Jakob Arjouni
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Jakob Arjouni (mit bürgerlichem Namen Jakob Bothe, geb. Michelsen, * 8. Oktober 1964 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Schriftsteller.
Arjouni veröffentlichte nach abgebrochenem Studium mit 22 Jahren seinen ersten Roman Happy Birthday, Türke!. Da er der Sohn des bekannten Dramatikers Hans Günter Michelsen ist, erfolgte die Veröffentlichung unter dem Nachnamen seiner damaligen Ehefrau. Später folgte sein erstes Theaterstück Die Garagen. Bekannt geworden ist er als Autor der Kayankaya-Kriminalromane, welche mittlerweile in über zehn weitere Sprachen übersetzt wurden. 1992 erhielt er für Ein Mann ein Mord den Deutschen Krimi-Preis.
Jakob Arjouni wohnte eine Zeit lang in Berlin und lebt mittlerweile überwiegend in Südfrankreich und Paris.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Arjouni über Arjouni
»1964 in Frankfurt am Main geboren, aufgewachsen in Frankfurt und Oberroden. Mit zehn auf ein Internat im Odenwald. Mit zwölf zum ersten Mal ›Rote Ernte‹ von Hammett gelesen – nicht alles verstanden, aber begeistert. Von vierzehn bis achtzehn regelmäßige Fahrten ins Frankfurter Bahnhofsviertel zum Pool-Billard. Sergio-Leone-Filme gesehen. Nach dem Abitur nach Montpellier, Südfrankreich. Abgebrochenes Studium. Zweieinhalb Jahre Arbeit als Kellner, Badeanzug- und Erdnußverkäufer. Ersten Roman geschrieben, ›Happy Birthday, Türke!‹, und erstes Theaterstück, ›Die Garagen‹. Mit zweiundzwanzig nach Berlin auf eine Schauspielschule. Schnell abgebrochen. Studium an der Freien Universität. Noch schneller. Hugo, Faulkner und Irmgard Keun gelesen. Roman ›Mehr Bier‹ geschrieben, Theaterstück ›Nazim schiebt ab‹, Roman ›Ein Mann, ein Mord‹. Beruf gefunden. Umzug nach Paris. Theaterstück, ›Edelmanns Tochter‹. Zurück nach Berlin. Roman, ›Magic Hoffmann‹.«[1]
[Bearbeiten] Themen seiner Werke
Arjounis Werke haben meist zeitgenössische Probleme zu Thema und spielen in einer Umgebung, die Arjouni bekannt ist. Der Protagonist seiner Krimis, der Detektiv Kemal Kayankaya, lebt in Frankfurt am Main, wo Arjouni aufgewachsen ist. Kayankaya, obwohl als Adoptivkind in einer deutschen Familie aufgewachsen, werden aufgrund seines türkischen Aussehens oft mit Rassismus konfrontiert, den er mit viel Wortwitz und Sarkasmus bloßstellt. Kismet, ebenfalls ein Kayankaya-Krimi, hat den jugoslawischen Bürgerkrieg zum Thema. In Magic Hoffmann, Hausaufgaben und Edelsmanns Tochter wird steigender Nationalismus, Geschichtsverdrängung und Antisemitismus im wiedervereinigten Deutschland thematisiert.
Sein neuestes Buch, Chez Max, spielt im Paris des Jahres 2064. Er entwickelt in diesem Roman die Vision einer Gesellschaft, in der in Folge der Terroranschläge am 11. September 2001 jeder vorsorglich überwacht wird, damit Sicherheit garantiert sei. Damit erinnert das Szenario von Chez Max an das von George Orwell in 1984. Von der schweizerischen SonntagsZeitung wurde Chez Max als "bisher originellstes Buch zum 11. September 2001" bezeichnet.
[Bearbeiten] Werke
[Bearbeiten] Kayankaya-Krimis
- Happy Birthday, Türke! (1985, verfilmt von Doris Dörrie) ISBN 3257215444
- Mehr Bier (1987) ISBN 3257215452
- Ein Mann ein Mord (1991) ISBN 3257225636
- Kismet (2001) ISBN 325706263X
[Bearbeiten] Theaterstücke
- Die Garagen (Uraufführung 1988)
- Nazim schiebt ab (Uraufführung 1990)
- Edelmanns Tochter (1996) ISBN 3257060912
[Bearbeiten] Romane
- Magic Hoffmann (1996) ISBN 3257229518
- Hausaufgaben (2004) ISBN 325706442X
- Chez Max (2006) ISBN 3-257-06536-1 (Autorenlesung auf 4 CDs, ISBN 3-257-80060-6)
[Bearbeiten] Kurzgeschichten
- Ein Freund (1998) ISBN 3257061609
- Idioten. Fünf Märchen (2003) ISBN 3257233892
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Jakob Arjouni im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Bibliographie beim Diogenes Verlag
- Jakob Arjouni auf Krimi-Couch.de - Porträt, Bibliographie, Rezensionen.
- Interview mit Jakob Arjouni auf buchjournal.de
- Portrait in Die Welt vom 03.05.2003
[Bearbeiten] Einzelnachweise
Personendaten | |
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NAME | Arjouni, Jakob |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 8. Oktober 1964 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |