Odenwaldschule

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Die Odenwaldschule in Heppenheim/Ober-Hambach (Abk. OSO für OdenwaldSchule Oberhambach) ist ein 1910 von Paul und Edith Geheeb gegründetes Landerziehungsheim, das sich in freier Trägerschaft befindet.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Odenwaldschule entstand in engem Zusammenhang mit der reformpädagogischen Bewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ihr Konzept ist anfänglich geprägt durch die Grundsätze der Arbeitsschule (vgl. Arbeitsdienst), beispielsweise in der Einführung eines Kurssystems und der Verzicht auf Jahrgangsklassen. Geländekauf und Bauten finanzierte der Vater Edith Geheebs, der Berliner Stadtrat Max Cassirer, der die Odenwaldschule auch weiterhin förderte. Die Schule ist in den 20er Jahren international angesehen, bis 1938 sind auch ausländische Lehrer aus England und den USA dort tätig. Von 1924 bis 1932 ist der Reformpädagoge Martin Wagenschein Mitarbeiter an der Odenwaldschule. 1934 emigrieren Paul und Edith Geheeb mit ca. 25 Schülern und einigen Mitarbeitern in die Schweiz und gründen dort die Ecole d‘Humanité. 1939 beantragt der Reichsarbeitsdienst die Übernahme der Odenwaldschule, deren "Sinn der nationalsozialistischen Erziehungsgemeinschaft widerspricht". Nach dem 2. Weltkrieg wird das Unterrichtssystem der Schule mehrfach reformiert. 1963 wird sie zur UNESCO-Modellschule.

[Bearbeiten] Aktuelles

Derzeit bietet die Internatsschule Platz für 250 Schüler, die in kleinen „Familien“ (6–10 Personen) zusammenleben. Von den ca. 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Odenwaldschule ist knapp die Hälfte mit Unterrichts- und Erziehungsaufgaben betraut. Die anderen sind für handwerkliche, künstlerische, medizinische und administrative Aufgaben zuständig. Seit 1999 ist Whitney Sterling Schulleiter der Odenwaldschule.

Die Odenwaldschule ist eine integrierte Gesamtschule. Es ist möglich, eine Schreiner- oder Schlosserausbildung mit staatlichen Abschlüssen neben dem Fachabitur oder Vollabitur zu durchlaufen; auch die Ausbildung zum Informationstechnischen Assistenten (ITA) oder zum Chemisch-Technischen Assistenten (CTA) sind neben dem Abitur möglich. Diese Möglichkeit wird gerne genutzt. Sie entspricht auch der Geheeb'schen Vorstellung der Förderung von „Kopf und Hand“, wonach Wissen und geistige Fähigkeiten genauso ausgebildet werden sollen wie handwerkliches Geschick. In der Mittelstufe ist handwerklicher Unterricht für alle Schüler verpflichtend, wobei das Handwerk aus dem jeweiligen Angebot frei gewählt werden kann. Im Laufe der Jahre standen den Schülern zum Beispiel Schreinerei, Druckerei, Elektronikwerkstatt, Designwerkstatt, Töpferei und Schlosserei zur Verfügung, wobei sich das Angebot an der Nachfrage durch die Schüler ausrichtet, aber sich auch am Vorhandensein geeigneter Lehrkräfte orientieren muss.

2004: Der Neuanbau für den neuen Computerraum und Chemielabor am Laborhaus bietet den Schülern noch mehr Möglichkeiten.

2005: Das Schülerparlament und die Konferenz der Odenwaldschule entschlossen sich dazu, dass ab dem Schuljahr 2005/2006 die OSO eine raucherfreie Schule werden soll. Laut späterem Parlamentsbeschluss gibt es doch einen dezentralen Raucherplatz.

2006: Die Odenwaldschule ist nicht mehr raucherfrei, außerdem ist es nun jedem Schüler möglich, einen ECDL-Schein ab Klasse 9 zu machen. Die HSTT fanden 2006 in der OSO statt (HSTT = Hessische Schultheater Tage). Die Odenwaldschule wurde 2006 außerdem als eine der Orte von „Deutschland, Land der Ideen“ ausgewählt und ausgezeichnet. Sie ist auch bei der Capital Studie 2005 als fünftbeste Schule Deutschlands ausgezeichnet worden.