Rathaus Steglitz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Du hast neue Nachrichten (Unterschied zur vorletzten Version).

Das Rathaus Steglitz an der Ecke Schloßstraße/Grunewaldstraße

Das Rathaus Steglitz ist das Rathaus des ehemaligen Bezirkes Berlin-Steglitz. Im Haus befinden sich heute Teile der Bezirksverwaltung sowie eine Bibliothek.

[Bearbeiten] Lage

Das Rathaus befindet sich an der Kreuzung Schloßstraße/Grunewaldstraße beziehungsweise Albrechtstraße im Südwesten Berlins. Es wurde 1897/98 von den Architekten Reinhardt & Süssenguth im Stil der Neogotik errichtet. Der Grundstein für das Rathaus wurde am 13. September 1896 gelegt; am 22. März 1898, dem Geburtstag des 1888 verstorbenen Kaisers Wilhelm I., wurde es einweiht. Es befindet sich an der Nordwestecke der Kreuzung. In Anlehnung an die Backsteingotik besteht die Fassade aus roten Backsteinen. Im Ratskeller gründete Karl Fischer 1901 den Wandervogel.

Die Verwaltungsaufgaben werden seit 1980 im gegenüberliegenden Hochhaus Steglitzer Kreisel wahrgenommen. Nach der Zusammenlegung der Berliner Bezirke Steglitz und Zehlendorf zum neuen Bezirk Steglitz-Zehlendorf werden die administrativen Aufgaben im Rathaus Zehlendorf wahrgenommen.

[Bearbeiten] Verkehrsanbindung

Das ehemalige Rathaus liegt im Herzen von Steglitz und ist durch die verschiedensten Verkehrsmittel erschlossen. Die U-Bahnlinie 9 hat dort ihren nach dem Rathaus Steglitz benannten Endpunkt, außerdem hält dort die S-Bahnlinie 1. Zahlreiche Buslinien, die innerhalb des Südwestens Berlins, aber auch bis in die Innenstadt verkehren, halten ebenfalls dort. Zudem verläuft in unmittelbarer Nähe die Autobahn A 103 zum Kreuz Schöneberg (Anschluss an die Stadtautobahn).

Der U- und S-Bahnhof Rathaus Steglitz ist zudem ein bedeutender Nachtknotenpunkt verschiedener Buslinien.

[Bearbeiten] U-Bahnhof

Der U-Bahnhof Rathaus Steglitz

Statue des Zerberus in der Fußgängerpassarele

Der U-Bahnhof Rathaus Steglitz wurde am 30. September 1974 im Zusammenhang mit der Verlängerung der Linie 9 vom Walther-Schreiber-Platz bis zum Endbahnhof Rathaus Steglitz eröffnet. Jedoch beschränkte man sich nicht auf die Fertigstellung dieses neuen Streckenabschnittes der U-Bahnlinie 9, die Senatsverwaltung ließ darüber hinaus auch einen zweiten Tunnel für eine geplante U10 errichten. So führte man von der Kreuzung Bundesallee/Rheinstraße durch die Schloßstraße bis zur heutigen Autobahnausfahrt Schloßstraße/Wolfensteindamm einen weiteren Tunnel für die U10. Die Gleise der U9 dagegen machen am Rathaus Steglitz einen großen Schwenk in Richtung S-Bahnhof. Doch bereits seit der Eröffnung der U9 1974 nach Steglitz benutzt die Linie die Gleise der U10. Das hatte den einfachen Grund, dass für den Tunnel zum S-Bahnhof dahinter noch eine Kehranlage hätte errichtet werden müssen, was auch eine Erlaubnis der um Fahrgäste konkurrierenden, zur DDR gehörenden Deutschen Reichsbahn benötigt hätte. Seitdem benutzt die U9 den eigentlich für die U10 geplanten Mittelbahnsteig, die Seitenbahnsteige für die U9 sind im Rohbau erhalten und dienen bis heute nur als Senatslager u.a. für Notbetten.

Im Untergrund ließ die BVG außerdem ein großes Unterführungsbauwerk errichten, so dass direkte Zugangswege zum Steglitzer Kreisel und zum eigentlichen Rathaus bestehen. Wie damals üblich, entwarf der Senatsarchitekt Rainer Gerhard Rümmler die Konzeption für den Bahnhof. Rümmler verwendete große Wandelemente in den Farben Rot und Silber, der Bahnhofsschriftzug „Rathaus Steglitz“ dominiert die Gestaltung. An der Decke befinden sich überdimensionale, den Stil der Siebziger Jahre entsprechende Kreiselemente, die als Abdeckung für die Bahnhofslampen dienen. In der Fußgängerpassarelle wacht eine große Stahlblechskulptur des aus der griechisch-römischen Mythologie stammenden Höllenhundes Zerberus, der von Waldemar Grzimek entworfen wurde. Zudem findet sich an der Nordostwand eine Installation mit den Schriftzügen aller Weltmetropolen, die zum Zeitpunkt der Eröffnung des Bahnhofes, das heißt 1974, eine U-Bahn besaßen.

Durch die Verwendung des U10-Bahnsteiges verlängerten sich die Umsteigewege zur S-Bahn erheblich. Dies würde erst mit der langfristig geplanten Verlängerung der U9 nach Lankwitz behoben werden. Die U10 dagegen, die nicht mehr im Stadtentwicklungsplan des Landes Berlin auftaucht, sollte ursprünglich zum Klinikum Steglitz, heute Campus Benjamin Franklin der Charité und bis zur Drakestraße (Wiesenbaude) führen.

[Bearbeiten] Umgebung

Um das Gebäude des Rathauses Steglitz befindet sich das Einkaufszentrum "Das Schloss" (ehem. „Schlossgalerie“), auf dessen Gelände zuvor unter anderem die Stadtbibliothek des Bezirkes Steglitz stand. Die Bibliothek wurde in das neue Einkaufszentrum integriert und soll zur zentralen Bezirksbibliothek auf über 5000 Quadratmetern ausgebaut werden. Die Kosten dafür übernimmt der Investor des „Schlosses“.

Von der 24. Etage des Steglitzer Kreisels bietet sich ein guter Blick auf das Rathaus Steglitz.