Wiener Vorstadttheater
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Wiener Vorstadttheater nennt man die drei privaten Wiener Theater außerhalb der Stadtmauer (der späteren Wiener Ringstraße), die im Zuge der josephinischen „Spektakelfreiheit“ seit 1776 eröffnet wurden und hauptsächlich ein Repertoire von Possen, Melodramen, Singspielen, Pantomimen, später von Operetten pflegten.
Sie waren Gegengewicht und Konkurrenz der höfischen Theater (Burgtheater und Kärntnertortheater) und wurden von den mittleren und unteren Gesellschaftsschichten, aber – vor allem zur Zeit des Wiener Kongresses – auch von der Aristokratie besucht. Bis zur Märzrevolution 1848 waren sie vorbildlich für die bürgerliche Unterhaltungskultur im deutschen Sprachgebiet. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurden sie allerdings immer teurer, sodass sie zu Vergnügungsstätten der wohlhabenden Bürger avancierten, während das „einfache Volk“ die zahlreichen neu entstehenden Theater und Singspielhallen im Wiener Prater (etwa das Fürst-Theater) und in den Vororten besuchte.
Zu den Vorstadttheatern gehören:
- seit 1781 das Theater in der Leopoldstadt, 1847 als Carltheater neu gestaltet, abgerissen 1951
- seit 1787 das Theater im Freihaus auf der Wieden, 1798 neu erbaut als Theater an der Wien.
- seit 1788 das Theater in der Josefstadt
[Bearbeiten] Literatur
- Johann Hüttner: „Volk sucht sein Theater, Theater suchen ihr Publikum: Das Dilemma des Wiener Volkstheaters im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts“, in: Jean-Marie Valentin (Hg.): Das österreichische Volkstheater im europäischen Zusammenhang 1830–1880. Bern: Lang 1988, S. 33–53. ISBN 3-261-03708-3