Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Solare Wasserstoffwirtschaft - Wikipedia

Solare Wasserstoffwirtschaft

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Eine Wasserstoffwirtschaft ist eine Energiewirtschaft, in der auf allen Ebenen mit Wasserstoff als einzigem oder wichtigstem Energieträger gehandelt und gewirtschaftet wird. Die Vorteile der Wasserstoffwirtschaft kommen dann voll zum Tragen, wenn eine nachhaltige Verwendung erneuerbarer Energien bzw. anderer umweltschonend erzeugter Energieformen vorliegt. Im Falle der Umwandlung aller Energieformen, die direkt (Solarthermie) oder indirekt (Strom aus Wind, Fotovoltaik oder thermochemische Umwandlung aller Arten von Biomasse) von der Sonne gewonnen werden, in Wasserstoff spricht man von einer solaren Wasserstoffwirtschaft; oft werden auch nicht-solare erneuerbare Quellen wie Gezeiten und Geothermie dazu gezählt.

Wasserstoff hat den höchsten Energiegehalt relativ zur Masse von allen chemischen Energieträgern und bildet bei der Verbrennung oder der Oxidation in einer Brennstoffzelle im Idealfall nur Wasser. Er wird daher oft als Sekundärenergieträger der Zukunft angesehen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Begriffsabgrenzung

Stromwirtschaft mit Wasserstoffspeicher = unechte Wasserstoffwirtschaft
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Stromwirtschaft mit Wasserstoffspeicher = unechte Wasserstoffwirtschaft
Stromwirtschaft mit Wasserspeicher = unechte Wasserwirtschaft
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Stromwirtschaft mit Wasserspeicher = unechte Wasserwirtschaft

In der aktuellen Diskussion wird unter einer solaren Wasserstoffwirtschaft in der Regel eine Elektrizitätswirtschaft mit einem zusätzlichen Speicherelement verstanden. Neben den bisher genutzten Pumpspeicherkraftwerken und Druckluftkraftwerken soll überschüssiger Strom in Form von Wasserstoff gespeichert und bei Bedarf in Brennstoffzellenkraftwerken rückverstromt werden. Der Strom wird dann wie bisher über das Stromnetz an die Verbraucher geliefert. Die zweimalige Umwandlung führt zu hohen Energieverlusten. Die Bezeichnung Wasserstoffwirtschaft wird als irreführend bezeichnet, wie der Begriff Wasserwirtschaft für eine Stromwirtschaft mit Pumpspeicherkraftwerken, auch wenn sie allgemein in Fach- und Medienberichten verwandt wird[1].

[Bearbeiten] Technologie und Infrastruktur

Wasserstoffwirtschaft
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Wasserstoffwirtschaft

[Bearbeiten] Herstellung von Wasserstoff

In einer echten solaren Wasserstoffwirtschaft werden alle solaren Primärenergien, die nicht zeit- und ortsnah verwendet werden, in Wasserstoff umgewandelt, gespeichert und in dieser Form an den Endverbraucher geliefert.

Die Umwandlung elektrischer Energie in Wasserstoff erfolgt mittels Elektrolyse.

Kohlenstoffhaltige Energieträger wie fossile Energieträger oder Biomasse werden durch direkte chemische Umwandlung bei hohen Temperaturen in Wasserstoff umgewandelt (Wasserdampfreformierung, siehe auch Biowasserstoff). Für die Wasserstoffherstellung kann die Biomasse feucht sein, da der Prozess Wasser benötigt. Mit grüner Biomasse, auch in Form von lagerfähiger Silage, wird ein weiteres Potenzial erschlossen. Das Energie-Äquivalentpreis von Biomasse und Rohöl entspricht ca. 350 kg Trockenmasse zu einem Barrel Rohöl.

In solarthermischen Kraftwerken kann Wasser bei hohen Temperaturen thermolytisch gespalten werden.

[Bearbeiten] Transport und Lagerung

Der Wasserstoff wird durch geeignete Gasverteiler-Netze dem Endverbraucher zugeleitet. Zur Verteilung des Wasserstoffs kann das vorhandene Erdgasnetz mit seinen Speichern im Untergrund nur bedingt genutzt werden, da Wasserstoff aufgrund seiner im Vergleich zu Erdgas (Methan) geringen Molekülgröße extrem diffusionsfreudig ist. Gasförmiger Wasserstoff (H2) hat die kleinste Molekülgröße aller Elemente. Das Wasserstoffatom (H) steht an erster Stelle des Periodensystems, weil es nur aus einem Proton und einem Elektron besteht. Wasserstoff kann bei Werkstoffbeschädigungen in Stahl und alle anderen Metalle und Legierungen diffundieren. Dort lagert sich der Wasserstoff im Material ein, geht mit dem Material eine chemische Verbindung ein und kann so zur Wasserstoffversprödung führen. Dieser Vorgang hängt dabei stark vom Druck, der Temperatur und dem jeweiligen Material ab. Am geeignetsten für den Wasserstofftransport haben sich Cr-Ni-Stähle erwiesen. Diese werden seit Jahrzehnten erfolgreich in der chemischen Industrie zum Transport von Wasserstoff in Rohrleitungen und Pipelines eingesetzt. Auf der anderen Seite ist es möglich, das bestehende Erdgasnetz für ein Gasgemisch mit bis zu 60 %-Volumenanteil an Wasserstoff zu verwenden, wie das bereits in den 60er Jahren bei dem aus Kohlevergasung gewonnenen sogenannten Stadtgas praktiziert wurde. Die Umstellung von Stadtgas auf Erdgas ging damals reibungslos vonstatten, lediglich die Brennerdüsen mussten gewechselt werden. Von daher könnte es eine Aufgabe der Forschung sein, den maximal möglichen Wasserstoffanteil für das bestehende Gasnetz zu bestimmen.

Alternative zum Rohrnetz sind Tankwagen, die flüssigen Wasserstoff (-253 °C) transportieren. Die Technologie ist verfügbar. Für die Verflüssigung des Wasserstoff wird allerdings ein Drittel seines Energieinhalts aufgebraucht. Bei Flüssigwasserstofftanks treten in der Regel 1 % bis 2 % Abblassverluste pro Tag auf. Hinzu kommt der Energieverbrauch durch die Verbrennung von Wasserstoff im Transportfahrzeug.

[Bearbeiten] Dezentrale Verwendung

Beim Endverbraucher wird der Wasserstoff einer Brennstoffzelle zugeführt, die aus der chemisch gebundenen Energie des Wasserstoffs Strom und Wärme erzeugt.

Brennstoffzellen können sich auf Laständerungen sehr schnell einstellen, was sie für den Einsatz in Wasserstoffantrieben geeignet macht. Eine Schlüsselrolle spielt hierbei die Speicherung des Wasserstoffs an Bord der Fahrzeuge. Aufgrund der geringen Energiedichte (auf Volumen bezogen) des Wasserstoffs im gasförmigen Zustand, wird dieser komprimiert und in Hochdruckbehältern mit bis zu 700 bar gespeichert. Zur Verdichtung muss ca. 10 % der getankten Energie für die Kompressoren aufgewendet werden. Diese Energie wird als Wärme frei. Allerdings sind die Kosten für Herstellung und Mitführen ausreichend sicherer Tanks in Fahrzeugen hierbei nicht berücksichtigt. Weitere Möglichkeiten sind Kryobehälter zur Flüssigspeicherung und die Sorption in festen Materialien (Metallhydride, chemische Hydride, Nanostrukturen etc.). Seit Anfang der 90er Jahre arbeiten fast alle großen Automobilkonzerne an Brennstoffzellenfahrzeugen. Inzwischen befinden sich diverse Prototypen weltweit auf den Straßen, allerdings gibt es noch keine Serienfertigung. Diese wird um 2010 herum erwartet. Die größten Hindernisse sind vor allem die noch zu hohen Material- und Herstellungskosten sowie die Lebensdauer der Brennstoffzellen.

[Bearbeiten] Potenziale

Technologien zur Installation einer echten Wasserstoffwirtschaft sind bereits verfügbar, weshalb erste Schätzungen über die Kosten und Erträge angestellt werden.

[Bearbeiten] Biomasse

Biomasse Produktivität[2]
 Trockenmasse [Gramm/m² und Jahr]   Ort  Heizwert [kWh/m²und Jahr]
  2.200     Tieflandregenwald  9,9  
  1.200     Laubwald gemäßigter Zonen  5,4  
  900     Savannen  4,1  
  650     Anbaugebiet, Kulturland  2,9  
  3     Wüsten  0,0  

Deutschland hat eine Fläche von 357.050 km². Davon werden 48 % landwirtschaftlich genutzt. Würde die gesamte Fläche für den Anbau von Biomasse zur Energieversorgung genutzt, so stünden 171.384 km² Biomasseproduktionsfläche zur Verfügung. Je Quadratkilometer Anbaugebiet bzw. Kulturland kann im Durchschnitt eine jährliche Energiemenge von 2,9 GWh produziert werden (siehe Tabelle). Dies entspricht deutschlandweit einer jährlichen Gesamtmenge von 497.013 GWh (= 171.384 km² * 2,9 GWh) bzw. 1.789 PJ. Der Primärenergieverbrauch Deutschlands belief sich im Jahr 2005 auf 14.238 PJ[3]. Bezogen auf den Endenergiebedarf sind das dann ca. 9100 PJ (bei Annahme von 36 % Abwärmeverlusten[4]). Unter Einbezug der Abwärmeverluste der gesamten Bereitstellungskette (ca. 61 % Umwandlungsverluste total) kommt man so zur Nutzenergie von ca. 5500 PJ. Dies wiederum bedeutet, das hierzu ca. 7500 PJ (Umwandlungsgrad Biomasse-H2: 73 % [5]) an Bioenergie bereitzustellen wäre.

Zusätzlich werden in der Forschung und Pflanzenzüchtung noch sehr viel Ertragsspielräume gesehen. In obiger Betrachtung wurde noch von einem Ertrag von 6,5 Tonnen pro Hektar ausgegangen. Inzwischen sind Erträge von 8-14 t/ha für C3-Getreide (Weizen etc.), 15-20 t/ha für Rüben, im Mittel 20 t/ha Silomais, unter Folie sogar bis zu 38 t/ha, möglich[6]. Ebenso könnte eine Zweikulturnutzung von z. B. Weizen im Winter/Frühjahr und Mais im Sommer/Herbst deutliche Ertragssteigerungen bringen, da beide Pflanzen zur energetischen Nutzung nicht ausreifen müssen und nach abgeschlossenem Biomassezuwachs geerntet werden können. Ernterträge liegen hier zwischen 15 und 28 t/ha [7]. Selbst bei Annahme eines recht konservativen Mittelwerts von 20 t/ha würde sich der Ertrag, also das Biomassepotential, im Vergleich zu obiger Betrachtung schon mehr als verdreifachen, läge also bei etwa 5400 PJ an Bioenergie. Bei Annahme von 38 t/ha lägen wir bei ca. 10500 PJ an Bioenergie, was verglichen mit der theoretisch notwendigen 7500 PJ zur Vollversorgung deutlich darüber liegt. Selbstverständlich ist dies nur eine Überschlagsrechnung rein theoretischer Natur, die das Problem der Nahrungsmittelversorgung ignoriert. Bei einer gegenwärtigen Überproduktion in der EU sind etwa 70% der landwirtschaftlichen Nutzfläche für die Nahrungsmittelproduktion für die deutsche Bevölkerung vorzusehen, also könnten höchstens 30 % der Nutzfläche (sprich im besten Fall 3000 PJ an Bioenergie) zur Energiebereitstellung verwendet werden.

Zieht man allerdings in Betracht, dass hierbei keine weiteren Ertragssteigerungen eingerechnet sind, Verringerung des Primärenergieverbrauchs durch Effizienzsteigerung der konventionellen Primärenergien und durch immer weiter steigenden Einsatz von regenerativen Energiequellen vernachlässigt werden, so wird das Potential der Bioenergie an der Gesamtenergiebereitstellung von den zuvor abgeschätzten 30-40 % ohne weiteres auf über 50% des Gesamtenergieeinsatzes steigen. Weitere mögliche Quellen energetisch verwertbarer organischer Substanzen wie Abfälle aus der Holzwirtschaft und Industrie sind dabei ebenso wenig einbezogen wie organische Abfälle aus Haushalt, Landwirtschaft und der lebensmittelverarbeitenden Industrie. Diese erhöhen das Bioenergiepotential noch einmal beträchtlich, vor allem da sie nahezu kostenfrei zur Verfügung stehen.

[Bearbeiten] Solarstrom

Eine Alternative ist die Fotovoltaik. Um den Primärenergiebedarf Deutschlands zu decken, würde dort bei einem Wirkungsgrad von 16 % eine Aufstellfläche von 45.368 km² benötigt. Dies entspricht 12,7 % der Landesfläche oder 26 % der Agrarflächen. Der Strombedarf Deutschlands könnte mit einer Kollektorfläche von 5.767 km² für Solarzellen gedeckt werden. Dies entspricht 1,6 % der Landesfläche bzw. weniger als alle verfügbaren Gebäudedachflächen.

[Bearbeiten] Technische Umstellung

Es wird davon ausgegangen, dass die Umrüstung bzw. Neuaufstellung allein der in Deutschland auf fossilen Brennstoffen beruhenden Infrastruktur (PKW, LKW, Motorräder, Baumaschinen, Züge, Flugzeuge, landwirtschaftliches Gerät, Tankstellen, Anlagen zur Wasserstofferzeugung, etc.) auf eine Brennstoffzellentechnologie ein bis zwei Jahrzehnte beanspruchen wird. Die volkswirtschaftlichen Kosten werden mit einer Größenordnung im Billionen €-Bereich angesetzt. Es wird angenommen, dass für einen sanften, geordneten und koordinierten Übergang in die Nach-Erdölzeit die Umstellungsmaßnahmen schon vor mindestens 20 Jahren auf breiter Front begonnen hätten müssen, sowohl für eine Wasserstoffwirtschaft als auch andere Petroleum-Ersatzstoffe (Robert L. Hirsch[8])

Im Zusammenhang mit der Diskussion über das sich abzeichnende Ende des Erdölzeitalters (Peak-Oil) rückt die Frage nach der rechtzeitigen und quantitativ ausreichenden Verfügbarkeit von Brennstoff- bzw. Mobilitätsalternativen immer mehr in den Mittelpunkt des Interesses.

Um das „Henne-und-Ei-Problem“ zwischen der Verfügbarkeit preisgünstiger seriengefertigter Brennstoffzellen und der Verfügbarkeit von Wasserstoff zu lösen, wäre der sofortige Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft auch ohne Brennstoffzellen und ohne kostenträchtige Umstellungen möglich. Bei den Heizanlagen (Wärme-Erzeugern) wären nur die Brennerdüsen auszuwechseln. Dies wurde bereits bei der Umstellung von Stadtgas auf Erdgas praktiziert.

[Bearbeiten] Wirtschaftlichkeit und Energieffizienz

In ihrem Grünbuch zur Energieeffizienz setzt sich die europäische Union zum Ziel, bis 2020 den Primärenergieeinsatz durch Effizienzmassnahmen um 20% zu reduzieren. Auf Deutschland bezogen kämen wir so zu einem Primärenergieeinsatz von ca. 11300 PJ im Jahre 2020. Berücksichtigt man dabei, dass diese Reduzierung ausschliesslich auf Effzienzsteigerung beruht, kann man sich leicht ausrechnen, dass durch vermehrten Einsatz erneuerbarer Energien die Reduzierung des Primärenergieeinsatzes noch viel drastischer ausfallen würde. Heutige Zahlen (2005) für Deutschland bezüglich erneuerbarer Energien sind 6,4 % des Primärenergieeinsatzes und über 11 % der Stromproduktion (beide Werte ermittelt nach der Substitutionsmethode). In diesem Jahr werden die erneuerbaren Energien mehr zum Primärenergieverbrauch beitragen als die Atomkraft (5,7 %). Die international übliche Wirkungsgradmethode zur Primärenergieverbrauchsermittlung führt immer zu einem höheren Beitrag der Kernernergie und zu niedrigeren Beiträgen bei der restlichen, vor allen den erneuerbaren Energien.[9]

Wärmeverluste treten bei der Umwandlung der Primärenergie in Wasserstoff (ca. 27 % bei Elektrolyse, 26 % bei Dampfreformierung aus Erdgas und ca. 27 % bei thermochemischer Umwandlung von Biomasse[10]), bei der der eventuellen Verflüssigung (20%) und der nicht genutzten Abwärme der Brennstoffzelle (ca. 40-50%) auf. Die derzeit praktizierte Energiewirtschaft hat Energieverluste von über 60%[11].

Prinzipiell ist es wichtig, zwischen einem wärme- und einem stromgeführten Energiesystem zu unterscheiden. Obwohl in Deutschland die Stromproduktion einen Anteil von unter 20% der Endenergie hat, ist der Strom sozusagen die "Leitwährung". Das Problem der Umwandlungsverluste beginnt also im Prinzip schon bei Auswahl dieser Leitwährung. Der Fehler des fossilen Energiesystems liegt daher im System selbst. Der Strom stellt im Vergleich zur Wärme im Prinzip immer die höherwertigere Energie dar und von daher sind hohe Abwärmeverluste ein nicht zu vermeidender Nebeneffekt, welche in der stromgeführten Energiewirtschaft leider meist zu einem echten "Verlust" führen, da die Abwärme oft nicht genutzt werden kann.

Während die in chemischen Energieträgern enthaltene Energie bei Bedarf vollständig in Wärme umgewandelt werden kann, lässt sich der Anteil, der als Strom oder mechanische Arbeit nutzbar ist, nicht beliebig steigern (begrenzte Exergie). Wird keine Wärme benötigt, ist der Wärmeanteil verloren.

Auf ein Stromnetz ganz zu verzichten wäre energetisch weniger wirtschaftlich. Elektrische Energie kann mit relativ geringen Verlusten über weite Strecken transportiert werden. Diese betragen etwa 5% je 1.000 km in 800 kV Hochspannungsleitungen. Auf der anderen Seite muss den relativ niedrigen Verteilungsverlusten die sehr stark verlustbehaftete zentralisierte Stromherstellung in Gas-, Kohle- und Kernkraftwerken gegenübergestellt werden. Diese hat einen sehr grossen Anteil an den Verlusten bei Umwandlung der Primärenergie insgesamt in Endenergie. Ausserdem sind Transport- und Instandhaltungskosten für das Stromnetz, die zur Zeit in Deutschland 1/3 (6-8 EuroCent/kWh) des Strompreises (18-20 EuroCent/kWh) betragen sehr hoch.
Ein Rohrnetz zur Verteilung von Gas bleibt dagegen laut einer Studie der Arbeitsgemeinschaft für Wärme und Heizkraftwirtschaft (AGFW) selbst bei Einbeziehung der Konzessionsabgaben unter 1 EuroCent/kWh.[12] Hierin enthalten sind die Kosten für Zinsen, Abschreibungen, Reparaturen und Verwaltung. Nach dieser vergleichenden Betrachtung ist der Energietransport über ein Rohrleitungsnetz um ein vielfaches günstiger als über das Stromnetz.

[Bearbeiten] Ökologie

Bei der Nutzung des Wasserstoffs mit idealen Brennstoffzellen entstehen nur Strom, Wärme und Wasser.

Bei einer solaren Wasserstoffwirtschaft mit Biomasse wird zusätzlich CO2 frei. Biomasse ist gespeicherte Sonnenenergie. Ihre Nutzung bedeutet die Freisetzung dieser Energie, wobei prinzipiell ein Teil davon unmittelbar die Entropie in der Biosphäre steigert. Der Anbau von Energiepflanzen kann je nach Anbaumethode erhebliche ökologische Folgen haben. Das Konzept der Biomassenutzung ist nicht automatisch klimaneutral. Zwar wurde CO2 zuvor von der Pflanze in der Menge der Atmosphäre entzogen, in der es bei ihrer Zersetzung frei wird. Wird beim Anbau Energie oder z. B. Dünger aus fossilen Quellen eingesetzt, wird zusätzliches Kohlendioxid frei. Agrarflächen enthalten weniger Biomasse und binden damit weniger CO2 als Waldgebiete, die Einrichtung von Plantagen kann daher klimaschädigend sein.
Mit der Erdspeicherung von CO2 aus der Dampfreformierung könnte umgekehrt der globalen Erwärmung entgegengewirkt werden. Da das CO2 in konzentrierter Form anfällt, könnte es mittels CO2-Sequestrierung im Untergrund gespeichert werden. Der hierbei anfallende Energieverbrauch mindert jedoch den Wirkungsgrad der Systems.

Des Weiteren ist noch nicht geklärt, ob und wenn ja, in welchem Umfang durch grosse Mengen an Wasserstoff ökologischen Folgeschäden in der Atmosphäre auftreten würden. Der Schutz des stratosphärischen Ozones ist mit in die Betrachtung einzubeziehen, da Wasserdampf eine ozonabbauenede Wirkung hat und sich Wasserstoff in grossen Höhen mit Sauerstoff zu diesem kombiniert. [13] [14]

Problematisch ist weiterhin, dass sich durch freien Wasserstoff in der Atmosphäre der Anteil an OH-Gruppen in der Troposphäre verringert. Dies verschlechtert den Abbau des Treibhausgases Methan, was anstatt zu einer Reduktion des Treibhauseffekts, durch die Wasserstoffwirtschaft, sogar die Gefahr in sich trägt, dass der Treibhauseffekt sogar verstärkt werden könnte. [15]

In einer Wasserstoffwirtschaft wird weniger Wasserdampf emittiert als heute. Das liegt daran, dass die Wasserdampfemissionen unserer Kraftwerke wegfallen, die mehr Wasserdampf in die Atmosphäre abgeben, als der Wasserverbrauch von Haushalten und Industrie zusammen. Darüber hinaus wird Wasserstoff überwiegend in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen genutzt, bei denen der Wasserdampf kondensiert.
Hinzu kommt, dass der menschlich beeinflusste Waserdampfausstoß gering im Verhältnis zu den natürlichen Verdunstungs- und Niederschlagsraten ist (< 0,005 % [16] Das gilt allerdings nicht für den Flugverkehr, Wasserstoffflugzeuge dürften intensivere Kondensstreifen (Klimafolgen s. dort) als derzeitige Maschinen produzieren, von daher ist es empfehlenswert, dass diese dann in der Troposhäre verkehren sollten. Was aber zu einem erhöhten Verbrauch durch den erhöhten Luftwiderstand führen würde und teilweise durch die Wetterlage unmöglich ist, da sich Gewitter in der Troposhäre abspielen. Durch die bei Gewitter auftretenden extremen Scherwinde und elektrische Entladungen wäre ein sicherer Flugverkehr in der Troposhäre nicht immer zu gewährleisten.

[Bearbeiten] Alternativen und Kritik

Für die Gewinnung, Speicherung und Nutzung von erneuerbaren Energien bestehen diverse alternative Techniken (siehe dort). Welche Nutzungsform für welche Einsatzbereiche langfristig optimal ist, ist derzeit noch nicht abzusehen.

Wasserstoff bietet eine Möglichkeit, umgewandelte Energie zu speichern und zu transportieren. Aus Gründen der Effizienz sollten allerdings Umwandlungen und Transporte auf das Nötigste beschränkt werden.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Alf-Sibrand Rühle, Sven Geitmann: Wasserstoff & Wirtschaft – Investiere in eine saubere Zukunft. Hydrogeit Verlag, Kremmen, März 2005, ISBN 3937863028
  • Jeremy Rifkin: DIE H2-REVOLUTION - Mit neuer Energie für eine gerechte Weltwirtschaft. campus Verlag, 2002, ISBN 3-593-37097-2
  • Karl-Heinz Tetzlaff: Bio-Wasserstoff - Eine Strategie zur Befreiung aus der selbstverschuldeten Abhängigkeit vom Öl. BoD Verlag, 2005, ISBN 3-8334-2616-0

[Bearbeiten] Weblinks



Kritische Links:

[Bearbeiten] Quellen

  1. Wasserstoff: "Der Kaiser ist nackt in heise-online 20.03.06
  2. Ökosystem Regenwald: Produktivität bei Faszination Regenwald e.V. 2004
  3. Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen
  4. Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen
  5. [Potenziale der Wasserstoffwirtschaft; Dr. Joachim Nitsch; 2003, Externe Expertise für das WBGU-Hauptgutachten 2003]
  6. Agrarportal Mecklenburg-Vorpommern
  7. K. Scheffer, Institut für Nutzplanzenzüchtung der Universität Kassel/Witzenhausen
  8. Robert L. Hirsch ("Science Applications International Corporation" - SAIC) im Auftrag des US-Energieministeriums ergeben hat: "Peaking of world oil production: impacts, mitigation, & risk management" (2005)
  9. http://de.wikipedia.org/wiki/Prim%C3%A4renergieverbrauch#_note-1
  10. [Potenziale der Wasserstoffwirtschaft; Dr. Joachim Nitsch; 2003, Externe Expertise für das WBGU-Hauptgutachten 2003]
  11. WBGU; Welt im Wandel, Energiewende zur Nachhaltigkeit; Arbeitsexemplar vom 10.04.2003, Seite 90
  12. Pluralistische Wärmeversorgung - Zeithorizont 2005 (März 2000), bei Arbeitsgemeinschaft für Wärme und Heizkraftwirtschaft e. V. (AGFW), pdf 4 MB
  13. http://www.vistaverde.de/news/Wissenschaft/0306/13_wasserstoff.htm Mögliche Kehrseite der Wasserstoff-Wirtschaft
  14. http://www.hyweb.de/Wissen/Dampf.htm Der Einfluß von Wasserdampf auf das Klima
  15. http://www.mpg.de/-snm-0135015080-1119965836-0000030422-0000001063-1120092887-enm-bilderBerichteDokumente/dokumentation/pressemitteilungen/2003/pressemitteilung20031023/genPDF.pdf Reduzierung des Methanabbaus durch Wasserstoff
  16. http://www.hyweb.de/Wissen/Dampf.htm Der Einfluß von Wasserdampf auf das Klima
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