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Pergamonmuseum

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Vorderansicht des Pergamonmuseums
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Vorderansicht des Pergamonmuseums
Schriftzug am Eingang
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Schriftzug am Eingang

Das Pergamonmuseum ist Teil des Museumsensembles auf der Berliner Museumsinsel. Es wurde zwischen 1910 und 1930 nach Plänen von Alfred Messel durch Ludwig Hoffmann für den von Carl Humann entdeckten Pergamonaltar und weitere architektonische Funde aus Griechenland, Italien und Vorderasien erbaut. Heute beherbergt es die Antikensammlung, das Vorderasiatische Museum und das Museum für Islamische Kunst. Das Pergamonmuseum gehört mit 2004 etwa 875.000 Besuchern zu den meistbesuchten Berliner Museen. Von 1999-2003 war es jeweils das meistbesuchte Berliner Museum. Den heutigen Namen „Pergamonmuseum“ bekam der Museumsbau erst 1958; bis dahin hieß er im Allgemeinen nur „Museumsneubau“.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Das erste Pergamonmuseum

Das älteste Pergamonmuseum wurde 1897 - 1899 durch Fritz Wolff (1847-1921) erbaut und 1901 eröffnet mit der Enthüllung des von Adolf Brütt geschaffenen Bildnisses von Carl Humann. Der Lichthof des damaligen Museumsbaus enthielt bereits weitere Architektur aus Pergamon, Priene und Magnesia.

Nach dem Abriss des ersten Pergamonmuseums 1909 waren die Pergamenischen Bildwerke bis zur Vollendung des Nachfolgebaus in der östlichen Säulenhalle des Neuen Museums untergebracht.

[Bearbeiten] Das zweite Pergamonmuseum

Da die bei den Ausgrabungen in Babylon, Uruk, Assur und Ägypten gefundenen Monumentalobjekte im ersten Bau nicht adäquat gezeigt werden konnten und dieser außerdem bald Schäden zeigte (das Fundament war abgesackt), gab es schon 1907 Planungen von Wilhelm von Bode, dem Direktor des Kaiser-Friedrich-Museums, für einen Neubau an gleicher Stelle. In diesem sollten neben den antiken Architekturen im Nordflügel die deutsche Kunst der Nachantike im Deutschen Museum, im Südflügel die Vorderasiatische Abteilung und (seit 1927 geplant) die Islamische Kunst-Abteilung unterkommen.

Seit 1907 plante Alfred Messel den monumentalen Dreiflügelbau. Da er 1909 starb, übernahm sein engster Freund, der Berliner Baustadtrat Ludwig Hoffmann, die Ausführung des Baues. Außerdem waren die Architekten Wilhelm Wille, Walter Andrae und German Bestelmeyer an dem Projekt beteiligt. 1910 begannen die Bauarbeiten, die durch den Ersten Weltkrieg, die Revolution 1918 und die Inflation 1922/1923 verzögert wurden. Erst 1930 konnte der Bau der Dreiflügelanlage im Wesentlichen abgeschlossen und die vier Museen darin eröffnet werden.

[Bearbeiten] Zweiter Weltkrieg und dessen Folgen

Während der Luftangriffe auf Berlin wurde das Pergamonmuseum schwer getroffen; viele Ausstellungsstücke wurden an sichere Orte ausgelagert, die Monumentalstücke wurden zum Teil eingemauert. 1945 sicherten Kunstschutzoffiziere der Roten Armee alle beweglichen Bestände im Ostteil Berlins für ein großes Siegesmuseum Stalins. Erst 1958 wurden die meisten Bestände an die DDR zurückgegeben. Jedoch befinden sich immer noch erhebliche Teile der Sammlungen völkerrechtswidrig in den Depots des Puschkin-Museums in Moskau und der Eremitage in Sankt Petersburg. Die Rückkehr dieser Bestände, darunter der berühmte Schatz des Priamos, ist 1990 zwischen der Bundesrepublik und Russland vertraglich festgelegt worden, wurde jedoch bisher durch das russische Parlament, die Duma, und durch Museumsdirektoren in Moskau und St. Petersburg verhindert.

[Bearbeiten] Ausstellung

Der Pergamonaltar
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Der Pergamonaltar
Römisches Grabmal
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Römisches Grabmal
Das babylonische Ischtar-Tor
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Das babylonische Ischtar-Tor

Das Pergamonmuseum enthält Sammlungen dreier Museen: der Antikensammlung, des Museums für Islamische Kunst und des Vorderasiatischen Museums. Das Museum zeigt verschiedene Stücke antiker Monumentalarchitektur, zu den wichtigsten und bekanntesten Ausstellungsstücken zählen:

[Bearbeiten] Antikensammlung

Hauptartikel: Antikensammlung Berlin

Die Antikensammlung geht auf die brandenburgischen Kurfürsten zurück, die Objekte des klassischen Altertums sammelten. Mit dem Kauf der Sammlung eines römischen Archäologen 1698 wurde die eigentliche Antikensammlung begründet. Erstmalig der Öffentlichkeit zugänglich wurde ein Teil der Sammlung mit der Eröffnung des Alten Museums 1830. Bedeutende Teile der Sammlung wurden durch die archäologischen Grabungen in Olympia, Samos, Pergamon, Milet, Priene und Didyma ergänzt.

Die Antikensammlung ist an zwei Standorten untergebracht. Ein Teil der Antikensammlung befindet sich im Pergamonmuseum, der andere im Hauptgeschoss des Alten Museums.

Die Sammlung zeigt Kunstwerke der griechischen und römischen Antike: Baukunst, Plastiken, Inschriften, Mosaiken, Bronzen und Schmuck. Die beiden Hauptanziehungspunkte sind der Pergamonaltar aus dem 2. Jahrhundert v. Chr., dessen Skulpturenfries beeindruckend den Kampf der Götter mit den Giganten darstellt, sowie das Markttor von Milet aus römischer Zeit.

Mit der Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auch die Antikensammlung geteilt, 1959 wurde das Pergamonmuseum in Ost-Berlin wiedereröffnet, die in West-Berlin befindlichen Bestände wurden bis 1995 im Stüler-Bau gegenüber dem Schloss Charlottenburg ausgestellt.

[Bearbeiten] Museum für Islamische Kunst

siehe Hauptartikel: Museum für Islamische Kunst (Berlin)

[Bearbeiten] Vorderasiatisches Museum

Im Vorderasiatischen Museum werden Exponate aus archäologischen Grabungen deutscher Wissenschaftler, unter anderem der Deutschen Orient-Gesellschaft, gezeigt, die im Bereich der sumerischen, babylonischen und assyrischen Hochkulturen ausgegraben wurden. Dazu zählen viele monumentale Baudenkmäler, Reliefs und auch kleinere Kult-, Schmuck- und Gebrauchsgegenstände.

Besondere Anziehungspunkte sind das babylonische Ischtar-Tor, ein Teil der davor gelegenen Prozessionsstraße sowie die Thronsaalfassade Nebukadnezar II..

[Bearbeiten] Masterplan Museumsinsel

Im Rahmen des Masterplans Berliner Museumsinsel soll das Pergamonmuseum zu einem Zentrum des Ensembles ausgebaut werden, da es attraktiv an das Neue Museum, das Bodemuseum, die Alte Nationalgalerie und das neue Eingangsbauwerk angebunden werden kann.

Im Jahr 2000 wurde für die Umbauarbeiten ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, den der Kölner Architekt Oswald Mathias Ungers gewann. Nach seinen Plänen soll der Bau saniert werden. Wegen der schweren Eingriffe, die Ungers in die weitgehend seit 1930 unverändert erhaltene Originalsubstanz des Pergamonmuseums plant, sind die Pläne von Ungers umstritten. Das bestehende Zugangsgebäude im Ehrenhof aus den 1980er Jahren soll durch einen abstrahierten Portikus ersetzt werden und der bislang nach Süden offene Hof durch einen vierten aufgeständerten Flügel geschlossen werden.

Die Verbindung zu den anderen Museumsbauten soll über eine weitgehend in den Sockelgeschossen verlaufende Archäologische Promenade erfolgen. Auch diese ist wegen der Kosten und des pädagogischen Konzepts umstritten. Das Pergamonmuseum wird ab 2008 für eine unbestimmte Zeit abschnittsweise saniert. Die Finanzierung ist derzeit nicht gesichert.

[Bearbeiten] Lage

  • Anschrift: Pergamonmuseum, Bodestraße 1-3, 10178 Berlin
  • ÖPNV: Berlin, U-Bahnstation Friedrichstraße, S-Bahn-Station Hackescher Markt

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Pergamonmuseum – Bilder, Videos und/oder Audiodateien


Koordinaten: 52° 31' 15" N, 13° 23' 47" O

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