Die Unzertrennlichen
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Die Unzertrennlichen |
Originaltitel: | Dead Ringers |
Produktionsland: | Kanada, USA |
Erscheinungsjahr: | 1988 |
Länge (PAL-DVD): | 115 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 18 überarbeitet ab 16 |
Stab | |
Regie: | David Cronenberg |
Drehbuch: | David Cronenberg Norman Snider Romanvorlage: Bari Wood Jack Geasland |
Produktion: | Marc Boyman David Cronenberg |
Musik: | Howard Shore |
Kamera: | Peter Suschitzky |
Schnitt: | Ronald Sanders |
Besetzung | |
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Die Unzertrennlichen (Originaltitel: Dead Ringers) ist ein kanadisch-US-amerikanischer Film aus dem Jahr 1988. Er entstand unter der Regie von David Cronenberg, der auch teilweise für das Drehbuch verantwortlich war. Die Hauptrolle spielte Jeremy Irons, der im Film eine Doppelrolle hat. Irons benötigt kaum Schminke, Perücken oder Requisiten (Brille oder Schnurrbart) um den grundverschiedenen Personen glaubhaft und unterscheidbar Leben zu verleihen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Der Film variiert am Beispiel zweier erfolgreicher Frauenheilkundler den populären Mythos, dass Zwillinge auf besondere Weise geistig verbunden, vielleicht „unzertrennlich“, sein sollen.
Die eineiigen Zwillinge Beverly und Elliot, gefeierte Gynäkologen, Forscher, und Stars ihrer Zunft, leben als Erwachsene in einer merkwürdigen Beziehung unter einem Dach. Der charakterstarke, narzisstische Elliot nutzt seinen Bruder beinahe aus, und sonnt sich im Ruhm, während der stillere und menschenscheue Beverly im Hintergrund unbeachtet Forschungsarbeit erledigt.
Wenn Elliot seinem Bruder dann zur Krönung regelmäßig die Eroberung der letzten Nacht überlässt (ohne dass die Frauen es merken, denn es sind ja Zwillinge), ist dies nur fair und aus Elliots Sicht eine weitere Ausformung des „Zwillingsmythos“. Sein Bruder könne ja wegen seiner Schüchternheit aus eigener Kraft sowieso keine Frau erobern, worunter der gehemmte Beverly besonders leidet.
Das fragile Gleichgewicht kippt, als sich Beverly unglücklich in eine seiner Patientinnen verliebt - zudem ein Filmstar, eine Diva. Sie begegnet ihm, nachdem sie hinter das Geheimnis der Brüder gekommen ist, mit scharfer Ablehnung, aber zumindest hat Beverly jetzt jemand anderen als seinen Bruder, den er als Projektionsfigur für seine Sehnsucht nach Erfolg benutzen kann.
Elliot reagiert überraschend harsch auf den Verlust der ungeteilten Aufmerksamkeit seines Bruders. Im Laufe des Films wird deutlich, dass er durchaus nicht so selbstbewusst ist, wie zum Anfang des Filmes gezeigt wurde, sondern seine Egomanie vor allem auf der bedingungslosen Bewunderung durch seinen Bruder aufbaut. Als er realisiert, dass sich die Zeit nicht zurück drehen lässt, beschließt er, Beverlys gestörtes, von Drogensucht und Depressionen geprägtes Verhalten zu kopieren, damit sein Zwillingsphantasma erfüllt wird - was dem einen Zwilling zustößt, erleide auch der andere. Ein halbherziger kalter Entzug für Beverly, gepaart mit Aufputschmitteln für Elliot, scheitert.
Unweigerlich führt dies führt zum wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ruin der Arztpraxis, während die beiden tiefer in ihren Wahnvorstellungen versinken. Aus den eineiigen müssen siamesische Zwillinge werden. In der Schlussszene sieht man, wie sie sich in einer erschütternden Mischung aus Geschlechtsakt und „medizinischer Behandlung“ im Drogenrausch gegenseitig zu Tode operieren, damit die verloren geglaubte symbiotische Einheit zwischen ihren Seelen wieder hergestellt wird.
[Bearbeiten] Verschiedenes
- Die gelungene musikalische Untermalung stammt von Howard Shore, einem langjährigen Begleiter Cronenbergs.
- In dem etwas makaber anmutenden Vorspann sind fiktionale gynäkologische (Folter-) Instrumente zu sehen, die von den Brüdern Mantle im Film später im Drogenrausch entworfen werden, gezeichnet oder holzschnittartig über blutrotem Hintergrund.
- In einprägsamem Produktions- und Kostümdesign im Operationssaal tragen die Ärzte rot statt weiß, was eine überraschende Kontrastierung zur wahren Welt ergibt.
- Der Fall der siamesischen Zwillinge Chang und Eng Bunker wird mehrfach erwähnt.
[Bearbeiten] Kritiken
„[…] Regisseur David Cronenberg, bekannt für philosophischen Horror (‚Die Fliege‘) oder Gewaltdramen (‚A History of Violence‘), verzichtet auf grobe Effekte. Das Grauen, das er in ‚Die Unzertrennlichen‘ ausbreitet, ist weitaus subtiler und tiefgründiger.“
„Zwillinge, die gemeinsam und erfolgreich eine Gynäkologen-Praxis betreiben, geraten über die Beziehung zu einer Schauspielerin in eine selbstzerstörerische Identitätskrise. Ein mehr an den psychologischen Abgründen der Geschichte als an vordergründigen Horror-Effekten interessierter Film, der mit einer schrecklichen Vernichtung der angeborenen Abhängigkeit endet. Nach einem authentischen Fall, der sich 1975 in New York ereignete; in der Doppelrolle der ungleichen Zwillingsbrüder brillant gespielt.“
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1988 gewannen David Cronenberg für die Beste Regie und Geneviève Bujold als Beste Nebendarstellerin LAFCA Awards der Los Angeles Film Critics Association.
- 1988 gewann Jeremy Irons als Bester Schauspieler einen New York Film Critics Circle Award.
- Der Film war bei der Verleihung der Genie Awards 1989 äußerst erfolgreich. Bei 14 Nominierungen gewann er zwölf Preise, so unter anderem in den Kategorien Bester Film, Beste Regie, Beste Kamera, Bester Schnitt, Bestes adaptiertes Drehbuch und Bester Hauptdarsteller (Jeremy Irons). Als Beste Hauptdarstellerin war Geneviève Bujold nominiert.
- Beim Fantasporto, einem Preis für Fantasy-Filme, erhielt Jeremy Irons 1989 eine Auszeichnung als Bester Darsteller. Nominiert war Die Unzertrennlichen zudem als Bester Film.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Webseite der Zeitschrift Cinema, Online-Ressource
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