Der Schatz der Sierra Madre
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Der Schatz der Sierra Madre |
Originaltitel: | The Treasure of the Sierra Madre |
Produktionsland: | USA |
Erscheinungsjahr: | 1948 |
Länge (PAL-DVD): | 121 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 12 |
Stab | |
Regie: | John Huston |
Drehbuch: | John Huston |
Produktion: | Henry Blanke |
Musik: | Max Steiner |
Kamera: | Ted D. McCord |
Schnitt: | Owen Marks |
Besetzung | |
Humphrey Bogart als Fred C. Dobbs Walter Huston als Howard Tim Holt als Bob Curtin Bruce Bennett als James Cody Barton MacLane als Pat McCormick Alfonso Bedoya als Gold Hat Arturo Soto Rangel als El Presidente Manuel Dondé als El Jefe |
Der Schatz der Sierra Madre ist ein US-amerikanischer Spielfilm von 1948 nach dem gleichnamigen Roman von B. Traven, der von John Huston mit Humphrey Bogart und seinem eigenen Vater Walter Huston in den Hauptrollen gedreht wurde.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Mexiko im Jahr 1925. Der US-Amerikaner Fred C. Dobbs (Humphrey Bogart) ist in Tampico gestrandet, einem der größten Ölhäfen der Welt. Er überlebt, indem er reiche Landsleute anbettelt. Auf einer Parkbank lernt er Bob Curtin (Tim Holt) kennen, einen Landsmann, dem es ähnlich geht.
Der Bauunternehmer Pat McCormick (Barton MacLane) bietet Dobbs an, ihn vorübergehend beim Bau eines Bohrturms zu beschäftigen, und Dobbs willigt sofort ein; Curtin wird sein Arbeitskollege. Nach zwei Wochen verabredet sich McCormick mit seinen beiden Arbeitskräften in einer Bar in Tampico, wo er ihnen angeblich den Lohn zahlen will; die beiden warten, der Unternehmer erscheint nicht. Sie sind finanziell am Ende; im Schlafsaal einer billigen Herberge hören sie, wie der alte Goldgräber Howard (Walter Huston) von einer mexikanischen Goldader schwärmt und wie er die zerstörerischen Folgen der Goldgier ausmalt. Am nächsten Tag laufen Dobbs und Curtin zufällig ihrem Bauunternehmer über den Weg. Der will nicht zahlen, es kommt es zu einer Schlägerei, McCormick unterliegt, und die beiden bedienen sich aus seiner Brieftasche mit dem, was ihnen zusteht.
Sie stehen jetzt vor der Frage, wie sie ihr Geld am besten anlegen, und die Erzählung des alten Prospektors bringt sie auf die Idee, es mit dem Goldgraben zu versuchen. Sie fordern Howard auf, sich daran zu beteiligen; er ist zwar alt, aber er ist ein Profi und er beherrscht als einziger die spanische Sprache. Howard ist begeistert. Er muss ihnen jedoch klarmachen, dass sie alle drei zusammen nicht genügend Geld haben, um die Ausrüstung zu bezahlen; sie benötigen nicht nur Packesel, Werkzeuge und Proviant, sondern auch Waffen, denn das Gebiet, in dem die Goldader liegt, wird von Banditen beherrscht. In dieser Situation kommt Dobbs das Glück zur Hilfe: in einer Lotterie gewinnt er die fehlenden Pesos, und so machen sich die drei mit der Eisenbahn auf dem Weg nach Durango (heute Victoria de Durango), einer Stadt in der Sierra Madre Occidental.
Der Zug wird von Banditen überfallen. Unter den Angreifern erkennen die Goldsucher einen berüchtigten Anführer, der wegen der Farbe seines Sombreros „Goldhut“ genannt wird (Alfonso Bedoy). Im Zug sind Soldaten, denen es gelingt, die Banditen in die Flucht zu schlagen.
In Durango versehen sich Dobbs, Curtin und Howard mit Packeseln und Vorräten und beginnen mit dem Aufstieg in das Gebirge; vom Dschungel wechseln in sie ein Gebiet mit karger Vegetation. Der alte Howard ist immer vorweg, die beiden jüngeren sind bald erschöpft. Als Dobbs schließlich kapituliert und umkehren will, klärt Howard ihn auf: sie haben ihr Ziel erreicht, sie stehen auf Gold, Unwissende wie seine beiden Begleiter verwechseln Goldstaub mit gewöhnlichem Sand.
Die drei graben einen Stollen, bauen eine Waschrinne, und beginnen mit der Goldwäsche. Howard hatte recht, die Ader ist ergiebig. Ihre Goldgräberei ist illegal; sie fürchten, sobald sie eine Genehmigung beantragen, von den großen Bergwerksgesellschaften vertrieben zu werden, und haben deshalb kein Schürfrecht erworben.
Nach einigen Wochen erfolgreicher harter Arbeit regen sich Gier und Misstrauen, vor allem bei Dobbs. Er setzt durch, dass die Tagesausbeute an jedem Abend auf die drei Prospektoren aufgeteilt wird. Sie verstecken ihre Vorräte voreinander und fürchten, dabei von den anderen beobachtet zu werden.
Curtin erzählt, was er mit dem Gold anfangen will: Land kaufen und Obst anbauen; das gute Leben konzentriert sich für ihn in der Pfirsichernte.
Dobbs wird im Stollen verschüttet und von Curtin, nach kurzem Zögern, gerettet. Trotz dieser Hilfeleistung geht Dobbs’ Misstrauen allmählich in Verfolgungswahn über. Er glaubt, dass Curtin und Howard nichts anderes im Sinn haben, als sein Goldversteck ausfindig zu machen und ihn zu töten.
Als Curtin in einem Dorf Vorräte einkauft, trifft er auf einen Texaner aus Dallas namens James Cody (Bruce Bennett). Curtin gibt sich als Großwildjäger aus, aber der Texaner lässt sich nicht täuschen. Er spürt das Lager der drei Goldsucher auf und fordert sie auf, ihn an der Arbeit und an der zukünftigen Ausbeute zu beteiligen, andernfalls werde er sie bei den Behörden anzeigen. Die drei beraten sich und beschließen auf Drängen von Dobbs, Cody umzubringen. Sie sind kurz davor, ihren Mordplan in die Tat umzusetzen, als Cody ihnen zeigt, dass eine Gruppe von Banditen unter der Führung von „Goldhut“ ihnen auf der Spur ist. Für die Verteidigung brauchen sie jeden Mann, sie lassen den Mordplan fallen. Die Banditen wissen nichts von dem Gold, ihnen geht es um die Waffen der Goldgräber. Es kommt zu einer Schießerei mit den Banditen, bei der Cody erschossen wird; Federales erscheinen, Mitglieder der berittenen und bewaffneten Bundespolizei. Die Banditen ergreifen die Flucht; die Goldgräber selbst entgehen der polizeilichen Aufmerksamkeit.
Unter Codys Habseligkeiten finden die drei einen Brief von Codys sehnsüchtiger Ehefrau. Sie versucht darin, ihrem Ehemann nahezubringen, worin der wahre Schatz besteht; wie für Curtin konzentriert sich auch für sie das Glück in der Schönheit der Obstgärten.
Die drei beschließen, die Goldsuche zu beenden. Curtin und Howard wollen Codys Witwe ein Viertel des Ertrags abgeben, da sie ohne Cody von den Banditen umgebracht worden wären; Dobbs weigert sich, sich an diesem Vorhaben zu beteiligen.
Auf dem Rückweg durch die Sierra Madre tritt ihnen eine Gruppe von Indios in den Weg. Sie halten Howard für einen Medizinmann und fordern ihn auf, sie in ihr Dorf zu begleiten; der Sohn des Dorfoberhaupts liegt im Koma. Howard folgt ihnen und es gelingt ihm, den Jungen wieder zu Bewusstsein zu bringen. Der Vater des Geretteten will Howard gegenüber seine Dankbarkeit bezeugen und verlangt von ihm, noch einige Tage im Dorf zu bleiben; Howard willigt ein. Er bittet seine beiden Partner, ohne ihn weiterzuziehen und seine Packesel und sein Gold mitzunehmen; in ein paar Tagen will er nachkommen und sich mit ihnen in Durango treffen.
Dobbs und Curtin sind jetzt in einer neuen Situation. Zum ersten Mal sind sie zu zweit, und zum ersten Mal haben sie die Kontrolle über das gesamte Gold. Dobbs ist sich jetzt sicher, dass Curtin ihn bestehlen will. Er bedroht ihn mit der Waffe; Curtin gelingt es, Dobbs zu entwaffnen; vorsichtshalber entfernt er die Munition aus Dobbs’ Revolver. Dobbs wartet, bis Curtin eingeschlafen ist, nimmt sich dann Curtins Waffe und schießt auf ihn. Er hält Curtin für tot; der ist jedoch nur verwundet; er wird von Indios gefunden und zu Howard ins Dorf gebracht. Howard macht sich auf den Weg, um Dobbs zu fangen und das Gold wieder in seinen Besitz zu bringen; Curtin, obwohl schwer verletzt, begleitet ihn.
Währenddessen zieht Dobbs mit einem Gefolge von Packeseln allein durch die Sierra Madre. Die Hitze bringt ihn fast um. An einer Wasserstelle in der Nähe einer Kirchenruine stößt er auf den Banditenführer „Goldhut“, der von zwei Männern begleitet wird. Von dem Gold wissen die Banditen nichts, sie wollen Dobbs’ Waffe und seine Schuhe und seine Esel. Dobbs ist eine leichte Beute: er ist erschöpft, er hat keinen Beistand und in seiner Waffe ist keine Munition. Die Banditen schlagen ihm mit einem Stein auf den Kopf, dann trennen sie ihm mit einer Machete den Kopf ab (das Bild des abgetrennten Kopfes wurde von der Filmzensur entfernt). Den Goldstaub halten sie für Sand, sie schütten ihn auf den Boden.
Als die Banditen versuchen, die Esel und die Ausrüstung in Durango zu verkaufen, erkennen Bewohner der Stadt, dass es sich um den Besitz der Amerikaner handelt. Sie nehmen die Banditen gefangen und alarmieren die Federales, die kurzen Prozess machen und „Goldhut“ und seine beiden Begleiter hinrichten.
Im Moment der Exekution erreichen Howard und Curtin die Stadt. Sie erfahren, dass Dobbs von den Banditen getötet wurde, dass man seinen Besitz aber gesichert habe. Howard und Curtin durchsuchen die Esel und stellen fest, dass das Entscheidende fehlt: die Beutel mit dem Gold. Ein Junge berichtet, er habe gehört, wie die Banditen von „Beuteln mit Sand“ sprachen; er führt die beiden Goldgräber zur Kirchenruine vor der Stadt. Hier finden sie nur noch die leeren Beutel. Ein starker Nordwind hat den Goldstaub zerstreut. Howard muss lachen: Das Schicksal, sagt er, hat uns einen Streich gespielt, das Gold ist dorthin zurückgekehrt, wo wir es gefunden haben. Er beschließt, die Rolle des Medizinmanns zu akzeptieren und bei den Indios zu bleiben. Das Geld, das er für den Verkauf der Ausrüstung bekommen wird, überlässt er Curtin. Der soll damit Codys Witwe aufsuchen, in Dallas, wo gerade die Obsternte beginnt.
[Bearbeiten] Kritiken
- Lexikon des internationalen Films: Spannender Abenteuerfilm. Ein Klassiker des Abenteuergenres, der exemplarisch das Scheitern des Bemühens um sicheren materiellen Besitz schildert.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
Der Film war bei der Oscarverleihung 1949 in vier Kategorien nominiert. Walter Huston erhielt den Oscar in der Kategorie Bester männlicher Nebendarsteller. John Huston als bester Regisseur und bester Drehbuchautor erhielt gleich zwei Oscar. In der Kategorie Bester Film verlor der Film gegen Hamlet von Laurence Olivier.
[Bearbeiten] Ranglistenplätze
American Film Institute, Liste der bedeutendsten amerikanischen Filme: Platz 30
Internet Movie Database, Nutzerbewertung: Platz 52
[Bearbeiten] Cameo
Der Film beinhaltet interessante Cameo-Auftritte. Gleich zu Beginn des Films ist Regisseur John Huston als weiß gekleideter Amerikaner zu sehen, der dem bettelnden Humphrey Bogart mehrmals einen Peso gibt. Nachdem Humphrey Bogart einen dieser Pesos für einen Friseurbesuch ausgegeben hat, läuft ihm auf der Straße eine Prostituierte über den Weg. Er geht ihr nach und sie verschwindet in einem Stundenhotel. Die Prostituierte wurde von Hollywoodstar Ann Sheridan dargestellt. Neben Walter Huston, dem Vater von John Huston tritt in einer Szene auch der Vater von Tim Holt auf. Jack Holt unterhält sich mit Walter Huston über das Goldsuchen in der billigen Absteige, wo Humphrey Bogart und Tim Holt zum ersten Mal mit der Idee des Goldsuchens konfrontiert werden.
[Bearbeiten] Filmzitate
- "Das nächste Mal, wenn ihr'n reichen Fund macht, ruft mich, bevor ihr Wasser verspritzt! Wasser ist kostbar. Manchmal noch kostbarer als Gold." (Walter Huston als Howard)
- "Der Kerl hier hat gerade unser Wasser gestohlen. Nächstes Mal setzt's 'n paar Löcher, damit's wieder abfließt." (Humphrey Bogart als Freddy Dobbs)
[Bearbeiten] Anspielungen in anderen Filmen
"Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia" (1974, Regie: Sam Peckinpah)
Deutlichste Anspielung: Einer der Kopfgeldjäger in „Bring mir den Kopf...“ nennt sich „Fred C. Dobbs“. Eine andere Anspielung ist die Abtrennung eines Kopfes mit einer Machete.
Aber auch die Handlungen der beiden Filme haben zahlreiche Ähnlichkeiten. Hauptfigur ist in beiden Filmen ein US-Amerikaner, der in einer mexikanischen Stadt lebt, nicht besonders helle ist und in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Die Jagd nach dem Geld führt ihn quer durch Mexiko; seine Geldgier zerstört seine sozialen Beziehungen; er entwickelt zunehmend wahnhafte Züge. Er wird von mexikanischen Banditen verfolgt und am Schluss umgebracht; das Geld ist verloren. Die Kontrastfolie bildet das Leben der mexikanischen Dorfbevölkerung und das eheliche Glück.
[Bearbeiten] DVD
DVD von von 2003 von Turner Entertainment und Warner Brothers Entertainment.
Dauer 121 Min., s/w, Tonformat: DD/1.0 Mono, Bildformat: 1.37:1, 4:3
Sprachen: deutsch, englisch, spanisch
Untertitel: deutsch, englisch, spanisch u.v.a.
Untertitel für Hörgeschädigte: deutsch, englisch
Extras: Audio-Kommentar von Eric Lex zu Dreharbeiten und Hintergründen des Films.- Dokumentarfilm "Discovering Treasure: The Story of the Treasure of the Sierra Madre" (49 Min).- Trailer.