August Carpzov
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August Carpzov, (* 4. Juni 1612 in Colditz; † 19. November 1683 in Coburg) war ein deutscher Jurist und Staatsmann, der sich insbesondere um das Land Sachsen-Coburg verdient gemacht hat.
[Bearbeiten] Leben
Als Sohn Benedikt Carpzov des Älteren geboren, bezog er vierzehnjährig die Universität Wittenberg, wechselte an die Universität Leipzig und ging später an die Universität Jena. Während seines zwölfjährigen Studiums widmete er sich allgemeinen Themen und beschäftigte sich mit den Rechtswissenschaften. So begleitete er seinen Bruder Konrad Carpzov 1636 zum Kurfürstentag nach Regensburg, wurde 1637 Advokat am Hofgericht in Wittenberg und promovierte im folgenden Jahr zum Doktor der Rechtswissenschaft.
Daraufhin wurde er Privatdozent und diente den Söhnen des kursächsischen Oberhofpredigers Matthias Hoe von Hoenegg als juristischer Berater. Dadurch gewann er das Vertrauen jener einflussreichen Person, der ihm abriet eine juristische Professur zu übernehemen. Stattdessen ging er 1644 als Rat zum Grafen Johann Martin in Stolberg. Im Jahr darauf wird er zum Hofrat des Herzogs Friedrih Wilhelm der III. von Sachsen Altenburg ernannt und schlägt die ihm angebotenen Stellen in Leipzig aus.
Als Gesandter des Herzogs nahm er an den Verhandlungen zum Friedenstraktat 1648 in Münster, auch bei Friedensverhandlungen in Osnabrück die zum Westfälischen Frieden führten, der den Dreißigjährigen Krieg beendete und 1649 an dem Exekutionstraktat in Nürnberg teil. Im selben Jahr wurde er zum Kanzler von Sachsen-Altenburg berufen und übernahm damit das Amt des Konsistorialpräsidenten und wurde Aufseher der Altenburger Kammer. So lenkte er in einer fast stadthalterischen Stellung die Geschicke des Herzogtums Sachsen-Altenburg nach dem Dreißigjährigen Krieg bis Sachsen-Altenburg 1672 an das Haus Sachsen-Gotha unter Ernst den Frommen fiel.
Von nun an wurde das gesamte Land von einem Regierungskollegium in Gotha verwaltet, dem Carpzov ab 1675 als Protoscholarch und gothaischer Geheimrat bis 1680 angehörte. Da der Versuch der gemeinsamen Hofhaltung im Schloss Friedenstein in Gotha scheiterte, wird 1680 das Erbe unter den sieben Brüdern aufgeteilt. Carpzov erhält daraufhin von Herzog Friedrich I. von Sachsen-Gotha-Altenburg seine Entlassung als Kanzler und Geheimrat und wendet sich nach Coburg, wo er verstarb.
Die Überlieferungen schildern August Carpzov als einen mildtätigen, fest im Glauben verankerten Mann, der in seiner Ehe mit Sabina Elisabeth von Anckelmann fünf Kinder hinterließ. Durch zahlreiche Spenden unterstützte er gesellschaftliche Institutionen, verfasste juristische Dissertationen und eine Erbauungsschrift („Der gekreuzigte Jesus“ 1679).
Siehe auch: Carpzov
[Bearbeiten] Literatur
- Johann Heinrich Zedler: „Grosses vollständiges Universallexikon Aller Wissenschaften und Künste…“ Band 5 Spalte 1133
- August Carpzov. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 4, S. 10.
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Carpzov, August |
KURZBESCHREIBUNG | Jurist und Staatsmann |
GEBURTSDATUM | 4. Juni 1612 |
GEBURTSORT | Colditz |
STERBEDATUM | 19. November 1683 |
STERBEORT | Coburg, Deutschland |