Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Die Passion Christi - Wikipedia

Die Passion Christi

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Filmdaten
Deutscher Titel: Die Passion Christi
Originaltitel: The Passion of the Christ
Produktionsland: USA, Italien
Erscheinungsjahr: 2004
Länge (PAL-DVD): 127 Minuten
Originalsprache: Latein, Aramäisch, Hebräisch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: Mel Gibson
Drehbuch: Benedict Fitzgerald, Mel Gibson
Produktion: Bruce Davey, Stephen McEveety, Mel Gibson
Musik: John Debney
Kamera: Caleb Deschanel
Schnitt: John Wright
Besetzung

Die Passion Christi aus dem Jahr 2004 ist ein international umstrittener Film von Mel Gibson über die Passion des Jesus von Nazareth vom Ölberg über die Verurteilung und Kreuzigung durch die Römer bis zur leiblichen Auferstehung. Der erfolgreiche, polarisierende Film wurde in Matera, Rom und in den Cinecittà Studios gedreht.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Handlung

Der Film schildert den letzten Abschnitt im Leben des Jesus von Nazareth, von unmittelbar vor der Verhaftung Jesu im Garten Gethsemane durch die jüdische Tempelgarde bis zum Ostermorgen. Der Film ist in der Art seiner Inszenierung dem christlichen volkstümlichen Passionsspiel angelehnt. Durch die dramatische, blutige filmische Interpretation des Leidens und Sterbens des Juden und christlichen Messias Jesus von Nazareth wird viel an emotionaler Actionkinospannung erzeugt. Das Ausmaß der blutigen Gewaltdarstellung überschreitet das bisher bei Bibelfilmen gewohnte Maß. Die durchgängige Handlung wird dabei durch Rückblenden auf das Leben Jesu unterbrochen und mitunter verdichtet. Die ausschließliche Verwendung der lateinischen, aramäischen und hebräischen Sprache, die nicht synchronisiert, sondern durch Untertitel übersetzt wird, soll den Eindruck der Authentizität verstärken.

Als Quellen sind Motive herangezogen aus den vier kanonischen Evangelien, den Visionen der Augustinernonne Anna Katharina Emmerick, den 14 Kreuzwegstationen. Eigene Deutungen sind in den Film eingeflossen.

[Bearbeiten] Kritiken

In Amerika wurde, nicht nur von jüdischen Organisationen, vielfach der Vorwurf des Antisemitismus erhoben. In Deutschland wurde, nicht nur von christlicher Seite, das Ausmaß der Gewaltdarstellungen kritisiert. Auch innerhalb der christlichen Kirchen wurde heftig pro und contra argumentiert. In islamischen Ländern rief der Film ebenso heftige Kontroversen hervor. Die Passion Christi ist laut einer Umfrage des US-Magazins "Entertainment Weekly" (12. Juni 2006) der umstrittenste Film aller Zeiten. Das Historiendrama habe "einen in der Geschichte Hollywoods beispiellosen Kulturkampf" ausgelöst. Christliche Gemeinden und Gläubige waren organisiert und in Gruppen zur filmischen Premiere erschienen. Die christliche konservative Rechte in den USA und auch traditionelle konservative christliche Institutionen setzten viel Eigeninteresse an der Propagierung, Werbung und Unterstützung des Films und viel Geld ein, um die "Botschaft der Passion" kinofilmisch verbreiten zu helfen. Eine gemeinsame Erklärung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirchen in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber, und des Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, äußert sich jedoch unpretenziös kontinental-kritisch zum Film: „Mit dieser drastischen Darstellung verkürzt der Film die Botschaft der Bibel auf problematische Weise. Der Film birgt die Gefahr in sich, das Leben Jesu auf die letzten zwölf Stunden zu reduzieren.“ Ein weiteres Problem liege in der Darstellung der beteiligten Juden. Die Unterzeichner der gemeinsamen Erklärung bemerken die Möglichkeit der antisemitischen Instrumentalisierung.

[Bearbeiten] Gewaltvorwürfe

Alle Aspekte der Folterung, wie sie sich aus den Erzählungen der christlichen Bibel ergeben können, wurden vom Regisseur mit Mitteln des technisch hochgerüsteten Aktionfilms dramatisch interpretiert. Zusätzlich sind noch weitere Gewaltszenen eingefügt, so zum Beispiel als ein Rabe einem der beiden Schächer ein Auge aushackt. Da die Geißelung Jesu im Film an die 15 Minuten dauert, sehen darin viele Kritiker unnötige Elemente von Splatter- oder Horrorfilmen. Andere sind gerade von dem Pseudo-Realismus der Gewaltdarstellung persönlich berührt und tief betroffen, was dem Film als eine seiner Intentionen, neben dem unverhohlenen Antisemitismus, vorgeworfen wird. Einige Kritiker stellen den Film in die Nähe des Genres der Snuff-Filme, in denen authentisch gezeigt wird wie Menschen zu Tode gefoltert werden.

Dass der Schwerpunkt des Filmes auf dem Leiden liegt, hängt mit dem Thema zusammen: die Passion. Ausgehend von den traditionellen christlich-volkstümlichen Passionsspielen im bayerischen Oberammergau und andernorts gibt es in den USA eine Fülle von Orten, die ihr eigenes Passionsspiel inszenieren. Auch in Oberammergau z. B. kommt die Mehrheit der Besucher/innen aus den USA. So konnte sich Mel Gibson von Anfang an eines interessierten Publikums sicher sein, das auch die theologisch zum Teil nicht leicht verständlichen Rückblenden im Film sofort verstehen könne: So wird beispielsweise das letzte Abendmahl, wo Jesus den Aposteln Brot als seinen Leib reicht, parallel zum Kreuzigungsvorgang gezeigt. Theologen kritisierten diese Interpretation der Eucharistie als einseitige Vergegenwärtigung des gekreuzigten Leibes Christi und halten dagegen, dass Eucharistie als die Gegenwart des gekreuzigt-auferstandenen Leibes Christi zu sehen sei.

Doch gerade das Ausmaß der Gewalt wird durch kleinen Gesten am Rande dialektisch in Spannung gehalten, denn das dargestellte blutige Leid bleibt an keiner Stelle christlich unkommentiert: Gibson zeigt eine Anzahl von jüdischen Frauen, die entlang des Kreuzwegs um Jesus weinen, wie es auch die biblischen Erzählungen berichten; Simon von Cyrene hilft Jesus, das Kreuz zu tragen, anfangs widerwillig, dann verteidigt er, von Mitleid erfasst, Jesus; Veronika bietet Jesus einen Becher Wasser an und gibt ihm ein Tuch, um sein blutiges Gesicht zu trocknen, um ein paar Beispiele anzuführen.

Mel Gibson verteidigte seinen Film wiederholt gegen die Vorwürfe von überzogenen Gewaltdarstellungen. Er müsse die massive angenommene Gewalt gegen den Juden Jesus zeigen und den Zuschauer "über eine gewisse Grenze hinaus" bringen, um ihm so die vermutete "enorme Größe des Opfers" Christi begreiflich zu machen, sagte Gibson in einem Interview des US-Fernsehsenders ABC. Wer Gewaltdarstellungen nicht ertragen könne, dürfe sich "The Passion of the Christ" nicht anschauen oder solle gegebenenfalls nach der Hälfte das Kino verlassen, so der Regisseur. Es sei niemand gezwungen, sich bis zum Ende anzuschauen, was Christus für die Menschen vermutlich durchlitten habe. Und der Regisseur räumte ein, daß er den Film Jugendlichen unter 13 Jahren nicht zeigen würde. In einem Interview mit Bill Hybels meinte Gibson: „Ohne Zweifel hätte es auch gereicht, wenn Gott ein paar Tropfen Blut weniger vergossen hätte. Aber er hat sich entschieden, diesen Weg zu gehen, um uns etwas zu verdeutlichen“. Durch Jesus Christus sei die menschliche Zivilisation für immer verändert worden. Kritiker dagegen bezeichnete der katholische Regisseur Gibson generell als »Mächte des Satans«.

[Bearbeiten] Vorwurf des Antisemitismus

Kritiker meinen, die Motive der jüdischen Anführer, welche im Film die Hinrichtung Jesu forderten, würden kaum beleuchtet und der biblische Römer Pontius Pilatus weitaus menschenfreundlicher dargestellt, als es der historische Befund zum brutalen Herrscher Pontius Pilatus nahe lege. Der Film baue zwar mit den Personen des Josef von Arimatäa und Nikodemus, zwei Jesu nahe stehenden Personen unter den jüdischen Führern als Gegenstimmen beim Prozess vor dem Sanhedrin ein. Aber auch wenn man berücksichtige, dass außer den Römern alle handelnden Personen Juden waren, Jesus eingeschlossen, bleibe die traditionelle neutestamentliche antijüdische Tendenz, die Juden seien kollektiv Schuld am Tode Jesu, wie auch in den Passionspielen enthalten. Von zahlreichen christlichen und jüdischen Würdenträgern wurde dem Film Nähe zum Antisemitismus vorgeworfen, weil er sich nicht bemühe, den im Neuen Testament selbst angelegten Vorwurf einer jüdischen Kollektivschuld am Tod Jesu zu widerlegen oder abzuschwächen. Von mehreren hohen Vertretern der katholischen Kirche wurde der Vorwurf des Antijudaismus indes zurückgewiesen. Aufgrund der Antisemitismus-Kritik und dem Sprengstoff, den diese antijüdischen neutestamentlichen Stereotype enthalten, zumal in der starken Hollywoodkinodramatik, entfernte Gibson nur die Untertitel des selbstverfluchenden hebräischen Gerufes der jüdischen Menge: "Sein Blut komme über uns und unsere Kinder".

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Frage, welches Material Gibson aus den Evangelien ausgewählt und durch seine eigenen Ansichten gefärbt hat: Einige Kritiker versuchen zu belegen, dass seine Auswahl zu einer möglichst negativen Darstellung der jüdischen Bevölkerung und Priesterschaft führe. Eine andere Auswahl hätte ein wesentlich positiveres Bild ergeben:

  1. Weil Jesus beliebt beim Volk ist, soll die Verhaftung nicht während dies Festes stattfinden, damit es keinen Aufruhr im Volke gebe (Siehe Mk 14,2).
  2. Kaiphas fürchtet, dass ein Aufstand die Römer veranlassen könnte, den Tempel zu zerstören (Siehe Joh 11,48; im Gegenteil zur Behauptung des Filmes, er könnte einen Aufstand anführen).
  3. Judas bringt zur Verhaftung Jesus "die Kohorte (römischer Soldaten) und Amtsdiener von den Hohenpriestern und Pharisäern" mit (Siehe Joh 18,3.12; im Film geht die Verhaftung Jesu alleine von der jüdischen Behörde aus und folgt damit der Darstellung der Synoptiker).
  4. Jesus wird von Annas und Kaiphas über seine Lehren befragt und dann zu Pilatus gebracht (Siehe Joh 18,19.24.28; nach der johannischen Darstellung gibt es keinen Prozess vor dem Sanhedrin).
  5. Pilatus war für seine Grausamkeit bekannt (Siehe Lk 13,1).
  6. Jesus wurde gegeißelt, weil die Geißelung Teil der Kreuzigungsprozedur war (Siehe Mk 15,15), und nicht, um das Volk zu beruhigen (Siehe Joh 19,1-8par).
  7. Jesus wurde in Eile gekreuzigt (Siehe Mk 15,25).
  8. Eine große Volksmenge beweinte Jesus (Siehe Lk 23,27) oder "all das Volk, das sich zu diesem Schauspiel zusammengefunden [...] schlugen sich an die Brust und wandten sich ab" (Siehe Lk 23,48).

[Bearbeiten] Ästhetik

Der Film verlässt sich auf herkömmliche Hollywoodeffekte aus traditionellen Bibelfilmen: Mystisches Licht, gefühlvoll-erhabene chorale Gesänge usw. In seiner zum Teil übertriebenen Drastik wirkt er auf viele Betrachter unfreiwillig komisch und distanziert. Auch die Darsteller wirken nach Ansicht vieler Kritiker auf weite Strecken überfordert. Andere Beiträge loben jedoch vor allem James Caviezel in seiner Rolle als Jesus.

[Bearbeiten] Grundsätzliche Frage nach der Berechtigung

Der Film funktioniert wie ein klassisches Passionsspiel. In Ben Hur war Jesus nie direkt gezeigt geworden. Manche Kritiker meinen, eine solche verhaltene indirekte, das Bilderverbot berücksichtigende, Form als die einzig mögliche für das Thema der Passion Christi zu halten.

[Bearbeiten] Zur historischen Authentizität

Die Hersteller des Films berufen sich auf eine historisierende getreue Darstellung der Handlung. Schon im März 2003 sagte Gibson in einem Interview über frühere Jesus-Filme: "Sie sind entweder historisch ungenau oder leiden unter schlechter Musik. Mein Film soll die Passion Christi genau so zeigen, wie sie sich ereignet hat." Hierbei vergisst Gibson allerdings zu erwähnen, dass es keine einheitliche Darstellung nach den Evangelien gibt. Gibson nahm sich aus den Evangelien das jeweils passende und stellte es zusammen. So wurde z. B. einerseits nach dem Johannes Evangelium die Verhaftung von jüdischen Bütteln und römischen Soldaten vorgenommen. Jesus wurde dann lediglich von Annas und Kaiphas nach seinen Lehren befragt. Hingegen wurde Jesus nach den Synoptikern nur von jüdischen Bütteln verhaftet, vor dem Sanhedrin wurde ihm der Prozess gemacht und er wurde wegen Gotteslästerung verurteilt.

Dem Film wurden viele Unkorrektheiten vorgeworfen:

  1. Aus Untersuchungen von Gekreuzigten aus dieser Zeit geht hervor, dass die Nägel nicht durch die Handflächen - wie der Film es zeigt - sondern durch die Handwurzelknochen oder Unterarme getrieben wurden. Das hatte einen einfachen physiologischen Grund: die Gewebe der Handflächen konnten das Gewicht eines Körpers nicht halten. Die traditionelle christliche Ikonographie platzierte dagegen fast immer die Nägel auf den Handflächen und nicht auf den Handgelenken Jesu, mit Ausnahme des Turiner Grabtuches.
  2. Der Jerusalemer Anthropologe Joe Zias zweifelt die langen Haare der Christus-Figur an: bestenfalls die Nasiräer, die Vorläufer der Mönche, hätten schulterlanges Haar getragen.
  3. Der Paderborner Bibelexperte Professor Carsten Peter Thiede erwähnt als auffälligste unhistorische Einzelheit die Auswahl der antiken Sprachen zur Zeit der Handlung der Ereignisse an diesen Orten: zu dieser Zeit wurde in Palästina Griechisch und Aramäisch gesprochen, nicht aber Latein, das die Umgangssprache in Mittelitalien war. So sind auch alle Bücher des Neuen Testamentes ausnahmslos in Griechisch verfasst.
  4. Die lateinische Aussprache im Film erfolgte nach modernem, nicht nach wissenschaftlich rekonstruiertem Muster. Auffälligstes Beispiel ist das erst in der Spätantike einsetzende "Zischen" von C/G vor hellem Vokal. So wird 20, viginti, "widschinti" und nicht "wiginti" gesprochen.
  5. In der gezeigten Schrifttafel, die Pontius Pilatus in Auftrag gegeben hat, ist die Schrift in Latein-Aramäisch angebracht. In den Evangelien wird aber übereinstimmend davon gesprochen, dass die Schrift dreisprachig, nämlich Hebräisch-Griechisch-Latein, verfasst wurde.
  6. Weiterhin sei die Figur des Holzkreuzes falsch, das Jesus tragen muss. Nach römischer Sitte wurde nur der Querbalken zur Hinrichtungsstätte geschleppt und der Verurteilte an einem fest im Boden verankerten Längsbalken hochgezogen. Mel Gibson verwendet also eine christliche Darstellung des Kreuzweges anstatt der historischen (wie etwa bereits 1977 von Franco Zeffirelli in seinem TV-Vierteiler Jesus von Nazareth so gezeigt) .
  7. In Bezug auf das Gespräch zwischen Jesus und Pilatus wird eingewandt, es dürfe bezweifelt werden, dass ein einfacher Zimmermann wie Jesus sich mit dem Präfekten auf Latein unterhalten konnte. Eine zweite Überlegung in diesem Zusammenhang ist die Frage, wieso sich Kaiphas mit Pilatus auf Aramäisch unterhielt. Kaiphas konnte Latein.

Prof. Dr. Thomas Williams, Dekan der Theologischen Fakultät an der Päpstlichen Hochschule Regina Apostolorum in Rom und ein theologischer Berater von Mel Gibsons Film, sagte zur Kritik an Details des Films, dass Beschwerden über die verwendeten Sprachen, die Höhe des Kreuzes, die Haarlänge Jesu, die Größe der Menschenmenge vor Pilatus im Prätorium und die Platzierung der Nägel in den Händen Jesu angesichts der christlichen Botschaft des Films trivial erscheinen würden. Ähnlich äußerten sich auch andere Theologen. Andere Kritiker wenden ein, dass Mel Gibson nur vordergründig die Erlösung von menschlichen Schmerzen, Leid und Fleischwunden zeige, wenn er der blutigen Gewalt gegen Jesus zwei Stunden einräume und der Erlösung durch Auferstehung nur weniger als eine Filmminute gebe. Die triviale Erlösung von weltlichen Schmerzen stehe im Vordergrund, die höhere, wichtigere Erlösung der Menschheit von der Erbschuld werde unterminiert.

[Bearbeiten] Film und Exegese

Nach Auskunft von Exegeten lässt sich gegenüber der Darstellung der Evangelien eine deutliche Akzentverschiebung auf die aktionlastige Kino-Gewalt feststellen: Betrachtet man etwa die Passion im Johannesevangelium (Kapitel 18 f, insgesamt 82 Verse), so finden sich dort ganze 11 Verse mit expliziter Erwähnung von Gewalt und dies meist ohne detaillierte Beschreibung: Johannes 18,10.22; 19,1-3.16-18.-34. Die anderen Evangelien bieten ein ähnliches Bild. Sogar der eigentliche römische Kreuzigungsvorgang wird teilweise in einen Nebensatz verschoben.

Theologen betonen, dass der Gewaltaspekt in der Passion Christi nicht das wesentliche Element ist und schon ein Tropfen des Blutes Jesu zur Erlösung gereicht hätte. Jedoch sei die bewusste Annahme der letzten Konsequenz irdischen Daseins Zeichen für die Radikalität der Menschwerdung Gottes und die unverbrüchliche Erlöserliebe zum in Sünde gefallenen Menschen. Ein Gott geht den Weg des menschlich Todes und kann danach weiter als Gott leben.

Der Film ignoriert bewusst jede moderne Exegese und fügt auch Szenen ein, beispielsweise aus den Betrachtungsvisionen der seligen katholischen Anna Katharina Emmerick, so wenn die Mutter Jesu und Maria Magdalena nach der Geißelung das Blut aufwischen oder gemäß den traditionellen Kreuzwegstationen die legendäre Veronika Jesus ein Schweißtuch reicht. Dies ist der ultraorthodoxen katholischen sektiererischen Auffassung des Regisseurs Gibson geschuldet, die sich gegen die Reformen der neuzeitlichen katholischen Kirche nach der Zeit der Shoa richtet.

Darüber hinaus erscheint der christliche Teufel immer wieder als androgyne Figur, gespielt von einer Frau, was vor allem Frauenverbände aufbrachte, aber auch Theologen, die betonten, in der Bibel spiele der Teufel in der Passion keine Rolle, er werde hier mit einer dualistischen Theologie zum Gegenspieler Gottes aufgebaut. Gibson erklärte dazu: »Das Böse ist verlockend und anziehend«.

Die Auferstehung, in den Evangelien der Höhepunkt der Erzählung und Ziel der Erhöhung des Herrn am Kreuz, dauert im Film keine Minute. Die kurze und sehr intensive Schlussszene verbindet aber die Erscheinung des Auferstandenen mit den erlittenen Qualen, die durch die Wundmale (Stigmata) sichtbar werden. Diese dienen ja auch als wichtiges Erkennungsmerkmal Jesu bei den Erscheinungen vor seinen Jüngern in den vierzig Tagen bis zu seiner Aufnahme in den Himmel.

[Bearbeiten] Stellungnahmen von Bischöfen

  • Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller sah in dem Film einen "ergreifender Beitrag zum Verständnis der Leidensgeschichte Jesu. Die an manchen Stellen dargestellte Brutalität zeigt, wozu Menschen in ihren dunkelsten Eigenschaften fähig sind. Und es wird einem ganz klar vor Augen geführt, was Jesus für uns Menschen und für unsere Sünden ertragen hat."
  • Kritisch äußerte sich am Tag der Deutschland-Premiere der Erzbischof von München und Freising, Friedrich Kardinal Wetter: er sieht eine grundsätzliche Problematik in dem Versuch, das Leiden Jesu zu verfilmen. Die Evangelien seien keine Protokolle. Das historische Geschehen sei in die Verkündigung der Kirche eingegangen und habe so seinen Niederschlag in den Evangelien gefunden. Im übrigen sei es gerade beim Film nicht ungewöhnlich, wenn eine dargestellte Person weit hinter dem Original zurück bleibe. Erzbischof Wetter betonte, er wolle sich den Film persönlich nicht ansehen.

[Bearbeiten] Marketing

Der Filmstart war begleitet von einem ausgefeilten Marketing in der christlichen Welt. Mel Gibson war darum bemüht, dass sein Film bei Schlüsselpersonen aller christlichen Konfessionen bekannt wird und zeigte ihn etwa 10.000 Geistlichen als Vorversion. Die US-amerikanische „Katholische Liga“ erwarb 1.200 Eintrittskarten zu 9,75 Dollar und bat sie ihren Mitgliedern für 5 Dollar an. Offensichtlich waren viele Kinobesucher der "Passion Christi" keine regelmäßigen Kinobesucher. Es waren vielmehr häufig organisierte Konservative, evangelikale Protestanten und traditionelle Katholiken, die dem Film seine Erfolge und Einspielergebnisse brachten. Bei der Werbung für den Film spielte allgemein die konservative christliche Rechte im "Kulturkampf" mit den liberalen Kräften in den USA eine herausragende Rolle, ihnen ist ein Teil des Erfolgs zum Großteil geschuldet.

[Bearbeiten] Einspielergebnisse

Der Film konnte zum 2. Wochenende in den USA einen Box-Office-Erfolg von 212 Millionen Dollar an den Kinokassen verzeichnen. Damit erzielte der Film in den USA das drittbeste Einspielergebnis nach 12 Tagen. Außerdem konnte sich die "Passion Christi" damit bereits nach dem 2. Wochenende in die Top 50 der erfolgreichsten Filme in den USA eintragen. Nach drei Tagen in den deutschen Kinos hatten über 200.000 Besucher den neuen Mel-Gibson-Film "Die Passion Christi" gesehen. An seinem Start-Wochenende hat der Film zwischen 38.000 und 40.000 Zuschauer in Österreich erreicht. 2004 sahen 1.349.020 Millionen Deutsche den Film, der in einer Wiederaufführung am 24. März 2005 (Gründonnerstag) mit über 140 Kopien erneut bundesweit in die Deutschen Kinos kam. In den USA sahen etwa 67 Millionen Menschen den Streifen. Die "Passion Christi" konnte sich mit einem weltweiten Einspielergebnis von über 600 Millionen US-Dollar in die Top 30 der kommerziell erfolgreichsten Filme eintragen.

Ein Rekordergebnis erzielten bislang auch die DVD- und Video-Versionen. 2,5 Millionen von insgesamt 15 Millionen bereitgestellten Exemplaren wurden in den USA bereits am ersten Tag verkauft.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

Der Film erhielt im Jahr 2005 drei Oscar-Nominierungen, darunter für die Filmmusik von John Debney. (Interview)

Mel Gibson gewann 2004 den russischen Golden Knight Film Festival Award und 2005 den Golden Satellite Award. James Caviezel wurde 2004 für den MTV Movie Award nominiert, 2005 gewann er den MovieGuide Award.

Der Film wurde 2004 für die Filmmusik für den Golden Trailer Award nominiert, John Debney gewann 2005 den American Society of Composers, Authors and Publishers Film & Television Music Award. Der Film gewann 2005 den Motion Picture Sound Editors Award und wurde in einer weiteren Kategorie für diesen Preis nominiert.

Der Film erhielt 2005 in der Kategorie “Filmdrama“ den People's Choice Award für das vergangene Jahr. Im Gegensatz zur Oscarverleihung, wo eine Fachjury entscheidet, beruhen die Preisentscheidungen für die People’s Choice Awards mehr oder weniger auf repräsentativen Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Gallup.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Informationen

[Bearbeiten] Pressespiegel

[Bearbeiten] weitere Reaktionen auf den Film

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