Wall Street (1987)

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Wall Street ist ein Kinofilm aus dem Jahr 1987, der von Oliver Stone produziert und inszeniert wurde.

Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 3 Kritiken 4 Auszeichnungen 5 Weblinks

[Bearbeiten] Handlung

Der Film handelt von den undurchsichtigen und illegalen Geschäften des Millionärs Gordon Gekko (Michael Douglas) an der New Yorker Börse. Der junge, aufstrebende Börsenmakler Bud Fox (Charlie Sheen) bewundert Gekko und beginnt, erfolgreich für ihn zu arbeiten. Durch die Vermittelung von Gordon Gekko lernt Fox die mit Gekko befreundete Innenarchitektin Darien Taylor (Daryl Hannah) kennen, in die er sich verliebt. Der neu erworbene Reichtum erlaubt es Bud Fox, eine luxuriöse Penthousewohnung in Manhattan zu erwerben, die von Darien Taylor eingerichtet wird, bevor beide dort zusammen einziehen. Später gibt Fox vertrauliche Informationen über eine Fluggesellschaft "Bluestar", bei der sein Vater Carl (Martin Sheen) arbeitet, an Gekko weiter, in der Annahme, dass Gordon Gekko diese Information nutzt, um die Fluglinie zu sanieren. Durch die Kooperation mit Gekko kommt es zwischen Vater und Sohn Fox zum Zerwürfnis. Außerdem spioniert Fox für Gekko den Konkurrenten Laurence Wildman aus.

Die Handlung wendet sich, als Bud Fox erkennt, dass sein Mentor Gekko die Flugline, bei der Fox' Vater arbeitet, aufgrund der durch Fox vermittelten Informationen aus reinem Gewinnstreben auflöst. Fox' Vater erleidet einen Herzinfarkt. Am Krankenbett kommt es zur Versöhnung zwischen Bud Fox und seinem Vater. Fox beschließt, Rache zu nehmen und verbündet sich mit Laurence Wildman, mit dessen Hilfe er es schafft, Gekko zu riskanten und schließlich verlustreichen Transaktionen zu bewegen. Eine Schlüsselszene kurz vor Ende des Films schildert das Zusammentreffen von Gekko und Fox auf einer Wiese im Central Park, bei der Gekko im Verlauf eines Wutausbruchs die Namen von Firmen nennt, von denen er über Insiderinformationen verfügte. Gekko weiß jedoch nicht, dass Fox sich zur Kooperation mit den Behörden entschlossen hat und ein Aufnahmegerät am Körper trägt.

Der Film endet mit der Fahrt von Bud Fox zum Gericht. Fox äußert, dass der damit rechnet, ins Gefängnis zu müssen.

[Bearbeiten] Hintergrund

Wall Street ist ein Film, der das Lebensgefühl der achtziger Jahre und die dazugehörigen Themen - schnell erworbener Reichtum und die Lebensart der "Yuppies" - in kritischer Weise thematisiert. Es wird die Geschichte eines Emporkömmlings dargestellt, der zum Erreichen seiner Ziele den Bruch mit seiner Familie in Kauf nimmt. Nachdem er erkannt hat, dass der eingeschlagene Weg ein Fehler war, versucht er mit aller Kraft, die zuvor begangenen Irrtümer zu revidieren, auch unter Verlust des neu erworbenen Lebensstandards und unter der Gefahr, sich rechtlichen Konsequenzen aussetzen zu müssen.

Einige Themen und Motive aus "Wall Street" wurden später in anderen Filmen verarbeitet. So weist der Handlungsstrang des ZDF-Mehrteilers "Der Schattenmann" von Dieter Wedel aus dem Jahr 1996 zahlreiche Parallellen zu "Wall Street" auf, die Schlussszene - Treffen der beiden Hauptakteure im Park bei Gewitter, während einer der beiden ein Abhörgerät trägt - ist sogar nahezu identisch.

Die ursprüngliche Version des Filmes hatte eine Lauflänge von 160 Minuten, die aber vor der Veröffentlichung im Kino auf 120 Minuten gekürzt wurde. Von dieser Kürzung war vor allem eine Nebenhandlung betroffen, die ein Verhältnis zwischen Bud und Gekkos Ehefrau Kate schilderte. Dies führte unter anderem dazu, dass Sean Young in der Kinoversion einen viel kürzeren Auftritt hat. Auch der Wutausbruch von Gekko am Schluss des Filmes verliert dadurch an Glaubwürdigkeit.

Eine weitere Szene, die der Kürzung zum Opfer fiel schilderte den Hintergrund von Darrien Taylor, die ihre Karriere als Call-Girl begann, weshalb Carl Fox sie später als „Hure“ bezeichnet. Ebenso fehlt in der Kinoversion eine Erklärung, wie es Bud schaffen konnte, zum Präsident von Bluestar aufzusteigen, ohne seine Tätigkeit als Börsenmarkler aufzugeben.

In einer Szene, in der sich Bud Fox mit seinen Arbeitskollegen Murph unterhält, ist die Rede davon, dass Gordon Gekko kurz nach der Explosion des Space Shuttles "Challenger" seine NASA-Aktien verkauft haben soll. Die NASA ist jedoch keine Aktiengesellschaft, sondern eine Behörde.

[Bearbeiten] Kritiken

• Lexikon des internationalen Films: Ein mit schauspielerischen Glanzpunkten aufwartender Film über die moralische Verkommenheit skrupelloser Spekulanten an der New Yorker Börse.

• Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times vom 11. Dezember 1987, der Film sei eine radikale Kritik der kapitalistischen Mentalität (Stone's "Wall Street" is a radical critique of the capitalist trading mentality). Er kritisierte die Leinwandpräsenz von Charlie Sheen und schrieb, die Rolle von Bud Fox sollte mit einem Darsteller besetzt werden, der habgieriger (rapacious) wirken würde – wie James Spader.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

Für seine Darstellung der Figur des skrupellosen Raiders Gordon Gekko, die stark von den Börsenspekulanten Ivan Boesky und Carl Icahn inspiriert war, wurde Michael Douglas mit dem zweiten Oscar seiner Karriere für die beste männliche Hauptrolle ausgezeichnet, seinen ersten Oscar erhielt er als Produzent von Einer flog über das Kuckucksnest.

Daryl Hannah hingegen bekam für diesen Film die Goldene Himbeere als schlechteste Nebendarstellerin. Regisseur Stone bedauerte später, die wichtige Rolle der Darien mit Hannah besetzt zu haben.

Er widmete den Film seinem verstorbenen Vater, der an der Börse als Broker tätig war. Die Figur des eher besonnenen älteren Brokers Lou Mannheim hat er nach dem Vorbild seines Vaters gestaltet.

[Bearbeiten] Weblinks

• Wall Street (1987) in der Internet Movie Database
• Dirk Jasper FilmLexikon
• Kritiken zu Wall Street (1987) auf Rotten Tomatoes (englisch)