Schaubude
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Aus Holz gebaute Schaubuden, Spielbuden oder Komödiantenbuden waren der wettersichere Veranstaltungsort für alle Varianten des Volkstheaters sowie für Schausteller und Puppenspieler bis zum 19. Jahrhundert. Weil man noch keine genügend großen Zelte bauen konnte, fanden auch Zirkus-Vorstellungen in großen Buden statt. Da viele Artisten reisten, mussten sich ihre Schaubuden transportieren und neu aufbauen lassen. Standorte für diese Bretterbauten waren seit dem Spätmittelalter Marktplätze wie die Pariser Foires Saint-Germain und Saint-Laurent, später der Wiener Prater oder der Hamburger Spielbudenplatz.
Die Feuergefahr verstärkte sich dadurch, dass Schaubuden oft in Reihe gebaut wurden. Deshalb (und wegen der besseren amtlichen Kontrollmöglichkeiten) wurden die Komödiantenbuden zunehmend durch "Steintheater" ersetzt, wie die Pariser Boulevardtheater, die Wiener Vorstadttheater oder das Königsstädtische Theater in Berlin. Außerdem strebte die bürgerliche Bevölkerung nach Unterhaltungsstätten, die den prunkvollen Hoftheatern glichen. Die Emanzipation von den Schaubuden war für die Darsteller ebenso wie für das Publikum ein sozialer Aufstieg. Darstellende Künstler des 20. Jahrhunderts wie das Münchner Kabarett Die Schaubude spielten zumeist schon in festen Theatergebäuden.
Auch die ersten Kinos haben sich aus Schaubuden entwickelt, zum Beispiel das Kino Klein in Wien. – Auf heutigen Vergnügungsparks gibt es die Buden nach wie vor.
[Bearbeiten] Literatur
- Roland Dreßler: Von der Schaubühne zur Sittenschule. Das Theaterpublikum vor der vierten Wand. Berlin: Henschel 1993. ISBN 3894871814
- Isabel Matthes: "Der allgemeinen Vereinigung gewidmet." Öffentlicher Theaterbau in Deutschland zwischen Aufklärung und Vormärz. Tübingen: Niemeyer 1995. ISBN 3484660163
- Rolf-Peter Baacke: Lichtspielhausarchitektur in Deutschland. Von der Schaubude bis zum Kinopalast. Berlin: Frölich & Kaufmann 1982. ISBN 3887250419