Ingrid Matthäus-Maier
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Ingrid Matthäus-Maier (* 9. September 1945 in Werlte) ist eine deutsche Politikerin (SPD, früher FDP) und Bankmanagerin.
Sie war von 1979 bis 1982 Vorsitzende des Finanzausschusses des Deutschen Bundestages und von 1988 bis 1999 stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion.
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[Bearbeiten] Ausbildung und Beruf
Nach dem Abitur 1965 in Duisburg absolvierte Ingrid Matthäus-Maier ein Studium der Rechtswissenschaft in Gießen und an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, welches sie mit dem ersten und zweiten juristischen Staatsexamen beendete. Danach war sie bis 1976 als Verwaltungsrichterin in Münster tätig.
Seit 1999 ist sie Mitglied im Vorstand der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Am 9. Dezember 2005 wurde sie zur Vorstandssprecherin der KfW-Bankengruppe gewählt und übernahm das Amt am 1. Oktober 2006 als Nachfolgerin von Hans Reich. Damit wurde sie zur ersten Frau an der Spitze einer deutschen Großbank.
[Bearbeiten] Familie
Ingrid Matthäus-Maier ist mit dem Mathematiker Robert Maier verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Sankt Augustin.
[Bearbeiten] Partei
Ingrid Matthäus-Maier engagierte sich zunächst in der Bürgerrechtsorganisation "Humanistische Union" (HU). Während ihrer Studienzeit in Münster war sie aktiv in der Studentengruppe der HU (HSG Münster). 1969 trat sie in die Jungdemokraten und die FDP ein. 1972 wurde Ingrid Matthäus-Maier für ein Jahr Bundesvorsitzende der Jungdemokraten (sie war erste weibliche Vorsitzende eines deutschen politischen Jugendverband) und war von da bis zu ihrem Rücktritt 1982 Mitglied im Bundesvorstand der FDP.
Im Dezember 1982 wurde sie Mitglied der SPD. Von 1995 bis 1999 war sie Mitglied im SPD-Bundesvorstand.
[Bearbeiten] Abgeordnete
Ingrid Matthäus-Maier wurde bei der Bundestagswahl 1976 erstmals in den Deutschen Bundestag gewählt. Hier war sie ab November 1979 Vorsitzende des Finanzausschusses. Als es im Herbst 1982 zur sog. Wende kam und die FDP einen Koalitionswechsel von der SPD zur CDU/CSU vollzog, verließ Ingrid Matthäus-Maier, die für den Erhalt der sozial-liberalen Koalition eingetreten war, am 9. November 1982 die FDP-Bundestagsfraktion und legte auch den Vorsitz des Finanzauschusses nieder. Am 2. Dezember 1982 schied sie schließlich auch aus dem Bundestag aus.
Bei der vorgezogenen Bundestagswahl 1983 zog Ingrid Matthäus-Maier erneut, diesmal als Mitglied der SPD, in den Bundestag ein. Sie war dann finanzpolitische Sprecherin und von 1988 bis 1999 auch stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion.
Am 1. Juli 1999 schied sie aus dem Bundestag aus.
Ingrid Matthäus-Maier war stets über die Landesliste Nordrhein-Westfalen in den Deutschen Bundestag eingezogen.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
1998 wurde Matthäus-Maier mit dem CICERO rednerpreis ausgezeichnet.
[Bearbeiten] Sonstiges
Im Frühjahr 2004 wurden in der Presse Gerüchte gestreut, angesichts der Image- und Akzeptanzprobleme der Bundesregierung unter Kanzler Gerhard Schröder werde erwogen, Matthäus-Maier als Nachfolgerin von Finanzminister Hans Eichel zu berufen. Diese Spekulationen wurden von ihr umgehend als Zeitungsente zurückgewiesen. In die aktive Politik werde sie nicht wieder zurückkehren. Zur gleichen Zeit war sie auch als Nachfolgerin von Bundesbankpräsident Ernst Welteke im Gespräch.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Ingrid Matthäus-Maier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographie beim Deutschen Bundestag
Personendaten | |
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NAME | Matthäus-Maier, Ingrid |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Politikerin |
GEBURTSDATUM | 9. September 1945 |
GEBURTSORT | Werlte bei Aschendorf |