Franz Etzel

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Franz Etzel (* 12. August 1902 in Wesel; † 9. Mai 1970 in Wittlaer bei Düsseldorf) war ein deutscher Politiker (CDU).

Franz Etzel war von 1957 bis 1961 Bundesminister der Finanzen.

Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Beruf 2 Partei 3 Abgeordneter 4 Öffentliche Ämter 5 Ehrungen 6 Veröffentlichungen 7 Literatur 8 Siehe auch 9 Weblinks

[Bearbeiten] Ausbildung und Beruf

Neben der Schulzeit war Etzel, der evangelischen Glaubens war, auch als Bergmann tätig. Nach dem Abitur 1922 absolvierte Etzel ein Studium der Rechtswissenschaft, welches er 1925 mit dem ersten und 1930 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen beendete. Seit 1930 war er als Rechtsanwalt und ab 1939 auch als Notar in Duisburg tätig. Von 1939 bis 1945 nahm er als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil.

Von 1969 bis zu seinem Tode war er persönlich haftender Gesellschafter des Bankhauses Simon in Düsseldorf. Sein Nachlaß befindet sich teilweise im Bundesarchiv und teilweise bei der Konrad-Adenauer-Stiftung.

[Bearbeiten] Partei

Während der Weimarer Republik war Etzel Mitglied der DNVP, als deren Jugendführer im Landesverband Niederrhein er von 1931 bis 1933 amtierte.

1945 zählte Etzel zu den Mitbegründern der CDU in Duisburg, deren Kreisverband er bis 1949 leitete. Von 1946 bis 1949 war er Mitglied im geschäftsführenden Vorstand der CDU Nordrhein und im Zonenausschuss der CDU in der Britischen Besatzungszone. Von 1947 bis 1949 leitete er den Wirtschaftsausschuss der CDU in der britischen Zone, anschließend den Wirtschaftsausschuß der Bundes-CDU.

[Bearbeiten] Abgeordneter

Von 1949 bis zum 4. Januar 1953 und erneut von 1957 bis 1965 war Etzel Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er von 1949 bis zum 8. Oktober 1952 Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses und stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses gemäß Artikel 15 des Grundgesetzes ("Sozialisierungsausschuß"). Von 1961 bis 1965 war Etzel Vorsitzender des Arbeitskreises für Finanz- und Steuerfragen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

1952 brachte er gemeinsam mit Michael Horlacher (CSU) und weiteren Unions-Abgeordneten einen Antrag auf Wiedereinführung der Todesstrafe in den Bundestag ein, der aber am 30. Oktober 1952 in namentlicher Abstimmung abgelehnt wurde.

Franz Etzel ist stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Remscheid-Solingen in den Bundestag eingezogen.

[Bearbeiten] Öffentliche Ämter

Von 1952 bis 1957 war er Vizepräsident der Hohen Behörde der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS).

Nach der Bundestagswahl 1957 wurde er am 29. Oktober 1957 als Bundesminister der Finanzen in die von Bundeskanzler Konrad Adenauer geführte Bundesregierung berufen. Da nach der Bundestagswahl 1961 die FDP das Amt des Finanzministers beanspruchte, schied er am 14. November 1961 aus der Bundesregierung wieder aus.

Als Konrad Adenauer 1959 kurzfristig plante, das Amt des Bundespräsidenten zu übernehmen, favorisierte er Etzel als seinen Nachfolger; vor allem um Ludwig Erhard als Bundeskanzler zu verhindern.

[Bearbeiten] Ehrungen

1966 wurde Etzel die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Berlin verliehen.

[Bearbeiten] Veröffentlichungen

• Das Investitionsproblem in den Grundstoffindustrien, Deutsches Industrieinstitut, 1952.
• Stand und Probleme der wirtschaftlichen Integration, Deutsche Industrieverlagsgesellschaft, 1958.
• Ziele der Steuerreform, Furche-Verlag, 1959.
• Gutes Geld durch gute Politik, Seewald, 1959.
• Mit Europa zur Freiheit und Einheit, Deutsche Industrieverlagsgesellschaft, 1959.
• Finanzpolitik im Kräftefeld zwischen innerer und äußerer Sicherheit, 1960
• Finanzpolitik, Aussenwirtschaft und Integration, 1960
• Finanzpolitik in der Hochkonjunktur, 1960.
• Die christlichen Grundlagen der wirtschafts- und Finanzpolitik, 1960.
• Steuererhöhungen, Eichholz-Verlag, 1963.
• 16 Jahre SPD-Steuerpolitik, 1965.

[Bearbeiten] Literatur

• Alfred Müller-Armack, Wirtschafts- und Finanzpolitik im Zeichen der sozialen Marktwirtschaft. Festgabe für Franz Etzel, Stuttgart 1967.
• Ulrich Enders, Integration oder Kooperation? Ludwig Erhard und Franz Etzel über die Politik der europäischen Zusammenarbeit 1954-1956, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte Jahrgang 1997, S. 143

[Bearbeiten] Siehe auch

• Kabinett Adenauer III

[Bearbeiten] Weblinks

• Literatur von und über Franz Etzel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Personendaten
NAME	Etzel, Franz
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Politiker (CDU)
GEBURTSDATUM	12. August 1902
GEBURTSORT	Wesel / Niederrhein
STERBEDATUM	9. Mai 1970
STERBEORT	Wittlaer bei Düsseldorf