Trzebiatów
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Trzebiatów | |
Basisdaten | |
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Staat: | Polen |
Woiwodschaft: | Westpommern |
Landkreis: | Gryfice |
Fläche: | 10,14 km² |
Geographische Lage: | Koordinaten: 54° 03' N, 15° 15' O 54° 03' N, 15° 15' O |
Höhe: | 8 m |
Einwohner: | 10.137 (31. Dez. 2005) |
Postleitzahl: | 72-320 |
Telefonvorwahl: | (+48) 91 |
Kfz-Kennzeichen: | ZGY |
Wirtschaft & Verkehr | |
Straße: | Świnoujście-Kołobrzeg |
Schienenweg: | Stettin-Kołobrzeg |
Nächster int. Flughafen: | Stettin-Goleniów |
Gemeinde | |
Gemeindeart: | Stadt- und Landgemeinde |
Gemeindegliederung: | 26 Ortsteile |
Fläche: | 225,44 km² |
Einwohner: | 16.826 (2005) |
Verwaltung (Stand: 2006) | |
Bürgermeister: | Sławomir Ruszkowski |
Adresse: | Rynek 1 72-320 Trzebiatów |
Webpräsenz: | www.trzebiatow.pl |
Trzebiatów [tʃɛˈbjatuf] (deutsch Treptow an der Rega) ist eine polnische Stadt in der Woiwodschaft Westpommern, im Kreis Gryfice.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographische Lage
Die Stadt liegt am nordöstlichen Rande der Woiwodschaft Westpommern und wird von drei Seiten vom Fluss Rega eingeschlossen, der nach elf Kilometern in die Ostsee mündet. Der Ort bedeckt eine Fläche von etwa neun km² und liegt 8,5 Meter über dem Meeresspiegel. Die nächstgelegenen größeren Städte sind Stettin (108 km) und Koszalin (92 km). Die Fähre nach Swinemünde mit Verbindungen nach Ystad, Malmö und Kopenhagen ist 80 km entfernt. In der Stadt kreuzen sich die Fernstraßen Nr. 102 und 109 und die Bahnstrecke Stettin – Danzig führt vorbei.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Stadt Treptow an der Rega hatte für das religiöse Leben in Pommern eine besondere Bedeutung. Zum einen war sie Wirkungsstätte von Johannes Bugenhagen, der im 16. Jahrhundert maßgeblich mit der von ihm verfassten „Bugenhagenschen Kirchenordnung“ an der Einführung des lutherischen Glaubens in Pommern beteiligt war. Zum anderen war die Stadt der Ort, an dem durch den Landtag zu Treptow 1534 auf Veranlassung der pommerschen Herzöge Barnim XI. und Philipp I. die Einführung der lutherischen Lehre (Reformation) beschlossen wurde.
Am Ende des 12. Jahrhunderts befand sich auf einer Regainsel unterhalb eines Burgwalls eine von Wenden bewohnte Ortschaft namens Bollenburg. Westlich dieses Platzes ließen sich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts deutsche Einwanderer nieder, die der pommersche Herzog Barnim I. zur Besiedlung seines Landes angeworben hatte. Erst relativ spät erhielt die Siedlung unter dem Namen Treptow von Barnim I. unter Mitwirkung seines Sohnes Bogislaw IV. 1277 das lübische Stadtrecht. Zu diesem Zeitpunkt lag mit Prenzlau die erste Stadtgründung Barnims bereits 42 Jahre zurück. 1180 entstand nördlich der Stadt das Prämonstratenserkloster Belbuck, das ebenfalls zur Besiedlung des Gebietes beitrug. Das Kloster verfiel jedoch bereits im 16. Jahrhundert. Zur Stärkung seiner Handelskraft wurde Treptow 1287 das Recht der freien Schifffahrt auf der Rega verliehen und Zollfreiheit in den pommerschen Landen gewährt. Dadurch war es der Stadt möglich, der Hanse beizutreten und an der Ostseeküste von Lübeck bis Riga Handelsbeziehungen anzuknüpfen. Als sich jedoch der Verfall des Hansebundes abzuzeichnen begann, erklärte Treptow 1450 offiziell wieder seinen Austritt. Anstelle des wendischen Burgwalles wurde für Nonnen des Prämonstratenordens das Kloster Marienbusch erbaut, das 1750 in einen klassizistischen Schlossbau umgewandelt wurde. Um 1300 wurde die Stadtbefestigung errichtet, von der heute noch Reste der Mauer und des so genannten Grützturms erhalten sind. 1303 begann man mit dem Bau der dreischiffigen Marienkirche, der erst 1370 abgeschlossen war. Nahe der Flussmündung gelegen, konnte Treptow fast uneingeschränkt den Schiffsverkehr auf der Rega kontrollieren. Das hatte unter anderem heftige Streitigkeiten mit dem südlich gelegenen Greifenberg zur Folge, die 1449 ihren Höhepunkt hatten, als Treptow versuchte, den Fluss zu sperren. Zur Förderung der eigenen Schifffahrt errichtete Treptow an der Flussmündung den Hafen Regamünde, der aber durch eine Sturmflut 1456 zerstört wurde. Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Ratsschule gegründet, deren Rektor Bugenhagen von 1504 bis 1521 war.
Während des Dreißigjährigen Krieges litt Treptow unter den Plünderungen des kaiserlichen Heeres. Nach dem Ende des Krieges kam die Stadt 1648 unter die Herrschaft Brandenburgs, wurde verwaltungsmäßig dem Greifenberger Kreis zugeordnet und wurde Garnisionsstadt. Zur Mitte des 19. Jahrhunderts begann sich die Stadt durch neue Wohnsiedlungen auszudehnen, und mit dem 1882 erfolgten Anschluss an die Bahnlinie Greifenberg – Kolberg begann auch die Industrie in Treptow zu expandieren. So wurde eine Silberwarenfabrik gegründet, und Zucker- und Baustoffwerke siedelten sich an. Zu dieser Zeit hatte Treptow etwa 7.000 Einwohner.
Jeweils vor den beiden Weltkriegen entstanden umfangreiche Kasernenbauten, daneben gab es in den 1920er Jahren abermals eine Stadtweiterung durch Stadtrandsiedlungen. Als 1939 zum letzten Mal eine deutsche Volkszählung die Einwohnerzahl für Treptow ermittelte, lebten dort 10.908 Menschen. Im Kampf um Treptow zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurden weite Teile der Stadt zerstört. Nach Übernahme durch die polnische Verwaltung erfolgte die Umbenennung in Trzebiatów.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Sehenswert sind der bis heute erhaltene Stadtkern mit seinem mittelalterlichen Charakter, der große Marktplatz und dem 1701 erbauten Rathaus im Barockstil mit den umliegenden Bürgerhäusern sowie der Dom mit seinem 90 Meter hohen Turm.
[Bearbeiten] Gemeinde
Zur Stadt- und Landgemeinde Trzebiatów gehört u.a. die Ortschaft Mrzeżyno (Deep).
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- Wandlitz, Deutschland
- Sjöbo, Schweden
- Istebna, Polen
[Bearbeiten] Bedeutende Persönlichkeiten
- Johannes Bugenhagen, Reformator Pommerns, von 1505 – 1521 Rektor der Stadtschule von Treptow/Rega
- Johannes Aepinus, Schüler der Stadtschule von Treptow/Rega, Theologe und kirchenpolitischer Reformator
- Friedrich Wilhelm Karl Herzog von Württemberg (König Friedrich I.), * 6. November 1754 in Treptow/Rega
- Ferdinand August Friedrich Herzog von Württemberg, * 22. Oktober 1763 in Treptow/Rega
- Johann Gustav Droysen, * 6. Juni 1808 in Treptow/Rega, deutscher Historiker und Begründer der preußisch-kleindeutschen Geschichtsschreibung
- Peter Friedrich Arndt, * 23. August 1817 in Treptow/Rega, deutscher Mathematiker
- August Zillmer, * 23. Januar 1831 in Treptow/Rega, Versicherungsexperte
- D. Paul Kalmus, *18. Juni 1864 in Treptow/Rega, Generalsuperintendent von Pommern (Ostsprengel)
[Bearbeiten] Weblinks
Brojce (Broitz) | Gryfice (Greifenberg) - Stadt | Karnice (Karnitz) | Płoty (Plathe) | Rewal (Rewahl) | Trzebiatów (Treptow an der Rega)- Stadt