Carpzov
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Die Familie Carpzov ist eine berühmte sächsische Gelehrtenfamilie des 16. bis 18. Jahrhunderts. Sie stammt von Simon Carpzov ab, der in der Mitte des 16. Jahrhunderts Bürgermeister von Brandenburg an der Havel war.
Simon Carpzov hinterließ zwei Söhne:
- Joachim Carpzov († 1628 in Glückstadt, Holstein), Generalfeldzeugmeister und
- Benedikt Carpzov der Ältere (1565-1626), Professor der Rechtswissenschaften.
Von Benedikt Carpzovs fünf Söhnen ist der berühmteste Benedikt Carpzov der Jüngere (1595-1666), ein Strafrechtler und Hexentheoretiker, der als einer der Begründer der deutschen Rechtswissenschaft gilt. Ein weiterer Sohn, August Carpzov (1612-1657), hat sich als Staatsmann um das Land um Coburg verdient gemacht. Christian Carpzov ging als Professor der Rechtswissenschaften nach Frankfurt (Oder). Konrad Carpzov wurde Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Wittenberg und Kanzler beim Administrator von Magdeburg. Johann Benedikt Carpzov I. war Professor der Theologie in Leipzig.
Weitere Mitglieder der Familie Carpzov:
- Samuel Benedict Carpzov, Oberhofprediger in Dresden und Vater von
- Johann Benedict Carpzov III. (1675-1739), Historiker und Jurist
- Johann Gottlob Carpzov (1679-1767), Superintendent in Lübeck
- Johann Benedikt Carpzov IV. , (1720-1803) Professor der Theologie an der Universität Helmstedt Philologe, Abt von Königslutter
Auch die Königin Beatrix der Niederlanden stammt in der 13. Generation von Simon Carpzov ab.
[Bearbeiten] Literatur
- Harald Schieckel: "Benedict I. Carpzov (1565-1624) und die Juristen unter seinen Nachkommen. Verwandtschaftliche Verflechtungen bekannter Gelehrtenfamilien", in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte Germanistische Abteilung Band 83, 1966, S. 310
- Harald Schieckel: "Historiker und Archivare unter den Nachkommen von Benedict Carpzov (1565-1624)", in: Archivalische Zeitschrift (AZ) Band 65, 1969, S. 197