Nordrhodesien

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Nordrhodesien (Northern Rhodesia) war der Name der früheren britischen Kronkolonie im südlichen Afrika, die am 24. Oktober 1964 als Sambia ihre Unabhängigkeit erlangte. Nord- und Südrhodesien wurden nach Cecil Rhodes benannt, der diese Gebiete für die britische Krone in Besitz nahm.

Das 752.614 km² große Land, zweimal so groß wie Deutschland, hat heute 10 Mio. Einwohner. 1891 nahm Cecil Rhodes, Premierminister der Kapkolonie, den Osten gemäß eines Schutzvertrages für England in Besitz.

Ganz Nordrhodesien wurde 1911 britisches Protektorat und 1923 gleichzeitig mit Südrhodesien Kronkolonie. Kupferabbau und -verhüttung im späteren Copperbelt begann nach der Weltwirtschaftskrise im großen Stil, mit zuwandernder Wanderarbeit bis aus dem heutigen Tansania. Ab 1935 kam es wiederholt zu Massenstreiks der schwarzen Bergleute und Hüttenarbeiter im Copperbelt, später zu den ersten freien Gewerkschaften, der African Mineworkers Union (AMU, der afrikanischen Belegschaften. Gleichgesinnte gründeten 1948 unter Harry Nkumbula die Partei des Northern Rhodesian African National Congress.

1953 wurden die beiden Rhodesien mit Njassaland, heute Malawi, zur Zentralafrikanischen Föderation vereint, die sich aber u. a. durch den Widerstand des ANC, stark gestützt auf die Tonga (Volk) im Süden, und der neu gegründeten, energischeren, stärker auf die nördlichen Bemba gestützte United National Independence Party (UNIP) unter Kenneth Kaunda 1963 auflöste. Das Land erhielt innere Autonomie, Kaunda gewann mit seiner UNIP die Wahlen und wurde Präsident.

Nach der Entlassung in die Unabhängigkeit am 24. Oktober 1964 geriet Sambia durch die UNO-Sanktionen gegen das von den weißen Farmern unter Ian Smith für unabhängig erklärte Südrhodesien, was ihm seine Exportrouten abschnitt, und den Niedergang der Kupferpreise in wirtschaftliche Nöte, verstärkt durch Verstaatlichungen 1968 und ein sich trotz vielversprechender Anfänge korrumpierendes Einparteiensystem. Trotz enormer Staatsschulden wurde Präsident Kaunda erst 1990 abgewählt.