Niedere Tauern
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Niedere Tauern | |
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Lage der Niedere Tauern innerhalb der Ostalpen |
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Höchster Gipfel: | Hochgolling (2862 m) |
Lage: | Salzburg/Steiermark, Österreich |
Geografische Lage: | Koordinaten: 47° 16' 0" N, 13° 45' 42" O 47° 16' 0" N, 13° 45' 42" O |
Die Niederen Tauern sind eine Großgruppe der Zentralalpen in den Ostalpen. Sie schließen östlich an die Hohen Tauern an. Die Gebirgsgruppe befindet sich in Österreich in den Bundesländern Salzburg und Steiermark.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Topografie
Die Niederen Tauern sind durch die folgenden Täler begrenzt:
- im Westen: oberstes Murtal und Großarltal
- im Norden: Ennstal
- im Osten: Paltental und Liesingtal
- im Süden: Murtal
nach Westen hin gilt des Murtörl (2.260 m) als Abgrenzung zu den Hohen Tauern.
[Bearbeiten] Untergruppen
Die Alpenvereinseinteilung der Ostalpen (AVE) unterteilt die Niederen Tauern in die folgenden vier Untergruppen:
- Radstädter Tauern (Höchster Gipfel: Weißeck, 2.711 m)
- Schladminger Tauern (Höchster Gipfel: Hochgolling, 2.862 m)
- Rottenmanner und Wölzer Tauern (Höchster Gipfel: Großer Bösenstein, auch: Großer Pölsenstein, 2.448 m)
- Seckauer Tauern (Höchster Gipfel: Geierhaupt, 2.417 m)
[Bearbeiten] Verkehr und Wirtschaft
Der Gebirgsstock wird von drei Passstraßen von Nord nach Süd durchquert:
- Radstädter Tauernpass (Passhöhe 1.739 m)
- Sölkpass (Passhöhe 1.788 m)
- Triebener Tauern (auch Hohentauern, Passhöhe 1.274 m)
Außerdem führt der Tauerntunnel der Tauernautobahn durch die Radstädter Tauern.
In den langen, tief eingeschnittenen Tälern gibt es nur wenige, kleine Siedlungen. Die größeren Städte befinden sich in den begrenzenden Tälern:
- Radstadt, Schladming und Liezen im Ennstal
- Trieben im Paltental
- Tamsweg, Murau, Judenburg und Knittelfeld im Murtal
[Bearbeiten] Geologie und Entstehung
Teil der Zentralalpen, hauptsächlich aus Glimmerschiefern aufgebaut. Im Osten treten vermehrt auch Granit- und Schiefergneise auf. Aus dieser mittelostalpinen Decke treten im "Tauernfenster" einige Kalkgipfel hervor: z. B. Mosermandl und Pleißlingkeil (Radstädter Tauern) oder die Kalkspitzen in den Schladminger Tauern.
In der Eiszeit war das Gebirge stark vergletschert. Zeugnis dafür geben heute noch die tief eingeschnittenen Täler mit den breiten Talsohlen ab. Aber auch die zahlreichen kleinen Karseen sind ein Resultat der früheren Vergletscherung. Heute ist das Gebiet gletscherlos, gilt aber als das seenreichste Gebirgsmassiv der Ostalpen.
[Bearbeiten] Historisches
Im Mittelalter und bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts wurden in den Schladminger und Wölzer Tauern Metallerze gefördert (Eisen, Kupfer, Blei, Nickel, Silber). Alte Bergwerksstollen können noch heute bei Schladming und bei Oberzeiring besichtigt werden.
Zur Zeit der Gegenreformation diente vor allem das Gebiet um Schladming als eines der letzten Rückzugsgebiete von luthertreuen Bauern, Arbeitern und Handwerkern. Auch heute noch ist diese Gegend jene mit dem höchsten Anteil evangelischer Christen in Österreich.
Bereits im 19. Jahrhundert begann die touristische Erschließung der Niederen Tauern. Erstbesteigungen standen auf der Tagesordnung. Auch hohe Persönlichkeiten ließen sich auf die Berggipfel führen, wie z. B. Erzherzog Johann auf die Hochwildstelle (Hohe Wildstelle).
Treibende Kräfte waren vor allem die Errichtung von ersten Bahnlinien durch die Täler in den 1860ern und die Gründung des Österreichischen Alpenvereins 1862. Die erste Berghütte wurde jedoch erst relativ spät errichtet: 1920 die Hochwurzenhütte. In den 1950er Jahren begann die touristische Erschließung in moderner Form - mit Straßen, Seilbahnen, Hotels und Gaststätten. Dabei wurde vor allem die Nordseite (Radstädter Tauern, nördliche Schladminger und Wölzer Tauern) bevorzugt.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Tourismus
Wichtigster Wirtschaftsfaktor ist der Fremdenverkehr, wobei sowohl der Sommer (Wandern, Klettern, Radfahren) als auch der Winter (alpiner Skilauf) genutzt werden. Besonders die Radstädter und Schladminger Tauern sind durch zahlreiche Berghütten und Wanderwege erschlossen. Auch einige Weitwanderwege führen durch das Gebiet der Niederen Tauern: der Zentralalpenweg von Ost nach West, der Eisenwurzenweg, der Salzsteigweg und der steirische Landesrundwanderweg von Nord nach Süd. Für den alpinen Schilauf sind vor allem die Vorberge im Ennstal mit Seilbahnen und Schleppliften erschlossen, aber auch das Gebiet zwischen Judenburg und St. Michael im Lungau. Schladming war mit seinen Schigebieten Planai und Hauser Kaibling 1982 Austragungsort der alpinen Skiweltmeisterschaften und ist zuletzt bei der Bewerbung für die WM 2009 nur knapp gescheitert.
Außerdem wird Forstwirtschaft und Almwirtschaft betrieben. Am Nordostrand gibt es auch einige Graphit- und Magnesitvorkommen, die wirtschaftlich genutzt werden.
Die Steilstufen, welche von den Tälern der Niederen Tauern ins Ennstal gebildet werden, werden für Kleinwasserkraftwerke genutzt, die Strom für die lokalen Bedürfnisse erzeugen. Außerdem befindet sich in den Wölzer Tauern bei Oberzeiring der derzeit höchstgelegene Windpark Europas mit 13 Windrädern zur Stromerzeugung.
Ein großer Teil der Niederen Tauern ist NATURA 2000-Schutzgebiet entsprechend der Vogelschutzrichtlinie der Europäischen Union. Die Hochlagen der Wölzer und der Seckauer Tauern sind seit April 2006 als Europaschutzgebiet ausgewiesen.
[Bearbeiten] Literatur
- Peter Holl: Alpenvereinsführer Niedere Tauern. Bergverlag Rother, Ottobrunn 2004 ISBN 3-7633-1267-6
- Liselotte Buchenauer: Verliebt in die Heimat. 1975 ISBN 3-7011-7057-6
[Bearbeiten] Weblinks
- Lungauer Erzwege und Montangeschichte
- Eintrag über Niedere Tauern im Österreich-Lexikon von aeiou
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