemeinde auch ein Gemeindehaus.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Oppenweiler

Die Kirchengemeinde Oppenweiler (ca. 2.740) umfasst die Gemeinde Oppenweiler und den Stadtteil Strümpfelbach der Stadt Backnang. Die dem Hl. Jakobus geweihte Kirche in Oppenweiler wurde 1468 erstmals genannt. Sie gehörte den Sturmfelder. Die Reformation fand erst in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts durch die Württemberger Einzug, während die Sturmfelder selbst katholisch blieben. Der Pfarrer war spätestens seit 1747 auch für den Nachbarort Reichenberg zuständig. Die Kirche selbst wurde wohl 1411 begonnen, 1511 erneuert und 1878 umgebaut. Das Schiff hat eine Holzdecke, der Chor ein Rippenkreuzgewölbe. Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche teilweise zerstört, danach aber wieder aufgebaut. Die Kirche war die Grablege der Sturmfelder mit Grabmälern aus dem 14. bis 17. Jahrhundert. Der gotische Flügelaltar stammt aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Neben Reichenberg und den zu Oppenweiler gehörigen weiteren Siedlungen gehörte stets auch Strümpfelbach, heute Stadtteil von Backnang, zur Pfarrei Oppenweiler. Die Kirchengemeinde Oppenweiler besitzt auch ein Gemeindehaus an der Schlossstrasse.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Rietenau

Die Kirchengemeinde Rietenau (ca. 700) umfasst den Ortsteil Rietenau der Gemeinde Aspach. Die Kirche St. Ulrichs wurde bereits 1262 erstmals erwähnt. Die Pfarrei kam im 15. Jahrhundert an das Kloster Steinheim. Die Kirche wurde mehrfach verändert. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert. Der Chor hat ein Kreuzrippengewölbe. 1967/68 wurde die Kirche neugestaltet. Die Kirchengemeinde besitzt auch ein Gemeindehaus an der Johannes-Brenz-Straße.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Spiegelberg

Die Kirchengemeinde Spiegelberg (ca. 1.300) umfasst die Gemeinde Spiegelberg. In der relativ jungen Gemeinde Spiegelberg (Gründung nach 1699) wurde 1706 ein Vikariat und 1719 eine Pfarrei errichtet. Eine Kirche wurde aber erst 1843/45 im neoromanischen Stil erbaut. 1959 wurde sie renoviert. Der Ortsteil Jux gehörte schon seit der Gründung zur Pfarrei. Nassach gehörte zunächst als Filiale zu Gronau und kam 1845 zur Pfarrei Spiegelberg.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Sulzbach an der Murr

Die Kirchengemeinde Sulzbach an der Murr (ca. 2.940) umfasst die Gemeinde Sulzbach an der Murr. Die Kirche in Murrhardt soll angeblich Ludwig der Fromme 817 dem Kloster Murrhardt geschenkt haben. Eine Kirche wird aber erst 1295 erstmals erwähnt. 1591 ist eine Frühmesse bezeugt. Die heutige Kirche, ehemals St. Ulrich, wurde 1875 erbaut. Sie besitzt noch Teile der früheren Befestigung. Kruzifix und Kanzel sind noch aus der Renaissancezeit. Die Kirchengemeinde besitzt auch ein Gemeindehaus.

[Bearbeiten] Kirchengemeinde Weissach im Tal

Die Kirchengemeinde Weissach im Tal (ca. 3.900) umfasst die Gemeinde Weissach im Tal. Eine Kirche ist in Unterweissach erstmals 1468 bezeugt. Alt Kirchenpatron ist 1542 Sankt Agata genannt. Die Kirche war Mutterkirche für das gesamte Umland. Die gotische Chorturmkirche hat eine kreuzrippengewölbten Chor. Das Schiff nach 1500 und 1721 vergrößert. Das Altarkreuz stammt aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Oberweissach, Bruch und Cottenweiler gehörten kirchlich stets zu Unterweissach. Doch gibt es in Bruch Reste eine Kapelle. Die Kirchengemeinde hat auch zwei Gemeindehäuser, das Max-Fischer-Gemeindehaus in Oberweissach und ein Gemeindehaus in Unterweissach. Die Gemeinde wird von zwei Pfarrern betreut, einer ist in Unterweissach, der andere in Oberweissach ansässig.

[Bearbeiten] Literatur

Das Land Baden-Württemberg - Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band III: Regierungsbezirk Stuttgart - Regionalverband Mittlerer Neckar, Stuttgart, 1978, ISBN 3-17-004758-2.

[Bearbeiten] Weblinks

Internetauftritt des Kirchenbezirks Backnang


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