Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Nord-Süd-Tunnel - Wikipedia

Nord-Süd-Tunnel

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Lage der Nordsüd-S-Bahnstrecke im Berliner S-Bahnnetz
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Lage der Nordsüd-S-Bahnstrecke im Berliner S-Bahnnetz

Der Nordsüd-S-Bahntunnel (Eigenname, N-S-Bahn, verschiedentlich auch Nord-Süd-Tunnel) ist die Tunnelstrecke der Berliner S-Bahn unter der Innenstadt. Der Begriff Nord-Süd-Tunnel wird auch für den neuen Tiergartentunnel angewendet, in dem die Fernzüge die Innenstadt unterfahren. Die gesamte Nordsüd-S-Bahn umfasst den Streckenabschnitt Bornholmer Straße–Priesterweg/Schöneberg.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Funktion

Der Tunnel schuf eine S-Bahnverbindung von den Berliner Fernbahnhöfen Anhalter Bahnhof, Potsdamer Bahnhof, mit der in ost-westlicher Richtung verlaufenden Stadtbahn am Bahnhof Friedrichstraße und weiter zum Stettiner Bahnhof (heute: Nordbahnhof). Der Tunnel sammelt die drei südlichen Vorortstrecken (die Wannseebahn aus Berlin-Wannsee, die Anhalter Bahn (Teltow) und die Dresdener Bahn (Blankenfelde) und verbindet sie mit den drei nördlichen: der Kremmener Bahn (Hennigsdorf), der Nordbahn (Oranienburg) und der Stettiner Bahn nach Bernau.

[Bearbeiten] Geschichte

Baubeginn war 1934, der Abschnitt HumboldthainUnter den Linden wurde am 28. Mai 1936 eröffnet. Der südliche Abschnitt nach Anhalter Bahnhof wurde am 9. Oktober 1939 dem Verkehr übergeben. Geplant war, die Strecke rechtzeitig zu den Olympischen Spielen 1936 fertigzustellen, was jedoch (unter anderem wegen eines schweren Unfalls im Jahre 1935, bei dem ein Teil des in Bau befindlichen Tunnels nahe des Brandenburger Tores einstürzte) nicht gelang. Neben den drei nördlichen und südlichen Vorortstrecken sollte auch die Ringbahn in den unterirdischen S-Bahnhof Potsdamer Platz eingeführt werden. Wegen der Planungen zur Umgestaltung der Reichshauptstadt unterblieb dies. Stattdessen schuf man Vorleistungen (Tunnelstümpfe) für einen Abzweig am Anhalter Bahnhof für eine weitere unterirdische S-Bahnstrecke nach dem Görlitzer Bahnhof und südlich des Landwehrkanals vier Tunnelstümpfe, um die gesamte Nordsüd-S-Bahn zu einem geplanten S-Bahnhof Hornstraße zu leiten.

Des Weiteren baute man eine zweigleisige Ausfädelungsstrecke nördlich des Potsdamer Platzes etwa bis in Höhe des Brandenburger Tores, die in einer späteren Bauphase zur S-Bahnerschließung für die Große Halle (siehe „Germania“-Planungen) weitergebaut werden sollte. Diese Anlage wird heute als Aufstellanlage („Heuboden“) genutzt. Es ist geplant, diese Ausfädelung als Teil der S21 zu nutzen. Außer den genannten Vorleistungen unterblieben alle weiteren Arbeiten wegen des Zweiten Weltkrieges.

Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges sprengte wahrscheinlich die SS um den 2. Mai 1945 unter dem Landwehrkanal die Tunneldecke. Infolgedessen wurde der gesamte Tunnel geflutet und mit ihm über eine Verbindung am Bahnhof Friedrichstraße auch große Teile des Berliner U-Bahnnetzes. Es gibt nur wenige Ereignisse in der Berliner Geschichte, bei den eine solche Vielzahl von Mythen und Halbwahrheiten im Umlauf sind. So ist umstritten, ob bei dieser Flutung überhaupt Personen ertrunken sind. Wahrscheinlich handelt es sich bei den später aufgefunden und geborgenen Leichen (zwischen 80 und 130) um Opfer der Kampfhandlungen der letzten Kriegstage, die im Tunnel vor der Flutung verstorben waren. In den letzten Kriegstagen wurde der Tunnel durch Notlazarette genutzt. Noch umstrittener ist die Tatsache, dass bis heute nicht geklärt ist, wer den Tunnel gesprengt hat und wer es befohlen hat. Zur eigentlichen Sprengung waren sehr gute Orts- und Baukenntnisse nötig. Eine Theorie besagt, dass die Sprengung im Zusammenhang mit Hitlers "Nerobefehl" stehen könnte, der durch Angehörige der SS ausgeführt wurde. Zu den Merkwürdigkeiten dieses Ereignisses zählt, dass es keinerlei glaubwürdige Zeugendarstellung der eigentlichen Sprengung und Flutung gibt. Zwar berichten Zeugen, dass sie in den letzten Apriltagen in Teilen des Tunnels Wasser gestanden hat, jedoch wird es sich zu diesem Zeitpunkt nur um Trink- und Abwasser aus geborstenen Leitungen gehandelt haben, was in den Tunnel gelaufen war.

Obwohl die Instandsetzungsarbeiten bereits 1945 begannen, konnte der Tunnel erst im Jahre 1947 wieder durchgehend eröffnet werden.

Mit dem Bau der Berliner Mauer im Jahre 1961 wurden alle Bahnhöfe unterhalb Ost-Berlins außer Friedrichstraße für den Verkehr geschlossen, die Züge, die nun nur noch von West-Berlin aus benutzt werden konnten, fuhren vom Anhalter Bahnhof bis Friedrichstraße und weiter bis Humboldthain durch. Im Januar 1984 wurde der Verkehr durch die Übergabe des Westberliner S-Bahnbetriebes an die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) eingestellt. Die Wiederaufnahme der S-Bahnverkehrs durch den Tunnel erfolgte im Mai 1984. Nach dem Fall der Berliner Mauer konnten nach und nach alle Bahnhöfe wieder eröffnet werden.

Eine umfassende Instandsetzung erfolgte Anfang der 1990er Jahre, bei der die letzten Schäden der Tunnelflutung beseitigt wurden. Der Bau des neuen Fernbahntunnels zum Hauptbahnhof und die damit verbundenen elektromagnetischen Einflüsse der Fahrleitung machten es weiterhin erforderlich, ein neues leistungsfähiges Signalsystem zu installieren. Die Arbeiten wurden von Juli 2005 bis Mai 2006 ausgeführt.

[Bearbeiten] Bahnhöfe

S-Bahnhof Potsdamer Platz
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S-Bahnhof Potsdamer Platz

(Von der Stettiner Bahn und Nordbahn und deren gemeinsamen Bahnhof Gesundbrunnen kommend)

Südlich des Anhalter Bahnhofs teilt sich der Tunnel in die Strecken der Wannseebahn (S1) und der Anhalter/Dresdener Bahn (S2/S25). Die Strecken kommen getrennt wieder an die Erdoberfläche:

Die jeweils nächsten Bahnhöfe (Yorckstraße bzw. Yorckstraße(Großgörschenstraße)) befinden sich bereits auf getrennten, mehreren hundert Metern voneinander entfernten Bahntrassen.

Architekt der meisten Bahnhöfe ist Richard Brademann. Obwohl mitten in der Nazizeit errichtet, zeigen die Bahnhöfe keine typische NS-Architektur, sondern eher die offiziell verpönte Neue Sachlichkeit der frühen Moderne.

[Bearbeiten] Planungen und Erweiterungen (S21)

Lage des Tiergartentunnels
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Lage des Tiergartentunnels

Mittelfristig soll der Tunnel Erweiterungen bzw. Abzweigungen für eine geplante neue S-Bahn-Linie (Planungsname S21) zur Anbindung des Hauptbahnhofs (ehem. Lehrter Bahnhof) bekommen. Die Strecke soll zukünftig vom Nordring über die Bahnhöfe Perleberger Brücke, Berlin Hauptbahnhof, Reichstag, Potsdamer Platz, Gleisdreieck, Yorckstraße (Großgörschenstraße) und dann über die wiederzuerrichtende Cheruskerkurve zum Südring führen. Die Bauarbeiten für die nördlichen Streckenäste bis zum Hauptbahnhof, der vom Bund durch das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) mit 24 Millionen Euro gefördert wird, könnten laut Senatsangaben zwischen 2011 und 2013 beendet werden. Die restlichen Abschnitte sollen laut des Finanzszenarios des Landes Berlin bis 2030 realisiert werden.

Einige Vorleistungen wurden schon geschaffen, unter anderem Ausfädelungen an den Ringbahnhöfen Westhafen und Wedding, beim Bau des neuen Berliner Hauptbahnhofs, sowie Freihaltungen beim Bau des Tiergartentunnels, der weitgehend parallel verläuft. Im Süden an den Hauptbahnhof anschließend verläuft die Trasse dann entweder östlich neben der U-Bahnlinie 55 oder wahrscheinlicher sogar östlich des Reichstagsgebäudes und quert die U-Bahnlinie 55 unmittelbar westlich des Brandenburger Tores, wo sie an den alten Nord-Süd-Tunnel anschließt. Südlich des Potsdamer Platzes erfolgt dann der südliche Abzweig vom alten Nord-Süd-Tunnel, um parallel zur U-Bahnlinie 2 bis Gleisdreieck, dann weiter bis Yorckstraße bzw. Großgörschenstraße, an die vorhandenen S-Bahnlinien erneut anzuschließen. Die notwendigen Ausfädelungen im Bereich Potsdamer Platz sind ebenfalls bereits vorhanden.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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