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Fallschirmspringen

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Fallschirmspringen bezeichnet die Gesamtheit von Absprung, anschließendem Fall bzw. Flug und abschließender Landung einer Person aus einer so erhöhten Position (meist aus Luftfahrzeugen), dass ohne die Benutzung eines Fallschirms das Auftreffen am Boden Verletzung oder Tod zur Folge hätte. Der Fallschirm dient dabei dem Erreichen einer verträglichen Sinkgeschwindigkeit zum Zeitpunkt der Landung. Die Verzögerungswirkung des Fallschirms kann entweder unmittelbar beim Absprung oder auch erst zu einem späteren Zeitpunkt während des Falles aktiviert werden, erfordert zur sicheren Nutzung jedoch eine gewisse Mindesthöhe respektive Mindestzeit. Fallschirmspringen findet Anwendung zur Rettung der Besatzung von Luftfahrzeugen in Luftnot, ist militärisch eine mögliche Einsatzart der Fallschirmjägertruppe und sonstiger Spezialeinheiten (Luftlandetruppen) und zivil auch als Luftsportart verbreitet.

Für das sportliche Fallschirmspringen hat sich weitgehend auch der englische Begriff Skydiving eingebürgert. Zum Teil dient der Fallschirm dabei nur noch der verletzungsfreien Landung, und der sportliche Schwerpunkt liegt auf dem noch verzögerungslos ausgeführten Fall bzw. Flug vor Öffnung des Fallschirms, der auch als Freier Fall bezeichnet wird.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Allgemein

Tandemsprung mit einem Flächenfallschirm
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Tandemsprung mit einem Flächenfallschirm

Gesprungen wird meistens aus einem Luftfahrzeug, Absprünge sind jedoch auch von festem Untergrund aus möglich. Als Absetzmaschine kommt meist eine Pilatus Porter oder eine viersitzige Maschine wie die Cessna 182 zum Einsatz. Je nach Absprunghöhe und Anzahl der Springer werden aber auch Flugzeuge wie Cessna Caravan, Twin Otter, Dornier Do 28 oder Short Skyvan eingesetzt. Neuerdings auch der Turboprop-Umbau Cessna 206 Soloy ( PPL-fähig). Prinzipiell kann aber auch von Hubschraubern, Heißluftballonen, Motorseglern, Segelflugzeugen usw gesprungen werden. Je nach zugelassenem Sprungplatz (eng. drop zone) und verwendetem Luftfahrzeug erfolgt ein Fallschirmsprung im Allgemeinen aus ca. 1.000 bis 4.500 Metern über Grund.

Im freien Fall kann die Geschwindigkeit zwischen 150 km/h und weit über 320 km/h betragen, bei der „klassischen“ Freifallhaltung in Bauchlage liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit bei etwa 180 km/h. Sie wird im Wesentlichen durch den Luftwiderstand und die Form bestimmt.

Der Fallschirm wird in der Regel zwischen 1.200 und 700 Metern über dem Erdboden geöffnet. Gesteuert wird der Flächenfallschirm durch eine rechte und eine linke Steuerleine, durch welche die Kappe jeweils einseitig abgebremst wird. Durch gleichzeitiges Ziehen an beiden Steuerleinen vermindert sich die Geschwindigkeit. Dadurch erreicht man im Idealfall eine stehende Landung.

Im Notfall, also bei Öffnungsstörungen etc., kann die Hauptkappe durch ein so genanntes Trennkissen (bei Rundkappen durch Kappentrennschlösser) abgetrennt werden und durch Betätigen einer zweiten Öffnungsvorrichtung der Reserveschirm geöffnet werden. Weitere Sicherheit wird durch so genannte Öffnungsautomaten (z. B. Cypres) erreicht. Diese messen Höhe und Fallgeschwindigkeit des Springers und öffnen automatisch die Reserve, wenn in einer definierten Höhe eine definierte Geschwindigkeit überschritten wird.

Der Fallschirm verringert die Sinkgeschwindigkeit auf ca. 5 m/Sek. (ca. 20 km/h). Das Auftreffen auf dem Boden mit dieser Geschwindigkeit entspricht einem Sprung aus weniger als 2 m Höhe.

[Bearbeiten] Ausbildung und Lizenz

Fallschirmspringen ist in Deutschland nur mit einer gültigen Lizenz bzw. in der Ausbildung erlaubt. Voraussetzung für die Ausbildung sind eine Tauglichkeitsbescheinigung vom Hausarzt, der Nachweis eines Erste-Hilfe-Kurses und ein Mindestalter von 14 Jahren (eine Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten vorausgesetzt).

Während der Ausbildung darf der Schüler nur unter Aufsicht eines geprüften Ausbilders springen. Das beinhaltet u.a. einen Ausrüstungscheck vor dem Besteigen des Flugzeuges. In Deutschland sind als Ausbildungsmethode die konventionelle Fallschirmausbildung und die AFF-Methode zugelassen. Während der Ausbildung führt der Schüler bei beiden Methoden Sprünge durch, bei denen er Aufgaben zu lösen hat (Springen mit Sprungauftrag). Das können ein besonderer Exit (Verlassen des Flugzeuges), Drehungen im Freifall und eine Ziellandung sein. Die Zulassung zur Prüfung erhält ein Schüler nach Abschluss der Ausbildung und mindestens 23 Sprüngen mit manueller Öffnung des Fallschirms. Während der Ausbildung ist das Tragen eines Hartschalenhelms und ein automatisches Öffnungsgerät für den Fallschirm Pflicht.

Zum Erhalt der Lizenz muss ein Schüler eine theoretische Prüfung ablegen und zwei Prüfungssprünge absolvieren. Das Mindestalter beträgt 16 Jahre.

Die Lizenz ist unbeschränkt gültig. Regelmäßige medizinische Kontrolluntersuchungen sind nicht vorgeschrieben. Es sind mindestens 12 Sprünge in den letzten 12 Monaten nachzuweisen.

[Bearbeiten] Sicherheitsausrüstung

[Bearbeiten] Öffnungsautomat

Der so genannte Öffnungsautomat (z. B. Cypres oder Vigil) gibt dem Fallschirmspringer eine zusätzliche Sicherheit. Der Öffnungsautomat misst die Höhe und Fallgeschwindigkeit des Springers und öffnet automatisch den Reservefallschirm, wenn in einer definierten Höhe (meistens 225 m über Grund) eine definierte Geschwindigkeit überschritten wird. Frühe Öffnungsautomaten waren rein mechanische Bauteile, während heutzutage ausschließlich elektronische Varianten verwendet werden. Diese Geräte sind sehr zuverlässig und gehören mittlerweile zur Grundausstattung eines Fallschirmsystems, sind aber in Deutschland für lizenzierte Fallschirmspringer nicht vorgeschriebener Bestandteil der Ausrüstung.

[Bearbeiten] Reservefallschirm

Alle Sprungsysteme (außer BASE-Ausrüstungen für Sprünge von festem Untergrund) haben neben dem Hauptschirm eine Reservekappe.

  • Sollte sich der Hauptschirm nicht öffnen, kann der Reserveschirm manuell geöffnet werden. Der ggf. vorhandene Öffnungsautomat öffnet ab einer bestimmten Höhe den Reserveschirm automatisch, sollte in dieser Höhe die Fallgeschwindigkeit so hoch sein, dass das Gerät annehmen muss, der Hauptfallschirm ist nicht oder nicht richtig geöffnet.
  • Sollte sich der Hauptschirm zwar geöffnet haben, aber so verknotet sein, dass er nicht tragfähig ist, dann muss er unbedingt abgeworfen werden, bevor der Reserveschirm geöffnet wird. Es besteht sonst die Gefahr, dass sich der Reserveschirm im bereits verknoteten Hauptschirm verwickelt und keine ausreichende Tragkraft entfalten kann. Das Entfernen des Hauptschirms erfolgt durch das Ziehen des Trennkissens, welches fest in die Hand genommen und durch kräftigen Ruck vom Körper weggezogen wird. Es ist mit zwei Kabelzügen mit dem linken und rechten Haupttragegurt verbunden. Der Zug an diesem Kissen trennt den Hauptschirm an der Schulter vom Fallschirmspringer. Nun fällt der Fallschirmspringer wieder im freien Fall ohne Fallschirm und seine Hauptkappe flattert einsam davon. Erst jetzt darf mit einem zweiten Handgriff der Reserveschirm geöffnet werden. Dazu wird der Reservegriff oder das Reservekissen an der linken Brustseite gezogen.

Das Abwerfen des Hauptschirms bzw. die Aktivierung des Notschirms wird durch den Fallschirmspringer als Sicherheitsübung vor jedem Sprung am Boden simuliert. Dies soll ihn in die Lage versetzen, auch in Stresssituationen den Notschirm routiniert bzw. reflexartig aktivieren zu können.

[Bearbeiten] RSL

Die RSL (Reserve Static Line) verbindet einen Hauptragegurt des Hauptschirms mit der Öffnungsleine des Reservefallschirms. Beim Abtrennen des Hauptschirms wird der Reservefallschirm sofort geöffnet und damit die Dauer bis zur vollen Funktionsfähigkeit des Reserveschirms verkürzt.

[Bearbeiten] Höhenmesser

Beim Fallschirmspringen trägt der Fallschirmspringer einen großen Höhenmesser am Handrücken oder an der Brust. Höhenmesser haben in der Regel eine Skala bis 4000 m (eine volle Umdrehung) oder 12000 Fuß, seltener finden sich auch Skalen bis 6000 m. Das Kreissegment von 0 bis 800 m ist meistens rot markiert. Vor dem Start wird der Höhenmesser manuell auf (z.B.) 0 m Landehöhe eingestellt (justiert). In speziellen Disziplinen des Fallschirmspringens, wie z.B. der Freefly-Version, finden auch Höhenmesser Anwendung, die seitlich an den Brustgurten mit der Skala nach oben angebracht sind. Dadurch ist es möglich, insbesondere im freien Fall die Arme uneingeschränkt zum Steuern zu benutzen, ohne die Armhaltung durch den Blick auf einen am Handrücken angebrachten Höhenmesser verändern zu müssen.

[Bearbeiten] Akustische Höhenwarner

Siehe Höhenwarner.

[Bearbeiten] Schutzhelm

Fallschirmspringer, die sich beim Freifall nahe kommen, können eine hohe Relativgeschwindigkeit zueinander entwickeln. Das kann besonders bei Gruppensprüngen zu schweren Kopfverletzungen führen. Für Sprungschüler sind daher Hartschalenhelme vorgeschrieben. Da die Helme die Bewegungsfreiheit einschränken, ziehen viele lizenzierte Springer Lederkappen vor.

Der Kopfschutz dient auch dazu, bei harten Landungen den Kopf zu schützen. Lederkappen haben hier eine geringere Schutzwirkung als Hartschalenhelme, sind aber bequemer zu tragen.

Bei Freifallformationen bzw. Relative Work werden oft Integralhelme mit Vollvisier getragen. Sie reduzieren das Windgeräusch im Freifall, haben ein weites Sichtfeld, sind meistens beschlagfrei und bieten Platz für optische und akustische Höhenwarner.

[Bearbeiten] Disziplinen

Formationssprung (Vierer-Formation)
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Formationssprung (Vierer-Formation)
Zielspringen (sequence) World Games 2005, Duisburg
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Zielspringen (sequence) World Games 2005, Duisburg

Das Fallschirmspringen untergliedert sich in verschiedene Disziplinen.

  • Klassische Disziplinen:
    • Zielspringen – Der Springer versucht, bei der Landung einen vorgegebenen Zielpunkt möglichst präzise zu treffen.
    • Stilspringen – Auch Figurenspringen genannt. Der Springer absolviert im freien Fall eine bestimmte Anzahl vorher festgelegter exakter Drehungen (horizontal) und Salti (vertikal) in möglichst sauberer Ausführung. Diese Disziplin ist inzwischen durch das breiter gefächerte Freestyle-Springen weitgehend verdrängt worden.
  • Para-Ski – Eine Wintersportkombination aus Zielspringen in alpinem Gelände und Riesentorlauf, die ihren Ursprung in der Bergrettung hat.
  • Freifallformation / RW (Relative Work) – Der Springer fällt bäuchlings und bildet mit anderen Springern im freien Fall Figuren, die zwei bis mehrere Hundert Springer groß sein können. Der aktuelle Weltrekord für die größte Formation liegt bei 400 Springern. Er wurde am 8. Februar 2006 in Thailand aufgestellt[1]. Die gängigsten Varianten bei Wettbewerben sind Vierer- und Achter-Formationen, die in einer vorgegebenen Zeit möglichst viele vorher festgelegte Figuren absolvieren müssen.
  • Kappenformation / CF (Canopy Formation) / CRW (Canopy Relative Work) – Nach dem Absprung wird sofort der Fallschirm geöffnet, und die Springer bilden Formationen am geöffneten Schirm.
  • Freeflying – Der Springer fällt im Sitzen (Sitfly) oder auf dem Kopf (Headdown).
  • Skysurfing – Fallschirmsprünge mit einem an den Füßen befestigten „Surfbrett“, mit dem in begrenztem Umfang sogar Gleitflüge möglich sind. Einer der maßgeblichen Entwickler dieser Disziplin war der französische Extremspringer Patrick de Gayardon (19601998).
  • BASE-JumpingBASE steht für "Buildings, Antennas, Spans and Earth" und ist eine Bezeichnung für Sprünge von festem Untergrund, z. B. von Brücken, Hochhäusern, Antennenmasten, Felsen usw. [2]. Aufgrund des extremen Risikos sind BASE-Sprünge nur an wenigen Orten auf der Welt dauerhaft erlaubt, zusätzlich gibt es Einzelgenehmigungen für besondere Veranstaltungen.
  • Canopy Piloting – Disziplin, bei der am Schirm kurz vor der Landung hohe Geschwindigkeiten knapp über dem Boden (meistens über einem Wassergraben) geflogen werden. Ziel ist es, das Steigen des Schirmes, das sich durch den erhöhten Auftrieb beim Bremsen entwickelt, so lange wie möglich in waagrechte Vorwärtsfahrt umzusetzen. Disziplin mit hohem Risiko, da auf Bodenhöhe mit voller Vorwärtsfahrt geflogen wird und zuvor, um den Effekt noch zu erhöhen, eine sehr hohe Anfangsgeschwindikeit aufgebaut wird, beispielsweise durch eine 180°-Drehung knapp über dem Boden (Hook Turn).
  • Wingsuits – Durch einen Flügelanzug, bei dem sich zwischen den Beinen und zwischen Armen und Körper Stoff befindet, wird aus dem vertikalen Fall ein Fliegen, mit einer vertikalen Geschwindigkeit von 80 km/h bei einer Vorwärtsgeschwindigkeit von 120 km/h. Häufig wird auch der Ausdruck Birdman-Anzug, nach dem führenden Hersteller, synonym verwendet.
  • HALO (Fallschirmspringen) - Eine aus dem Militär stammende Disziplin, bei der aus extrem großer Höhe (bis 8'000 m) mit Sauerstoffmaske gesprungen wird.
  • Hit’n Rock – Eine Disziplin, die das traditionelle Zielspringen mit einem akrobatisch-komischen Element verbindet. Es geht darum, möglichst nah an einer Zielscheibe zu landen, sich der Fallschirmausrüstung zu entledigen um dann über die Zielscheibe in einem 12 Meter (40 Fuß) entfernten Schaukelstuhl Platz zu nehmen. Die Zeit wird von der ersten Bodenberührung bis zum Absitzen gemessen. Hit’n Rock ist die typische POPS-Disziplin.
  • Speedskydiving – Ziel ist es, im freien Fall eine möglichst hohe Geschwindigkeit zu erreichen. Gewertet wird die Durchschnittsgeschwindigkeit in einer Höhe von 1700 bis 2700 m über Grund. Der Weltrekord liegt bei knapp über 500 km/h.

Abgesehen von den Disziplinen "Zielspringen" und "Kappenformation" liegt der Schwerpunkt beim Skydiving auf dem freien Fall, nicht auf der Fahrt am geöffneten Schirm.

[Bearbeiten] Geschichte

Zeichnung des von Garnerin erfundenen Fallschirms, mit dem Jeanne Labrosse abgesprungen ist.
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Zeichnung des von Garnerin erfundenen Fallschirms, mit dem Jeanne Labrosse abgesprungen ist.

Bereits Anfang des 14. Jahrhunderts benutzten chinesische Zirkusartisten Sonnenschirme, um von hohen Türmen zu springen. Leonardo Da Vincis pyramidenförmiger Fallschirm aus Leinen und Holz hätte damals auch schon aus ~3 km Höhe funktioniert, er fliegt sogar sanfter als moderne Fallschirme, nur sein Gewicht von 90 kg ohne Lenkung bereitet Probleme beim Aufsetzen.

Der Kroate Faust Vrančić gilt als der erste Mensch, der erfolgreich einen Fallschirm ersann, baute und erprobte: Im Jahr 1617 sprang er vor zahlreichen Zuschauern mit einem 6x6 m stoffbespannten Holzrahmen vom Glockenturm des 86 m hohen St. Martinsdoms in Bratislava. Später widerholte er seine Sprünge unter anderem auch in Venedig.

Der Franzose André-Jaques Garnerin (1769-1823) sprang am 22. Oktober 1797 aus einem ca. 400 m hoch fliegenden, mit Wasserstoff gefüllten Ballon über Paris ab. [3]

Als eine der ersten Fallschirmspringerinnen gilt die deutsche Luftakrobatin Käthe Paulus (1868-1935). Sie war zugleich auch die erste deutsche Berufsluftschifferin und die Erfinderin des zusammenlegbaren Fallschirms.

[Bearbeiten] Urban Legends

Falsche Ansichten über das Fallschirmspringen werden insbesondere durch Spielfilme und Medienberichte verbreitet, die die Sportart dramatischer oder „verrückter“ darstellen wollen, als sie in Wirklichkeit ist. Dabei werden auch häufig physikalische Gegebenheiten außer Acht gelassen. Einige der häufigsten Irrtümer:

  • Ein Fallschirmspringer wird durch das Öffnen des Schirms nicht wieder nach oben gezogen. Filmaufnahmen, die solch einen Eindruck erwecken, entstehen dadurch, dass der gefilmte Springer durch die Schirmöffnung stark abgebremst wird, während der Kameramann mit gleich bleibender Geschwindigkeit weiter fällt. (Öffnet der Kameramann seinen Fallschirm zuerst, sieht es umgekehrt so aus, als ob der Fall des gefilmten Springers plötzlich stark beschleunigt wird.)
  • Eine Unterhaltung im freien Fall ist nur unter besonderen Umständen möglich. Bei einer Freifallgeschwindigkeit von etwa 200 km/h ist das Windgeräusch normalerweise so laut, dass alles andere übertönt wird. Für eine Verständigung müsste daher entweder ein Springer dem anderen aus nächster Nähe ins Ohr schreien, oder beide benutzen geschlossene Helme mit Funkverbindung.
  • Nur ganz wenige Naturtalente können bereits bei den ersten Fallschirmsprüngen ihres Lebens sofort eine saubere und stabile Freifallhaltung einnehmen, ohne auf fremde Hilfe (z. B. mitspringende Ausbilder) angewiesen zu sein. Aber selbst für solche Ausnahmeathleten sind Freifallformationen, Skysurfing usw. erst durch entsprechendes umfangreiches Training möglich.
  • Bei einer Absprunghöhe von 4.000 m über Grund dauert der freie Fall etwas mehr als 60 Sekunden. Filmszenen, bei denen die Freifalldauer mehrere Minuten beträgt, sind aus Aufnahmen mehrerer Sprünge zusammengeschnitten. Unter realen Bedingungen wäre ein mehrminütiger freier Fall nur aus einer so großen Absprunghöhe möglich, dass die Springer einen aufwändigen Kälteschutz und eine eigene Sauerstoffversorgung bräuchten.
  • Es ist zwar möglich, einer aus einem Flugzeug gefallenen Person innerhalb einiger Sekunden hinterherzuspringen und sie im freien Fall einzuholen. Die anschließend während der Schirmöffnung auftretenden Kräfte und Belastungen wären jedoch für ein Festhalten mit reiner Muskelkraft zu groß. Falls im freien Fall keine direkte mechanische Verbindung zum Schirmgurtzeug hergestellt werden kann, würde diese Person also beim Öffnen des Schirms wieder losgerissen.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Verbände und Behörden

[Bearbeiten] Allgemeine Informationen

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