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Freier Volksstaat Württemberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Freier Volksstaat Württemberg
Flagge Wappen
Flagge von Württemberg Wappen von Württemberg
Karte
Württemberg 1810-1918
Daten aus dem Jahr 1925
Landeshauptstadt Stuttgart
Regierungsform Republik
Staatsoberhaupt Staatspräsident
Verfassung Verfassung vom 25.09.1918
Bestehen 1918-1945
Fläche 19.508 km²
Einwohner 2.580.235
Bevölkerungsdichte 132 Einwohner/km²
Religionen 68,0 % Ev.
30,9 % Röm.-Kath.
0,4 % Juden
0,73 % Sonstige
Entstanden aus Königreich Württemberg
Aufgegangen in Württemberg-Baden;
Württemberg-Hohenzollern
Heute (Teil von): Baden-Württemberg
Hymne Preisend mit viel schönen Reden
Lage im Deutschen Reich
Reichsrat 4 Stimmen
Kfz-Kennzeichen III A,C,D,E,H,K,
M,P,S,T,X,Y,Z
Verwaltung 1 Stadtbezirk
63(61) Oberämter
1.875 Gemeinden

Der freie Volksstaat Württemberg war ein Land des Deutschen Reiches in der Zeit der Weimarer Republik und ist der Nachfolger des Königreichs Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Entstehung

König Wilhelm II.
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König Wilhelm II.

Am 9. November 1918 veröffentlichten König Wilhelm II. und das Staatsministerium eine Kundgebung, in der eine konstituierende Landesversammlung angeordnet wurde, die nach allgemeiner, gleicher, direkter und geheimer Wahl durch alle Württembergischen Staatsangehörigen, die das 24. Lebensjahr vollendet haben, gewählt werden sollte. Die Aufgabe der Versammlung war eine Verfassung auf demokratischer Grundlage auszuarbeiten. Auf diese Weise soll über die künftige Regierungsform Württembergs entschieden werden. In der Kundgebung heißt es durch den König, der beim Volke sehr beliebt war "[...] daß seine Person niemals ein Hindernis einer von der Mehrheit des Volkes geforderten Entwicklung sein wird, wie er auch bisher seine Aufgabe einzig darin erblickt hat, dem Wohl und den Wünschen seines Volkes zu dienen."

Am Abend des gleichen Tages kam es in Stuttgart zur sozialistischen Revolution, der Volksstaat Württemberg wurde ausgerufen, eine provisorische sozialistische württembergische Regierung wurde gebildet. Chef der provisorischen Regierung war der Sozialdemokrat Wilhelm Blos. Zwei Tage später wurde mit der Aufnahme bürgerlicher Minister der letzten königlichen Regierung aus der provisorischen Regierung eine Allparteienregierung gebildet und die öffentliche Gewalt durch diese übernommen.

Am 16. November 1918 entband der Kabinettschef der königlichen Regierung im Auftrage des Königs mit einem Schreiben an die provisorische Regierung alle Staatsdiener von ihrem Diensteid gegenüber der Person des Königs. In einer Bekanntmachung an das Württemberger Volk vom 30. November 1918 legte König Wilhelm II. freiwillig die Krone nieder und dankte allen, die ihm und Württemberg in seiner 27 Jahre währenden Regierungszeit treu dienten. Mit dem Thronverzicht einhergehend nahm er den Titel eines Herzogs von Württemberg an.

Am 11. Dezember wurde Wahlordnung zur verfassunggebenden württembergische Landesversammlung erlassen. Die Landesversammlung trat erstmals am 23. Januar 1919 zusammen. Einen Monat später, am 14. Februar 1919 hat sich die provisorische Regierung aufgrund eines Beschlusses der Versammlung in "Staatsregierung" umbenannt.

Die neue Verfassung wurde am 26. April 1919 verabschiedet und trat am 20. Mai 1919 in Kraft. Da die Verfassung allerdings in einigen Punkten der Verfassung des Deutschen Reiches, inkraftgetreten am 14. August 1919, widersprach, musste sie erneut überarbeitet werden und trat schließlich als Verfassung Württembergs am 25. September 1919 in Kraft, genau einhundert Jahre nach der Verkündigung der ersten Verfassung Württembergs am 25. September 1819.

[Bearbeiten] Verwaltung

Karte der Oberämter, Stand 1926
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Karte der Oberämter, Stand 1926

Der Freie Volksstaat Württemberg war in den Stadtbezirk Stuttgart und in 61 (1920: 63) Oberämter mit insgesamt 1.875 Gemeinden eingeteilt. Bis zum 1. April 1924 war Württemberg noch in die vier Kreise Donaukreis (Ulm), Neckarkreis (Ludwigsburg), Jagstkreis (Ellwangen) und Schwarzwaldkreis (Reutlingen) gegliedert. 1938 wurden die noch bestehenden 61 Oberämter und der Stadtdirektionsbezirk Stuttgart zu 34 Landkreisen und drei Stadtkreisen zusammengefasst. Im Mai 1939 zählte Württemberg 2.907.166 Einwohner, davon 1,84 Millionen Evangelische und 0,94 Millionen Katholiken. Die Fläche des Landes betrug zu diesem Zeitpunkt 19.508 km².

Eine ausführliche Darstellung ist unter Verwaltungsgliederung Württembergs zu finden.

[Bearbeiten] Wahlen

Aus den ersten Wahlen gingen das Zentrum, die SPD, die Demokratische Volkspartei, wie die DDP in Württemberg hieß, und bürgerliche Regionalparteien als stärkste Fraktionen hervor. Bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde das Land von bürgerlichen Koalitionen regiert. Die SPD blieb in der Opposition; Oppositionsführer ab 1924 war Kurt Schumacher. Die folgende Übersicht zeigt die Ergebnisse sämtlicher Landtagswahlen in Württemberg während der Weimarer Republik:

Jahr SPD Demokra-
tische
Volks-
partei
Zentrum WBP
ab 1924:
DNVP/WBP
1932:
 DNVP
WBB USPD WBWB Deutsche
Volks-
partei
KPD VSB CSVD NSDAP
1919 34,5 %
52 Sitze
25,0 %
38 Sitze
20,8 %
31 Sitze
7,4 %
11 Sitze
5,8 %
10 Sitze
3,1 %
4 Sitze
2,7 %
4 Sitze
- - - - -
1920 16,1 %
17 Sitze
14,7 %
15 Sitze
22,5 %
23 Sitze
9,3 %
10 Sitze
17,7 %
18 Sitze
13,3 %
14 Sitze
- 3,4 %
4 Sitze
- - - -
1924 16,0 %
13 Sitze
10,6 %
9 Sitze
20,9 %
17 Sitze
10,4 %
8 Sitze
- - 20,2 %
17 Sitze
4,6 %
3 Sitze
11,7 %
10 Sitze
4,0 %
3 Sitze
- -
1928 23,8 %
22 Sitze
10,1 %
8 Sitze
19,6 %
17 Sitze
5,7 %
4 Sitze
- - 18,1 %
16 Sitze
5,2 %
4 Sitze
7,4 %
6 Sitze
- 3,9 %
3 Sitze
-
1932 16,6 %
14 Sitze
4,8 %
4 Sitze
20,5 %
17 Sitze
4,3 %
3 Sitze
- - 10,7 %
9 Sitze
- 9,4 %
7 Sitze
- 4,2 %
3 Sitze
26,4 %
23 Sitze

Bei allen Reichstagswahlen blieb das Ergebnis der NSDAP deutlich hinter dem Gesamtergebnis im Reich zurück. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 setzte die Reichsregierung am 8. März Dietrich von Jagow als Polizeikommissar für Württemberg ein. Daraufhin wurden viele Oppositionelle festgenommen und ins Konzentrationslager Heuberg am Kalten Markt gebracht. Am 15. März wurde der Gauleiter der NSDAP Wilhelm Murr zum Staatspräsidenten gewählt. Das Ermächtigungsgesetz vom 24. März und das „Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich“ vom 31. März führten zur faktischen Bedeutungslosigkeit der Länder. Wie im übrigen Reich kam es zur Verfolgung und Vernichtung von Juden, zur Ausschaltung der Opposition, zur Gleichschaltung der Verwaltung und zur Emigration. Widerstandskämpfer aus Württemberg waren zum Beispiel Georg Elser, die Geschwister Hans und Sophie Scholl, die Brüder Berthold und Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Fritz Elsas sowie der frühere Staatspräsident Eugen Bolz. Im Bombenkrieg des Zweiten Weltkriegs ab 1944 litten auch die Städte und Gemeinden Württembergs unter den verstärkten Bombardierungen; am 4. Dezember 1944 wurde Heilbronn nahezu vollständig zerstört.

[Bearbeiten] Nachkriegsdeutschland 1945 bis 1952

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der nördliche Teil von Württemberg Teil der amerikanischen, der südliche Teil der französischen Besatzungszone. Die Südgrenze der amerikanischen Besatzungszone wurde so gewählt, dass die Autobahn Karlsruhe-München (heutige A8) auf der ganzen Strecke innerhalb der amerikanischen Besatzungszone lag. Grenzen waren die jeweiligen Kreisgrenzen. Die Militärregierungen der Besatzungszonen gründeten 1945/46 die Länder Württemberg-Baden in der amerikanischen, sowie Baden und Württemberg-Hohenzollern in der französischen Zone. Diese Länder wurden im Zuge der Gründung der Bundesrepublik Deutschland am 23. Mai 1949 zu Bundesländern.

Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland forderte über Artikel 118 Maßnahmen zur Neugliederung der drei Länder. Im Zuge dessen kam es am 25. April 1952 zur Fusion der Länder Württemberg-Baden, Baden (d. h. Südbaden) und Württemberg-Hohenzollern zum Bundesland Baden-Württemberg. Nähere Details zu diesem Thema sowie die weitere Geschichte sind unter Baden-Württemberg aufgeführt.

[Bearbeiten] Weblinks

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