Hermann Reusch
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Hermann Reusch (* 2. August 1896 in Mährisch-Ostrau (heute Ostrava, Tschechien); † 17. Dezember 1971 in Oppenweiler) war ein deutscher Bergasessor und Industrieller.
[Bearbeiten] Leben
Reusch, 1896 im mährischen Ostrau geboren, entstammte einer angesehenen Familie. Sein Vater war der Bauingenieur und spätere Generaldirektor des in Oberhausen ansässigen Gutehoffnung-Konzerns, Paul Hermann Reusch.
Bis 1914 besuchte Hermann das Gymnasium in Oberhausen, ehe er am Ersten Weltkrieg teilnahm.
Danach studierte er Bergbau und Rechtswissenschaften in Tübingen und Berlin; 1922 erfolgte in Gießen seine Promotion. Auch legte er im selben Jahr sein Examen zum Referenten ab.
Es folgte eine Reihe von Auslandsaufenthalten, unter anderem in Skandinavien, England, den Niederlanden, den USA und Südafrika, um so Erfahrungen im internationalen Bergbau zu sammeln. Diese Erfahrungen setzte Reusch ab 1927 in die Tat um, als er die Leitung einer Zeche in Dorsten übernahm.
1935 wurde Reusch stellvertretendes und 1939 ordentliches Vorstandsmitglied der Gutehoffnungshütte. Auch trat er 1942 die Nachfolge seines Vaters als Generaldirektor an, musste aber im selben Jahr zusammen mit seinem Vater wegen regimekritischer Äußerungen auf den Druck der Nationalsozialisten die Vorstandsämter niederlegen. Die Leitung übernahm die kommenden drei Jahre ein Parteimitglied.
Dieses wurde nach dem Krieg von den Alliierten verhaftet, so dass Reusch zunächst in Vertretung, ab 1947 vollständig die Leitung der Gutehoffnungshüte zurück erhielt.
Im Juli 1947 sagte er als Zeuge beim Nürnberger IG-Farben-Prozess aus. Dabei trat er dem Vorwurf entgegen, dass die Großindustrie in besonderem Maß als Wegbereiter Adolf Hitlers gewirkt habe.
Reusch kämpfte in den kommenden Jahren mit Erfolg gegen die Bestrebungen der britischen Besatzungsmacht, das Familienunternehmen zu demontieren und aufzulösen. Er konnte großteils den Konzern zusammenhalten und sogar weiter ausbauen.
1966 legte Reusch die Konzernleitung nieder und zog sich in die Pension zurück.
Außerdem war Hermann Reusch Vorsitzender und Mitglied mehrerer Aufsichtsräte und Gremien von Industrie, Wirtschaftsverbänden und Stiftungen, sowie Präsidiumsmitglied des Bundesverbands der Deutschen Industrie.
Bereits 1956 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz mit Stern ausgezeichnet.
Personendaten | |
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NAME | Reusch, Hermann |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Industrieller |
GEBURTSDATUM | 2. August 1896 |
GEBURTSORT | Ostrava, Böhmen |
STERBEDATUM | 17. Dezember 1971 |
STERBEORT | Oppenweiler |