Soba (Alwa)

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Lage von Soba in Nubien (unten rechts)

Kirchenkomplex in Soba

Soba (eigentlich Soba Ost) war die Hauptstadt des mittelalterlichen Reiches Alwa in Nubien. Die Stadt liegt am Blauen Nil, etwas südlich vom modernen Khartum.

Es gibt so gut wie keine Reste aus meroitischer Zeit an diesem Ort und auch kaum Spuren aus der Zeit nach dem Mittelalter. Die Stadt liegt jedoch am Wadi Soba, was ihr eventuell eine gewisse strategische Bedeutung gab.

Die Reste der Stadt verteilen sich auf ein Gebiet von ca. 2,75 km². Das Stadtgebiet ist von diversen, nicht immer wasserführenden Wasserwegen durchschnitten. Besiedlungsreste fanden sich vor allem auf Hügeln, die lose über das Stadtgebiet verteilt liegen. Es ist unsicher, ob nur diese Erhebungen besiedelt waren, oder auch die Flächen dazwischen. Ausgrabungen haben immerhin gezeigt, dass auf den Ebenen zwischen den Hügeln zumindest einfache Hütten standen.

Auf den Hügeln fanden sich Bauten aus gebrannten und ungebrannten Ziegeln, wobei die Gebäude aus gebrannten Ziegeln im Schnitt schlechter erhalten sind, da diese öfters das Ziel von Steinräubern waren. Es wurden mehrere Kirchen über das Stadtgebiet verteilt gefunden. Im Zentrum der Stadt fanden sich zwei große Kirchen und ein großes Wohngebäude, bei dem es sich vielleicht um einen königlichen Palast handelt (siehe Bild). Im allgemeinen ist es aber sehr schwer sich eine wirkliche Vorstellung von der Struktur der Stadt zu machen, da sie erst wenig erforscht ist.

Die Stadt machte einen besonderen Eindruck auf arabischer Schriftsteller, die hier her kamen. Ibn Selim beschreibt, dass sie schöne Gebäude und große Klöster habe, sowie Kirchen, die reich mit Gold und Gärten ausgestattet seien. Es solle sogar einen Vorort gegeben haben, in dem Muslime lebten.

Soba ist schon seit mindestens der Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt. Systematische Ausgrabungen finden aber erst seit 1981 unter der Leitung von Derek A. Welsby (London, Britisches Museum) statt.