Gleimtunnel

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Der Gleimtunnel liegt in Berlin. Er führt im Verlauf der Gleimstraße im Ortsteil Gesundbrunnen in den Ortsteil Prenzlauer Berg.

Inhaltsverzeichnis

1 Beschreibung
2 Geschichte
3 Gegenwart
4 Weblinks

[Bearbeiten] Beschreibung

Der Gleimtunnel ist kein Tunnel im eigentlichen Sinn da er weder unterirdisch verläuft noch bergmännisch gegraben wurde. Es ist vielmehr eine 130 Meter lange und 23 Meter breite Unterführung, die an beiden Enden praktisch auf dem Höhenniveau der namensgebenden Gleimstraße liegt. Die Decke des Tunnels wird aus mehreren, weitestgehend zusammenhängenden, Eisenbahnbrücken gebildet, die von 80 gusseisernen Säulen getragen werden. Über den Gleimtunnel führten zeitweise drei Eisenbahnlinien, die wenige hundert Meter weiter südlich im Kopfbahnhof der Preußischen Nordbahn, dem sogenannten Nordbahnhof (später Güterbahnhof Eberswalder Straße; nicht zu verwechseln mit dem 1950 in Nordbahnhof umbenannten Stettiner Bahnhof und dem S-Bahnhof der Nord-Süd-Bahn) endeten. Der östliche Teil dieses ehemaligen Bahngeländes nahe der heutigen Max-Schmeling-Halle und dem Stadion im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark auf dem ehemaligen Exerzierplatz wird heute als Mauerpark bezeichnet.

[Bearbeiten] Geschichte

Ab dem Nordbahnhof an der Bernauer Straße wird am 10. Juli 1877 der Bahnverkehr der Preußischen Nordbahn zunächst bis nach Neubrandenburg (später bis Stralsund) aufgenommen.
Schon bald wird der Personenverkehr aber zum Stettiner Bahnhof verlegt und der Nordbahnhof zum reinen Güterbahnhof.
Die Aufschüttung des Bahndamms und der Bau der Eisenbahnüberführung über die Gleimstraße erfolgte in den Jahren 1903-1904 von Zabinski
Der Gleimtunnel war eine wichtige Verbindung für viele Arbeiter aus den Wohngebieten am Prenzlauer Berg zu den Fabriken im Wedding, wie zum Beispiel der Firma AEG an der Brunnenstraße.
Seinen Namen erhielt der Gleimtunnel am 9. November 1911 nach der Straße, die durch ihn hindurchführt.
In den Jahren 1961 bis 1989 lag der Gleimtunnel unpassierbar im ehemaligen Grenzgebiet der DDR und war verschlossen. Er bildete einen Teil der Berliner Mauer.
Der immer spärlicher gewordene Güterzugverkehr über dem Gleimtunnel wurde mit der Schließung des Güterbahnhofes Eberswalder Straße durch die DDR-Reichsbahn am 11. Juli 1985 endgültig eingestellt.
Im Herbst 1990 wurde der Gleimtunnel zunächst für den Fußgängerverkehr wieder geöffnet.
Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten an der Tunneldecke wurde er im Oktober 1993 auch für den Autoverkehr wieder geöffnet.

[Bearbeiten] Gegenwart

Der Gleimtunnel stellt eine wichtige West-Ost-Verbindung im Berliner Straßennetz dar. Als Teil der Gleimstraße verbindet er die Brunnenstraße nahe dem Gesundbrunnen mit der Schönhauser Allee. Obwohl die maximale Geschwindigkeit im gesamten Verlauf der Gleimstraße und somit auch im Tunnel 30 km/h beträgt, wird der Tunnel insbesondere morgens und abends sehr stark frequentiert. Der Straßenverlauf im Gleimtunnel besteht aus Kopfsteinpflaster. Er ist nur sehr spärlich beleuchtet und muss mit eingeschaltetem Licht befahren werden. Abgetrennt durch Leitplanken befinden sich auf beiden Seiten jeweils Fußgänger- und Radwege. Die maximal zulässige Höhe für Busse und LKW beträgt 3,80 m. Trotz seiner Passierbarkeit trennt der Gleimtunnel aufgrund seiner Dunkelheit und wuchtigen Ausmaße nicht nur zwei Bezirke sondern auch unterschiedliche Lebensstile. Während es auf der westlichen Seite des Gleimtunnels praktisch keine Läden oder Gastronomie gibt, sind östlich davon vielfältig und umfangreich Restaurants, Läden mit Öffnungszeiten bis 22:00 Uhr und ein traditionsreiches Kino angesiedelt.

Der Gleimtunnel steht unter Denkmalschutz.