Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Palast der Sowjets - Wikipedia

Palast der Sowjets

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Der Palast der Sowjets (russisch Дворец советов, Aussprache: [dvʌˈrʲets sʌˈvʲetəf]     anhören ? / i/ Transkription Dworjez Sowjetow) ist ein nicht verwirklichtes Bauvorhaben der sowjetischen Regierung in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts in der sowjetischen Hauptstadt Moskau. Der Palast wäre nach seiner Fertigstellung mit einer Höhe von 415 m das höchste Gebäude der Welt geworden.

Die Ausschreibung um den Entwurf zum Bau des Palastes gewann der sowjetische Architekt Boris Iofan. Im Laufe der Geschichte um den Palast gab es immer wieder Änderungen am Baukonzept, die das Aussehen oder den Standort des Palastes in Moskau betrafen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte des Palasts der Sowjets

[Bearbeiten] Vorgeschichte

Nach der Oktoberrevolution des Jahres 1917 wurden alle künstlerischen Vereinigungen, die noch aus der Zeit des Zarenreiches stammten, aufgelöst und in sogenannte Freie Staatliche Kunstwerkstätten umgewandelt. So entstanden in Moskau im Jahre 1920 viele verschiedene künstlerische Vereinigungen. Zu dieser Zeit war auf Grund des noch andauernden russischen Bürgerkrieges an Neubauten nicht zu denken, von den künstlerischen Vereinigungen wurden jedoch immer wieder umfangreiche Architekturwettbewerbe abgehalten. Der Architekt Alexei Schtschussew erhielt schließlich von der sowjetischen Regierung den Auftrag zur Rekonstruktion Moskaus, das durch den Bürgerkrieg stark in Mitleidenschaft gezogen worden war. Dieser Auftrag besaß den Namen Neues Moskau.

Als sich die Sowjetunion im Jahre 1925 auf der Exposition internationale des arts décoratifs et industriels moderns in Paris in einem, nach Konstantin Melkows Plänen erbauten, „kühnen“, „monumentalen“ Pavillon präsentierte, wurde dies im Ausland und von ausländischen Architekten so interpretiert, als sei diese Architektur für den neuen Staat repräsentativ. Diese Architekturrichtung verbreitete sich jedoch erst im Jahre 1925. Die kurze Zeitspanne in der sowjetischen Architektur, als dieser Baustil das Bauwesen des Landes bestimmte, wurde Anfangs durch zahlreiche, gegeneinander arbeitenden Vereinigungen geprägt.

Einer dieser Vereinigungen war die OSA (Vereinigung Moderner Architekten; der vollständige Namen lautet [1]), an der unter anderem Alexander Wesnin und Moissei Ginsburg teilnahmen, die auch als die Konstruktivisten bezeichnet wurden. Ziel der Vereinigung war es nach einer möglichst hohen Funktionalität im Bauwesen zu suchen.

In der ASANOWA (Vereinigung Neuer Architekten; der vollständige Namen lautet [2]), an der unter anderem Janos Matza und Nikolai Ladowski teilnahmen, wurde nach der Wirkung architektonischer Formen auf die menschliche Psyche geforscht.

In der MAO (Moskauer Architektur-Gesellschaft)¹, an der unter anderem Leonid Wesnin und Alexei Schtschusew teilnahmen, trat man für eine sowohl moderne als auch akademische Architektur ein.

Im Jahre 1929 wurde die WOPRA (Allunionsvereinigung Proletarischer Architekten) unter Janos Matza und Karo Alabjan gegründet, diese Vereinigung sprach sich gegen alle anderen Vereinigungen aus und polemisierte auch gegen diese und trug letztlich dazu bei, dass im Jahre 1932 alle verschiedenen Vereinigungen aufgelöst wurden.

Daraufhin entstand der Verband der Architekten der UdSSR unter der Leitung von Alabjan, Ginsburg, Scholtowski, Ladowski und anderen.

Die Phase des ersten Fünfjahresplanes zwischen den Jahren 1928 und 1932 gilt als die Hauptzeit dieser vielen verschiedenen architektonischen Stilrichtungen, welche zu dieser Zeit überall in der UdSSR angewendet wurde und von den Konservativen dominiert wurde. Zu dieser Zeit prallten die städtbaulichen Konzepte zur Umgestaltung aller Städte in Siedlungseinheiten von je 50,000 Einwohnern und die Konzepte zur Desurbanisierung, welche vorsahen, schon bestehende Städte aufzulösen und diese in beliebig große Besiedlungslinien umzugestalten, aufeinander. Die Urbanisten wurde dabei von L.Sabsowitsch und den Gebrüdern Wesnin vertreten, die Des-Urbanisten von M. Ochowitsch, Moisei Ginsburg und Iwan Leonidow.

Beide Entwürfe waren in der stürmischen Phase der Industrialisierung in der UdSSR mit einem raschen Bedarf an neuen Industriegebieten wenig brauchbar. Deshalb rief die sowjetische Regierung den Pragmatiker Ernst May mit seiner Gruppe im Jahre 1930 von Frankfurt a. M. nach Moskau.

[Bearbeiten] Planung

Die Planungen für den Bau eines sogenannten Palastes der Sowjets[3] [4], wie es in einer Sitzung lautete, der im Stile des sozialistischen Klassizismus erbaut werden sollte, begannen bereits 1922 im Gründungsjahr der UdSSR, nachdem auf dem I. Parteitag der KPdSU im Jahre 1922 Pläne von Josef Stalins potentiellem Rivalen im Machtkampf um die Sowjet(Räte-)herrschaft, Sergei Kirow, über ein solches Bauvorhaben bekannt wurden. Kirow wollte nicht nur einen Palast bauen lassen, er sprach sich des Weiteren für eine komplette Umgestaltung Moskau aus. Dabei sollten die zaristische Bausubstanz abgerissen werden und nach Fertigstellung des großen Umbaus nicht mehr sichtbar sein.

Der Palast der Sowjets sollte zum Mittelpunkt des sogenannten Neuen Moskau werden [5]; so wurde das Projekt zum Umbau Moskaus genannt. Es war ein Projekt zum Umbau der historischen Moskauer Städtebaukultur, die größtenteils aus der zaristischen Zeit stammte, in den von der kommunistischen Führung bevorzugten Stil des sozialistischen Realismus bzw. sozialistischen Klassiszismus. Moskau sollte neu gebaut werden, nachdem Moskau am 12. März 1918 zur Hauptstadt der russischen SFSR erklärt worden war, und die neue kommunistische Regierung von Petrograd (dem heutigen Sankt Petersburg), dem Regierungssitz der zaristischen Regierung, nach Moskau in den Kreml am Roten Platz zog. Die neue, kommunistische Hauptstadt der Sowjetunion sollte nicht mehr vom zaristischen, sondern vom neuen sozialistischen Baustil geprägt sein. Kleine Straßenzüge sollten verbreitert werden, um so einen monumentalen Effekt zu erzielen. Nach Fertigstellung dieses städtebaulichen Projektes sollte Moskau zu einer idealen sozialistischen Stadt werden.

Die weiteren Planungen über das neue Moskau wurden in dem Film Moskau aus dem Jahr 1939 dokumentiert, der die Städtebauvision über diese Idealstadt im Sozialismus in der Sowjetunion aufzeigt.

[Bearbeiten] Standort des Palastes

Die Twerskaja Straße in Moskau wurde ursprünglich für den Bau des Palastes vorgesehen.
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Die Twerskaja Straße in Moskau wurde ursprünglich für den Bau des Palastes vorgesehen.
Blick über den Fluss Moskwa auf die Christ-Erlöser-Kathedrale, welche abgerissen wurde, um das Grundstück für den Bau des Palastes zu benutzen.
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Blick über den Fluss Moskwa auf die Christ-Erlöser-Kathedrale, welche abgerissen wurde, um das Grundstück für den Bau des Palastes zu benutzen.

Ursprünglich wurde für den Palast ein Grundstück im Zentrum Moskaus an der Twerskaja Straße als Standort gewählt, welche während der sowjetischen Zeit in Gorki-Straße umgenannt wurde. Dieser Vorschlag hätte jedoch eine Reihe von großen baulichen Anstrengungen erforderlich gemacht. Um den erforderlichen Platz für den Palast zu schaffen, hätten etliche Wohnhausreihen in der Moskauer Innenstadt niedergerissen werden müssen. Später wurde, nachdem sich Proteste gegen das Abreißen der Hausreihen stark gemacht hatten, der Vorschlag der Gruppe Asanowa (Vereinigung Neuer Architekten) gewählt. Dieser sah vor, den Palast der Sowjets auf dem direkt am Ufer der Moskwa westlich des Kreml gelegenen Platz der Erlöserkirche zu erbauen. Der Platz wurde am Ende des 19. Jahrhunderts anlässlich des Sieges über Napoléon Bonaparte angelegt. Schließlich wurde am 5. Dezember 1931 das auf dem Platz stehende Kirchenbauwerk von Lasar Kaganowitsch mit Einverständnis von Stalin gesprengt, um auf dem Grundstück den Palast der Sowjets bauen zu lassen.

[Bearbeiten] Erster Wettbewerb

Die Wettbewerbe zur Planung des Palastes, sowohl für die Innenarchitektur als auch für die Außenarchitektur, wurden in den Jahren 1930 bis 1934 ausgerichtet.

Laut den damaligen Wettbewerbsregeln sollte der Palast als ein monolithischer Komplex und eine kühne Hochhauskomposition mit einem beliebigen Abschluss gestaltet werden. Beim Wettbewerb für den Palast der Sowjets wurden auch Arbeitsentwürfe eingereicht, welche mit konstruktivistischer Architektur nichts zu tun hatten und mit ihrem Symbolgehalt sowie ihrer Monumentalität die Architektur der UdSSR in den folgenden Jahren noch deutlich beeinflussen sollten. Ab 1930 wurde in Architektenkreisen immer heftiger darüber gestritten, wie die „richtige“ Architektur im Sozialismus aussehen sollte. Da es zu diesem Zeitpunkt noch die vielen, in verschiedenen Richtungen operierenden Architektur-Vereinigungen gab, war es sehr schwer, sich bei diesem Thema auf einen Kompromiss zu einigen. Schließlich setzte sich die Ansicht durch, dass eine vordergründige, nur auf Funktionalität bedachte Bauweise nicht ausreiche, sondern dass das Pathos und die Emotionalität in der Bauweise genauso zu berücksichtigen seien wie die Funktionalität, die aber auch nicht aus der Bauweise ausgeschlossen wurde.

Dieser vollständige Bruch mit dem künstlerischen Bauwesen der Vergangenheit wurde bei den sowjetischen Architekten als das immer weitere Absterben der bürgerlichen Kultur interpretiert.

Den Entwurf gewann der im westlichen Ausland eher weniger bekannte Architekt Boris Iofan, dem in den Folgejahren von der sowjetischen Führung noch weitere Bauprojekte übertragen werden sollten, wie zum Beispiel der sowjetische Pavillon bei der Expo 1937 in Paris. Iofan setzte sich in der Ausschreibung gegen den sehr bekannten französisch-schweizerischen Architekten Le Corbusier und die beiden deutschen Architekten Walter Gropius und Erich Mendelsohn durch. Man könnte diese Entscheidung der Kommission natürlich auch darauf zurückführen, dass Boris Iofan als Bürger der Sowjetunion bei der Ausschreibung bevorzugt wurde.

[Bearbeiten] Baukonzept

Lomonossow-Universität
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Lomonossow-Universität
Luschniki-Stadion
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Luschniki-Stadion

Der Palast der Sowjets sollte Teil einer umfassenden baulichen Umstrukturierung Moskaus sein, bei dieser sollten aber die historischen Ring- und Radialstrukturen beibehalten werden. Zusätzliche Prunkbauten, wie die Lomonossow-Universität auf den Leninbergen (heute: Sperlingsberge), das Pantheon „Ewiger Ruhm für die großen Menschen des Sowjetlandes“ oder das Lenin-Stadion (heute: Luschniki-Stadion vom Traditionsverein Spartak Moskau) an der Moskwa-Krümmung wurden in dieser Periode geplant. Zusätzlich sollten Teile eines Grüngürtels bis in das Stadtzentrum dringen.

Das Baukonzept des Palastes sah ein Hochhaus aus drei aufeinander stehenden zylindrischen Körpern vor, die auf einem zweistufigen Stylobat ruhten. Insgesamt sollte das im Jahre 1937 begonnene Gebäude eine Höhe von 415 m haben. Weiter sah das Baukonzept vor, das Dach mit einer 57 bis 75 Meter hohen Statue von Wladimir Lenin zu krönen. Das damalige Staatsoberhaupt der Sowjetunion, Josef Stalin, begnügte sich anfänglich noch damit, ebenfalls als Statue neben Lenin auf dem Dach des Palastes zu stehen, wie es auch die geänderten Bauplänen vorsahen. Da Boris Iofan nicht im Stande war, zwei Statuen auf dem Dach zu realisieren, wurde von Stalin angeordnet, dass nur noch er, also Stalin, den Abschluss des Bauwerks bilden sollte. Stalin wollte damit sich selbst als Symbol des neuen, über der Welt herrschenden, sowjetischen Arbeiters zeigen. In Wahrheit spiegelt der Entwurf, den Palast der Sowjets mit der Statue Stalins zu erbauen, jedoch nur die Hierarchiepyramide des Stalinismus wieder, an dessen Spitze der unbestrittene Führer Josef Stalin thronte. Stalins Entscheidung, die Baupläne so zu ändern, dass er als alleinige Statue an den Abschluss des Palastes gesetzt wird, geben im nachhinein den Äußerungen von Nikita Chruschtschow im Jahre 1956 über den von Josef Stalin selbst proklamierten Personenkult um (ihn) Stalin recht.

Die sowjetischen Architekten wurden auf dem Allunionskongress der Sowjetarchitekten im Zusammenhang mit dem Bau des Palastes aufgefordert, die örtlich bedingten Bauvorhaben bei ihren Planungen zu berücksichtigen. Auf diesem Kongress wurde wieder um die Notwendigkeit konstruktivistischer Architektur, kritisiert jedoch auch gleichermaßen das Anwachsen des Elektizismus in der Sowjetunion bemängelt. Man versuchte eine Synthese der gesamten sowjetischen Künste zu erreichen, indem man Architekten, Maler und Bildhauer gemeinsam an einem beliebigen Projekt arbeiten ließ. Dazu entwickelte sich gleichzeitig ein neues rationelles Bauverfahren. Dieses Bauverfahren deckte sich sowohl mit den Großtafelbauten als auch mit den Präfabrikationen. Im Jahre 1933 entstand die Moskauer Akademie der Architektur, innerhalb derer sich 1925 eine eigene Abteilung für Monumentalmalerei entwickelte.

Der erste Generalbebauungsplan (Neues Moskau) aus dem Jahre 1935 [6], der von der sowjetischen Regierung genehmigt wurde, sah eine Beibehaltung der schon bestehenden ringförmigen Struktur der Stadt vor. In diesem Plan wurden größtenteils Details aus dem Rekonstruktionsplan vom Beginn der 1920iger Jahre aufgegriffen. Dabei waren die umfangreichsten Bauvorhaben die Moskauer Metro und der Moskwa-Wolga-Kanal. Das Fundament des Palastes wurde im Jahre 1939 fertiggestellt. 1941 wurde der Bau jedoch auf Grund des Krieges eingestellt.

[Bearbeiten] Auftretende Probleme

Beim Bau des Palastes der Sowjets traten, zunächst beim Ausgraben für den Bau eines Fundamentes, immer wieder Wasserprobleme auf, wie beispielsweise Überschwemmungen aus der nahe gelegenen Moskwa. Ebenfalls als problematisch erwies sich der sumpfige Moskauer Boden, der ein Fundament mit heute üblichen Betonpfählen erfordert hätte, um dem Palast genügend Stabilität zu verschaffen, und nicht lediglich ein einfaches Fundament, wie es die Planungen für den Palast vorgesehen hatten.

Des Weiteren gab es immer wieder Mangel an Geld für Baustoffe oder die Bezahlung der Arbeiter. Bei den Auseinandersetzungen um Geld kam es auch immer wieder zu kurzen Streiks, die aber den weiter Bau nicht ernsthaft beeinträchtigt haben.

[Bearbeiten] Geschichte um den Palast während und nach dem Krieg

[Bearbeiten] Vorgeschichte

Nach Kriegsbeginn im Jahre 1941 wurden alle Bauvorhaben in den vom Krieg gefährdeten Gebieten, mit Ausnahme der Moskauer Metro, stillgelegt. Dies kann man darauf zurückführen, dass die dafür notwendigen Baumaterialien für den Krieg gebraucht wurden. Die Moskauer Ateliers wurden aufgelöst und die Architekten in sichere Gebiete der Sowjetunion, meistens in die asiatischen Teile, evakuiert. Ab dem Jahre 1943 wurden in der Moskauer Stadtregierung Pläne zum Wiederaufbau der, durch den Krieg, zerstörten Stadt angefertigt. Dabei war man darauf bedacht, die ursprüngliche Stadtsilhouetten wiederherzustellen und Neubauten, vor allem in den altrussischen Kleinstädten, in Größe und Fassadengestaltung anzupassen. In den Großstädten, wie etwa in Kiew oder Kaliningrad, wurden nach dem Krieg monumentale Straßenzüge angelegt und zerstörte historische Hausbestände abgerissen. In Moskau bauten man nach dem Krieg an dem begonnenen Palast der Sowjets nicht weiter, sondern entwarf im Jahre 1947 anlässlich der 800-jährigen Wiederkehr der Stadtgründung acht Hochhäuser, von denen in den folgenden Jahren sieben realisiert wurden. Solche Turmakzente waren dann in den meisten Städten der UdSSR nach dem Krieg wiederzufinden, außer in Leningrad (heutiges Sankt Petersburg), da man dort die historischen Gebäudereihen durch Hochhäuser nicht beeinträchtigen wollte.[7]

Das neue Staatsoberhaupt der Sowjetunion, Nikita Chruschtschow, kritisierte Ende des Jahres 1954 in Moskau die relativ hohen Baukosten des Palastes und die Dekorationssucht. Des Weiteren wurde die in der Vorkriegszeit praktizierte Architektur als Verzerrung des Kulturerbes gebrandmarkt. Es wurde auch die umfassende Industrialisierung und Mechanisierung der gesamten Bauarbeiten vorgeschrieben. Die Planungen für einen Weiterbau des Palastes der Sowjets wurden auf Grund des Zweiten Weltkrieges und weiterer innerpolitischer Probleme auf das Jahre 1956 angesetzt. Ende des Jahres 1955, wurden die Termin auf die Mitte des Jahre 1956 festgelegt, dort sollten die Wettbewerbe über den Weiterbau des Palastes ausgetragen werden. Zu dieser Zeit bestand der Palast aus dem Fundament und einigen Betonstreben.

Die Planungen über einen Weiterbau des Palastes der Sowjets wurden durch den XX. Parteitag der KPdSU, der vom 14. Februar bis zum 26. Februar 1956 in Moskau stattfand, überschattet. Auf diesem Parteitag der Staatspartei KPdSU wurden von dem damaligen Staatsoberhaupt Nikita Chruschtschow Stalins Verbrechen erstmals offengelegt, womit die sogenannte Tauwetter-Periode oder auch Entstalinisierung eingeleitet wurde.

[Bearbeiten] Zweiter Wettbewerb

Der zweite Wettbewerb um die Neugestaltung des angefangenen Palastes, zwischen den Jahren 1957 und 1959 (Jahreszahlen laut [8]), spiegelte deutlich die neuerliche Abkehr von der akademischen Architektur und die Hinwendung zur modernen Architektur wieder. Es kan trotzdem auch diesmal, wie beim ersten Wettbewerb, nicht zur Realisierung des Projektes. Ein Grund dafür waren die hohen Kosten, die man auf Grund des zur damaligen Zeit anhaltenden Wiederaufbaus der städtebaulichen Strukturen in der Sowjetunion nicht mehr vertreten konnte. Die Sowjetunion präsentierte sich im Jahre 1958 auf der Weltausstellung (Expo) in Brüssel durch einen Pavillon aus Glas und Stahl, der sich somit auch von der akademischen Architektur abgrenzte, welche noch auf der Weltausstellung im Jahre ???? angewandt wurde. Der Bau von standardisierten Wohnungsbauten im ganzen Land in aufgelockerter Bauweise hatte in den folgenden Jahrzehnten Vorrang. In den siebziger Jahren arbeiteten jedoch wieder verstärkt bildende Künstler mit Architekten zusammen, dieses zusammenarbeiten wie es schon in den dreißiger Jahren ablief ließ auch wieder Architekturdetails der dreißiger Jahren wieder auftauchen.

Damit war das Ende der in den 30er Jahren begonnenen Planung des Palastes der Sowjets besiegelt, ebenso wie das des dazu gehörenden, großen Umbaus Moskaus in eine Stadt der Sowjets mit Repräsentativbauten im Stile des sozialistischen Klassizismus.

[Bearbeiten] Geschichte des Baugeländes nach 1958

Die wiederaufgebaute Christi-Erlöser-Kathedrale
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Die wiederaufgebaute Christi-Erlöser-Kathedrale

Nach dem endgültigen Baustopp des Palastes im Jahre 1958 wurde in der Moskauer Stadtregierung über die weitere Nutzung des Platzes der Erlöserkirche, auf dem noch das Fundament aus dem Jahre 1939 stand, diskutiert. Es kamen mehrere Vorschläge auf: einige wollten das Fundament stehen lassen und gegebenenfalls dort etwas Neues erbauen, andere wollten das Fundament abreißen und die Kathedrale wieder aufbauen. Doch als sich nach einer baulichen Überprüfung des Fundamentes herausstellte, dass dieses nicht mehr tragfähig war, wurde auf dem Gelände eine beheizbare Badeanstalt (Schwimmbad Moskwa) errichtet.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahre 1991 wurde der Wiederaufbau der Kathedrale beschlossen. Das mittlerweile marode Schwimmbad wurde abgerissen und 1992 erfolgte die Grundsteinlegung. Am 19. August 2000 wurde die Kirche wiedereröffnet. Der Wiederaufbau gehörte zu den großen Bauprojekten des Moskauer Oberbürgermeisters Juri Luschkow.

[Bearbeiten] Filmdokumentation über den Palast der Sowjets

Im Jahre 1939 drehte die sowjetische Regisseurin Janina Urussowa, beauftragt von der sowjetischen Regierung, den Dokumentarfilm Hовая Москва - Das neue Moskau, die Stadt der Sowjets im Film. In diesem Film wird die zukünftige Städtebauvision einer, von Moskau verkörperten, sozialistischen Idealstadt gezeigt. Im gesamten Film werden Straßen wie die Twerskajastraße gezeigt, die mehrheitlich noch Bausubstanzen aus der zaristischen Zeit besitzen, diese Straßenszenen werden danach nochmals gezeigt, dann aber in dem neuen sozialistischen Klassizistischen Baustil. Prunkbauten sollten das Stadtbild des neuen Moskaus prägen.

Da der Film auf Straßen aufgenommen worden ist, wurden Kulissen im Format 1 zu 1 errichtet. Sie sollten den Zuschauern den Eindruck einer riesigen Stadt verschaffen, die auf Grund von Geldmangel, der auf die ständige Mangelwirtschaft zurückzuführen war, und der fehlenden Städtebaukultur in der damaligen Sowjetunion nie zu verwirklichen gewesen wäre.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Hatje; Lexikon der Architektur des 20. Jahrhunderts, Stuttgart 1983.
  2. Hatje; Lexikon der Architektur des 20. Jahrhunderts, Stuttgart 1983.
  3. Selim Chan-Magomedow: Pioniere der sowjetischen Architektur; Dresden 1983.
  4. Hatje; Lexikon der Architektur des 20. Jahrhunderts, Stuttgart 1983.
  5. Selim Chan-Magomedow: Pioniere der sowjetischen Architektur; Dresden 1983.
  6. Selim Chan-Magomedow: Pioniere der sowjetischen Architektur; Dresden 1983.
  7. Hatje; Lexikon der Architektur des 20. Jahrhunderts, Stuttgart 1983.
  8. Hatje; Lexikon der Architektur des 20. Jahrhunderts, Stuttgart 1983.

[Bearbeiten] Literatur

  • Adolf Max Vogt, Russische und französische Revolutionsarchitektur. 1917/1789. Köln 1974.
  • Peter Englund (übersetzt von Paul Berf): Menschheit am Nullpunkt. Aus dem Abgrund des 20. Jahrhunderts., Klett-Cotta, Stuttgart 2001, ISBN 3-608-93547-9
  • Naum Gabo and the competition for the Palace of Soviets Moscow 1931 - 1933: Eine Ausstellung organisiert von den Berliner Galerien, dem Museum für Moderne Kunst, für Moderne Fotografie und für Moderne Architektur (engl.), ISBN 3-927-87323-3
  • Slavoj Zizek: Revolution at the Gates. A Selections of Writings from February to October 1917 (engl.), ISBN 1-859-84661-0
  • Janina Urussowa: Das neue Moskau. Die Stadt der Sowjets im Film 1917 - 1941. Böhlau, 2002, ISBN 3412166014
  • Hatje; Lexikon der Architektur des 20. Jahrhunderts, Stuttgart 1983.
  • Selim Chan-Magomedow: Pioniere der sowjetischen Architektur; Dresden 1983.

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Palast der Sowjets – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
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