Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Echte Walnuss - Wikipedia

Echte Walnuss

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Echter Walnussbaum
Echte Walnuss (Juglans regia)
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Echte Walnuss (Juglans regia)
Systematik
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Klasse: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Ordnung: Buchenartige (Fagales)
Familie: Walnussgewächse (Juglandaceae)
Gattung: Walnüsse (Juglans)
Art: Echte Walnuss
Wissenschaftlicher Name
Juglans regia
L.

Die Echte Walnuss (Juglans regia) ist ein sommergrüner Laubbaum aus der Familie der Walnussgewächse (Juglandaceae). Sie wird in der Umgangssprache meist verkürzt als Walnuss oder Walnussbaum bezeichnet. Der gelegentlich benutzte Begriff Persische Walnuss ist der englischen Bezeichnung „Persian Walnut“ angelehnt. Der Baum ist durch die wirtschaftliche Nutzung seiner Früchte, der Walnüsse, allgemein bekannt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Beschreibung

Die Walnuss wird 15 bis 20 Meter, in dichteren Baumbeständen auch bis 30 Meter hoch. Ihr Höhenwachstum endet mit ca. 60 bis 80 Jahren, sie kann ein Alter von 150 bis 160 Jahren erreichen. Der Baum bildet ein tief wurzelndes Pfahl-Herzwurzelsystem und im Freistand eine breite Krone aus. Seine Rinde ist in der Jugend glatt und aschgrau, im Alter entwickelt sich eine tiefrissige, dunkel- bis schwarzgraue Borke. Die wechselständigen Blätter sind unpaarig gefiedert mit fünf bis neun (meist sieben) Fiederblättchen und erreichen eine Länge bis zu 30 Zentimeter. Die dunkelgrünen Fiederblättchen selbst sind 6 bis 12 Zentimeter lang und 2 bis 6 Zentimeter breit und streng gegenständig. Ihre Form ist elliptisch bis eilänglich, sie sind fast ganzrandig und bis auf die Achselbärte unbehaart. Die Laubblätter verströmen beim Zerreiben einen aromatischen Duft.

Die Echte Walnuss ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch), auf einer Pflanze gibt es also weibliche und männliche Blüten. Die männlichen Blüten sitzen zu vielen in einem Blütenstand, der die Form eines hängenden Kätzchens hat. Die weiblichen Blüten sitzen einzeln. Die Blüte erfolgt zwischen April und Juni, wobei die männlichen Blüten meist 4 Wochen früher erscheinen. Die Bestäubung erfolgt durch Wind (Anemophilie).

Die Kerne der Früchte, die ihre Reife durch eine braun und rissig werdende Schale anzeigen, sind als Walnüsse bekannt und überall im Handel erhältlich. Traditionell galten die Früchte der Walnussgewächse in der Botanik als Steinfrüchte. Neuere Untersuchungen zeigen jedoch, dass sie zu den Nussfrüchten zu zählen sind [1]. Entgegen früheren Meinungen scheint die grüne, nussumgebende Hülle nicht Bestandteil des Perikarps zu sein, sondern sie wird aus Blattorganen gebildet. Die Nuss selber variiert in ihrer Form und Größe stark. Sie kann rund, oval walzenförmig, eiförmig oder schnabelförmig sein, ist 2,5 bis 8 Zentimeter lang und 2,5 bis 5 Zentimeter breit. Die Schalendicke beträgt 1,8 bis 2,2 Millimeter.

Die echte Walnuss wird gern als Beispiel herangezogen, um Allelopathie zu erklären. In den grünen Organen wird ein Glucosid gebildet, welches nach Freisetzung in Juglon umgewandelt wird. Dieses wirkt auf zahlreiche Pflanzenarten keim- und wachstumshemmend.

[Bearbeiten] Taxonomie

Die Familie der Walnussgewächse (Juglandaceae) besteht aus acht Gattungen mit etwa 60 Arten. Hierunter befinden sich überwiegend Bäume und nur vereinzelt Sträucher. Die Echte Walnuss (Juglans regia) gehört hierbei mit über 20 weiteren Arten zur Gattung der Walnüsse (Juglans). Weitere bekannte Vertreter dieser Gruppe sind die Schwarznuss (Juglans nigra) und die Butternuss (Juglans cinerea), welche aus Nordamerika nach Deutschland eingeführt wurden.

Wie auch die verwandten Arten ist die Echte Walnuss genetisch sehr variabel, daher wurden in Asien bereits vereinzelt Unterarten beschrieben. Diese werden jedoch noch nicht allgemein anerkannt.

Wegen der großen innerartlichen Heterogenität werden zahlreiche Varietäten und Sorten beschrieben, die sich phänologisch insbesondere im Wuchsverhalten und im Aussehen der Früchte unterscheiden. Am bekanntesten in China ist die Yanbian-Walnuss auf Grund der guten Erträge, und die Xijinag-Walnuss, der eine hohe Kranhheitsresistenz zugeschrieben wird. Auch im künstlichen Anbaugebiet werden zahlreiche Sorten unterschieden. Allein in Deutschland gibt es im Deutschen Nusskatalog [2] über 100 Sorten, die sich durch Nussform, Ertrag, Frostresistenz oder anderen Eigenschaften unterscheiden.

[Bearbeiten] Verbreitung

Die Heimat der Echten Walnuss ist das östliche Mittelmeergebiet und die Balkanhalbinsel sowie Vorder- und Mittelasien. Sie ist in feuchten Schluchtwäldern der Gebirge zu finden und wächst im Himalaya in Höhen bis 3300 m ü. NN.

Bekannt sind die Nussbaumwälder in Kirgistan im Tienschan-Gebirge. Kirgistan ist mit nur 4 % Waldfläche eines der waldärmsten Länder Asiens, beherbergt aber die größten Nussbaumbestände der Welt. In einer Höhenzone von 1000 bis 2000 m ü. NN werden die Bäume insbesondere an Nordhängen bis zu 30 m hoch und erreichen ein Alter von bis zu 150 Jahren [3]. Im Mittelstand dieser Wälder wachsen verschiedene Kern- und Steinobstarten; die Bestände werden agroforstlich genutzt.

Die heutige Arealabgrenzung fällt schwer, da die Echte Walnuss bereits seit der Jungsteinzeit kultiviert wird. So ist ihre jetzige Verbreitung stark durch den Anbau als Fruchtbaum geprägt: Die Walnuss wurde durch die Römer in weiten Teilen Süd-, West- und Mitteleuropas eingebürgert. In Mitteleuropa kommt sie in der Regel in kultivierter Form auf Bauernhöfen, in Gärten oder als Einzelbaum in der Feldflur vor. Gelegentlich findet man sie verwildert, vor allem in Auwäldern des Rheins und der Donau. In Oberösterreich findet man in den Auwäldern der Flüsse Alm, Enns und Traun kleinfrüchtige, ziemlich frostharte Wildformen. Diese werden Spitz-, Schnabel- oder Steinnuss genannt. Es ist nicht geklärt, ob es sich dabei um eine autochthone mitteleuropäische Sorte handelt. Obwohl die Echte Walnuss in den Alpen bis etwa 1200 m zu finden ist, wächst sie selten auf Standorten über 800 m Meereshöhe. Die Echte Walnuss wird auch in Nordamerika wegen ihrer wohlschmeckenden Früchte großflächig angebaut, insbesondere in Kalifornien.

Da sie gegen Winterkälte und Spätfröste sehr empfindlich ist, findet man sie häufig in wintermilden, nicht zu niederschlagsarmen Lagen wie in den Weinbaugebieten. Sie wächst besonders gut auf tiefgründigen, frischen, nährstoff- und kalkreichen Lehm- und Tonböden.

Eine zusätzliche Verbreitung als forstliche Wirtschaftsbaumart hat trotz des hochwertigen Holzes bisher kaum stattgefunden, da die Echte Walnuss als konkurrenzschwache Lichtbaumart (in der Jugend jedoch schattentolerant) gilt und somit nur bedingt in gängige Waldbaukonzepte zu integrieren ist. Erste Schritte zur Züchtung geeigneten Pflanzenmaterials und Versuche zur waldbaulichen Behandlung wurden in den letzten Jahren jedoch in die Wege geleitet.

[Bearbeiten] Nutzung

Der Anbau der Echten Walnuss erfolgt in erster Linie wegen des Fruchtertrags. Da aber auch das Holz sehr begehrt und eines der teuersten Hölzer ist, wird seit Ende des letzten Jahrhunderts vermehrt versucht, den Baum forstwirtschaftlich zu nutzen. Die im Handel angebotenen Sorten sind aber in der Regel auf hohen Fruchtertrag selektiert worden. Viele Bäume werden deshalb auch als Halbstamm angeboten.

Eine forstliche Nutzung setzt schnell- und gradwüchsiges Pflanzmaterial voraus, welches aber derzeit in dieser Form nicht im Handel ist. Die Anzucht in Beständen engt die Kronen ein, was zwar zu einem geringeren Fruchtertrag führt, aber längere astfreie Stammabschnitte zu erzielen hilft. Unter Konkurrenz wachsende Bäume können bis zu 10 m höher werden als Einzelbäume. Im Zusammenhang mit der Wertholzproduktion wurde die Walnuss () mit der Schwarznuss () gekreuzt. Die daraus entstandene Juglans × intermedia soll wipfelschäftig und schnellwüchsig sein. Man erwartet eine höhere Frosthärte als bei der Walnuss und eine Resistenz gegen das Schwarznusssterben.

[Bearbeiten] Früchte

Frucht
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Frucht
Walnüsse, ohne Fruchthülle
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Walnüsse, ohne Fruchthülle
Weltproduktion von Walnüssen (1961 bis 2005)
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Weltproduktion von Walnüssen (1961 bis 2005)
Walnussöl
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Walnussöl

Die Bäume beginnen ab einem Alter von 10 bis 20 Jahren zu fruchten, aber erst ab ca. 40 Jahren werden gute Erträge erzielt, die im hohen Alter dann wieder zurückgehen. Der Ertrag ist neben dem Alter stark vom Standort und vor allem auch von der angebauten Sorte abhängig. Die Bäume fruchten nicht jedes Jahr gleich gut. Hierbei spielt das Wetter eine wichtige Rolle, es heißt zum Beispiel, gute Nussjahre wären auch gute Weinjahre. Es wird davon ausgegangen, dass auf ein gutes Jahr zwei mittlere Ernten und eine Missernte kommen. Bei einer guten Ernte sind bei großkronigen Bäumen maximale Erträge bis zu 150 kg Nüsse pro Baum möglich.

Die Weltjahresproduktion an Walnüssen lag 2005 bei 1,5 Millionen Tonnen und hat sich seit 1961 damit verdreifacht [4]. Die Hauptproduzenten waren die USA, die Staaten der ehemaligen UDSSR, China, die Türkei und Italien.

Durchschnittlicher jährlicher Nussertrag je Baum in kg [5]:

Alter    guter Standort    schlechter Standort
1 - 15 0 0
16 - 25 10 7
26 - 35 25 15
36 - 60 45 22
61 - 80 55 13
81 - 100 32 13

Die Früchte reifen Ende September bis Anfang Oktober zu der wohlbekannten Walnuss (auch Baumnuss genannt). Sie sind reif, wenn die grüne fleischige Umhüllung aufplatzt und die Nüsse zu Boden fallen. Diese werden nach der Ernte von den Resten der äußeren grünen Hülle befreit und gewaschen. Anschließend müssen sie luftig und trocken gelagert werden, um eventuellen Schimmelpilzbefall zu verhindern. In größeren Lagerhallen werden die Nüsse zur Trocknung einige Tage lang mehrfach gewendet, um den Vorgang zu beschleunigen. Zur Lagerung eignen sich besonders luftdurchlässige Netze. Bei der Trocknung wird der Feuchtigkeitsgehalt auf ca. 8 Prozent und somit das Gewicht der Nüsse um bis zu 50 Prozent gesenkt. Nur gut getrocknete Nüsse sind über längere Zeit lagerfähig, andere sollten nach spätestens drei Monaten aufgebraucht sein. Verschiedentlich werden die Nüsse geschwefelt und gebleicht, um ihren Verkaufswert zu erhöhen. Im Handel am häufigsten sind die gewöhnlichen Walnüsse (die kleinsten als Kriebelnüsse), außerdem die hartschaligen Schlegelnüsse von 6,5 Zentimeter Länge und 2,6 Zentimeter Durchmesser, die weichschaligen Pferdenüsse, deren Schalen zu kleinen Etuis etc. verarbeitet werden (daher noix à bijoux), und die Meisennüsse mit sehr zerbrechlicher Schale. Die Nüsse sind in der Adventszeit sehr beliebt, aber ganzjährig im Handel zu erhalten. Die Walnuss wird in vielen Speisen benutzt, vom Kuchen bis zum Walnusseis. Im Handel gibt es neben ganzen Nüssen auch Walnusskerne und Walnussöl zu kaufen.

Eine weitere Möglichkeit der Nutzung ist die Ernte halbreifer grüner Nüsse im Juni. Aus diesen kann ein Einmachobst mit einem hohen Gehalt an Vitamin C (kandiert auch Schwarze Nüsse genannt) oder ein Nusslikör (Nussgeist, Nussschnaps) hergestellt werden. Je nachdem, ob frisch oder getrocknet, haben Walnusskerne 42 bis 60 Prozent Fett, dabei weit überdurchschnittlich viel von den für das Herz gesunden Omega-3-Fettsäuren, 11 bis 16 Prozent Eiweiß, 15 bis 23 Prozent Kohlenhydrate. Dazu ist diese kalorienschwere Frucht reich an Zink (ein wichtiges Spurenelement unter anderem für Leber und Haare) und Kalium (unter anderem für den Herzmuskel), außerdem enthält sie Magnesium, Phosphor, Schwefel, Eisen, Kalzium und die Vitamine A, B1, B2, B3, C, E und Pantothensäure.

[Bearbeiten] Holz

Gemessertes Furnier des Nussbaums, geölt, nicht geschliffen
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Gemessertes Furnier des Nussbaums, geölt, nicht geschliffen
Ebenfalls gemessertes Furnier, diesmal jedoch mit Maserung
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Ebenfalls gemessertes Furnier, diesmal jedoch mit Maserung

Das Holz der Echten Walnuss ist ein begehrtes Edelholz, dessen Verwendung auf hochwertige Gegenstände beschränkt ist. Da es in der Regel nur als Nebenprodukt bei der Fällung von Fruchtbäumen anfällt und ein gezielter Anbau für die Holzproduktion nur ansatzweise vorhanden ist, ist der Verwendung oft ein Riegel vorgeschoben. Dass Nussbäume oft mit dem Wurzelstock ausgegraben werden, ist aber nicht auf die Knappheit zurückzuführen. Die untersten teilweise bis in die Erde reichenden Baumteile sind knollenartig verdickt und Lieferanten für die wertvollsten Maser-Furniere, welche auch Wurzelfurnier genannt und unter anderem für Autoarmaturen verwendet werden.

Das Holz wird für Möbel, Innenausbau, Parkett oder Täfelungen genutzt. Auf Grund des hohen Preises wird es meist in Form von Furnieren eingesetzt. Bekannt ist auch die bevorzugte Verwendung für Gewehrschäfte. Hier gilt es wegen seiner hohen dynamischen Festigkeit und seiner geringen Neigung zum Splittern als bestgeeignete Holzart überhaupt. Diese Nutzung hat in Kriegszeiten wesentlich zur Dezimierung der Bestände beigetragen.[6]

Das typische Kernholz besitzt einen grauweißen bis rötlichweißen Splint und einen dunkelfarbigen Kern. Dieser ist farblich sehr variabel und kann grau bis dunkelbraun sein. Die Farbvariationen sind oft abhängig vom Standort, so dass im Handel zwischen Herkünften wie deutschem, französischem, kaukasischem, türkischem oder persischem Nussbaum unterschieden wird.

Das Holz ist halbringporig. Dieses bedeutet, dass sich das Frühholz mit seinen größeren Gefäßen vom kleingefäßigen Spätholz absetzt, aber nicht so deutlich wie bei ringporigem Holz. Auf den Schnittflächen erscheint hierdurch bei Tangentialschnitten eine dekorative Fladerung und bei Radialschnitten eine Streifung. Außerdem ist die Farbe des Kerns häufig streifig oder wolkig verfärbt oder der Faserverlauf weicht von der Stammachse ab. Hierdurch ergeben sich geflammte, geriegelte oder gemaserte Oberflächen, welche im Holzhandel besondere Preise erzielen. Das Holz ist feinfaserig, mittelhart und mittelschwer. Die Rohdichte R0 beträgt 0,64 g/cm² (0,45-0,75). Das Holz ist zäh und biegsam, aber wenig elastisch. Es ist auch bei Feuchtigkeit dauerhaft und lässt sich gut bearbeiten, beizen und polieren. Im frischen Zustand schwindet es stark, ist aber nach Lufttrockenheit gut formbeständig.

[Bearbeiten] Sonstige Nutzungen

Halbreife Nüsse und im Frühsommer geerntetes Laub haben einen Gehalt an Vitamin C von bis zu 1 Prozent und gehören damit zu den Vitamin C-reichsten Pflanzenteilen in Mitteleuropa. So fanden sie schon seit dem Mittelalter vielseitige medizinische Verwendung. Ihre Extrakte werden noch heute in der Naturheilkunde eingesetzt. Sie sollen unter anderem bei Anämie, Diabetes, Durchfall, Darmparasiten, Frostbeulen, Hautgeschwüren und Wunden helfen. So wird ihnen eine antiseptische, wurmtreibende, tonische, blutreinigende und narbenbildende Wirkung nachgesagt.

Der aus der grünen Umhüllung der Nüsse hergestellte Extrakt eignet sich auch als Tönungsmittel für braune Haare oder als Färbemittel für Holz in Form der Nussbeize oder auch als Gerbmittel. Verantwortlich hierfür ist der Inhaltsstoff Juglon. Auch die Nussbaumrinde eignet sich als Beiz- und Färbemittel. Zusätzlich wird sie auch in der Weinbrandindustrie als Alterungsmittel oder Zusatz für die Erzielung eines gewünschten Weinbrand-Typs eingesetzt (Typage).

Gemahlene Walnussschalen werden teilweise auch in Form von Granulat als Strahlmittel für Oberflächenbehandlungen eingesetzt. Hierdurch kann eine schonende Reinigung wenig verschmutzter, empfindlicher Oberflächen (zum Beispiel bei Buntmetall, Gummiwerkzeugen oder Elektroteilen) erreicht werden. Eine weitere Einsatzmöglichkeit existiert bei der Restaurierung von hölzernen Kunstwerken, wo durch die Bestrahlung Lackreste entfernt und eine offenporige Holzstruktur wiedergewonnen werden soll.

[Bearbeiten] Geschichte

Erste Erwähnungen der Walnuss stammen von Plinus dem Älteren. Er berichtet in seiner Naturalis historia, dass die Griechen den Baum im 7. bis 5. Jahrhundert vor Christus nach Europa brachten. Der griechische Name Dios balanos (Διός βάλανος) bedeutete göttliche Eichel. Bei der Übertragung ins Lateinische wurde daraus Jovis glans, was Jupiter-Eichel oder Jupiter-Nuss bedeutete. Durch Umbildung von Jovis glans entstand der heutige Gattungsname Juglans. Dieser wurde 1753 durch Carl von Linné mit dem Artnamen regia (königlich) ergänzt. In diesen Namensgebungen kommt zum Ausdruck, dass die Echte Walnuss schon seit alters her eine mythologische Rolle spielte und wegen ihres majestätischen Habitus und reichen Fruchtansatzes mit Königswürde und Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht wurde.

In der römischen Zeit wurde der Baum unter dem Namen nux gallica (gallische Nuss) in Gallien eingeführt, von wo aus er nach Deutschland gelangte. Hier wurde die gallische Nuss dann Walch- oder Welschbaum genannt, woraus sich im 18. Jahrhundert der Name Walnussbaum entwickelte. 1770 gelangten auch die ersten Nüsse durch spanische Missionare in die neue Welt. Mit der Anpflanzung des ersten Walnussgartens im Jahr 1867 durch den Gärtner Joseph Sexton in der Nähe von Santa Barbara in Kalifornien begann eine kommerzielle Nutzung, die heute Kalifornien zum größten Walnussexporteur der Welt gemacht hat. Die Nuss wird inzwischen in über 5.000 Plantagen auf zusammen 82.000 Hektar angebaut. Mit knapp 300.000 Tonnen jährlicher Ernte produziert Kalifornien damit etwa 2/3 der Walnuss-Weltproduktion.

[Bearbeiten] Symbolik

In dem Buch Symbolik der Pflanzen [7] hat Marianne Beuchert Informationen zur Walnuss zusammengetragen. Nüsse gelten allgemein als Symbol der Fruchtbarkeit. Die Haselnüsse wurden hierbei durch verstärkten Anbau durch die Walnuss ersetzt. Die Walnuss spielte in den römischen Hochzeitsbräuchen eine wichtige Rolle. Der Bräutigam warf diese unter Gäste und Zuschauer. Ein heller Klang beim Aufprall soll eine ebenso glückliche Ehe, wie die von Jupiter und Juno, vorhersagen. Die Germanen, die den Brauch von den Römern übernahmen, weihten die Nüsse Fro, der Göttin der Liebe und des Erntesegens. Sie mischten jedoch die kostbaren Walnüsse mit Haselnüssen.

Im Christentum gibt es verschiedene Bedeutungen. So soll der Kern das süße Fleisch Christi symbolisieren, das zuvor in der Schale von Marias Schoß gewachsen war. Oder die Kirche wurde selbst durch die Nüsse symbolisiert, da sie „ihre süße Tugend heimlich tief im Herzen unter einer festen Schale bewahrt“. Augustinus von Hippo sah in der scharf schmeckenden Hülle die bitteren Leiden Jesu und in der harten Schale das Holz des Kreuzes, das ihm das ewige Leben ermöglichte. Später wurde Josef bei seiner Hochzeit mit Maria mit einem Walnusszweig in der Hand dargestellt.

Gerade als Symbol der Fruchtbarkeit und der Frau sahen manche Mönche und Pfarrer in der Walnuss jedoch auch das Zeichen der Wolllust und Sünde. So warnten Sie davor, dass auf jedem Blättchen ein Teufel wohne, der mit Hexen unter den Bäumen Liebesorgien feierte.

[Bearbeiten] Quellen und weiterführende Informationen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. http://idw-online.de/pages/de/news169211 Informationsdienst Wissenschaft: Die Hülle beweist: Die Walnuss ist wirklich eine Nuss
  2. AID: Deutscher Nußkatalog 1960 - Richtlinien für den Wal- und Haselnußanbau, Land- und Hauswirtschaftlicher Informationsdienst, Bonn/Bad Godesberg, 1960
  3. Mathias Brunner ag Aktuell (1/06), Seite 4 (PDF-Datei)
  4. Statistik der FAO
  5. H. Pretzsch, Enzyklopädie der Holzgewächse - 2. Erg.Lfg. 10/95
  6. D. Grosser, W. Teetz: Einheimische Nutzhölzer (Loseblattsammlung). Herausgeber: CMA und AG Holz, 1985, ISSN-Nr. 0446-2114.
  7. Marianne Beuchert, Symbolik der Pflanzen, Insel Verlag Frankfurt am Main und Leipzig 2004, ISBN 3-458-34694-5

[Bearbeiten] Literatur

  • Horst Schaarschmidt: Die Walnussgewächse. Westarp Wissenschaften, 2., überarb. Aufl. 1999, ISBN 3-89432-311-6.
  • Mark Bachofer, Joachim Mayer: Der neue Kosmos Baumführer, Stuttgart 2006, ISBN 3-440-10217-3

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Echte Walnuss (Juglans regia) – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
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