Ostrava
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[Bearbeiten] Basisdaten
- Region (kraj)
- Moravskoslezský kraj
- Fläche
- 214 km²
- Einwohner
- 310.973 (1. April 2005)
- Bevölkerungsdichte
- 1.488 Einwohner/km²
- Höhe
- 200 - 335 m ü. NN
- Postleitzahlen
- 700 00 - 710 00
- Vorwahl
- 59
- Geografische Lage
- 49°50′ n. Br.
18°17′ ö. L. - KFZ-Kennzeichen
OS, OT, OV
Ostrava-Stadt (Ostrava-město)- Gliederung des Stadtgebiets
- 23 Stadtteile
- Website
- www.ostrava-city.cz
- Flughafen
- Airport Ostrava
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Ostrava (deutsch Ostrau) ist die drittgrößte tschechische Stadt und Hauptstadt des Moravskoslezský kraj. Sie entstand im Jahre 1945 durch den Zusammenschluss der beiden Städte Mährisch Ostrau (Moravská Ostrava) in Mähren und Schlesisch Ostrau in Schlesien, zuvor auch Polnisch Ostrau genannt. Ostrava bildet einen eigenen Stadtkreis mit 311.000 Einwohnern.
[Bearbeiten] Geschichte
Ostrava begründet sich auf einer alten Besiedlung an der Flussmündung der Ostrawitza in die Oder. Diese Mündung lag an der Bernsteinstraße, dem alten Handelsweg zwischen der Ostsee und dem Mittelmeer, die über die Mährische Pforte, die Höhe Landek (später dann eine Burgstätte), führte. Seit dem 10. Jahrhundert ist das Ostravaer Becken Siedlungsgebiet des slawischen Stammes der Hollasitzer (tschechisch Holasici). Die Stadt selbst wurde 1267 gegründet. Vor der Entdeckung von Steinkohlereserven im Jahr 1763 war Ostrava ein unbedeutendes Dorf. Im Jahr 1827 wurden die Rudolf's Eisenhüttenwerke gegründet (Gründer Eigentümer Familie Rudolf) später übergehen diese in die Hände der Rothschildfamilie und wurden zu "Vitkovice" Eisenhüttenwerke umbenannt. Danach wurde Ostrava schnell zu einem Zentrum für Kohle- und Stahlindustrie. Im Zweiten Weltkrieg wurde Ostrava aufgrund der Industrie zu einem Ziel vieler Bombardierungen. Ab 1945 wurde der deutsche Bevölkerungsanteil der Stadt vertrieben. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Tschechoslowakei geriet die Schwerindustrie in eine Krise und der Kohleabbau wurde 1994 eingestellt.
Der heutige Stadtname bezieht sich nach dem Fluss Ostravice, der vormals Ostrava hieß. Der Name ist aus den Wortstämmen ostr und ava (scharfes Wasser oder auch reißender Flusslauf) herzuleiten.
[Bearbeiten] Geografie
Ostrava liegt im Osten Tschechiens im Dreiländereck Tschechien, Polen und Slowakei, am Zusammenfluss der Flüsse Lučina, Oder (Odra), Oppa (Opava), Ostrawitza (Ostravice) zwischen den Sudeten und Beskiden am Nordausgang der Mährischen Pforte, an der historischen Landesgrenze Mährens und Schlesiens.
Die Entfernungen (Luftlinie) von Ostrava betragen nach:
- Tschechien
- Brno (deutsch: Brünn) 170 km
- Olomouc (deutsch: Olmütz) 95 km
- Plzeň (deutsch: Pilsen) 456 km
- Praha (deutsch: Prag) 365 km
- Ústí nad Labem (deutsch: Aussig an der Elbe) 454 km
- Slowakei
- Der nächste Grenzübergang in die Slowakei 55 km
- Žilina (deutsch: Sillein) 100 km
- Bratislava (deutsch: Pressburg) 300 km
- Polen
- Österreich
- Der nächste Grenzübergang nach Österreich 210 km
- Wien (A) 300 km
- Deutschland
- Frankfurt am Main 919 km
- Berlin 532 km
- Dresden 452 km
[Bearbeiten] Wirtschaft
Der Raum zwischen Ostrava und Karviná ist ein gewaltiges Industriegebiet, die Umwelt wurde infolge der Konzentration von Schwerindustrie – Kohlenförderung, Hüttenwerke, Schwermaschinenbau, Koksfabriken, Kraftwerke, Gaswerke, Chemieunternehmen – stark beeinflusst und in Mitleidenschaft gezogen. Außer Ostrava, dem Zentrum dieser Industrieregion, sind hier noch weitere Industriestädte – Karviná, Orlová, Bohumin – mit Eisen- und Drahtwerken, und weitere Kleinstädte, deren Beschäftigungsmöglichkeiten von diesen Industriezentren abhängig sind. An diesen Kern der Region knüpfen die umliegenden Gebiete an: das Hultschiner Ländchen, die Gebiete um Friedeck und Friedberg (Frydek-Mistek), Novy Jicin und Trzynietz.
Ostrava ist ein Eisenbahnknotenpunkt mit Rangierbahnhof und hat mit dem Ostrava Airport einen wichtigen regionalen Flughafen mit planmäßigen Linienverbindungen nach Prag und Wien sowie touristischen Charterflügen nach Hurghada und Sharm el Sheikh. Die Lufthansa-Flüge Ostrava-München wurden allerdings wieder eingestellt.
[Bearbeiten] Bildung und Kultur
Ostrava bildet ein bedeutendes Zentrum des Handels, der Kunst und Lehrwesens: Universität Ostrava und die altehrwürdige Montanuniversität VŠB TU Ostrava (Technische Universität Ostrava), Philharmonie Janáček, das Mährisch-schlesische Nationaltheater, das Janacek Philharmonic Orchestra, das Ostrava Center For New Music (OCNM) sowie mehrere Theater und Museen.
Die Attraktivität der Region um Ostrava besteht auch in den Sehenswürdigkeiten architektonischer und technischer Natur. Im Norden der Stadt gibt es ein Bergbaumuseum (Hornické muzeum), das die Arbeit unter Tage veranschaulicht. In der Stodolnistraße (Stodolní ulice) im Stadtzentrum gibt es sehr viele Bars und Clubs.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Štěpán Neuwirth, tschechischer Schriftsteller und Publizist
- Egon Karter, Schweizer Theaterindentant (Basler Komödie)
- Hans Otto Löwenstein (in Oderfurt), österreichischer Filmregisseur und -produzent
- Michal Papadopulos, tschechischer Fußballspieler
[Bearbeiten] In der Stadt lebten und wirkten
- Alfred Biolek (* 1934), deutscher Fernseh-Entertainer und Talkmaster
- Milan Baros (* 1981), tschechischer Fußballspieler
- Vera Chytilova (* 1929), tschechische Filmregisseurin und Drehbuchautorin
- Hermann Dostal (* 1874-1930), österreichischer Komponist
- Joseph Freiherr von Eichendorff (1788-1857), deutscher Dichter und Schriftsteller
- Ota Filip (* 1923), tschechischer Schriftsteller
- Sigmund Freud (* 1856-1939), österreichischer Neurologe und Tiefenpsychologe
- Vítězslav Gardavský (1923-1978), Schriftsteller
- Leoš Janácek (1854-1928), tschechischer Komponist
- Erhard Karkoschka (* 1923), deutscher Komponist
- Egon Karter (* 1911), tschechischer Schauspieler
- Krista Lavíčková (1917-1944), NS-Opfer
- Ivan Lendl (* 1960), tschechischer Tennispieler
- Lore Lorentz (1920-1994), deutsche Kabarettistin
- Vojtěch Martínek (1887–1960), Schriftsteller, Prosaist, Dichter, Literaturkritiker und Publizist (wirkte und verstarb in Ostrau)
- Johann Gregor Mendel (1822-1884), Augustinermönch und Naturforscher
- Alfred Neubauer (1891-1980), deutscher Rennleiters des Mercedes-Grand-Prix-Teams von 1926 bis 1955
- Jaroslav Opela (* 1935), tschechisch-deutscher Dirigent
- Hermann Reusch (1896-1971), deutscher Bergasessor und Industrieller
- Jan Rys (1931-1986), Schriftsteller und Autor
- Dieter Uchtdorf (* 1940), Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage
- Martin Walter (* 1983), deutscher Eishockeynationalspieler
- Georg Winckler (* 1943), österreichischer Wirtschaftswissenschaftler und Rektor der Universität Wien
- Emil Zátopek (1922-2000). tschechischer Leichtathlet und Olympiasieger
- Hilde Zemann, deutsche Fotografin
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Die Stadt ist in 42 Stadtteile aufgeteilt:
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[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Website der Stadt Ostrava englisch
- Deutsche Website über Ostrava
- Website über Ostrava tschechisch
- Straßenbahn in Ostrava
Okres Bruntál (Bezirk Freudenthal) | Okres Frýdek-Místek (Bezirk Friedek-Mistek) | Okres Karviná (Bezirk Karwin) | Okres Nový Jičín (Bezirk Neutitschein) | Okres Opava (Bezirk Troppau) | Okres Ostrava-Město (Stadt Ostrau)
Koordinaten: 49° 50' 0" N 18° 17' 0" O