Baureihe 56
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Die Deutsche Reichsbahn hat die von den Länderbahnen übernommenen Schlepptender-Güterzuglokomotiven mit einer führenden Laufachse und vier Kuppelachsen in der Baureihe 56 zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Baureihe 56.0+2
Baureihe 56.0+2 G 7.3 (Preußen) G 7.3 (Mecklenburg) |
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Technische Daten | |
Bauart | 1'D n2v |
Läge über Puffer | 16.283 mm |
Ø Treibrad | 1.250 mm |
Ø vorderes Laufrad | 1.000 mm |
Leistung | k.A. PSi |
Höchstgeschwindigkeit | 45 km/h |
Kesselüberdruck | 117,7 N/cm² |
Zylinderdurchmesser | 530 und 750 mm |
Kolbenhub | 630 mm |
Rostfläche | 2,31 m² |
Verdampfungsheizfläche | 144,00 m² |
Überhitzerfläche | k.A. m² |
Achslast | 133,4 kN |
Lokreibungslast | 497,2 kN |
Lokdienstlast | 558,0 kN |
Die preußische Baureihe G 7.3 war die dritte aus der G-7-Reihe und diente den Preußischen Staatseisenbahnen hauptsächlich zu Vergleichszwecken. Insgesamt wurden von dieser Lok zwischen 1893 und 1895 nur 15 Exemplare gebaut. Da sich die Laufachse als überflüssig herausstellte, stellte man die Produktion zunächst ein. Bedingt durch den Ersten Weltkrieg und den Bedarf an leichten Loks dieser Bauart nahm man die Produktion wieder auf und stellte weitere 70 Exemplare in Dienst. Von diesen gingen fünf an die Friedrich-Franz-Bahn in Mecklenburg und zwei an die Lübeck-Büchener Eisenbahn. Die Reichsbahn übernahm später 12 Exemplare. Die Sieben aus Preussen bekamen die Betriebsnummern 56 001 - 56 005, die Fahrzeuge aus Lübeck die Betriebsnummern 56 011 - 56 012 und die Fahrzeuge aus Mecklenburg die Betriebsnummern 56 201 - 56 205.
Die Fahrzeuge wurden mit Schlepptendern der Bauart pr 3 T 12 oder pr T 16,5 ausgestattet.
[Bearbeiten] Baureihe 56.1
Baureihe 56.1 G 8.3 (Preußen) |
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Technische Daten | |
Bauart | 1'D h3 |
Läge über Puffer | 16.975 mm |
Ø Treibrad | 1.400 mm |
Ø vorders Laufrad | 1.000 mm |
Leistung | 1.240 PSi |
Höchstgeschwindigkeit | 65/75 km/h |
Kesselüberdruck | 137,3 N/cm² |
Zylinderdurchmesser | 520 mm |
Kolbenhub | 660 mm |
Rostfläche | 3,43 m² |
Verdampfungsheizfläche | 167,05 m² |
Überhitzerfläche | 53,12 m² |
Achslast | 175,5 kN |
Lokreibungslast | 693,3 kN |
Lokdienstlast | 809,0 kN |
Bedingt durch den Mangel an Güterzuglokomotiven nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Baureihe G 8.3 entwickelt. Man griff dabei eine Anregung aus Württemberg auf, eine Lok mit der Achsfolge 1'D aus einer 1'E-Lok der Baureihe preussische G 12 zu entwerfen. Das erste Fahrzeug wurde 1918 geliefert. Man hatte einen Kesselschuss und eine Kuppelachse entfernt. Nachdem sie sich bewährt hatte, stellte man insgesamt 85 Exemplare in Dienst, von denen die Reichsbahn alle übernahm. Sie bekamen dort die Betriebsnummern 56 101 - 56 185. Von den 68 Fahrzeugen, die den Zweiten Weltkrieg überstanden, gingen 6 an die Deutsche Bundesbahn, welche sie bis 1948 an Privatbahnen veräußerte, und 62 an die Deutsche Reichsbahn der DDR. Diese musterte sie bis 1967 aus.
Die Fahrzeuge waren mit einem Schlepptender der Bauart pr 3 T 20 ausgestattet.
[Bearbeiten] Baureihe 56.2-8
Baureihe 56.2-8 G 8.1 (Preußen) mit Laufachse ÖBB 656 |
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Technische Daten | |
Bauart | 1'D h2 |
Läge über Puffer | 18.296 mm |
Ø Treibrad | 1.350 mm |
Ø vorders Laufrad | 800 mm |
Leistung | 1.260 PSi |
Höchstgeschwindigkeit | 70 km/h |
Kesselüberdruck | 137,3 N/cm² |
Zylinderdurchmesser | 600 mm |
Kolbenhub | 660 mm |
Rostfläche | 2,58 m² |
Verdampfungsheizfläche | 146,04 m² |
Überhitzerfläche | 51,88 m² |
Achslast | 158,9 kN |
Lokreibungslast | 628,6 kN |
Lokdienstlast | 731,6 kN |
Zwischen dem Jahr 1934 und 1941 rüstete die Reichsbahn insgesamt 688 Exemplare der Baureihe preussische G 8.1 um; daraus entstand die Baureihe 56.2-8. Die Laufachse ließ eine höhere Geschwindigkeit zu, und die Lok konnte auch als Personenzuglokomotive eingesetzt werden. Die Deutsche Bundesbahn übernahm nach dem Zweiten Weltkrieg 368 der 410 vorhandenen Exemplare und musterte sie bis 1967 aus. Die Deutsche Reichsbahn der DDR hatte die restlichen noch bis 1968 im Einsatz. Die Fahrzeuge hatten die Betriebsnummern zwischen 56 201 und 56 891, wobei die Nummerierung nicht fortlaufend war.
Die 56 218, 258, 317, 543 und 598 verblieben nach dem Zweiten Weltkrieg auf österreichischem Staatsgebiet. Die 56 317 und 543 wurden bereits 1953 ausgemustert. Die restlichen Maschinen bildeten unter Beibehaltung der Ordnungsnummern die ÖBB Reihe 656. Alle drei Maschinen der ÖBB-Reihe 656 wurden schon 1956 ausgemustert.
Die Fahrzeuge waren mit Schlepptendern der Bauarten pr 3 T 16,5, pr 3 T 20 oder pr 2'2' T 21,5 ausgestattet.
[Bearbeiten] Baureihe 56.3
[Bearbeiten] Baureihe 56.4
Baureihe 56.4 G 4/5 N (Bayern) |
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Technische Daten | |
Bauart | 1'D n2 |
Läge über Puffer | 18.354 mm |
Ø Treibrad | 1.270 mm |
Ø vorders Laufrad | 1.006 mm |
Leistung | k.A. PSi |
Höchstgeschwindigkeit | 60 km/h |
Kesselüberdruck | 117,7 N/cm² |
Zylinderdurchmesser | 540 mm |
Kolbenhub | 610 mm |
Rostfläche | 2,85 m² |
Verdampfungsheizfläche | 179,70 m² |
Überhitzerfläche | - m² |
Achslast | 141,2 kN |
Lokreibungslast | 548,2 kN |
Lokdienstlast | 635,5 kN |
Die Baureihe bayrische G 4/5 N wurde auf der Basis zweier aus den USA erworbenen Güterlokomotiven entwickelt und waren die letzten in Bayern zu Einsatz gekommenen Nassdampflokomotiven. Die Firma Krauss liefert zwischen 1905 und 1906 sieben Exemplare dieser Lokomotive. Durch den hoch gelegten Kessel lag die Feuerbüchse über dem Rahmen. Die Reichsbahn übernahm die vier Exemplare, welche den Ersten Weltkrieg überstanden hatten, und gab ihnen die Betriebsnummern 56 401 - 56 404. Die Fahrzeuge waren bis 1927 im Einsatz.
Die Fahrzeuge waren mit einem Schlepptender der Bauart bay 2'2' T 18,2 ausgestattet.
[Bearbeiten] Baureihe 56.5-6
Siehe Hauptartikel: Sächsische IX V
[Bearbeiten] Baureihe 56.7
[Bearbeiten] Baureihe 56.8-10
Baureihe 56.8-10 G 4/5 II (Bayern) |
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Technische Daten | |
Bauart | 1'D h4v |
Läge über Puffer | 18.250 mm |
Ø Treibrad | 1.270 mm |
Ø vorders Laufrad | 850 mm |
Leistung | k.A. |
Höchstgeschwindigkeit | 60 km/h |
Kesselüberdruck | 16 kN/cm² 156,9 N/cm² |
Zylinderdurchmesser | 2x400/620 mm |
Kolbenhub | 610/620 mm |
Rostfläche | 3,3 m² |
Verdampfungsheizfläche | 241,6 m² |
Überhitzerfläche | 61,7 m² |
Achslast | 15,9 Mp 155,9 kN |
Lokreibungslast | 63,6 Mp 623,7 kN |
Lokdienstlast | 76,6 Mp 751,2 kN |
Die Baureihe 56.8-10, G 4/5 II waren Fahrzeuge der Königlich Bayerische Staatsbahn.
Aufgrund des Bedarfs an Maschinen während des Zweiten Weltkriegs wurde diese Lok nach dem Vorbild der badischen Baureihe VIIIe entwickelt. Bei dieser Lok wurde die zweite Kuppelachse von allen vier Zylindern zusammen angetrieben. Sie verfügten zudem über einen Barrenrahmen, einen Rauchröhrenüberhitzer der Bauart Schmidt und Adamsachsen.
Insgesamt zehn Fahrzeuge wurden 1925 von der Reichsbahn übernommen. Die Fahrzeuge hatten die Betriebsnummern zwischen 56 801 und 56 1035, wobei die Nummerierung nicht fortlaufend war. Ausgemustert wurden sie Mitte der 1930er. Ein Exemplar ging 1919 als Reparationsleistung an die spätere SNCB in Belgien.
Die Fahrzeuge waren mit Schlepptendern der Bauarten bay 3 T 20,2 ausgestattet.
[Bearbeiten] Baureihe 56.8-11
Baureihe 56.8-11 G 4/5 II (Bayern) |
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Technische Daten | |
Bauart | 1'D h4v |
Läge über Puffer | 18.250 mm |
Ø Treibrad | 1.300 mm |
Ø vorders Laufrad | 880 mm |
Leistung | k.A. PSi |
Höchstgeschwindigkeit | 60 km/h |
Kesselüberdruck | 156,9 N/cm² |
Zylinderdurchmesser | 400 und 620 mm |
Kolbenhub | 610 und 640 mm |
Rostfläche | 3,30 m² |
Verdampfungsheizfläche | 178,50 m² |
Überhitzerfläche | 61,70 m² |
Achslast | 155,9 kN |
Lokreibungslast | 623,7 kN |
Lokdienstlast | 751,2 kN |
Die Baureihe bayrische G 4/5 II, welche sich an der Baureihe badisch VIII e orientierte, war die leistungsfähigste Lok mit der Achsfolge 1'D. Auch hier verwendete man einen Barrenrahmen. Zudem wurden Adamsachsen eingebaut. Die insgesamt vier Zylinder trieben gemeinsam zwei Achsen an. Zwischen 1915 und 1919 wurden 230 Fahrzeuge für die Königlich Bayerische Staatsbahn gebaut. 169 Maschinen wurden durch die Reichsbahn übernommen, von denen aber viele bis 1935 ausgemustert wurden. Drei Exemplare überlebten den Zweiten Weltkrieg, wurden aber 1947 verschrottet. Die Fahrzeuge hatten bei der Reichsbahn die Betriebsnummern 56 801 - 56 809, 56 901 - 56 1035 und 53 1101 - 56 1125.
Die Fahrzeuge wurden mit einem Schlepptender der Bauart bay 3 T 20,2 ausgestattet.
[Bearbeiten] Baureihe 56.20-29,30
Baureihe 56.20-29,30 G 8.2 (Preußen) |
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Technische Daten | |
Bauart | 1'D h2 |
Läge über Puffer | 16.995 mm |
Ø Treibrad | 1.400 mm |
Ø vorders Laufrad | 1.000 mm |
Leistung | 1.390 PSi |
Höchstgeschwindigkeit | 65 km/h |
Kesselüberdruck | 137,3 N/cm² |
Zylinderdurchmesser | 620 mm |
Kolbenhub | 660 mm |
Rostfläche | 3,42 m² |
Verdampfungsheizfläche | 164,15 m² |
Überhitzerfläche | 53,12 m² |
Achslast | 173,6 kN |
Lokreibungslast | 688,4 kN |
Lokdienstlast | 818,9 kN |
Die Baureihe preussische G 8.2 ist eine Version der Baureihe preussische G 8.3 mit zwei Zylindern. Von dieser Lok wurden zwischen 1919 und 1927 insgesamt 846 Exemplare gebaut. Es wurden davon 150 Fahrzeuge an die türkische und rumänische Eisenbahn geliefert. Fünf Fahrzeuge gingen an die Großherzoglich Oldenburgische Eisenbahn und acht an die Lübeck-Büchener Eisenbahn. Die Fahrzeuge für Oldenburg hatten dabei eine Lentz-Ventilsteuerung. Die Firma AEG rüstete 1930 vier Fahrzeuge auf Kohlestaubfeuerung um. 650 Exemplare dieser Loks waren nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland noch vorhanden. Die Reichsbahn hatte die Betriebsnummern 56 2001 - 56 2485, 56 2551 - 56 2916 und 56 3001 - 56 3008 vergeben, wobei letztere Exemplare aus Lübeck stammen.
Während bei der DB es sehr schnell zur Ausmusterung dieser Baureihe kam, nutzte die Deutsche Reichsbahn diese Lokomotiven noch bis Anfang der Siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts - etliche erhielten sogar noch Computernummern. Hochburg war das Bw Vacha in Thüringen, welches mit 56 2001 und 56 2916 sowohl die erst- als auch die letztgebaute Lokomotive einsetzte. In Deutschland ist keine Lok der Baureihe 56.20-29 erhalten geblieben. 56 2795 steht als Tr6-39 im Eisenbahnmuseum in Warschau.
Die Lokomotiven der Lübeck-Büchener-Eisenbahn, die späteren 56.30, unterscheiden sich von denen der Staatsbahn. Da diese Lokomotiven auch im Personenzugverkehr eingesetzt werden sollten, wurden das Laufwerk und die Bremsen so umgebaut, dass die Höchstgeschwindigkeit auf 75 km/h erhöht werden konnte. Erhalten ist die Lokomotive 56 3007, die im Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein steht.
Die Fahrzeuge waren mit Schlepptendern der Bauarten pr 3 T 16,5, pr 3 T 20 oder pr 2'2' T 21,5 ausgestattet.
[Bearbeiten] Literatur
- Hans Bones: Bei den letzten 56.20. Abschied von der G 8.2. In: LOK MAGAZIN. Nr. 259/Jahrgang 42/2003. GeraNova Zeitschriftenverlag GmbH München, ISSN 0458-1822, S. 50-55.
DRG: Schnellzug- | Personenzug- | Güterzug- | Tender- | Schmalspur-
DB: Schnellzug- | Personenzug- | Güterzug- | Tender- | Schmalspur-
DR: Schnellzug- | Personenzug- | Güterzug- | Tender- | Schmalspur-
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