Oswald Metzger

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Oswald Metzger (* 19. Dezember 1954 in Grabs im Kanton St. Gallen, Schweiz) ist ein deutscher Politiker von Bündnis 90/Die Grünen und Abgeordneter im Landtag von Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Kritik 3 Anmerkungen / Quellen 4 Veröffentlichungen 5 Weblinks

Biographie

Seine Gymnasialzeit verbrachte Metzger in Leutkirch, Ehingen und Ravensburg. Nach dem Abitur 1975 und Zivildienst im psychiatrischen Landeskrankenhaus Bad Schussenried begann er ein Studium der Rechtswissenschaften in Tübingen (von 1976 bis 1982), das er jedoch nicht abschloss. Von 1974 bis 1979 gehörte er der SPD an. 1987 wurde Metzger Mitglied der Grünen. Im Kreistag von Biberach und von 1980 bis 2002 als Gemeinderat (Unabhängige Liste) von Bad Schussenried sammelte er kommunalpolitische Erfahrungen. Von 1986 bis 1994 war er Landesgeschäftsführer der kommunalpolitischen Vereinigung Grüne/Alternative in den Räten von Baden-Württemberg mit Sitz in Stuttgart. Davor war er von 1980 bis 1986 Inhaber eines Schreibbüros in Bad Schussenried.

Von 1994 bis 2002 profilierte er sich auf Bundesebene als haushaltspolitischer Sprecher der Grünen und war Obmann seiner Fraktion im Finanzausschuss. In dieser Zeit erwarb sich Metzger den Ruf eines Finanzexperten. Dabei setze er sich insbesondere für Haushaltskonsolidierung und für ein stärker marktwirtschaftliches Profil der Grünen ein. Er bezeichnet sich „ordoliberaler Grüner“.

Oswald Metzger ist u. a. ehrenamtliches Kuratoriumsmitglied der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). Im Rahmen seiner Arbeit als „Botschafter“ der INSM bzw. als freier Publizist - u. a. mit einer Kolumne im Handelsblatt - sprach er sich für Studiengebühren, eine verfassungsrechtliche Ächtung staatlicher Kreditaufnahme, radikalen Stellenabbau im öffentlichen Dienst, mehr Eigenverantwortung der Bürger für die persönlichen Risiken des Lebens und den Abbau des „bevormundenden Sozialstaates“ mit seiner „Volksbeglückungspolitik“ aus.

Er war seit seinem Ausscheiden aus dem Deutschen Bundestag zwei Jahre lang (bis Ende März 2005) Fellow der Bertelsmann Stiftung im Projekt Demografischer Wandel und erster „Distinguished Fellow“ des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin.

Als Metzger 2002 in einer Kampfabstimmung um den sechsten Platz der baden-württembergischen Landesliste Cem Özdemir unterlag, verzichtete er auf eine weitere Kandidatur für den Bundestag. Auch 2005 scheiterte Metzgers Vorhaben, bei der vorgezogenen Bundestagswahl einen aussichtsreichen Listenplatz zu erlangen. Als nicht auf der Liste abgesicherter Direktkandidat erreichte er im Wahlkreis 293 (Biberach/Wangen) 14,0 % der Erststimmen.^[1]

Im Vorfeld der Landtagswahlen 2006 wurde Oswald Metzger 2005 vom Kreisverband der Grünen in Biberach einstimmig als Kandidat aufgestellt. Mit 16,7 % wurden Bündnis 90/Die Grünen bei den Wahlen am 26. März 2006 die zweitstärkste Kraft im Wahlkreis Biberach.^[2] Metzger konnte damit aufgrund des baden-württembergischen Personenwahlrechts in den Landtag einziehen. Eine von ihm angestrebte Koalition mit der CDU betrachtet er als „die Annäherung an die Herkunft der Grünen“, womit seine Partei die „strukturelle Mehrheitsfähigkeit des deutschen Bürgertums“ wieder herstellen könnte.^[3] Innerhalb der Landtagsfraktion begleitet Metzger das Amt des finanzpolitischen Sprechers und ist - neben Winfried Kretschmann - Mitglied im Finanzausschuss des Landtages.

Oswald Metzger ist verheiratet und lebt in Bad Schussenried.

Kritik

Der Tagesspiegel vermutet in einem Kommentar von Harald Schumann eine materielle Beziehung in Form von Auftragsvermittlungen der INSM an Oswald Metzger. ^[4]

Anmerkungen / Quellen

1. ↑ Dieses landesweit beste Erststimmenergebnis eines grünen Politikers -- bundesweit stand er mit dem Ergebnis nach Hans-Christian Ströbele, Renate Künast und Joschka Fischer auf dem viertbesten Platz -- reichte allerdings nicht aus, um ein Mandat zu gewinnen.
2. ↑ Dies ist eine Steigerung des Wahlkreisergebnisses um über 8 Prozentpunkte im Vergleich zur Landtagswahl 2001 - der größte Zuwachs von allen Wahlkreisen (landesweit: + 4 Prozentpunkte).
3. ↑ SPIEGEL ONLINE vom 2. April 2006; Schwarz-grüne Lockerungsübungen (kostenpflichtig abrufbar unter http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,druck-409033,00.html)
4. ↑ [ Die Apo des Kapitals], Kolumne des Tagesspiegel vom 30. Oktober 2004

Veröffentlichungen

• Einspruch! Wider den organisierten Staatsbankrott. Riemann-Verlag, München 2003 ISBN 3-570-50047-0

Weblinks

• Literatur von und über Oswald Metzger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• www.oswald-metzger.de
• Oswald Metzgers Weblog bei Focus
• Biografie und Buchkritik zu „Einspruch“ von Oswald Metzger in cosmopolis.ch
• Oswald Metzger - Biografie auf www.bundestag.de
• Oswald Metzger: Die Grünen als Öko-FDP bei Single-Generation
• taz - „Zu Hause bei schwarz-grün“, Portraits von Grünen, die eine CDU-Koalition anstreben, u.a. Metzger
• "Getarnte Lobby", Abschrift eines Beitrags von plusminus von 30. Oktober 2005

Personendaten
NAME	Metzger, Oswald
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen)
GEBURTSDATUM	19. Dezember 1954
GEBURTSORT	Grabs, Kanton St. Gallen