Wolfen
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Bitterfeld | |
Verwaltungsge- meinschaft: |
Wolfen | |
Koordinaten: | Koordinaten: 51° 40′ N, 12° 17′ O 51° 40′ N, 12° 17′ O | |
Höhe: | 74–90 m ü. NN | |
Fläche: | 23,13 km² | |
Einwohner: | 25.271 (30. Juni 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 1093 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 06766 | |
Vorwahl: | 03494 | |
Kfz-Kennzeichen: | BTF | |
Gemeindeschlüssel: | 15 1 54 044 | |
Stadtgliederung: | 6 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Reudener Straße 72 06766 Wolfen |
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Webpräsenz: | ||
Oberbürgermeisterin: | Petra Wust (parteilos) |
Wolfen ist eine Stadt im Südosten von Sachsen-Anhalt, östlich von Halle (Saale) und nördlich von Bitterfeld.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Wolfen liegt etwa 30 km nordöstlich von Halle (Saale) und 45 km nördlich von Leipzig. Östlich befindet sich der Muldestausee, südlich schließt sich die Nachbarstadt Bitterfeld an. Die Fuhne fließt durch Wolfen. Wolfen liegt im Naturraum Bitterfelder Bergbaurevier. Am östlichen Ortsrand der Stadt befindet sich der Wolfener Busch.
Direkt angrenzende Gemeinden sind Bobbau, Greppin, Jeßnitz (Anhalt), Sandersdorf, Thalheim und Zörbig.
[Bearbeiten] Geschichte
Wolfen ist eine Chemiestadt, die ihre Entwicklung hauptsächlich der von Agfa 1909 erbauten Filmfabrik Wolfen verdankt. So entstand unter anderem hauptsächlich für die Arbeiter der Filmfabrik Wolfen der Neubaukomplex Wolfen-Nord. In Wolfen wurde 1936 der Farbfilm erfunden, das Patent 1945 von amerikanischen Truppen beschlagnahmt und an den US-Konzern Kodak übergeben.
Nach Kriegsende wurde die Film- und Faserproduktion unter Sowjetführung fortgesetzt und am 31. Dezember 1953 als VEB Film- und Chemiefaserwerk Agfa Wolfen an die DDR übergeben. Im Jahr 1964 erfolgte die Umstellung des Warenzeichens von Agfa auf ORWO (Original Wolfen). Nach der Wende scheiterte die Privatisierung der Filmfabrik. Schließlich wurde 1994 die Liquidation eingeleitet.
Seit 1990 ging die Einwohnerzahl Wolfens um 42 Prozent zurück, von 43900 auf 25271 (30.Juni 2005).
Der Ortsteil Wolfen-Nord ist ein typisches Beispiel für die sogenannten Satellitenstädte im Osten Deutschlands, die von Plattenbauten geprägt und seit 1990 von Arbeitslosigkeit, starkem Wohnungsleerstand und Abwanderung betroffen sind. Wolfen-Nord wurde in den 1960er bis 1980er Jahren hauptsächlich für die arbeitende Bevölkerung aller Schichten aus der Filmfabrik Wolfen, dem Chemiekombinat Bitterfeld, der Rohrwerke Bitterfeld und anderen Industrie- und Bildungszweigen gebaut. Während 1993 noch circa 33.000 Einwohner in Wolfen-Nord lebten, sind es heute weniger als 15.000 Einwohner. Durch Wegzug in attraktivere Gegenden und in den Westen Deutschlands ist Wohnungsleerstand zum größten Problem des Stadtteils geworden. Dem wird seit dem Jahr 2000 vor allem durch umfangreiche Abrissarbeiten begegnet. Allein in der Rückbauplanung für 2005/2006 legte man 1.182 Wohnungen mit über 70.000 m² Wohnfläche als Abrissobjekte fest.
Am 7. Oktober 1958 wurde der bisherigen Gemeinde Wolfen das Stadtrecht verliehen.
[Bearbeiten] Eingemeindungen
- 1961 Steinfurth (bisher zu Jeßnitz (Anhalt) gehörend)
- Mai 1993 Reuden an der Fuhne
- Rödgen mit Zschepkau im Jahr 2004
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Wolfen hat seit der Wende annähernd die Hälfte seiner Einwohner verloren und zählt damit zu jenen Städten in Ostdeutschland, die mit am stärksten von Abwanderung betroffen sind.
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):
- Datenquelle ab 1995: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt
- Datenquelle 2005: Meldestelle Wolfen
(1 29. Oktober | 2 31. August)
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Wappen
Blasonierung: „Geviert von 1:4 Gold und 2:3 Blau; Feld 1: ein schwarzer Rundkolben, Feld 2: zwei aufgerichtete goldene Ähren, Feld 3: perforiertes silbernes Filmsegment, Feld 4: schräg gekreuzte schwarze Schlägel und Eisen.“
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- seit 2. Juni 1990 Witten (Nordrhein-Westfalen)
- seit Mai 1994 Villefontaine (Frankreich)
[Bearbeiten] Städtefusion
Zum 1. Juli 2007 wird die Stadt Wolfen mit der Nachbarstadt Bitterfeld und den Gemeinden Greppin, Thalheim und Holzweißig fusionieren und die zukünftige Stadt Bitterfeld-Wolfen mit rund 50.000 Einwohnern bilden. Bitterfeld-Wolfen wird voraussichtlich die Einwohnerzahl der Lutherstadt Wittenberg leicht übertreffen und damit die viertgrößte Stadt in Sachsen-Anhalt sein.
Zudem schließen sich die beiden Landkreise Bitterfeld und Köthen zusammen mit großen Gebieten des Landkreises Anhalt-Zerbst ebenfalls am 1. Juli 2007 im Zuge der Kreisgebietsreform Sachsen-Anhalt zusammen. Der neu entstehende Landkreis soll dann "Anhalt-Bitterfeld" heißen. Die Kreisstadt soll Köthen werden, was viele Wolfener und Bitterfelder verwundert. Denn mit einer Einwohnerzahl von etwa 50.000 übertreffen sie die Stadt Köthen um fast das zweifache.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Theater
[Bearbeiten] Museen
- Industrie- und Filmmuseum
[Bearbeiten] Bauwerke
- Wolfen besitzt die größte Freilichtbühne Sachsen-Anhalts, die nun aber verfallen ist.
- Ehemaliges, denkmalgeschütztes ORWO-Verwaltungsgebäude "041". Es soll eventuell ab 2007 als Rathaus der neu gebildeten Stadt Bitterfeld-Wolfen dienen.
[Bearbeiten] Sport
- In Wolfen existieren 43 Sportvereine. Einer der bekanntesten Sportvereine ist der Fußballverein FC Grün-Weiß Wolfen, der als BSG Chemie Wolfen lange Jahre in der DDR-Liga spielte.
- Der Handball-Verein HSG Wolfen 2000 ist der höchstklassige Sportverein des Kreises Bitterfeld. Die Handballer spielen in der Regionalliga Nord, der dritthöchsten Spielklasse Deutschlands.
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
- Alljährlich im Frühjahr die "Wolfener Kneipennacht"
- Alljährlich im Sommer das "Vereins-und Familienfest"
- Alljährlich in der Adventszeit die "Wolfener Weihnacht"
[Bearbeiten] Verkehr
- Wolfen liegt direkt an der Bundesautobahn 9 und hat dort die Anschlussstelle "Wolfen"
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
- Q-Cells (weltweit größter Hersteller von mono- und multikristallinen siliciumbasierten Hochleistungs-Solarzellen)
- Kesla-Gruppe (stellt u. a. die bekannte Wofacutan Waschlotion her)
- UHU GmbH & Co. KG
- Guardian Flachglas GmbH
- Folienwerk Wolfen
- ORWO Net GmbH (Photodienstleister)
- IPI GmbH (Hersteller von AC-Folien)
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Ehrenbürger
- 1967, 8. März: Janina Stanislawska (polnische Zwangsarbeiterin in der Filmfabrik)
- 1997, 21. Dezember: Bischof Axel Noack
- 2000, 3. Oktober: Ingrid Bolzmann-Dillenberger († 9. Mai 2005) - Ehemalige stellvertretende Bürgermeisterin der Wolfener Partnerstadt Witten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- 1939, 2. Oktober, Heinz Zander, Maler, Zeichner, Grafiker, Illustrator und Schriftsteller
- 1962, 6. Juli, Manfred Wilde, Historiker und Leiter des Museums Schloß Delitzsch
- 1968, 23. Dezember, Rene Tretschok, Profifußballer (Hallescher Fussballclub, Borussia Dortmund, Hertha BSC)
- 1975, 7. Dezember, Denise Zich, Schauspielerin und Sängerin
- 1985, 2. März, Oliver Hampel, Profifußballer (Hamburger SV)
[Bearbeiten] Weblinks
- Stadt Wolfen
- Erneuerungsgesellschaft Wolfen-Nord
- Region Bitterfeld-Wolfen
- Industrie- und Filmmuseum
- Ehrenbürger Wolfens
- Seite zur "Großen Stadt"
- Links zum Thema „Wolfen“ im Open Directory Project
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