Nieder-Wiesen
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz |
Landkreis: | Alzey-Worms |
Verbandsgemeinde: | Alzey-Land |
Koordinaten: | Hilfe zu Koordinaten |
Fläche: | 4,89 km² |
Einwohner: | 642 (1. Juli 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 131 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 55234 |
Vorwahl: | 06736 |
Kfz-Kennzeichen: | AZ |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 31 051 |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktplatz 3 55234 Nieder-Wiesen |
Webpräsenz: | |
Bürgermeister: | Hans Wilhelm Kern (FWG) |
Nieder-Wiesen ist ein kleiner Ort in Rheinhessen mit rund 650 Einwohnern. Nieder-Wiesen gehört zur Verbandsgemeinde Alzey-Land im Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
In Nieder-Wiesen geht das rheinhessische Hügelland in die Ausläufer des Pfälzer Waldes über.
[Bearbeiten] Geschichte
Ein Ort "Wiesen" wurde bereits 1182 im Mainzer Urkundenbuch genannt - allerdings liegt etwa 4 km von Nieder-Wiesen, das noch zu Rheinhessen gehört, das bereits pfälzische Ober-Wiesen. 1219 tauchte Eberhardus de Wiezzen als Siegler in einer Urkunde des Klosters Otterberg auf, 1268 erscheint Heinrich von Nieder-Wiesen an erster Stelle als Zeuge in einer Urkunde Werners von Bolanden. Zusammen mit anderen Herren bezeugte auch Eberhard von Nieder-Wiesen dieses Schriftstück. Im 13. und 14. Jahrhundert werden immer wieder verschiedene Vertreter des Nieder-Wiesener Herrengeschlechtes in Urkunden genannt. So taucht 1338 Ritter Giselbert von Nieder-Wiesen in der Umgebung des Grafen Johann von Sponheim-Kreuznach auf. 1358 ist der Edelknecht Eberhard von Nieder-Wiesen als Burgmann des Grafen Walram von Zweibrücken auf der Burg Stauf erwähnt. Im Jahr 1418 werden damals schon länger zurückliegende Unstimmigkeiten zwischen den Herren von Nieder-Wiesen und den Grafen von Sponheim bekannt. Der Streit war entstanden, da die Erben des verstorbenen Giselbert von Nieder-Wiesen (belegt 1338) die zu mutenden sponheimischen Lehen gegenüber dem Lehnsherrn verschwiegen hatten. Im Lehnsbuch des Grafen Heinrich von Sponheim-Dannenfels, das zwischen 1370-1387 verfasst wurde, taucht Heinrich von Nieder-Wiesen auf, der neben Gütern und Zehnteinkünften einen Teil des Gerichts Nieder-Wiesen innehatte. Der andere Teil des Gerichts stand Johann von Morschheim zu. Die eigentliche Ortsherrschaft hatten aber wohl die Raugrafen inne. Jedenfalls verpfändete Raugraf Philipp II., Herr zu Alt- und Neuenbamberg, im Jahr 1375 dem Ritter Dietrich von Morschheim das Dorf und Gericht Nieder-Wiesen.
[Bearbeiten] Religionen
Nieder-Wiesen ist ein weitgehend protestantisch geprägtes Dorf. Es gibt nur eine evangelische Kirche, eine katholische Kirche ist erst in den Nachbardörfern zu finden. Bis zur Verfolgung und Vernichtung durch die Nationalsozialisten lebte in Nieder-Wiesen eine bemerkenswert große jüdische Gemeinde, die etwa ein Drittel der Bevölkerung ausmachte. Die damals bestehende Synagoge wurde im Zusammenhang mit der Reichspogromnacht 1938 gebrandschatzt und zerstört. Davon zeugt heute eine Gedenktafel an der evangelischen Kirche. An die jüdische Gemeinde erinnert noch ein ca. 400 m südlich des Ortsgebietes liegender jüdischer Friedhof.
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten] Freizeit- und Sportanlagen
Neben den üblichen Sportanlagen eines solch kleinen Dorfes gibt es zwei Tennisplätze direkt im Dorfzentrum.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Bauwerke
Schloß Nieder-Wiesen: Im Dorf gibt es ein ehemaliges Wasserschloss; heute fließt allerdings kein Wasser mehr im Schlossgraben. Erbaut wurde das Wasserschloss 1722 von den Freiherren von Hunolstein, welche der Region durch den Abbau von Quecksilber zu Ansehen und Wohlstand verhalfen. Heute ist das kleine Schloss in Privatbesitz.
Furt Nieder-Wiesen: Für die heutige Zeit recht ungewöhnlich und in Deutschland sehr selten ist eine Furt im Ortsgebiet durch den Wiesbach. Man kann den in dieser Stelle etwa 4 m breiten Bach auch mit Fahrzeugen durchfahren. Allerdings empfiehlt es sich, vorher den Wasserstand zu beobachten.
http://www.micha.st/images/nieder-wiesen.jpg
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
Der bekannteste Sohn des Dorfes ist Johann Philipp Fresenius (* 22. Oktober 1705 in Nieder-Wiesen; † 4. Juli 1761 in Frankfurt am Main)
[Bearbeiten] Literatur
Quellen dieses Artikels: Eberhard Philipp Heck (Nieder-Wiesen, Berlin), Dr. Stefan Grathoff, Artikel "Nieder-Wiesen" im Pfälzischen Burgenlexikon unter Zuhilfenahme von: Bechtolsheimer 1916, S.319; Böhn 1958, S. 175; Brilmayer 1905, S.343; Dehio, Rheinland-Pfalz/Saarland 1984, S.750f; Frey 1836/37, S. 297; Kofler 1884, S.43; Lucae 1993, S.166ff.; Stephan 1965, S.109ff.; Stümpel 1971, S.64f.; Tillmann 1958-61, S.735
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