Wiktor Borissowitsch Schklowski
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Wiktor Borissowitsch Schklowski (russisch Виктор Борисович Шкловский; * 12./24. Januar 1893 in Sankt Petersburg; † 6. Dezember 1984 in Leningrad) war ein russischer und sowjetischer Kritiker, Schriftsteller und Pamphletist.
Schklowski besucht in seiner Heimatstadt St. Petersburg die Universität. Während des Krieges diente er als Kommissar in der russischen Armee, wie er es in seinen Memoiren, Sentimentalnoje puteschestwije, wospominanija (Sentimentale Reise) beschrieben hat.
Er gründete das OPOJAS (Общество изучения поэтического языка - Gesellschaft zum Studium der poetischen Sprache), eine der beiden Gruppen, die mit dem Moskauer Linguistischen Zirkel die kritischen Theorien und Techniken des Russischen Formalismus entwickelte. Außer literaturwissenschaftlichen Studien und Biographien zu Autoren wie Laurence Sterne, Maxim Gorki, Leo Tolstoi und Wladimir Majakowski, schrieb eine Reihe semiautobiographischer, als Fiktionen verkleideter Bücher.
Schklowski prägte den Begriff ostranenije (остранение) oder Verfremdung in der Literatur, den er in seinem Aufsatz "Kunst als Verfahren" erläuterte.
Schklowskis Werk drängte den russischen Formalismus dazu, die literarische Aktivität als integralen Bestandteil der sozialen Praxis zu sehen, eine Idee die für das Werk von Michail Bachtin und die russische und Prager Schule der Semiotik bedeutsam wurde.
[Bearbeiten] Schriften
Auf deutsch liegen vor:
- Sentimentale Reise, 1917-1922, Frankfurt/M., Insel-Verlag, 1964
- Schriften zum Film, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1966
- Theorie der Prosa, Fischer 1966, Neuauflage: Frankfurt am Main : Fischer Taschenbuch Verlag, 1984
- "Kunst als Verfahren" in: Jurij Striedter (Hrsg.): Russischer Formalismus. Texte zur allgemeinen Literaturtheorie und zur Theorie der Prosa. 3. Auflage. München 1971.
- Kindheit und Jugend, Frankfurt am Main : Suhrkamp, 1968
- Sprache und Stil Lenins, Aufsätze von Viktor Schklowski, Boris Eichenbaum, Lew Jakubinski, Juri Tynjanow [u.a.], München : Hanser, 1970
- Von der Ungleichheit des Ähnlichen in der Kunst, München : Hanser, 1972
- Es war einmal, Berlin : Verlag Volk und Welt, 1976
- Zoo oder Briefe nicht über die Liebe, Frankfurt am Main : Suhrkamp, 1980
- Leo Tolstoi : eine Biographie, Wien ; München ; Zürich : Europaverlag, 1981
- Eisenstein : Romanbiographie, Berlin : Verlag Volk u. Welt, 1986
- Kindheit und Jugend, Frankfurt am Main : Suhrkamp, 1988
- Dritte Fabrik, Frankfurt am Main : Suhrkamp, 1988
[Bearbeiten] Sekundärliteratur
- Jonscher, Beate: Viktor Sklovskij : Leben und Werk bis zu Beginn der dreissiger Jahre unter besonderer Berücksichtigung des Verfremdungsbegriffes und seiner Entwicklung- Jena : Jenzig-Verl. Köhler, 1994
Personendaten | |
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NAME | Schklowski, Wiktor Borissowitsch |
KURZBESCHREIBUNG | russischer Kritiker, Schriftsteller und Pamphletist |
GEBURTSDATUM | 24. Januar 1893 |
GEBURTSORT | Sankt Petersburg |
STERBEDATUM | 6. Dezember 1984 |
STERBEORT | Leningrad |
Kategorien: Mann | Russe | Autor | Geboren 1893 | Gestorben 1984