Alwa
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Alwa (auch Alodia oder Aloda) ist das südlichste der drei (die anderen: Nobatia, Makuria) christlichen, nubischen Königreiche, die von etwa 500 - 1500 im nördlichen Sudan bestanden.
Die beiden nördlichen dieser Reiche sind relativ gut bekannt, da Unternubien archäologisch gut erforscht ist und diese Reiche auch im ständigen Kontakt zu den arabischen Nachbarn standen und deren Quellen relativ viel zu ihnen berichten. Das Gebiet von Alwa ist dagegen archäologisch kaum erschlossen und auch arabische Quellen berichten wenig von diesem Reich. Die Hauptstadt war Soba, eines der ganz wenigen Orte von Alwa, an denen bisher archäologisch gegraben wurde.
Die Anfänge des Reiches liegen vollkommen im Dunkeln, doch war es zunächst heidnisch und ein Nachfolgestaat des meroitischen Reiches. Im 6. Jahrhundert ist der König von Alwa, wie byzantinische Quellen berichten, zum christlichen Glauben übergetreten. Aus der Folgezeit sind nur wenig Namen von Königen oder Ereignisse überliefert. Immerhin stand das Reich in engen Kontakt zu Makuria und die Familien der Könige beider Reiche scheinen zeitweise eng miteinander verwandt gewesen zu sein. Es gibt sogar Anzeichen, dass beide Reiche zumindest zeitweise von nur einem König regiert worden sind. Als Sprache ist eine besondere Form von Altnubisch bezeugt. Das Ende des Reiches ist kaum zu fassen. Es wird vermutet, dass es von den Fung erobert und islamisiert wurde, obwohl dazu keine konkreten Quellen erhalten sind. Für das Jahr 1523 wird die Hauptstadt Soba von dem Reisenden David Reubeni als Stadt in Ruinen beschrieben. Für das Jahr 1540 ist eine nubische Delegation an den äthiopischen Hof bezeugt, die um Hilfe in Fragen christlicher Lehre bat. Diese Hilfe wurde jedoch nicht gewährt. Ob diese Delegation allerdings aus Alwa kam ist unbekannt
Die Nordgrenze des Reiches lag wohl etwas südlich vom 5. Nilkatarakt. Die Südausdehnung ist unbekannt. Die südlichste Kirche, die wohl zu Alwa zu rechnen ist, fand sich bei Saqadi, ungefähr 50 km westlich von Sannar. Im Gegensatz zu Makuria dürfte das Reich sich auch östlich und westlich des Nils erstreckt haben, da hier nicht nur Wüste zu finden ist.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblink
[Bearbeiten] Literatur
- Derek A. Welsby:The Mediaval Kingdoms of Nubia, London 2002, ISBN 0-7141-1947-4 (das wohl umfangreichste einführende Werk zu Nubien im Mittelalter)