Hilpoltstein
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Landkreis: | Roth | |
Koordinaten: | Koordinaten: 49° 11′ N, 11° 11′ O 49° 11′ N, 11° 11′ O | |
Höhe: | 384 m ü. NN | |
Fläche: | 89,42 km² | |
Einwohner: | 13.147 (30. Juni 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 147 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 91161 | |
Vorwahl: | 09174 | |
Kfz-Kennzeichen: | RH (alt: HIP) | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 76 127 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktstr. 1 91161 Hilpoltstein |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Helmut Neuweg (CSU) |
Hilpoltstein ist eine Stadt im mittelfränkischen Landkreis Roth und liegt ca. 30 km südlich von Nürnberg, unweit des Rothsees. Als eigentliche Begründer des „oppidum in Lapide“ um 1280 gelten Heinrich von Stein und sein Sohn Hilpolt I. aus dem Geschlecht der Herren von Stein.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
- Die Anfänge der Burg und der Stadt reichen bis ins 10. Jahrhundert zurück
- Im 13. und 14. Jh. ist die Burg Sitz der Herren von Stein
- 1354 werden Hilpoltstein Stadtrechte verliehen
- Schweiger von Gundelfingen verkauft 1386 Burg und Stadt Hilpoltstein an die Wittelsbacher Herzöge Stephan, Johann und Friedrich, bei der Teilung des Herzogtums kommt Hilpoltstein an Bayern-Ingolstadt
- 1392 bestätigt Herzog Stephan die Stadtrechte
- Herzog Ludwig der Reiche von Bayern-Landshut baut 1473 in Hilpoltstein eine Kirche und den „Traidkasten“ an der Burg, der heute als "Haus des Gastes" genutzt wird
- Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg 1505 wird Hilpoltstein dem Fürstentum Pfalz-Neuburg zugeschlagen
- Hilpoltstein wird 1542 zusammen mit Heideck und Allersberg für 36 Jahre an die Freie Reichsstadt Nürnberg verpfändet
- Herzog Philipp Ludwig löst die Ämter Hilpoltstein, Heideck und Allersberg wieder aus und vermacht sie zusammen mit Sulzbach seinem Bruder, Pfalzgraf Ottheinrich II.
- Pfalzgraf Ottheinrich II. von Sulzbach vermacht Burg und Herrschaft Hilpoltstein seiner Gemahlin Dorothea Maria als Witwensitz. Nach seinem Tod und nach dem Umbau der Burg trifft die verwitwete „erlauchte Pfalzgräfin“ im Jahr 1606 in Hilpoltstein ein (Anlass für das alljährliche „Burgfest“)
- 1615 setzt Herzog Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg seinen Bruder Johann Friedrich in das Deputat Hilpoltstein ein
- Nach dem Tod Dorothea Marias 1639 verfällt die Burg
- Nach dem Tod Johann Friedrichs verliert Hilpoltstein seine Funktion als Residenzstadt
- 1799 kommt Hilpoltstein zum Kurfürstentum Bayern
- 1862 wird das Bezirksamt Hilpoltstein errichtet
- Der aus dem Bezirksamt entstandene Landkreis Hilpoltstein besteht von 1939 bis 1972
- Mit der Gebietsreform wird Hilpoltstein 1972 eine Großgemeinde. 47 Dörfer und Weiler werden eingemeindet
- Hilpoltstein entwickelt sich zum Unterzentrum, erfüllt aber viele Funktionen eines Mittelzentrums
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Burgareal
- begehbare Burgruine
- Traidkasten, heute "Haus des Gastes" mit Touristinformation, VHS und Stadtbücherei
- Mittelalterlich geprägte Bürgerstadt
- Stadtmauer
- Stadtkirche St. Johannes der Täufer von 1473, neues Langhaus von 1732, reich barockisiert
- Rathaus, 1417 als Handelshaus erbaut
- Chorherrenhaus von 1491
- Anwesen "Schwarzes Ross", Gasthof, romanische Kellergewölbe, hochmittelalterliche Stadtbefestigung mit Wehrgang, Fachwerkbauten des 16. Jahrhunderts und Baureste einer Brauerei aus der Renaissancezeit
- Museum Schwarzes Ross: altes Handwerk, Stadtgeschichte, historische Braustätte
- etliche alte Bürgerhäuser, teilweise Fachwerk
- Adelsviertel
- Jahrsdorfer Haus, Edelsitz der Jahrsdorfer von 1523
- Residenz, erbaut 1618 - 1624, teilweise erhalten als Amtsgericht und Finanzamt
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
- Der Bahnhof Hilpoltstein ist Endpunkt der Bahnstrecke Roth–Hilpoltstein.
- Hilpoltstein liegt an der Bundesautobahn 9 und ist über zwei Auffahrten zu erreichen: Hilpoltstein-Süd, Allersberg/Hilpoltstein-Nord
- Zum Stadtgebiet Hilpoltstein gehören eine Anlegestelle und eine Schleuse am Main-Donau-Kanal.
[Bearbeiten] Bildung
- In Hilpoltstein sind alle Schularten vertreten: Grundschule, Hauptschule, Realschule, Gymnasium.
- Hinzu kommen Comenius-Schule - staatlich anerkanntes Förderzentrum, Sonderberufschule für Hörgeschädigte der Regens-Wagner-Stiftung, Gehörlosenschule Zell, Förderschule Weinsfeld
[Bearbeiten] Besondere Ereignisse
[Bearbeiten] Alljährliche Veranstaltungen
- Mittelalterfest im Mai
- Katastrophenturnier im Mai
- Fußballturnier zwischen den Hilpoltsteiner Rettungsorganisationen: Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, BRK, Wasserwacht, Polizei
- Quelle Challenge Roth Triathlon am 1. Sonntag im Juli
- Burgfest am ersten Wochenende im August
- Freitag: Zapfenstreich, Bierprobe im Festzelt
- Samstag: Burgfest-Trödelmarkt in der Altstadt, Sautrogrennen, Festzeltbetrieb
- Sonntag: Weckruf der Turmbläser, Burgfestlauf, Einzug der Pfalzgräfin, Historischer Festzug, Festzeltbetrieb
- Montag: Traditioneller Frühschoppen, Kindernachmittag, Festzeltbetrieb, Brillanthochfeuerwerk
- KultTour im September/Oktober
- Drachenfest am letzten Septemberwochenende
- Weihnachtsmarkt mit Adventskonzert am 1. Advent
[Bearbeiten] Nicht wiederkehrende Ereignisse
- Am 2. September 2006 stellte eine Lokomotive vom Typ ES 64 U4 mit 357 km/h einen neuen Geschwindigkeits-Weltrekord für konventionelle Elektrolokomotiven im Gebiet der Stadt Hilpoltstein auf Höhe der Autobahn-Raststätte Hilpoltstein an der Neubaustrecke Nürnberg–Ingolstadt auf.
[Bearbeiten] Bedeutende Erfindungen
In Hilpoltstein wurde der Elsbett-Motor erfunden, der mit Rapsöl angetrieben wird.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Jacob Paix, Organist, Komponist, Herausgeber von Musik
- Johann Christoph Sturm, Astronom und Mathematiker
[Bearbeiten] Ortsteile
Neben der Kernstadt gehören zum Stadtgebiet Hilpoltstein 32 Ortsteile:
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[Bearbeiten] Literatur
- Wießner, Wolfgang, Historischer Atlas von Bayern - Hilpoltstein, München 1978
- Wurdak, Ernst, Das Hilpoltsteiner Land, altes Grenzland mitten in Bayern, in: Hilpoltstein feiert, Festschrift zum Stadtjubiläum 1992, Hilpoltstein 1992
- Platz, Thomas, Ausgrabungen auf der Burg Hilpoltstein, Gde. Hilpoltstein, Lkr. Roth, Mittelfranken, Das archäologische Jahr in Bayern 1989, 181-183, Stuttgart 1990
- Amt für Kultur und Tourismus (Hrsg.): Burgruine Hilpoltstein - Ein kleiner geschichtlicher Überblick, Eigenverlag Stadt Hilpoltstein, Hilpoltstein, 1996
- Platz, Thomas, Hilpoltstein vom Frühmittelalter bis zur frühen Neuzeit. Archäologische, baugeschichtliche und historische Aspekte zur Entwicklung einer mittelfränkischen Burg und Stadt (=Arbeiten zur Archäologie Süddeutschlands Bd. 12), Büchenbach 2000
[Bearbeiten] Weblinks
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