Wintersdorf (bei Meuselwitz)

Wie viele Wappen der Städte und Gemeinden des Altenburger Landes wurde auch hier das Wintersdorfer Wappen nach den Gesetzen der historischen Hilfswissenschaft Heraldik (Wappenkunde) geschaffen. Nach einem von Staatsarchiv Weimar mit dem Landesamt für Denkmalspflege und Heimatschutz geführten Schriftwechsel, nahm die Gemeinde Wintersdorf 1937 das Wappen an. Im oberen Teil vom Wappen befindet sich des Bergbaus -Schlegel und Eisen- woran man erkennt, dass Wintersdorf nicht nur ein Bauerndorf mit Landwirtschaft, Schafzucht und Wollkämmerei war, sondern seit Mitte des 19. Jahrhunderts immer stärker vom Braunkohlenbergbau geprägt wurde. Die Neugestaltung des Dienstsiegels, welche nach der Aussage des Altlehrers und Ortschronisten A. Junghanns 1950 der Altenburger Künstler Paulik in Auftrag nahm, ist zweifellos nach der Vorlage des alten Wappen erfolgt. In alten Zeiten, als Wintersdorf noch die Zigarrenindustrie dominierte, wünschten sich viele Menschen, dass falls Wintersdorf einmal Stadt werde, auch die Zigarre im Wappen erscheint.

[Bearbeiten] Eingemeindungen

Am 1. Januar 1996 wurde Lehma eingemeindet.

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

1994 - 2.527
1995 - 2.536
1996 - 2.987
1997 - 2.988

1998 - 3.054
1999 - 3.068
2000 - 3.049
2001 - 3.057

2002 - 3.039
2003 - 3.009
2004 - 2.984
2005 - 2.934

Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wintersdorf/ Thüringen

[Bearbeiten] An der Schnauder

Am oberen Rand des Luftbildes erstreckt sich der Haselbacher See. Sein Wintersdorfer Ufer ist von der Ortsmitte aus auf der Gröbaer Straße in Richtung Ramsdorf erreichbar. Diese Fahrstraße beginnt am Fuß des Pferdeberges gegenüber dem Gemeindeamt. Am Ortsausgang führt die Straße ins Schnaudertal hinab und bald darauf leicht bergan in den Kammerforst hinein.
Gleich rechts, noch vor der Kuppe, empfiehlt sich, besonders im Frühjahr, ein Fotostopp. Eine Tafel am Rande des Parkplatzes informiert über Wanderwege durch den Kammerforst. Ein kleines Stück bergab die Fahrstraße zurückgegangen, führt der nächste Waldweg rechts hinunter in den Öltsch (mundartlich: Erlcht, also Erlenholz) - ein Flächen-Naturdenkmal entlang des Bächleins Schnauder am Nordrand des Forstes. Noch vor der gesperrten alten Schnauderbrücke nach Ruppersdorf ist - wieder rechts - der Eintritt in das Naturschutzgebiet über einen Hohlweg möglich. Anfang Mai können dort der Aronstab und andere seltene, geschützte Wildpflanzen fotografiert werden. Linker Hand fällt der Blick auf die Reste des altehrwürdigen Bauerndorfes Ruppersdorf, das 1956 abgebaggert wurde (Braunkohle).
Weiter führt die Fahrt tiefer in den Kammerforst hinein. Wenn die Straße links nach Ramsdorf biegt, ist rechter Hand ein Parkplatz benutzbar. Auf einem Fußweg kann nach 10-minütigem Spaziergang - in östlicher Richtung durch Laubwald - das sandige Seeufer betreten werden. Auf der Weiterfahrt in Richtung Ramsdorf werden nach Verlassen des Waldes linker Hand die Wildenhainer Schnauderwiesen bis an den Ostrand des Öltschs hin überblickbar.
Auf der Rückfahrt nach Wintersdorf sollte das Schnaudertal noch genauer erforscht werden. Eine schmale Fahrstraße im Ortsteil Gröba (1181 urkundlich erwähnt) führt rechts in die Schnauderwiesen hinein. An der Schnauderbrücke wird die Maus erreicht, der Ortsteil Bosengröba (1277 urkundlich erwähnt), in dem sich noch in den 50er Jahren das Rad einer Wassermühle drehte. Die Rückfahrt führt durch ganz Wintersdorf und in Richtung Schnauderhainichen. Gleich nach Verlassen des Dorfes, unmittelbar hinter der Schnauderbrücke, beschreibt die Fahrstraße eine Linkskurve. Wer aber rechts abbiegt, gelangt ins Waldschlösschen. Das ist ein Ortsteil nahe der Schnauder, benannt nach einem ehemaligen Garten-Restaurant, in dessen schattigen Lindengarten Besitzer Max Planer noch 1922 Ausflügler mit Brisnitzer Knoblinchen sowie altem Malaga und Eis-Kümmel lockte.
Dieser kleine heimatkundliche Ausflug sollte, erfolgreich beendet, den Ausflügler in die Lage versetzen, alle empfohlenen Ziele und alle genannten Ortschaften auf dem Luftbild zu identifizieren. Schnauderhainichen liegt außerhalb des linken Bildrands. Auch die beschriebenen Parkplätze sind im Waldesdunkel gut versteckt.