Konrad Carpzov
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Konrad Carpzov (* 11. Juli 1593 in Wittenberg; † 12. Februar 1658 in Halle (Saale)) war ein deutscher Rechtswissenschaftler und Staatsmann.
[Bearbeiten] Leben
Als ältester Sohn Benedikt Carpzov der Ältere geboren, bezog er nach dem Schulbesuch in Colditz die Universität Wittenberg. Sein Vater der ihn und seinen Bruder bereits 1602 in die Matrikel der Wittenberger Universität eingeschrieben hatte, sorgte somit für ein kostenfreies Studium in Wittenberg.
Gemeinsam mit seinem Bruder Benedikt Carpzov der Jüngere besuchte er für ein Jahr 1615 die Universität Leipzig ging dann an die Universität Jena und kehrte 1618 nach Wittenberg zurück, wo er gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder am 16. Februar 1619 zum Doktor der Rechtswissenschaften promovierte. Im selben Jahr wird er als Hofrat bei Herzog Franz I. von Pommern berufen.
Als dieser gestorben war kehrt er 1621 nach Wittenberg zurück um eine Institutionenprofessur zu übernehmen. Damit konnte Carpzov zunächst die niederste ordentliche Professur an der Wittenberger Juristenfakultät besetzen. Gemeinsam mit seinem Kollegen Jeremias Reusner versuchte er die Vorlesungen in einer systematischen Methode durchzuführen. Jedoch mussten sie auf Weisung des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen, davon wieder absehen.
Da der Kurfürst mit den älteren Professoren der juristischen Fakultät unzufrieden war, rückte Carpzov nach dem Tod von Lucas Beckmann auf die zweite Professur und übernahm die Vorlesungen des Kodex. Ferner übernahm er auch am Wittenberger Hofgericht die Stelle eines Assessors, war Mitglied im Universitätskonsortium und im Dresdner Appellationsgericht.
1636 reiste er als kursächsischer Gesandter zum Kurfürstentag in Regensburg und war so bei der Wahl Ferdinand des III. zum römischen König zugegen. Seine politische Aktivität verstärkte sich als er 1638 als Kanzler und Geheimrat beim jüngeren Bruder Johann Georg I. dem Administrator August von Magdeburg annahm, und nach Halle (Saale) an dessen Regierungssitz ging. Hier verstarb er als Erzbischöflicher Primat 1658.
Konrad Carpzov war in erster Ehe seit 1622 mit Maria Lentke verheiratet die am 9. Dezember 1631 in Wittenberg verstarb. Daraufhin heiratete er 1632 Christiane Elisabeth Clausbruch. Von seinen Ehen sind die Töchter Anna Sophia (*1631 † 1631) und Magdalene Carpzov, († 19. Februar 1647 in Halle (Saale)) bekannt.
[Bearbeiten] Werke
- Tractatus de Decimis
- Tractatus de Regalibus
- Tractatus de Pare Religiosa
[Bearbeiten] Literatur
- Konrad Carpzov. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 4, S. 25.
- Walter Friedensburg „Geschichte der Universität Wittenberg“ Verlag Max Niemeyer Halle (Saale) 1917
- Johann Heinrich Zedler: „Grosses vollständiges Universallexikon Aller Wissenschaften und Künste…“ Band 5 Spalte 1134
Personendaten | |
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NAME | Carpzov, Konrad |
ALTERNATIVNAMEN | Carpzov, Conrad |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Rechtswissenschaftler und Staatsmann |
GEBURTSDATUM | 11. Juli 1593 |
GEBURTSORT | Wittenberg |
STERBEDATUM | 12. Februar 1658 |
STERBEORT | Halle (Saale) |