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Gletsch

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Die Siedlung Gletsch gehört zur Gemeinde Oberwald im Bezirk Goms des Kantons Wallis in der Schweiz.

Sie liegt auf einer Höhe von 1759 m unterhalb des Rhonegletschers, an der Verzweigung der 1865 und 1895 gebauten Passstrassen von Oberwald zu den Pässen Furka und Grimsel und wird nur in den Sommermonaten von Juni bis September bewohnt. Im Winter ist die Strasse ab Oberwald gesperrt.

Besucher am Fusse des Rhonegletschers in den 70er Jahren des 18. Jahrhunderts (Ölbild von Johann Heinrich Wüest, 1741–1821). Am 12. November 1779 schreibt Johann Wolfgang Goethe nach der Überquerung des Furkapasses an Charlotte Stein: „… und sahen nunmehr den Rhonegletscher vor uns. Es ist der ungeheuerste, den wir so ganz übersehen haben. Er nimmt den Sattel eines Berges in sehr grosser Breite ein, steigt ununterbrochen herunter bis da, wo unten im Tal die Rhone aus ihm herausfliesst. … Es war ein seltsamer Anblick, wenn man einen Moment seine Aufmerksamkeit von dem Wege ab und auf sich selbst und die Gesellschaft wendete: in der ödesten Gegend der Welt, und in einer einförmigen Gebirgswüste, wo man rückwärts und vorwärts keine lebendige Seele weiss, wo man auf beiden Seiten die weiten Tiefen verschlungener Gebirge hat, eine Reihe Menschen zu sehen, deren einer in des anderen Fussstapfen tritt, und wo in der ganzen glatt überzogenen Weite nichts in die Augen fällt, als die Furche, die man gezogen hat.“
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Besucher am Fusse des Rhonegletschers in den 70er Jahren des 18. Jahrhunderts (Ölbild von Johann Heinrich Wüest, 1741–1821). Am 12. November 1779 schreibt Johann Wolfgang Goethe nach der Überquerung des Furkapasses an Charlotte Stein: „… und sahen nunmehr den Rhonegletscher vor uns. Es ist der ungeheuerste, den wir so ganz übersehen haben. Er nimmt den Sattel eines Berges in sehr grosser Breite ein, steigt ununterbrochen herunter bis da, wo unten im Tal die Rhone aus ihm herausfliesst. … Es war ein seltsamer Anblick, wenn man einen Moment seine Aufmerksamkeit von dem Wege ab und auf sich selbst und die Gesellschaft wendete: in der ödesten Gegend der Welt, und in einer einförmigen Gebirgswüste, wo man rückwärts und vorwärts keine lebendige Seele weiss, wo man auf beiden Seiten die weiten Tiefen verschlungener Gebirge hat, eine Reihe Menschen zu sehen, deren einer in des anderen Fussstapfen tritt, und wo in der ganzen glatt überzogenen Weite nichts in die Augen fällt, als die Furche, die man gezogen hat.“



Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Entstehen und Blüte der Hotelsiedlung

In den 1830er Jahren eröffnete Joseph Anton Zeiter am Fusse des Rhonegletschers ein erstes Wirtshaus mit etwa zwölf Betten. Die Hoteliersdynastie Seiler erweiterte diese Zeitersche Herberge seit den 1850er Jahren zum Hotel Glacier du Rhône und erwarb beträchtliche Teile des umliegenden Geländes, zu welchem auch Teile des Gletschers gehörten. Das Haus erlebte seine Blüte während der Gründerzeit und Belle Epoque.

Das Hotel Glacier du Rhône um 1870, nach einer Erweiterung im Gefolge des Ausbaus des Säumerpfades über die Furka zu einer für Pferdekutschen befahrbaren Passstrasse (Gouache von Konrad Corradi, 1813–1878). Erstmals im Walliser Hotelbau erscheint hier das Gestaltungselement des Mittelrisalits, und zwar zwischen zwei symmetrischen dreistöckigen und an der Längsseite mit fünf Fensterachsen versehenen Baukörpern, die je spätestens 1861 bzw. 1870 erstellt waren. Der vortretende dreiachsige Mitteltrakt steht an der Stelle des alten Zeiterschen Gasthauses. Am 24. August 1868 besucht die englische Königin Victoria Gletsch (in teilweisem Nachvollzug einer Reise von Prinzgemahl Albert im Jahre 1837), betritt, begleitet von ihrem bevorzugten Diener John Brown, „Alpenstock in hand“ in der Nähe des Gletschertors (im Bild hinter der Brücke zu sehen) das Eis, bemerkt (laut Tagebucheintrag) „It cracked a little, but the thikness of the ice is quite enormous“ und geniesst anschliessend zwischen Gletscher und Hotel unter freiem Himmel „some delicious tea“. Solches trägt dazu bei, den Besuch von Gletsch als Etappenort einer Swiss tour beim englischen Adel und Bildungsbürgertum festzuschreiben. Die Mehrheit der Gäste jener Zeit ist britischer Provenienz.
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Das Hotel Glacier du Rhône um 1870, nach einer Erweiterung im Gefolge des Ausbaus des Säumerpfades über die Furka zu einer für Pferdekutschen befahrbaren Passstrasse (Gouache von Konrad Corradi, 1813–1878). Erstmals im Walliser Hotelbau erscheint hier das Gestaltungselement des Mittelrisalits, und zwar zwischen zwei symmetrischen dreistöckigen und an der Längsseite mit fünf Fensterachsen versehenen Baukörpern, die je spätestens 1861 bzw. 1870 erstellt waren. Der vortretende dreiachsige Mitteltrakt steht an der Stelle des alten Zeiterschen Gasthauses. Am 24. August 1868 besucht die englische Königin Victoria Gletsch (in teilweisem Nachvollzug einer Reise von Prinzgemahl Albert im Jahre 1837), betritt, begleitet von ihrem bevorzugten Diener John Brown, „Alpenstock in hand“ in der Nähe des Gletschertors (im Bild hinter der Brücke zu sehen) das Eis, bemerkt (laut Tagebucheintrag) „It cracked a little, but the thikness of the ice is quite enormous“ und geniesst anschliessend zwischen Gletscher und Hotel unter freiem Himmel „some delicious tea“. Solches trägt dazu bei, den Besuch von Gletsch als Etappenort einer Swiss tour beim englischen Adel und Bildungsbürgertum festzuschreiben. Die Mehrheit der Gäste jener Zeit ist britischer Provenienz.

Der „guterfundene“ Ort Gletsch war Pferdewechselstation, Relais, „Transitstation im Alpenverkehr“, „grossartiger Touristen-Umschlagplatz“ oder alpine „Reisenden-Karawanserei“ und das Hotel vielleicht zeitweise der „grösste Gasthof der Schweiz“ (Walliser Bote Nr. 67, 1938) vor oder nach der Kutschenfahrt (oder Wanderung) über die Pässe, die das Wallis mit den Kantonen Bern und Uri verbinden. Eine Fahrt talaufwärts von Brig her und anschliessend über die Furka nach Göschenen beispielsweise dauerte vor der Motorisierung rund zwölf Stunden, erheblich länger als eine touristische Tagesreise, was zwingend mindestens eine Übernachtung und die Einnahme mehrerer Mahlzeiten auf der Strecke – vorzüglich an attraktiven Orten – mit sich brachte. Zur Bedeutung ebendieses Ortes trugen die Verzweigung der beiden Passstrassen bei, ein gastgewerbliches Angebot, das auch weitgehenden Ansprüchen (wie jenen des europäischen Hochadels) genügte, und ganz besonders die in den Reiseführern der Zeit gerühmte Nähe des Gletschers zu Hotel und Strasse: „Nirgends in der Schweiz [konnte] man wie hier mit einem Wagen so nahe an den Rand eines chaotisch zerklüfteten, in seiner Farbwirkung herrlichen Gletschers fahren.“ (Meyers Reisebücher, Schweiz, 20. Auflage, Leipzig und Wien 1908, S. 213.)

Die Hotelsiedlung um 1900, nach der Eröffnung der Grimselpassstrasse. Die Funktion eines Relais und einer Pferdewechselstation verdeutlichen links im Bild die Stallungen mit zahlreichen Pferdekutschen davor. Das Hauptgebäude erscheint um ein Stockwerk erhöht, mansardiert und im Osten, in Richtung Gletscher, um einen gegen die Strasse hin vorspringenden Trakt mit fünf Fensterachsen erweitert, in dem sich der grosse Speisesaal befindet. Jenseits der Rhone ist die Dépendance Blaues Haus in einer ersten Ausbaustufe zweistöckig, mit mansardiertem Dach und sieben Fensterachsen zu sehen. Die Gletscherzunge hat sich zurückgezogen, reicht aber noch bis in den Talgrund.
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Die Hotelsiedlung um 1900, nach der Eröffnung der Grimselpassstrasse. Die Funktion eines Relais und einer Pferdewechselstation verdeutlichen links im Bild die Stallungen mit zahlreichen Pferdekutschen davor. Das Hauptgebäude erscheint um ein Stockwerk erhöht, mansardiert und im Osten, in Richtung Gletscher, um einen gegen die Strasse hin vorspringenden Trakt mit fünf Fensterachsen erweitert, in dem sich der grosse Speisesaal befindet. Jenseits der Rhone ist die Dépendance Blaues Haus in einer ersten Ausbaustufe zweistöckig, mit mansardiertem Dach und sieben Fensterachsen zu sehen. Die Gletscherzunge hat sich zurückgezogen, reicht aber noch bis in den Talgrund.

In der späteren Belle Epoque bot das Haus im Talkessel samt Dépendance unter der Leitung von Joseph Seiler (1858–1929) 320 Gästebetten an, in den 1920er Jahren rund 200 und bis in die 1980er Jahre noch 150. Um 1882 entstand etwa 500 Meter höher und eine Kutschenfahrtstunde entfernt Richtung Furkapass an der Gletscherflanke neben der künstlichen Eisgrotte mit panoramischem Blick auf die Walliser und Berner Alpen das Hotel Belvédère, das in der Belle Epoque ebenso wie das Hotel Glacier du Rhône wiederholt vergrössert wurde und in seiner Blütezeit 90 Reisende zu beherbergen vermochte.

Nachdem Alexander Seiler der Ältere (1819–1891) aus Blitzingen bereits in der ersten Hälfte der 1850er Jahre in Zermatt als Hotelier Fuss gefasst hatte, plädierte dessen Bruder Franz (1827–1865) in der Gemeindeversammlung vom 29. Dezember 1857 in Münster für die Überlassung von Boden zwecks Ausbau der Zeiterschen Herberge am Fusse des Rhonegletschers. Am 22. Juni 1858 bestätigte der Walliser Staatsrat die Baupläne, die bis spätestens 1861 zur Ausführung gelangten und die bescheidene Herberge zuerst im Westen um einen grossen dreistöckigen Anbau erweiterten. Die Eröffung der Passstrasse über die Furka in der zweiten Hälfte der 1860er Jahre erhöhte die Zahl der Reisenden dermassen, dass sich eine zweite Vergrösserung des Haupthauses (von 40 auf 120 Betten) aufdrängte, wie sie wohl in den Jahren 1868 und 1869 erfolgte: auf Bildern des Jahrs 1870 erscheint ein gleicher Baukörper symmetrisch im Osten angefügt und an der Stelle der ursprünglichen Baute der 1830er Jahre ein Mittelrisalit.

Joseph Seiler beschloss 1892, ein Jahr nach dem Tode seines Vaters Alexander, sich Gletsch zu widmen. Der älteste der drei im Hotelgeschäft tätigen Brüder der zweiten Generation war in der Zermatter Hotelwelt seiner Eltern, dem damals wohl grössten gastgewerblichen Unternehmen der Schweiz (vgl. z. B. Neue Zürcher Zeitung vom 24. Juni 1977), aufgewachsen und hatte sich in Rom und London fachlich fortgebildet. Er erweiterte die Hotelsiedlung während der Belle Epoque stetig, schuf mit bedeutenden Walliser Möbeln des 17. und 18. Jahrhunderts, deren Wert in der Region noch kaum erkannt wurde, und anderen Antiquitäten, insbesondere auch historischen Bildzeugnissen des Gletschers und der Gegend, teilweise nach englischen Kompositionsprinzipien ein aussergewöhnliches Hotelinterieur, das dem Geschmack seiner internationalen Klientel entsprach, und gab dem Betrieb insgesamt eine überragende Reputation.

Das Glacier du Rhône galt als „ausgezeichnet geleitete[s]“ Hotel „in grossartiger Lage“. „In diesem [fand] bei höchst vornehmer internationaler Gesellschaft, die in ein-, zwei- und dreispännigen Wagen herbeiströmt[e], auch der Turist Berücksichtigung“ (Karl Kinzel: Wie reist man in der Schweiz?, Schwerin 1913, S. 89).

Arrivées und Départs der Pferdekutschen vor dem Glacier du Rhône kurz nach der vorletzten Jahrhundertwende. In der Mitte eine Postkutsche wie jene des Kurses Grimsel-Gletsch-Furka, die heute im Innenhof des Stockalperschlosses in Brig steht. Im letzten Jahrzehnt der Belle Epoque verliessen an Hochsommertagen vor sieben Uhr morgens regelmässig 80 bis 100 Hotelgäste in Pferdekutschen den Ort in Richtung Brig, Grimsel und Furka. Es standen Stallungen für 200 Pferde zur Verfügung (Gazette du Valais, August 1906 Nr. 97).
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Arrivées und Départs der Pferdekutschen vor dem Glacier du Rhône kurz nach der vorletzten Jahrhundertwende. In der Mitte eine Postkutsche wie jene des Kurses Grimsel-Gletsch-Furka, die heute im Innenhof des Stockalperschlosses in Brig steht. Im letzten Jahrzehnt der Belle Epoque verliessen an Hochsommertagen vor sieben Uhr morgens regelmässig 80 bis 100 Hotelgäste in Pferdekutschen den Ort in Richtung Brig, Grimsel und Furka. Es standen Stallungen für 200 Pferde zur Verfügung (Gazette du Valais, August 1906 Nr. 97).

In den 1920er Jahren waren die Ansprüche Reisender, die an der Passstrassenverzweigung Halt machten, teils noch so hoch wie heute in der Schweiz in keinem Hotel mit ausgeprägter Relaisfunktion mehr: man wird „von Kellnern im Frack bedient, isst das Menu eines Grand Hotels und hat als Tischgenossen Gentlimen im Smoking und Ladies in tiefster Ausgeschnittenheit“ (Hans Schmid, in: St. Jodern-Kalender: Gletsch, Sitten 1928).

Da Joseph Seiler um die Bedeutung seines Hotels als Relais und Pferdewechselstation wusste, sah er den Bau der Brig-Furka-Disentis Bahn vor dem Ersten Weltkrieg nicht ohne Bedenken. Er stellte, im Gegenzug für die Überlassung von Land für das Bahntrassee, die Forderung, die Züge zur Mittagszeit eine Stunde in Gletsch warten zu lassen, um die Passagiere zur Einnahme einer Mahlzeit zu bewegen. Die abendlichen Züge endeten in Gletsch, um die Anzahl der Übernachtungen zu erhöhen. So versuchte er der Bahn den Reiserhythmus der Pferdekutschen aufzuerlegen.



[Bearbeiten] Entwicklungen nach dem Ersten Weltkrieg in Gletsch und andernorts

Während des Ersten Weltkrieges und in den darauffolgenden Krisenjahren bedurfte Joseph Seiler der finanziellen Unterstützung seiner beiden Brüder, die sich ihrerseits nach dem Tode der Eltern dem Zermatter Unternehmen zugewandt hatten, von Alexander dem Jüngeren (1864–1920) und Hermann (1876–1961). Mitte der 1920er Jahre übernahm schliesslich Hermann Seiler die Betriebe in Gletsch ganz, die Erben Alexander Seilers schieden aus, Joseph blieb aber deren uneingeschränkter Leiter bis zu seinem Tode im Jahre 1929. Hermann Seiler widmete seine Arbeitskraft seit 1920 hauptsächlich als Generaldirektor dem mit sieben Hotels und rund 1000 Gästebetten weitaus grösseren und gefährdeteren Zermatter Unternehmen, das er „mit eiserner Hand“ (Franz Seiler in seinem schriftlichen Nachruf vom 29. August 1965) aus der Kriegs- und Nachkriegskrise herausführte, verbandspolitischen und politischen Chargen. (Der promovierte Jurist war Stadtpräsident von Brig und 1910 bis 1920 Walliser Staatsrat gewesen und wirkte in der Folge, während seiner Zermatter Generaldirektion, u. a. als Nationalrat, Zentralpräsident des Schweizer Hoteliervereins, Präsident der Alliance internationale de l’ hôtellerie, Vizepräsident des Schweizerischen Fremdenverkehrsverbandes und der Schweizerischen Verkehrszentrale, Verwaltungsrat der Schweizerischen Bundesbahnen, Mitglied der Schweizerischen Handelskammer und Regimentskommandant.) In Gletsch verwirklichte seit den 1930er Jahren der hotelunternehmerisch tätige Sohn von Hermann, Eduard Seiler (1908–1976), mannigfache Angebote, die während der kurzen Sommersaison die Gästefrequenz der Hotels erhöhten: so Führungen durch die Antiquitätensammlung des Hotels Glacier du Rhône, in Zusammenarbeit mit dem Automobil-Club der Schweiz Auto-Rallies als Sternfahrten mit Ziel Gletsch, Schweizerische Auto-Ski-Meetings am Rhonegletscher (vgl. z. B. Walliser Nachrichten Nr. 44, 1934), Bergsteiger- und Sommerskikurse auf den Gletschern, Beleuchtung des Rhonegletscherabbruchs mittels hoteleigener Scheinwerferinstallation mit nächtlicher Fahrt in die Nähe des Eises.

Dialektik von Lebenskultur, Natur und Landschaft als hotelunternehmerisches Thema variierte seit Ende der 1940er Jahre die zehn Minuten von der Wirtschaftsmetropole Zürich entfernt unmittelbar am See gelegene Ermitage, (laut Neue Zürcher Zeitung vom 29. Januar 1993) „ein kleines Juwel“ (Aufnahme der 1970er Jahre).
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Dialektik von Lebenskultur, Natur und Landschaft als hotelunternehmerisches Thema variierte seit Ende der 1940er Jahre die zehn Minuten von der Wirtschaftsmetropole Zürich entfernt unmittelbar am See gelegene Ermitage, (laut Neue Zürcher Zeitung vom 29. Januar 1993) „ein kleines Juwel“ (Aufnahme der 1970er Jahre).

Aus den beiden Hotels beim Ursprung der Rhone entwickelten sich seit Beginn der 1940er Jahre an Orten ohne strikte betriebszeitliche Beschränkung auf einen Jahresbruchteil, in Bern und bei Zürich, gastgewerbliche Unternehmen, die nach Stil, qualifiziertem Interieur und hervorragender Lage tradierte Vorgaben fortführten und variierten: in der ersten Hälfte der 1940er Jahre das Restaurant Ermitage in der Berner Altstadt (dessen Carnotzet auf das Walliser Interieur des Glacier du Rhône verwies), „eine Gaststätte, die zu den schönsten im ganzen Lande“ (Berner Tagblatt vom 30. November 1946) gezählt werden konnte, und um 1950 das „traumhaft gelegen[e]“ (Neue Zürcher Zeitung vom 30. September 2005) Restaurant und später auch Hotel Ermitage am Zürichsee in Küsnacht (welches das Thema der vorzüglichen Lage im Kanton Zürich weiterführte). Der wiederholt gewählte Name evozierte geistreich-halbironisch in mehrfachem Sinne auf der Folie der St. Wendelins-Legende den Bezug des Namensgebers und der geschaffenen gastlichen Orte zur Walliser Heimat und zum Haus am Fusse des Rhonegletschers. Die Küsnachter Ermitage war seit den 1970er Jahren eines der damals in der Schweiz noch sehr wenigen Mitglieder der exklusiven Relais & Château-Gruppe, deren Entwicklung Eduard Seiler als Vizepräsident der Schweizer Sektion förderte.


[Bearbeiten] Hotelunternehmerische Problemstellung, wasserwirtschaftliche Nutzung und Übergang an den Kanton Wallis

In den 1950er Jahren stand für Hermann Seiler (der das Walliser Finanzdepartement durch den Ersten Weltkrieg geführt und sich als – so oft wie nie jemand vor ihm jeweils mit Akklamation bestätigter – Zentralpräsident des Schweizer Hoteliervereins in der Krise zwischen den Weltkriegen und während des Zweiten Weltkrieges besonders mit Fragen der Hotelrentabilität und -finanzierung beschäftigt hatte) längst ausser Frage, dass ein Hotelbetrieb mit witterungs- und lagebedingt für jede Investition auf 1/3 des Üblichen eingeschränkter jährlicher Amortisationszeit nicht nur keine Grundlage für ein zukunftsträchtiges Geschäftsmodell, sondern langfristig nicht überlebensfähig war. Ein Reflex der im Kreis um den Verbandspolitiker geführten Diskurse über Fragen der Rentabilität betriebszeitlich beschränkter Unternehmen nach dem Ende des 'Goldenen Zeitalters' der Schweizer Hotellerie ist der Aufsatz des Berner Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre, Alfred Walther, unter dem Titel ‚Die Festen Kosten – der Feind des Hotelunternehmens‘ in der Festschrift des Schweizerischen Fremdenverkehrsverbandes, die Hermann Seiler als dessen Vizepräsident zum 70. Geburtstag dargebracht wurde (Zürich 1946). Zur Stringenz der Problemanalyse aus heutiger Sicht Andreas Deuber, Direktor der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit, und Roland Flückiger in der Neuen Zürcher Zeitung vom 5. Mai 2006: „Hat das klassische Hotel vor diesem Hintergrund ausgedient? […] Matchentscheidend ist ein Standort mit einer guten Grundauslastung über das ganze Jahr oder zumindest zwei starke Saisons hinweg.“

Aus diesem Grunde nannte der Finanzmann die Aktiengesellschaft, in die er die beiden Hotels samt Liegenschaften in den 1950er Jahren einbrachte, nicht (in Entsprechung zur mit seinen Geschwistern 1908 gebildeten Zermatter Gesellschaft) Hotels Seiler Gletsch AG, sondern, mit Blick auf eine nichtgastgewerbliche Verwendung, Immobilien Gletsch AG. Zur Frage stand seit der Mitte des Jahrhunderts, ob die öffentliche Hand die in den späteren 1920er Jahren von Hermann Seiler behutsam eingeleitete wasserwirtschaftliche Nutzung mit einem grossen Projekt im Talbecken von Gletsch fortführen wollte.

Die um 1900 entstandene Fotografie zeigt den Speisesaal mit den tables d’ hôtes und den damals üblichen Bugholzstühlen. Vor den (zwecks Mehrung des Lichteinfalls während der Aufnahme geöffneten) Fenstern rote, mit kostbaren breiten Spitzenbordüren besetzte Vorhänge, an den Zwischenwänden bedeutende Walliser Buffets des 17. und 18. Jahrhunderts; auf diesen antikes Zinngeschirr (vornehmlich Kannen). In der Mitte der Querwand im englisch-französichen Stil ein Kamin, auf dem Sims Leuchter und eine Kaminuhr; darüber ein mit vergoldeten Akanthusblättern beschnitzter hoher Barockspiegel, der Tische und Deckenleuchter widerspiegelt. Links hiervon ein weiteres Buffet, mit acht beschnitzten Türen; darauf dicht arrangiert Walliser Zinnteller. Der Parkettboden ist aus Kirschholz. Vor zwei Fenstern Kellner im Frack.-   Seit den 1920er Jahren wurden kunsthandwerklich weniger bedeutende zeitspezifische Elemente des Belle Epoque-Interieurs ersetzt, die wertvollen des 17. und 18. Jahrhunderts durch elegant historisierende ergänzt und das Ensemble insgesamt so komponiert, dass es der von Cäsar Ritz initiierten intimeren Grand Restaurant-Interpretation und dem privateren Lebensstil nach dem Ersten Weltkrieg entsprach (vgl. die Site Gletsch – reisekulturgeschichtliche und hotelunternehmerische Aspekte). Unter der Ägide von Hermann Seiler und seiner Nachkommen genügte das Glacier du Rhône (und zumal dessen Grand Restaurant) bis 1984 den Ansprüchen eines grossen Kreises von Aficionados der distinguierten Schweizer Traditionshotellerie, zu dem beispielsweise die Fürstenfamlie von Liechtenstein, die  Herzogin von Guimarães und Infantin von Portugal, die Herzöge von Braganza, die Grafenfamilie Visconti, Kardinaldekan Tisserant, die Pariser Rothschilds oder Marie-Louise Ritz, die Gattin von Cäsar Ritz, ebenso wie Pablo Casals gehörten.- Die Weiterführung über Jahrzehnte hin in diesem Stil wider den Zeitwandel mit nach Qualifikation und Zahl entsprechendem Aufwand an Mitarbeitenden war eine bewusste – aber notwendig zeitlich begrenzte – hommage an ein „Familienvermächtnis von europäischem Ruf“, laut Fred Amman, Hotelfachmann, regelmässiger Mitarbeiter der Tourismusbeilage der Neuen Zürcher Zeitung und in Gletsch oft zu Gast, hotelunternehmerisch „bravourös“ in Anbetracht der zunehmend entgegenstehenden äusseren Faktoren (Schweizer Gastgeberfamilien, Folgeheft 14, Biel 1980, S. 17). Meisterlich 'bespielt' wurde der um 1900 gemäss englischen Vorgaben entworfene Saal nach dem Zweiten Weltkrieg von den Maîtres d’ hôtel Hans Schmid, früher in der gleichen Charge winters im Old Winter Palace in Luxor und sommers im Luzerner Schweizerhof, und dessen Schüler Franco Naredi, zuletzt ein Jahrzehnt lang Chef des restaurants im exklusiven Club des Zürcher Baur au Lac, mit ihren je vor Ort ausgebildeten Kellnerbrigaden. Der Walliser Aristokrat und Querdenker Peter von Roten, Ehemann von Iris von Roten, Nationalrat und Präfekt von Raron, sah im Interieur des Hauses, wie es sich den Gästen im Jahre 1984 darbot, „den unsagbaren Reiz“ eines der „einzigartigsten Nostalgiebeispiele unseres Landes“ (Kolumne im Walliser Boten vom 14. September 1984; vgl. auch in der gleichen Zeitung die Kolumne vom 3. August 1984).
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Die um 1900 entstandene Fotografie zeigt den Speisesaal mit den tables d’ hôtes und den damals üblichen Bugholzstühlen. Vor den (zwecks Mehrung des Lichteinfalls während der Aufnahme geöffneten) Fenstern rote, mit kostbaren breiten Spitzenbordüren besetzte Vorhänge, an den Zwischenwänden bedeutende Walliser Buffets des 17. und 18. Jahrhunderts; auf diesen antikes Zinngeschirr (vornehmlich Kannen). In der Mitte der Querwand im englisch-französichen Stil ein Kamin, auf dem Sims Leuchter und eine Kaminuhr; darüber ein mit vergoldeten Akanthusblättern beschnitzter hoher Barockspiegel, der Tische und Deckenleuchter widerspiegelt. Links hiervon ein weiteres Buffet, mit acht beschnitzten Türen; darauf dicht arrangiert Walliser Zinnteller. Der Parkettboden ist aus Kirschholz. Vor zwei Fenstern Kellner im Frack.- Seit den 1920er Jahren wurden kunsthandwerklich weniger bedeutende zeitspezifische Elemente des Belle Epoque-Interieurs ersetzt, die wertvollen des 17. und 18. Jahrhunderts durch elegant historisierende ergänzt und das Ensemble insgesamt so komponiert, dass es der von Cäsar Ritz initiierten intimeren Grand Restaurant-Interpretation und dem privateren Lebensstil nach dem Ersten Weltkrieg entsprach (vgl. die Site Gletsch – reisekulturgeschichtliche und hotelunternehmerische Aspekte). Unter der Ägide von Hermann Seiler und seiner Nachkommen genügte das Glacier du Rhône (und zumal dessen Grand Restaurant) bis 1984 den Ansprüchen eines grossen Kreises von Aficionados der distinguierten Schweizer Traditionshotellerie, zu dem beispielsweise die Fürstenfamlie von Liechtenstein, die Herzogin von Guimarães und Infantin von Portugal, die Herzöge von Braganza, die Grafenfamilie Visconti, Kardinaldekan Tisserant, die Pariser Rothschilds oder Marie-Louise Ritz, die Gattin von Cäsar Ritz, ebenso wie Pablo Casals gehörten.- Die Weiterführung über Jahrzehnte hin in diesem Stil wider den Zeitwandel mit nach Qualifikation und Zahl entsprechendem Aufwand an Mitarbeitenden war eine bewusste – aber notwendig zeitlich begrenzte – hommage an ein „Familienvermächtnis von europäischem Ruf“, laut Fred Amman, Hotelfachmann, regelmässiger Mitarbeiter der Tourismusbeilage der Neuen Zürcher Zeitung und in Gletsch oft zu Gast, hotelunternehmerisch „bravourös“ in Anbetracht der zunehmend entgegenstehenden äusseren Faktoren (Schweizer Gastgeberfamilien, Folgeheft 14, Biel 1980, S. 17). Meisterlich 'bespielt' wurde der um 1900 gemäss englischen Vorgaben entworfene Saal nach dem Zweiten Weltkrieg von den Maîtres d’ hôtel Hans Schmid, früher in der gleichen Charge winters im Old Winter Palace in Luxor und sommers im Luzerner Schweizerhof, und dessen Schüler Franco Naredi, zuletzt ein Jahrzehnt lang Chef des restaurants im exklusiven Club des Zürcher Baur au Lac, mit ihren je vor Ort ausgebildeten Kellnerbrigaden. Der Walliser Aristokrat und Querdenker Peter von Roten, Ehemann von Iris von Roten, Nationalrat und Präfekt von Raron, sah im Interieur des Hauses, wie es sich den Gästen im Jahre 1984 darbot, „den unsagbaren Reiz“ eines der „einzigartigsten Nostalgiebeispiele unseres Landes“ (Kolumne im Walliser Boten vom 14. September 1984; vgl. auch in der gleichen Zeitung die Kolumne vom 3. August 1984).

Somit bewogen zur Aufgabe des Hotelbetriebs in der Tradition der Schweizer Grande Hôtellerie (mit zuletzt noch fünf Dutzend Mitarbeitenden, von denen 80–90 % fünf und mehr Saisons, die qualifiziertesten mehrere Jahrzehnte und einige der besten länger als ein halbes Jahrhundert auch in Zeiten extremer gastgewerblicher Personalknappheit in der Schweiz Jahr für Jahr mit einem neuen Vertrag nach Gletsch zurückzukehren sich entschieden) an diesem Ort im Jahre 1984 in erster Linie die lage- und witterungsbedingte Beschränkung der gastgewerblichen Betriebszeit auf dreieinhalb Monate – die Hermann Seiler als Generaldirektor und einer der Hauptaktionäre der Seiler Hotels in Zermatt im Dezember 1927 durch die Etablierung der Wintersaison noch vor Bestehen einer durchgehenden Zugverbindung für diesen wintersporttauglichen Ort überwunden hatte (vgl. z. B. Neue Zürcher Zeitung vom 9. September 1955), nachdem er bereits 1902 im Matterhorndorf als Präsident der Sektion Monte Rosa des Schweizer Alpen-Clubs den für den alpinen Wintersport „bahnbrechenden“ (Neue Zürcher Zeitung vom 8. Februar 1952, Nr. 282) ersten Skikurs in der Schweiz organisiert hatte: eine mise en valeur, die, wie für ihn seit jeh feststand, in Gletsch wegen der Lawinengefahr nicht denkbar ist -, weiter die reisekulturellen Veränderungen, die mit dem Ende der Pferdekutschenzeit um 1920 begonnen hatten und mit dem Ausbau der Strassen insbesondere seit den 1970er Jahren, der damit verbundenen Zunahme von Reisegeschwindigkeit, -komfort und Durchgangsverkehr unmittelbar vor dem Hotel sich rapid fortsetzten, der Rückzug des Gletschers, aber auch die Abnahme der landschaftlichen Attraktivität des Talkessels insgesamt – all dies ideell verbunden mit dem Verblassen des hallerschen, rousseauschen, romantischen und victorianischen reisekulturgeschichtlichen Topos der Swiss tour in den Alpen bei teilweise sehr anspruchsvollen Gästen.

Seitens der neuen Eigentümerschaft, dem Kanton Wallis, standen bis in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre rechtliche, landschaftliche und wasserwirtschaftliche Betrachtungsweisen und Interessen im Vordergrund. Das gastgewerbliche Angebot sollte in stark vereinfachter Form mit einem Pächter und einigen wenigen Mitarbeitenden vorläufig weitergeführt geführt werden gemäss im Rahmen der Kaufsverhandlungen unmissverständlich kundgegebener Absicht unter „Abkehr vom Seilerschen Hotel-Stil“ und unter Ausrichtung auf einen „Volkstourismus“ (Walliser Bote vom 2. Oktober 1984). In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre wurden die seit den 1950er Jahren verfolgten Projekte, das Tal durch eine Staumauer abzuriegeln und einen Rhonestausee zu bilden, jedoch verworfen.

Die Belle Epoque-Siedlung Gletsch, talwärts gesehen, im Jahr 2005: vornehmlich Ort für einen Boxenstopp? Mit dem Ende der Pferdekutschenzeit um 1920, der Motorisierung, dem Ausbau der Strassen besonders seit den 1970er Jahren und der damit verbundenen Zunahme von Reisekomfort, -geschwindigkeit und passierendem Verkehr ging die Hotelsiedlung der Pferdewechsel- und danach zunehmend auch der Funktion einer Transitstation für touristisch Reisende mit ausgeprägten reisekulturellen Ansprüchen verlustig. An Hochsommertagen wurden bereits Mitte der 1990er Jahre mitunter 10'000 durchfahrende Autos gezählt (Neue Zürcher Zeitung vom 5. August 1996). In der Mitte die Strasse nach Brig, links die Furkapass- und rechts die Grimselpassstrasse. Der Steg über die Rhone im Mittelgrund verbindet das Bahnhofsgebäude mit den Geleisen. Links im Hintergrund die Bahnremise. Der Gletscher ist vom Hotel her kaum mehr zu sehen. Wegen der Lawinengefahr ist Gletsch nicht wintersporttauglich, wie auch wiederholt durch Lawinenniedergänge zerstörte Gebäude der Siedlung unterhalb der Felswände verdeutlichten.
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Die Belle Epoque-Siedlung Gletsch, talwärts gesehen, im Jahr 2005: vornehmlich Ort für einen Boxenstopp? Mit dem Ende der Pferdekutschenzeit um 1920, der Motorisierung, dem Ausbau der Strassen besonders seit den 1970er Jahren und der damit verbundenen Zunahme von Reisekomfort, -geschwindigkeit und passierendem Verkehr ging die Hotelsiedlung der Pferdewechsel- und danach zunehmend auch der Funktion einer Transitstation für touristisch Reisende mit ausgeprägten reisekulturellen Ansprüchen verlustig. An Hochsommertagen wurden bereits Mitte der 1990er Jahre mitunter 10'000 durchfahrende Autos gezählt (Neue Zürcher Zeitung vom 5. August 1996). In der Mitte die Strasse nach Brig, links die Furkapass- und rechts die Grimselpassstrasse. Der Steg über die Rhone im Mittelgrund verbindet das Bahnhofsgebäude mit den Geleisen. Links im Hintergrund die Bahnremise. Der Gletscher ist vom Hotel her kaum mehr zu sehen. Wegen der Lawinengefahr ist Gletsch nicht wintersporttauglich, wie auch wiederholt durch Lawinenniedergänge zerstörte Gebäude der Siedlung unterhalb der Felswände verdeutlichten.

Daraufhin tätigten die neuen Eigentümer umfangreiche Investitionen in die gastgewerblichen Betriebe, deren Folgen die betriebswirtschaftliche und touristische Analyse Hermann Seilers und dessen wegen der in mannigfacher Hinsicht grundlegend veränderten Verhältnisse entschieden negatives Urteil über die an diesem Ort sich in der Zukunft abzeichnenden hotelunternehmerischen Chancen und Risiken nicht zu widerlegen vermochten (vgl. z. B. Walliser Bote vom 8. Mai 1996; Neue Zürcher Zeitung vom 15. Mai 1996).

Neben dem Hotel mit seinen Nebengebäuden und einer Tankstelle ist in Gletsch der Bahnhof der Dampfbahn Furka-Bergstrecke (bis 1981 Teil der Furka-Oberalp-Bahn) zu finden. Die Schienenverbindung wurde 1915 hergestellt, seit 1922 ist Gletsch auch mit Postautolinien erschlossen.

[Bearbeiten] Literatur

Zu Alexander Seiler:

  • Nachruf Alexander Seiler der Ältere (von Leslie Stephen, dem Vater von Virginia Woolf), in: The Alpine Journal, 1891 Nr. 113.
  • Eduard Seiler: Die geschichtliche Entwicklung der Hotels Seiler, in: O mein Heimatland. Schweizerische Kunst- und Literaturchronik, hrsg. von Gustav Grunau, Bern 1931, S. 223 ff.
  • Gustav Anthamatten: Alexander Seiler 1819–1891. Gedenkschrift zum 100. Todestag, Visp 1991.

Zu Joseph Seiler:

  • Nachruf Joseph Seiler, in: The Alpine Journal, 1929 Nr. 239.
  • Nachruf Joseph Seiler, in: Briger Anzeiger vom 29. Mai 1929.

Zu Hermann Seiler:

  • Nachruf Dr. Hermann Seiler, in: Neue Zürcher Zeitung vom 21. August 1961 und vom 24. August 1961.
  • Vita Dr. Hermann Seiler, in: Gegenwarts- und Zukunftsprobleme des schweizerischen Fremdenverkehrs. Festgabe für Hermann Seiler, hrsg. vom Schweizerischen Fremdenverkehrsverband, Zürich 1946, S. 167 ff.
  • Louis Carlen: 27 Walliser. Leute, die das Land prägten, Visp 1994.
  • Arthur Fibicher: Walliser Geschichte, Bd. 3.2, Sitten 1995, S. 250 ff.
  • Geschäftsberichte des Schweizer Hoteliervereins der Jahre 1928 bis 1945.

Zu Eduard Seiler:

  • Nachruf Dr. Eduard Seiler, in: Neue Zürcher Zeitung vom 19. März 1976.
  • Nachruf Dr. Eduard Seiler, in: Walliser Bote vom 3. August 1976.
  • Zürichsee-Zeitung vom 16. September 2005 (mit Korrigendum in der Ausgabe vom 23. September 2005).

Zur hotelunternehmerischen Tätigkeit der Familie Seiler insgesamt:

  • Fred Ammann: Schweizer Gastgeberfamilien, Folgeheft 14, Biel 1980.

Zur elektrizitätswirtschaftlichen Pionierrolle im Wallis:

  • Alois Grichting: 111 Jahre Elektrizitätswerk Zermatt, Visp 2005.
  • Walliser Bote vom 26. August 2006.

Zu Gletsch allgemein:

  • Neue Zürcher Zeitung vom 26./27.August 1977.
  • Neue Zürcher Zeitung vom 31. August 1978.
  • Schweiz, Suisse, Svizzera, Switzerland, hrsg. von der Schweizerischen Verkehrszentrale, Nr. 3, 1981, S. 14 ff. (mit Illustrationen).
  • Walliser Bote vom 5. Juni 1984.
  • 24 heures vom 7. August 1984.
  • Tages Anzeiger vom 25. September 1984.
  • 24 heures vom 4. November 1984.
  • Die Weltwoche vom 6. Dezember 1984.
  • Roland Flückiger: Hotelträume zwischen Gletschern und Palmen. Schweizer Tourismus und Hotelbau 1830–1920, Baden 2001, S. 168 ff.
  • Roland Flückiger: Vom Basislager für Erstbesteigungen zum Aussichtshotel im Gebirge. Walliser Hotelbauten auf 1500 bis 2500 Meter über Meer, in: Kunst + Architektur in der Schweiz, hrsg. von der Gesellschaft für Schweizer Kunstgeschichte, 1999, Heft 3, passim.

Zum Besuch der englischen Königin Victoria im August 1868 in Gletsch:

  • Peter Arengo-Jones: Queen Victoria in Switzerland, London 1995, S. 95 f.

Zum komplexen akademischen Wahrnehmungs- und Reflexionshorizont victorianischer Reisender, Künstler und Bergsteiger in den Alpen z. B.:

  • Alexandra Lavizzari: Die Schrift auf dem Antlitz des Schneehangs. Leslie Stephens und John Ruskins Erlebnis der Schweizer Berge, in: Neue Zürcher Zeitung vom 1./2. Juli 2006.

Allgemein zur überragenden Bedeutung der Engländer für den Tourismus in den Alpen bis zum Zweiten Weltkrieg:

  • Jim Ring: How the English Made the Alps, London 2000.

Zum – für die Blüte von Gletsch qua Pferdewechselstation/Relais fundamentalen – touristischen Pferdekutschenverkehr in den Schweizer Alpen bis zum Ersten Weltkrieg:

  • Andreas Furger: In der Kutsche durch die Schweiz, Zürich 2006, S. 37 ff.

(Nota bene: Eine Fahrt in der Kutsche von Meiringen oder Göschenen über Gletsch nach Brig beanspruchte anderthalb bis zwei Tage, heute sind es im Auto anderthalb bis zwei Stunden. Das Anspruchsniveau mancher touristisch Reisender der Belle Epoque auf dieser Route verdeutlichen die Preise für die Miete einer vierspännigen Kutsche beispielsweise für die Fahrt von Brig nach Göschenen, nämlich CHF 220, nach heutigem Geldwert ca. CHF 2200.)

Beispielhaft für eine anspruchsvolle Swiss tour wohlhabender Amerikaner um 1900 die Fahrt der achtköpfigen Familie Austin aus Philadelphia im fünfspännigen Cabriolet-Landauer von Interlaken über Gletsch nach Visp:

  • William Radebaugh: Coaching Through The Swiss Alps, in: The Carriage Journal 22, Nr. 4, spring 1984, S. 206 ff.

Zum überbordenden automobilen Durchgangsverkehr und zur Krise des Gastgewerbes in der Region um die Jahrtausendwende:

  • Neue Zürcher Zeitung vom 5. August 1996.
  • Neue Zürcher Zeitung vom 5. Oktober 2000.


[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Gletsch – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

Koordinaten: 46° 33' 49“ N, 8° 21' 45“ O

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