Truppenübungsplatz
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Truppenübungsplätze sind größere staatseigene Landflächen mit Unterkünften für die übende Truppe („Truppenlager“) und mit Anlagen, die es Truppen aller Gattungen ermöglichen, eine mehrwöchige kriegsnahe Gefechtsausbildung mit Übungs- und scharfer Munition zu betreiben. Für die militärische Ordnung auf dem Truppenübungsplatz, die Verteilung der einzelnen Schießbahnen, Übungsgebiete usw. sorgt ein ständig eingesetzter Kommandant. Die Grenzen der Truppenübungsplätze sind durch Schilder gekennzeichnet; der Zutritt ist, zumindest während des Übungsbetriebes, untersagt. Die größten Truppenübungsplätze in Deutschland sind Bergen, Grafenwöhr, Hohenfels und Magdeburg (Colbitz-Letzlinger Heide).
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[Bearbeiten] Truppenübungsplätze in Deutschland
[Bearbeiten] Baden-Württemberg
- TrÜbPl Heuberg, Stetten am kalten Markt, Lager Heuberg, Württemberg
[Bearbeiten] Bayern
- TrÜbPl Grafenwöhr, Oberpfalz
Der Truppenübungsplatz Grafenwöhr liegt in der nördlichen Oberpfalz (Nordbayern); 234km². Geschichte: Gründung des Platzes 1908 (für das III. Armeekorps der Kgl. Bayer. Armee). Ausgelegt für 4.800 Mann und 1.200 Pferde. Kriegsgefangenenlager für 23.600 Gefangene im Ersten Weltkrieg. Von 1919 bis 1935 Nutzung durch die Reichswehr, bis 1945 durch die Wehrmacht. Ende der 1930er Jahre Erweiterung von 90 auf 234 km². Schwere Bombardierungen im April 1945. Seit dem Zweiten Weltkrieg Nutzung durch die US Army. Auf dem Übungsplatz werden hauptsächlich Schießübungen durchgeführt, von Kleinkaliberwaffen bis Raketen existieren alle möglichen geeigneten Schießbahnen. Über der zentralen Impact Area A werden auch regelmäßig Bombenabwürfe geübt. Bis auf wenige Tage im Jahr herrscht ständiger Übungsbetrieb. Auch nachts ist der Geschützdonner weithin zu hören. - TrÜbPl Hammelburg, Unterfranken
Eine Besonderheit hier ist das Dorf Bonnland. Es handelt sich hierbei um ein abgesiedeltes Dorf, welches als Ortskampfanlage, aber auch als Übungsgelände für benachbarte Einheiten der Feuerwehr und des THW Verwendung findet. - TrÜbPl Hohenfels, Oberpfalz
Der Truppenübungsplatz Hohenfels ist mit rund 160 km² einer der größten Truppenübungsplätze Deutschlands.
Auch in Hohenfels gibt es Übungsdörfer, die sowohl von der US-Armee, der Bundeswehr und anderen NATO-Einheiten, der Truppenübungsplatz-Feuerwehr (welche aus rein deutschen Feuerwehrmännern, aber US Ausrüstung besteht), sowie der Freiwilligen Feuerwehr Hohenfels zu Übungszwecken benutzt werden. Als Besonderheiten können Sonderübungsbereiche angesehen werden, in denen Überfälle auf Konvois in engen Gassen und auf Autobahnstücken simuliert werden, sowie künstliche Tunnelsysteme, in denen Sondereinheiten den Kampf in Höhlen üben können. - TrÜbPl Wildflecken,
- Im Länderdreieck Bayern, Thüringen, Hessen gelegen. Angrenzende Gemeinden sind Gersfeld, Motten, Wildflecken. Dieser TrÜbPl liegt ebenso wie Hammelburg im Landkreis Bad Kissingen.
[Bearbeiten] Brandenburg
- TrÜbPl Wittstock, Nordwest-Brandenburg
- geplanter größter Luft-Boden-Schießplatz Deutschlands.
- ehemals von der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland genutzte Bombenabwurfsfläche, sogenanntes Bombodrom.
- seit 1993 versucht die Bundeswehr gegen den Widerstand der Region die Fläche zu nutzen.
- TrÜbPl Lehnin, West-Brandenburg
[Bearbeiten] Mecklenburg-Vorpommern
[Bearbeiten] Niedersachsen
- TrÜbPl Bergen-Hohne, NATO-Truppenübungsplatz
- TrÜbPl Ehra-Lessien, (bei Wolfsburg)
- TrÜbPl Garlstedt, (zwischen Bremen und Bremerhaven)
- TrÜbPl Lingen
- TrÜbPl Munster Nord und Süd
- TrÜbPl Wahn (Hümmling), (Emsland)
[Bearbeiten] Nordrhein-Westfalen
- TrÜbPl Senne, (Das Lager Staumühle,befindet sich im Eigentum der Bundeswehr,wird aber durch Truppen fast aller Nato-Staaten genutzt).Augustdorf ,dort befindet sich ein großer Bundeswehr-Standort,die GFM-Rommel-Kaserne.Der unter britischer Verwaltung stehende Truppenübungsplatz-Senne,befindet sich nördlich von Paderborn,wo sich auch 5 Standorte der britischen Streitkräfte befinden.
- TrÜbPl Haltern, unterteilt in die Platzteile Lavesumer Bruch und Borkenberge
[Bearbeiten] Rheinland-Pfalz
- TrÜbPl Baumholder, Westpfalz
- TrÜbPl Daaden, Lager Stegskopf, Westerwald
[Bearbeiten] Sachsen
- TrÜbPl Oberlausitz, Weißkeißel
[Bearbeiten] Sachsen-Anhalt
- TrÜbPl Altengrabow
- bis 1994 von der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland genutzt.
- TrÜbPl Altmark in Letzlingen (GÜZ Heer)
- ab 1935 errichtete die Deutschen Wehrmacht in der Colbitz-Letzlinger Heide die Versuchsstelle Hillersleben zur Erprobung von Artillerie- und Panzerwaffen.
- von 1945 bis 1994 genutzt von der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (47. Garde-Panzerdivision) unter dem Namen: TÜP Magdeburg, es war der größte Truppenübungsplatz in der DDR und wird fortan von der Bundeswehr als Gefechtsübungszentrum genutzt. Das Gelände umfasst zirka 15 mal 30 km Fläche.
- Außerdem existiert noch der Truppenübungsplatz Klietz.
- TrÜbPl Holzdorf: Der Truppenübungsplatz befindet sich in der Annaburger Heide. Der größte Teil des Übungsplatzes befindet sich in Sachsen-Anhalt. Ein kleines Gebiet im Süden des Platzen, befindet sich auf Brandenburger und Sächsischem Gebiet. Der Übungsplatz wurde bis zur Wiedervereinigung von der NVA genutzt.
[Bearbeiten] Schleswig-Holstein
- TrÜbPl Wüstenei (bei Lübeck)
- TrÜbPl Putlos
[Bearbeiten] Thüringen
- TrÜbPl Ohrdruf, Thüringen
- Seit 1871 wurde das Gelände nahe Gotha bereits als Manöverplatz genutzt, 1906 wurde dann der Übungsplatz im Reichstag beschlossen und benötigte Gebäude errichtet. Im Ersten Weltkrieg wurden hier Regimenter ausgebildet und in dem Kriegsgefangenenlager bis zu 17.000 Gefangene untergebracht.
- Am 9. November 1918 wurde auf dem Übungsplatz ein Arbeiter- und Soldatenrat gegründet, der auch die Kommandantur des Platzes übernahm.
- Im Januar 1919 wurde auf dem Truppenübungsplatz der Hessen-Thüringer-Waldeck'sche Freikorps unter Franz Ritter von Epp aufgestellt, das den Platz im Mai 1919 in Richtung München verließ um die Münchner Räterepublik niederzuschlagen.
- 1936 Hatte die Reichspost eine geheime Fernmelde-Führungs-Anlage. 1941/42 wurde ein kleines Lager für russische Kriegsgefangene eingerichtet. Im Herbst 1944 übernahm die SS Teile des Lagers. Diese richtete auf dem Lagergelände ein Außenkommando Ohrdruf S III des KZ Buchenwald ein. Die Sklavenarbeiter hatten hier seit November 1944 ein unterirdisches Hauptquartier für Adolf Hitler gebaut.
- Am 30. Januar 1945 wurden im Zuge Kriegsendphasenverbrechen 1.000 Zwangsarbeiter ins KZ Bergen-Belsen transportiert, unzählige starben.
- Am 5. April 1945 wurde der Platz von der 4. amerikanischen Panzer-Division erobert, sie richteten ein Durchgangslager für entlassene russische Kriegsgefangene ein. Von 1947 bis 1991 wurde der Platz durch die Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland genutzt. Am 22. Dezember 1993 wurde der Platz dann von der Bundeswehr übernommen.
[Bearbeiten] Ehemalige deutsche Truppenübungsplätze
- Truppenübungsplatz Altenwalde, Niedersachsen
- Truppenübungsplatz Arys, Ostpreußen
- Truppenübungsplatz Darmstadt, Hessen
- Truppenübungsplatz Bitsch, Lothringen
- Truppenübungsplatz Döberitzer-Heide, Brandenburg
- Truppenübungsplatz Friedrichsfeld, heute Stadtteil der niederrheinischen Stadt Voerde
- Truppenübungsplatz Forst Zinna, (Jüterbog-West), Brandenburg
- Truppenübungsplatz Golmberg, (Jüterbog-Ost), Brandenburg
- Truppenübungsplatz Gross Born, Pommern
- Truppenübungsplatz Hammerstein, Westpreußen
- Truppenübungsplatz Hagenau, Elsaß-Lothringen
- Truppenübungsplatz Heidelager, bei Blizna im Generalgouvernement Polen
- Truppenübungsplatz Höltigbaum, Hamburg
- Truppenübungsplatz Kammwald, Tschechien
- Truppenübungsplatz Königsbrück, Sachsen
- Truppenübungsplatz Lamsdorf, Schlesien
- Truppenübungsplatz Lechfeld, Bayern
- Truppenübungsplatz Lockstedt, bei Itzehoe Schleswig-Holstein
- Truppenübungsplatz Meseritz, Ostbrandenburg
- Truppenübungsplatz Mielau, bei Mielau (Mlawa) in Ostpreußen
- Truppenübungsplatz Münsingen (Baden-Württemberg)
- Der Truppenübungsplatz Münsingen wurde zum 31. Dezember 2004 geschlossen und Blindgänger geräumt. Die Bundeswehr schloss die Kommandantur zum 31. Dezember 2005. Was danach mit dem Gelände passiert steht noch nicht fest.
- Truppenübungsplatz Neuhammer, Schlesien
- Truppenübungsplatz Neu-Wulmstorf, Niedersachsen
- Truppenübungsplatz Radom, bei Radom im Generalgouvernement Polen
- Truppenübungsplatz Regenwurmlager, Ostbrandenburg
- Truppenübungsplatz Schieratz, Wartheland
- Truppenübungsplatz Stablack, Ostpreußen
- Truppenübungsplatz Tucheler Heide, Westpreußen
- Truppenübungsplatz Tempelhofer Feld bei Berlin, heute Flughafengelände Berlin-Tempelhof
- Truppenübungsplatz Udetfeld, bei Warthenau, Schlesien
- Truppenübungsplatz Vogelsang, Nordeifel, Nordrhein-Westfalen
- Truppenübungsplatz Wahner Heide, bei Köln-Wahnheide Nordrhein-Westfalen
- Truppenübungsplatz Warthelager, Wartheland
- Truppenübungsplatz Weberstedt, Thüringen, heute Teil des Nationalpark Hainich
[Bearbeiten] Truppenübungsplätze in Österreich
- TÜPL Allentsteig (früher Döllersheim/Allentsteig)
- Dieser Truppenübungsplatz wurde 1938 angelegt, um für die Einheiten des Wehrkreises XVII Übungsraum bereit zu stellen. Die Platzwahl lässt einige Spekulationen zu:
- Hitler soll diesen Platz ausgewählt haben um seine "Ahnenheimat" zu verherrlichen, da Hitlers Großmutter in dieser Gegend geboren wurde. Ein anderer "Mythos" behauptet genau das Gegenteil. Hitler soll danach getrachtet haben seine Ahnenheimat auszulöschen, wiederum wegen seiner Großmutter. Der wahrscheinlich plausibelste Grund ist, dass das Gelände flach, landwirtschaftlich kaum nutzbar und klimatisch am Kältepol des Waldviertel liegt.
- Bis heute nutzt das Österreichische Bundesheer dieses Gebiet als Truppenübungsplatz. Weiters wurde in der Zeit nach 1955 die Liechtenstein-Kaserne am Rand des Truppenübungsplatz Allentsteig errichtet. Der Truppenübungsplatz umfasst ca. 165 km².
- TÜPl Bruckneudorf
- TÜPl Glainach
- TÜPl Hochfilzen
- TÜPl Wattener Lizum/Walchen
- TÜPl Seetaler Alpe
- TÜPl Treffling
- GÜPl Geyer Sankt_Peter_bei_Freistadt
[Bearbeiten] Truppenübungsplätze in Tschechien
In der Tschechischen Republik bestehen seit der Staatsgründung im Jahre 1993 folgende fünf Truppenübungsplätze
- Truppenübungsplatz Hradiště, Duppauer Gebirge, Nordböhmen, 331,61 km²
- Truppenübungsplatz Brdy, Brdywald, Mittelböhmen, 260,18 km²
- Truppenübungsplatz Libavá Oderberge, Nordmähren, 238,13 km²
- Truppenübungsplatz Boletice, Böhmerwald-Vorland, Südböhmen, 219,49 km²
- Truppenübungsplatz Březina, Drahaner Bergland, Mittelmähren, 158,17 km²
[Bearbeiten] Truppenübungsplätze in Frankreich
- Camp militaire de Bitche, Moselle, 34,68 km²
- Camp militaire de Canjuers, Var
- Camp militaire de Coëtquidan, Morbihan, 52,53 km²
- Camp militaire de La Courtine, Creuse
- Camp militaire de Mailly-le-Camp, Aube , Marne
- Camp militaire de Moronvilliers, Marne
- Camp militaire de Mourmelon, Marne
- Camp militaire d'Oberhoffen, Bas-Rhin
- Camp militaire de Sissonne, Aisne
- Camp militaire de Suippes, Marne
- Camp militaire du Valdahon, Doubs, 25,51 km²
[Bearbeiten] Truppenübungsplätze in Großbritannien
[Bearbeiten] Truppenübungsplätze in Italien
- Teulada, Sardinien (80 km², daneben periodisch gesperrtes Seegebiet)
- Salto di Quirra, Sardinien (120 km², daneben periodisch gesperrtes Seegebiet)
- Torre di Nebbia/Murgia, Apulien (200 km² mit Nebenplätzen)
- Torre Veneri, Apulien (Lecce)
- Monteromano, Latium (Civitavecchia)
- Foce del Reno, Emilia-Romagna
- Cellina-Meduna, Friaul-Julisch Venetien
[Bearbeiten] Weblinks
- Truppenübungsplätze 1939 im „Lexikon der Wehrmacht“
- Truppenübungsplätze der Bundeswehr