Schwalmstadt
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Schwalm-Eder-Kreis | |
Koordinaten: | Koordinaten: 50° 56′ N, 9° 13′ O 50° 56′ N, 9° 13′ O | |
Höhe: | 234 m ü. NN | |
Fläche: | 84,74 km² | |
Einwohner: | 19.316 (31. Dez. 2004) | |
Bevölkerungsdichte: | 228 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 34613 | |
Vorwahl: | 06691 | |
Kfz-Kennzeichen: | HR | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 34 022 | |
Stadtgliederung: | 13 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 1 34613 Schwalmstadt |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Wilhelm Kröll (SPD) |
Schwalmstadt ist die größte Stadt des Schwalm-Eder-Kreises im Norden von Hessen. Sie entstand erst 1970, als die beiden Städte Treysa und Ziegenhain mit den umliegenden Dörfern zur Stadt Schwalmstadt zusammengefasst wurden.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Schwalmstadt liegt in der Landschaft Schwalm, im westlichen Knüllgebirge. Durch die Stadt fließt der Fluss Schwalm. Die nächstgrößeren Städte sind Kassel (etwa 50 km nördlich), Bad Hersfeld (etwa 35 km östlich), Marburg (etwa 40 km südwestlich) und Fulda (etwa 70 km südöstlich).
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Schwalmstadt grenzt im Norden an die Gemeinden Jesberg und Neuental, im Osten an die Gemeinde Frielendorf, im Süden an die Gemeinde Willingshausen (alle im Schwalm-Eder-Kreis), sowie im Westen an die Stadt Neustadt (Landkreis Marburg-Biedenkopf) und die Gemeinde Gilserberg (Schwalm-Eder-Kreis).
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Neben dem Stadtkern Treysa, Ziegenhain und Ascherode besteht Schwalmstadt aus den Stadtteilen Allendorf an der Landsburg, Dittershausen, Florshain, Frankenhain, Michelsberg, Niedergrenzebach, Rommershausen, Rörshain, Trutzhain und Wiera.
[Bearbeiten] Geschichte
Im 8. Jahrhundert war Treise im Besitz der Äbte von Hersfeld. Die Grafen von Cigenhagen wurden im 1144 das erste Mal urkundlich genannt. Im Jahre 1186 wurde Treysa von den Grafen übernommen und befestigt. Das Wahrzeichen Treysas, die Martinskirche (heute Totenkirche), wurde 1230 gebaut. Treysa erhielt die Stadtrechte zwischen 1229 und 1270, und Ziegenhain erhielt 1274 das Stadtrecht. Nach dem Tod des letzten Grafen 1450 fiel die Grafschaft an Hessen.
Durch die Landgrafen von Hessen wurde die Burg in Ziegenhain 1470 zu einem Schloss umgebaut, und durch Philipp I. von Hessen erfolgte der Ausbau zu einer Wasserfestung von 1537 bis 1548.
Im August 1945 fanden in Treysa die Verhandlungen zur Gründung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) statt ("Kirchenkonferenz von Treysa"). Damit wurde ein Zusammenschluss der lutherischen, reformierten und unierten Landeskirchen vollzogen. Zwei weitere Kirchenversammlungen der EKD im Mai 1946 und im Juni 1947 versuchten das Gespräch über unterschiedliche Auffassungen zum Abendmahl in Gang zu bringen und befassten sich mit der Entnazifizierung.
Im Zuge der hessischen Gebietsreform wurden die beiden Städte Treysa und Ziegenhain mit ihren umliegenden Dörfern 1970 zur Stadt Schwalmstadt vereint und bestehen seitdem nur noch als Stadtteile.
Unter dem Motto "Hessisch Willkommen" war Schwalmstadt 1995 Austragungsort des 35. Jubiläums-Hessentages.
[Bearbeiten] Rommershausen
Im Staatsarchiv Marburg wird Rommerhausen erstmalig in 1243 unter dem Namen "Romershusen" erwähnt. Im Jahr 1360 heißt es dann "Romirshusin" und 1365 "Rumershusen", seit 1419 "Rommershausen". Am 3. April 1916 um 15:30 Uhr stürzte in einem Waldstück nahe Rommershausen ein exterristischer Eisenbrocken auf die Erde. Dieser wurde später nach seinem Fundort als Meteor von Rommershausen bezeichnet und ging in die deutsche astronomische Geschichte als größter nachweisbarer beobachteter Meteoriteneinschlag ein. Seit der hessischen Gebietsreform in den 1970er Jahren gehört es zu Schwalmstadt.
[Bearbeiten] Politik
Die Stadtverordnetenversammlung Schwalmstadt zählt 37 Stadtverordnete. Die Sitzverteilung stellt sich seit der letzten Kommunalwahl am 26. März 2006 nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis wie folgt dar (in der letzten Spalte die Ergebnisse der letzten Wahl vom 18. März 2001):
SPD | : 16 Sitze (42,5 %) | 18 Sitze (47,5 %) |
CDU | : 12 Sitze (31,9 %) | 12 Sitze (33,5 %) |
FWG | : 3 Sitze (8,7 %) | 4 Sitze (9,5 %) |
Bündnis 90/Die Grünen | : 3 Sitze (8,4 %) | 1 Sitz (3,7 %) |
FDP | : 2 Sitze (5,2 %) | 2 Sitze (5,8) |
Die Linke/WASG | : 1 Sitz (3,4 %) | 0 Sitze (0,0 %) |
Die Wahlbeteiligung betrug 46,3 %.
Bürgermeister Wilhelm Kröll (SPD) wurde am 7. Mai 2006 mit einem Stimmenanteil von 61,4 % wieder gewählt.
[Bearbeiten] Wappen
In Gold ein schwarzer, rotbewehrter, nach rechts blickender Ziegenadler. Auf seiner Brust in Silber ein sechsstrahliger roter Stern.
Die Wappenzeichen sind geschichtliche Symbole der beiden Städte und der alten Grafschaft Ziegenhain.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- Canton de Loriol (Département Drôme, Frankreich)
- Zwalm (Ostflandern, Belgien)
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten] Staatliche Einrichtungen
[Bearbeiten] Harthbergkaserne
Seit 1961 ist Schwalmstadt Bundeswehrstandort (noch bis Ende 2006) mit den Einheiten 1./NschBtl 51 (KRK), 5./NschBtl 51 (NVG/MVG), 6./NschBtl 51 (NVG/MVG) , 8./NschBtl 51 (AGA) , 6./FjgBtl 251. (AGA)
[Bearbeiten] Bundesanstalt Technisches Hilfswerk
Der THW-Ortsverband Schwalmstadt wurde 1961 gegründet. Im Ortsverband Schwalmstadt ist u. a. ein Technischer Zug mit Fachgruppe Ortung stationiert.
[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen
- Eckhardt-Vonholt-Schule (Grundschule)
- Ziegenhainer Grundschule am Alleeplatz
- Brüder-Grimm-Schule Allendorf (Grundschule)
- Grundschule Niedergrenzebach
- Mittelpunkt Grundschule
- Herrmann-Schuchard-Schule
- Ludwig-Braun-Schule
- Schule im Ostergrund (Haupt- und Realschule)
- Friedrich-Trost-Schule
- Carl-Bantzer-Schule (Gesamtschule)
- Sankt-Martin-Schule (Schule für Lernhilfe)
- Schwalmgymnasium (Gymnasium)
- Berufliche Schulen Schwalmstadt
- Fachhochschule Hephata (Evangelische Fachhochschule Darmstadt)
- Stenografenverein 1925 Treysa e. V. · Bildungszentrum · Computerschule
[Bearbeiten] Sonstige
[Bearbeiten] Freizeit- und Sportanlagen
- Schwalmstadion
- Stadion am Fünften
- Landsburg Stadion Allendorf
- Europabad und ein Freibad
- Minigolfanlage
- Reitanlage
- Inline-Skating-Strecke
- Jugendzentren
- Segelflugplatz Der Ring
- Wohnmobilplätze
- mehrere Fußballfelder
- 4-Cross Strecke
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Theater
- Freilichtbühne Schwalmberg
- Freilichtbühne Totenkirche
- Burgtheater
- Theaterverein Trutzhain: "Trutzhainer Bühne"
- Gesangverein Allendorf Theaterabende
[Bearbeiten] Museen
- Deutsches Schreibmaschinenmuseum
- Museum der Schwalm Ziegenhain
- Gedenkstätte und Museum Trutzhain
[Bearbeiten] Bauwerke
- Die Historischen Altstädte Treysa und Ziegenhain mit zahlreichen Fachwerkhäusern
- Totenkirche mit "Buttermilchturm" in Treysa
- Stadtpfarrkirche
- Altes Hospital in Treysa
- Hexenturm in Treysa
- Schloss mit Wallgraben und Paradeplatz in Ziegenhain
- Rathaus und Johannisbrunnen in Treysa
- Ehemaliges Kriegsgefangenenlager Trutzhain
- Lokschuppen im alten Bahnbetriebswerk
[Bearbeiten] Sonstiges
- Hügelgrab bei Wiera
- Museumsbahnverein "Eisenbahnfreunde Schwalm-Knüll e.V."
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Durch Schwalmstadt führen die Bundesstraßen B 254 (von Fulda über Schwalmstadt nach Kassel) und B 454 (von Bad Hersfeld über Schwalmstadt nach Marburg). In der Nachbargemeinde Neuental endet die Bundesautobahn A 49.
Die Main-Weser-Bahn von Frankfurt nach Kassel führt durch Schwalmstadt. Hier gibt es die Bahnhöfe Treysa und Schwalmstadt-Wiera. Stündlich halten Regionalbahn-Züge an beiden Haltestellen, zusätzlich alle zwei Stunden ein Regionalexpress in Treysa. Morgens und abends halten dort auch einige InterCity-Züge.
Durch die Stadt führte auch die strategische Eisenbahnstrecke zwischen Berlin und Metz, die als Kanonenbahn bezeichnet wurde.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
- Erich Rohde Schuhfabriken
- Konvekta AG
- Privatbrauerei Friedrich Haaß
- Horn & Bauer Folientechnik
- Merkel Freudenberg
- Hephata Hessisches Diakoniezentrum e. V.
- Tieman
- Heidelmann Kühlhaus und intl. Spedition
- AFM Records
[Bearbeiten] Medien
- Schwälmer Allgemeine (täglich)
Dierichs Verlag - Anzeigenannahme: Schwälmer Allgemeine, Walkmühlenzentrum, Schwalmstadt
- Schwälmer Bote am Sonntag (sonntags)
MB-Media Verlag
- Schwälmer Bote am Mittwoch (mittwochs)
MB-Media Verlag
- MAZ Mittelhessische Anzeigen Zeitung (mittwochs)
MAZ-Verlag Gießen - Anzeigenannahme: MAZ, Bahnhofstraße (Sparkassen-Passage), Schwalmstadt
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
- Hutzelkirmes (Treysa)
- Bockbieranstich (Treysa)
- Salatkirmes (Ziegenhain)
- Kirmes in Florshain
- Kirmes in Allendorf an der Landsburg
- Weindorf an der Totenkirche
- Bahnhofstraßenfest
- „Ziegenhain vom Feinsten“
- Schwälmer Inlinerlauf
- Weihnachtsmarkt
- Scherzmarkt
- Michaelismarkt
- Johannisfest
- „Sporthits für Kids“
- Kirmes in Niedergrenzebach
- Johannisfeuer (Niedergrenzebach)
- Theaterabend der Trutzhainer Bühne (Trutzhain)
- Niedergrenzebächer Weihnachtsmarkt
- Konzerte der Mandolinengruppe Schwalmstadt e.V.
- Lesungen mit Musik vom Duo Rin-ins-Land (Wiera)
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Andreas »Henner« Allendörfer, Musiker (*1966 in Ziegenhain, † 16. Januar 2006 in Allendorf (Verkehrsunfall))
- Roswitha Aulenkamp, Komponistin, Pianistin und Dozentin (geboren in Ziegenhain)
- Carl Bantzer, Maler und Kunstschriftsteller (* 6. August 1857 in Ziegenhain)
- Wilhelm Böttner, barocker Maler (* 24. Februar 1752 in Ziegenhain, † 24. November 1805 in Kassel)
- Adam Dietrich, Botaniker (* 4. November 1711 in Ziegenhain, † 11. Juli 1782 in Ziegenhain)
- Friedrich Gottlieb Dietrich, Botaniker und Gartengestalter (* 9. März 1765 in Ziegenhain, † 2. Januar 1850 in Eisenach)
- Alfred Hartenbach, MdB (SPD) (* 5. März 1948 in Niedergrenzebach)
- Herbert Henck, Pianist (* 28. Juli 1948 in Treysa)
- Hans John, Jurist und Widerstandskämpfer (* 1. August 1911 in Treysa, † 23. April 1945 in Berlin (hingerichtet))
- Guido Knopp, Historiker, Publizist und TV-Moderator (* 29. Januar 1948 in Treysa)
- Stanislaw Kubicki, Künstler, Dichter und Philosoph (* 1889 in Ziegenhain, † 1943 in Polen (ermordet))
- Hanns Wilhelm Lavies, Publizistik- und Filmwissenschaftler, (* 9. Mai 1908 in Treysa; † um 2000)
- Klaus Stern, Regisseur (* 1968 in Ziegenhain)
- Julius Weiffenbach, Jurist (* 26. April 1837 in Ziegenhain, † 29. Juli 1910 in Berlin)
- Albert Wigand, Maler (* 4. August 1890 in Ziegenhain, † 17. Mai 1978 in Leipzig)
- Konrad Wiederhold, Oberst (* 20. April 1598 in Ziegenhain, † 13. Juni 1667 in Kirchheim)
[Bearbeiten] Weblinks
- Schwalmstadt
- Museum der Schwalm
- Gedenkstätte und Museum Trutzhain
- Ortsteil Allendorf
- Ortsteil Michelsberg
- Ortsteil Rörshain
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