Integral (Zug)

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Integral S5D95

Allgemein
Anzahl	17
Nummerierung	VT101–VT117
Hersteller	Integral Verkehrs- systeme AG
Indienststellung	2001
Ausmusterung	—
Technische Daten
Achsformel	A'A'1'1'1'A'
Leergewicht	83±2 t
Dienstgewicht (inkl. WC-Bioreaktor)	84,5±2 t
Gesamtmasse (4 Pers./m²)	ca. 113 t
max. Achslast	19,5 t
Länge über Wagenkasten	53.430 mm
Länge über Kupplung	52.990 mm
Breite	2.950 mm
Höhe	4.328 mm
Spurweite	1.435 mm
Fußbodenhöhe	780 mm/1.150 mm
Sitzplätze	164, davon 14 1. Klasse
Stehplätze	200
Antrieb
Höchstgeschwindigkeit	160 km/h
Beschleunigung	0,6 m/s² bis 60 km/h
Anzahl der Motoren	3×MAN D2876 LUH
Antrieb	?
Leistungskennziffer	12,85 kW/t
Leistung	3×315 = 945 kW
max. Leistung am Rad	900 kW
Dauerleistung am Rad	900 kW
Bremse
Bremsbauart	KBGM c-P-A-H-Mg-D
Bremssysteme	drei hydraulische Retarderbremsen eine Feder- speicherbremse eine Magnet- schienenbremse

Der Integral Gliederzug ist ein Nahverkehrszug aus der Ende 2001 stillgelegten Produktion der Integral Verkehrstechnik AG, Jenbach, Österreich.

[Bearbeiten] Fahrzeug

Entwickler des Zugs ist Dr. Rudolf Sommerer. Die erste Auslieferung in einer Dieselversion erfolgte an die Bayerische Oberlandbahn (BOB), wo der Zug nach Behebung zahlreicher Kinderkrankheiten seit 2001 den Betrieb zuverlässig erfüllt.

Die Rechte zum Bau weiterer Integral Gliederzüge sind mit der Schließung der Integral Verkehrssysteme AG an die BOB und damit deren Besitzer Connex übergegangen.

Der Zug enthält neben den üblichen Neuerungen wie einer automatischen Scharfenbergkupplung für Mehrfachtraktion mit bis zu fünf Triebwagen, einer hohen Beschleunigung sowie dem modularen, behindertengerechten Aufbau mit niederflurigem Einstieg und Klimaanlage auch einige ungewöhnliche Neuheiten wie das »virtuelle Drehgestell« und ein geschlossenes Toilettensystem mit Bio-Reaktor. Zusätzlich hat die BOB in allen Zügen eine Kinderspielecke eingerichtet.

[Bearbeiten] Einsatz

Integral am Bahnhof Geitau mit geöffneter Kupplungsabdeckung

Eingesetzt werden die Züge von der BOB auf ihren Vorortstrecken nach München im Flügelzugsystem. Als Zugverband aus meist drei bis vier (im Berufsverkehr) Einzelzügen beginnen sie ihre Fahrt in München Hauptbahnhof nach Holzkirchen. Dort wird ein Zugteil abgekoppelt und fährt nach Bayrischzell, die anderen beiden nach Schaftlach, von wo sie getrennt nach Tegernsee und Lenggries fahren.

[Bearbeiten] Baukastensystem

Der Integral wurde im Baukastensystem entworfen, um in verschiedenen Konfigurationen den Anforderungen von ländlichem bis zum S-Bahn-Verkehr zu genügen. Dazu stehen Trieb- und Laufwagen sowie Sänften, die dazwischen gehängt werden, zur Verfügung.

Der Integral S5D95, wie er bei der BOB verkehrt, besteht aus zwei hochflurigen Endtriebwagen und einem hochflurigen Laufwagen, zwischen denen niederflurige Sänften mit den Türen hängen. Einer der Endwagen ist mit zwei Motoren ausgestattet, von denen jeder seine Leistung per Getriebe auf je eine Achse überträgt. Der andere Endwagen ist mit einem Motor ausgestattet, der seine Leistung an eine Achse überträgt.

Vorgesehen sind auch Doppelstock- und elektrische Züge, diese wurden jedoch nie gebaut. Da sich oberhalb des einen Meter hohen Fahrwerks keine zwei Etagen mehr unterbringen lassen, bleibt auch zweifelhaft, ob sich ein Doppelstockzug mit diesem Konzept hätte umsetzen lassen.

[Bearbeiten] Aktives Laufwerk

Anstelle herkömmlicher Drehgestelle besitzt der Integral ein aktives Fahrwerk, bei dem in jedem Laufwerksmodul ein Paar luftgefederter Radsätze ein virtuelles Drehgestell bilden und entsprechend dem Knickwinkel der beiden Wagenkästen passend zum aktuellen Kurvenradius radial hydraulisch verstellt werden. Damit wird der Verschleiß an Rädern und Schienen minimiert.

[Bearbeiten] Namen

In Anlehnung an die Tradition der Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahnen und anderer heutiger Privatbahnen hat die Bayerische Oberlandbahn ihre Integral-Züge bis auf den Kinderland-VT117 nach Orten entlang der Strecken benannt.