Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Benutzer:Nerd/Robert Pfaller - Wikipedia

Benutzer:Nerd/Robert Pfaller

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Robert Pfaller


Der Standard, 30.10.2003 Das "Weltklasse"-Paradoxon

Neoliberale Bürokratie als Leitbild der Universitätsreform? - Anmerkungen zum hochschul- politischen Verständnis von Demokratie und Effizienz vor dem Hintergrund der laufenden Senatswahlen.

Robert Pfaller*

Die Reform der Universitäten in Österreich weist ein Paradoxon auf: Je lautstärker man Worte wie "Weltklasse" und "excellence" in Umlauf bringt, desto massivere Vorkehrungen trifft man zugleich, um Mittelmäßigkeit zum Maß aller Dinge zu machen. Je mehr man von Schlankheit und Effizienz schwärmt, desto korpulenteren, ineffizienten Kontrollmechanismen wird die Tür geöffnet. Und je mehr von Freiheit die Rede ist, desto mehr Unfreiheit wird erzeugt.

Man betont zum Beispiel die neu geschaffene Autonomie der Universitäten, aber zugleich entzieht man ihnen so gut wie jede interne Entscheidungsgewalt. Dasselbe macht man mit den Studierenden: Zwar wird von Vertretern der Wirtschaft immer wieder betont, dass man heutzutage dynamische, eigenverantwortliche Kräfte benötige, die zu selbstständigem Denken fähig sind. Aber zugleich werden - unter dem massiven Druck genau dieser Wirtschaft - Gesetze eingeführt, dank derer die Studierenden lediglich zu gedankenlosen, disziplinierten Erfüllungsgehilfen abgerichtet werden können: Neue, durch und durch verschulte Kurzstudien mit exorbitanten Anwesenheitspflichten lassen selbst die Aufgewecktesten kaum noch zum Funken eines selbstständig gefassten Gedankens kommen.

Triumph der Disziplin

Auch was die Lehrenden betrifft, ist ein vom Weltklassemotiv inspiriertes Bildungsressort offenbar der Auffassung, dass nur die im Büro sitzenden Indianer gute Indianer sind. Dementsprechend bestimmt das neue Universitätsgesetz, dass bei den derzeit stattfindenden Wahlen zum Senat keine Briefwahl zulässig ist. Wählen kann somit nur, wer am Tag der Wahl im Haus ist. Das bedeutet zum Beispiel, dass Kolleginnen, die eine Exkursion durchzuführen haben, gerade dadurch, dass sie ihren Dienstpflichten nachgehen, von der Mitbestimmung ausgeschlossen sind. Demokratie gibt es nur für die, die im Büro sind.

Hier zeigt sich ein allgemeinerer, paradoxer Zusammenhang: Neoliberale Deregulierung vollzieht sich als massive Regulierung. Je weniger Mittel man für bloß indirekt und langfristig profitable Sektoren wie die universitäre Ausbildung zur Verfügung stellen will, desto genauer möchte man beobachten, was mit diesen Mitteln geschieht. Und zu diesem Zweck führt man Mechanismen der Disziplinierung und Kontrolle ein, die nicht nur selbst einen beträchtlichen Teil ebendieser Mittel verbrauchen, sondern auch die verbleibende Produktivität bedenklich deformieren.

Jährlich müssen die Universitäten nun so genannte "Wissensbilanzen" und "Leistungsbilanzen" abliefern, in denen sie auflisten, was sie produzieren, und warum. Auf der Grundlage dieser Berichte bemisst das Ministerium dann die Höhe der Zuwendungen an die jeweilige Universität. Das Originelle dieser Konstruktion verdient Beachtung: Die zu beurteilenden Universitäten werden danach beurteilt, wie sie sich selbst beschreiben! - In keiner der westlichen Welt bekannten Sozialwissenschaft ist so etwas ein gültiges Verfahren.

Kontrollwahn . . .

Die Selbstbeschreibungen einer Sache mit dieser Sache selbst zu verwechseln ist allein die Methode der Bürokraten. Klarerweise ist nicht jeder Verwalter schon ein Bürokrat. Ein Bürokrat ist allein derjenige, der eine Produktion nicht kennt und sie deshalb ausschließlich anhand ihrer Aufzeichnung beurteilt. Indem er diese Art der Beurteilung unter dem Schlagwort der "Transparenz" durchsetzt, bringt der Bürokrat die Aufzeichnung zur Herrschaft über diese Produktion - und sich selbst zur Vorherrschaft über die Produzenten.

Anstatt die wissenschaftlichen Leistungen der Universitäten durch wissenschaftliche Experten beobachten zu lassen, lässt man Verwalter etwas beobachten, was andere Verwalter extra für sie erstellen müssen. Dazu müssen die Unis immer mehr Verwalter engagieren - anstelle jener Lehrenden und Forschenden, über die die Verwalter berichten sollen. "Le mort saisit le vif" - der Bericht verschlingt das zu Berichtende. Und was der Bericht noch übrig lässt, deformiert er: Die Kriterien des Berichtens gewinnen die Oberhand über das Berichtete.

Gerade die interessantesten wissenschaftlichen Vorstöße entziehen sich nämlich regelmäßig den meist äußerst grobschlächtigen Kategorien des Berichtswesens. Die mit freiem Auge leicht erkennbaren Glanzleistungen können nur mit äußerster Mühe innerhalb der Berichte einigermaßen sichtbar gemacht werden.

Selbst wenn man es nun gütigerweise den Universitäten überlässt, selbst bessere Kriterien für das Berichten vorzuschlagen, wird dies die Forschung gravierend behindern: Denn gerade diejenigen, die am genauesten überlegen, was sie in ihrer Arbeit tun, werden sich dann auch noch die größte Mühe antun müssen, um es darzustellen. Jeder, der etwas Besonderes vorhat, wird es sich darum in Zukunft zweimal überlegen. Viel eher wird an den Universitäten nur noch das getan werden, was sich auch schön und ohne große Mühe berichten lässt. "Dienst nach Nachschrift" könnte man diese sich abzeichnende Struktur nennen.

Optimistische Schlagworte wie "Reform" und "Transparenz" verdecken somit eine massive gesellschaftliche Auseinandersetzung - eine für den Neoliberalismus charakteristische Verschiebung: Bürokratische Kräfte verdrängen produktive Kräfte.

. . . und Beraterpest

Das kann auf mehreren Ebenen beobachtet werden: In den unmittelbar und kurzfristig profitorientierten Unternehmen gibt es seit längerem die bekannte Vermehrung der Berater, Coaches und Consulter. Das Pendant dazu ist die Anhäufung von Berichterstattern an den Universitäten. In der Wirtschaft allerdings haben die fortschrittlichsten Unternehmen bereits begonnen, die "Pest der Berater" abzuschütteln. Die spät gestarteten Eulen der Minerva im Bildungsministerium hingegen führen die bremsenden Kontrollmechanismen an den Universitäten eben erst in vollen Zügen ein.

  • Robert Pfaller lehrt Philosophie und Kulturwissenschaft an der Kunstuniversität Linz.








Die Illusionen der anderen sind also lustvoll, sie sind aber auch von einer spezifischen Ambivalenz gekennzeichnet. Während sich zu den Illusionen der anderen niemand bekennt - Pfaller bezeichnet sie auch als Einbildungen ohne Subjekt -, sind eigene Illusionen (oder "Selbstglaube") Einbildungen, auf die man sich etwas einbildet. Der Selbstglaube fordert und formt Subjekte, die als Eigentümer ihrer Illusionen auftreten, die "dazu stehen" und dies auch sagen.

Seinen Grundgedanken entwickelt der Autor durch scharfsinnige Analogien mit dem Spiel: Wie der Aberglaube ist auch das Spiel von einer konstitutiven Ambivalenz geprägt: Jeder wahre Spieler gerät in einen Bann, in welchem das Wissen, "es ist ja nur ein Spiel", das konträre Empfinden, "das ist mehr als ein Spiel ...", keineswegs aufhebt, sondern vielmehr verstärkt. Das Spiel zieht in seinen Bann, es hat Zwangscharakter, es ist "tyrannisch": Nicht erst die "Spielsucht", jedes Spielen hat suchtartige und rauschhafte Züge.

"Die Illusionen der anderen" ist in einem fast vergessenen Sinne philosophisch. Es knüpft an eine seit der Aufklärung abgedrängte Tradition der Philosophie an, die von den antiken Glückstheorien über Spinoza bis zu Alain im 20. Jahrhundert reicht. Erkenntniskritik (und gleichermaßen Ideologiekritik) ist hier nicht Ziel, sondern Weg: ein Instrument der Aufklärung über affektive Irrtümer. Pfaller macht eine Thematik wieder zugänglich und philosophiefähig, die nicht nur die Philosophie angeht: die Affekte und ihre Abwege, das gute Leben und seine Verhinderungen, das Glück und der rechte Gebrauch der Lüste.

en. Das affektive und intellektuelle Moment schließen einander nicht aus. Vielmehr setzt das eine das andere voraus. Keine Lust ohne besseres Wissen". Gerade die Ambivalenz zwischen dem Wissen um den spielerischen Charakter einer Handlung einerseits und die gleichzeitige Verführung durch die Illusion andererseits scheinen also das Lustmoment zu schaffen.


A.Univ. Prof. Dr. Robert Pfaller (Linz): Glanz und Elend der Ambivalenz. Über die ästhetischen Formensprachen der Perversion Was Perversion ist, kann nicht durch "Abweichungen" in Bezug auf Sexualobjekte oder -ziele bestimmt werden. Nach einer These von Jacques Lacan bildet vielmehr die Verleugnung den spezifischen Mechanismus der Perversion. Das bedeutet, dass man es bei perversen Vorgängen immer mit einer eigentümlichen Illusion zu tun hat - nämlich einer Täuschung, von der unklar bleibt, wen sie täuschen soll. Dieser "anonyme Illusionismus" bildet eine Gemeinsamkeit der Perversion mit ästhetischen Phänomenen - zum Beispiel der Trompe-l'oeil-Malerei, die ja ebenfalls durch Täuschungen für unbestimmte Zuschauer beeindruckt. Im Vortrag wurde deshalb die Frage aufgeworfen, ob es nicht eine eigene ästhetische Formensprache der Perversion gibt, die das Lustvolle an zahlreichen kulturellen Produkten ausmacht - und zwar nicht nur an jenen, die mit fetischhaften Elementen und dergleichen operieren, sondern selbst an den anerkanntesten und unverdächtigsten Werken der so genannten Hochkultur.

Der Kunstphilosoph Robert Pfaller hat in seinem Buch: "Die Illusion der anderen" darauf hingewiesen, wie unsere kulturellen Aktivitäten und Alltagsvollzüge vom Spiel bis zum Theater, unsere öffentlichen Rituale vom Sport bis zur Fernsehshow, unsere Kreativität und Kunst und viele andere oft unscheinbare Alltagsvollzüge eine geistige Weite voraussetzen, die immer auch das Gegenteil einbezieht. Sie erlauben Handeln wider besseres Wissen, Rituale und Glaubensvollzüge, bei denen auch Zweifel und Unglauben ihren Platz haben. Pfaller zeigt, dass wir nur bei dieser Art von Ritualen Spaß und Freude haben.


Gerade dadurch wird mehr Lebendigkeit und tiefere Hingabe erreicht, dass man sich nicht voll identifiziert, sondern eine oft augenzwinkernde Distanz bewahrt. Solcherart Beziehungsgeschehen erlaubt es uns, in jedem Moment und in jeder Situation ganz anwesend zu sein, ohne daran zu glauben. Spiele deine Rolle, aber glaube nicht an sie. Ein Vater ist man nicht, den spielt man. Genau dies wird auch in der Meditation geübt. Wir sagen: Ich habe einen Körper, aber ich bin es nicht. Ich habe Gefühle, aber ich bin sie nicht. Ich habe dieses Denken und es ist meine Konstruktion. Das heilsame und befreiende an der Aufstellungsarbeit ist also meines Erachtens die Aufforderung zum Spiel. Die Aufforderung zur Desidentifikation, zum Sprung aus der Persönlichkeit, zum Ablegen von Anhaftungen, zum Aufgeben von Fixierungen und Eigenschaften, die man für unabdingbar hält. Sie ist Erinnerung daran, dass ich frei bin und nicht einmal an meinen Charakter gebunden. Und das wird so ganz nebenbei und indirekt erreicht, nur durch die Aufforderung, „spiel doch bitte meinen Vater“. Wie leicht uns das fällt und wie wenig wir in Wirklichkeit an unserem Ich hängen.

Immer wenn es einem Menschen gelingt, eine gegebene Form von innen her mit Anwesenheit zu füllen, entsteht eine Art Glücksgefühl, ein im Fluss sein, Lebendigkeit und Verbundenheit. Dabei ist es egal, ob ich einen guten oder einem Bösewicht spiele, Hauptsache es ist mir erlaubt, mich aus der Verstrickung des Guten oder des Bösen zu befreien und zu meiner Lebendigkeit zu kommen. Dann könnte ich sogar sterben und wäre zufrieden.

Das Gegenteil von dieser schöpferischen Geisteshaltung, das gequälte Anhaften an eine Rolle, nennt Pfaller "trübsinnige Leidenschaft". Beispiele für solche trübsinnigen Leidenschaften sind Opferhaltung, Rechthaberei, Entrüstung, Pflichterfüllung, Heldentum usw. Leider gehen dabei das Glück und die Liebe verloren. Ich handle nicht mehr selbstschöpferisch und frei in Bezogenheit auf den gegenwärtigen Kontext, sondern ich unterstelle mein Handeln einer Ideologie. Das hat den Vorteil, dass ich mir aus dem Erreichen wie aus dem Nicht-Erreichen meiner Ideale einen Charakter machen kann und schuldlos bleibe. Begeisterung wird eingetauscht gegen Stolz, aus Hingabe wird Krieg, aus Glauben Bekenntnis. Das geht so weit, dass die amerikanische Mutter, die ihren Sohn im Irak verloren hat, denjenigen zum Präsidenten wählt, der ihr sagt, dass er ein Held war.

Auf der anderen Seite steht die Ergriffenheit, die gesteigerte Anteilnahme, das Entzücken, das vom Spiel ohne Anhaftung ausgelöst wird. Huizinga nennt das in seinem Buch Homo Ludens den heiligen Ernst im Gegensatz zum Todernst. Spiel ist für ihn der Ursprung aller Kultur. Und Huizinga hat auch schon erkannt, dass fast alle Kulturen die Tendenz haben, ihren Ursprung, das Spiel zu verleugnen und zu entwerten. Es ist fast paradox, jedenfalls sehr überraschend, dass Freude, Begeisterung und Ergriffenheit gerade dort möglich sind - und vielleicht nur dort -, wo Ambivalenz und geistiger Abstand zugelassen ist, wo Spiel, Ritual, Theater und Tun-als-ob gepflegt wird und wo das Böse genauso dazugehört wie das Gute. Das Bekämpfen und Ausgrenzen des Bösen wird im Allgemeinen moralisch genannt. Moral ist das Lebensfeindlichste, was es gibt, hat Bert Hellinger neulich in Graz gesagt. Authentizität und Spiel widersprechen sich nicht, sondern bedingen einander, In jeder Aufstellung erleben wir genau das. Identität ist kein Besitz, sondern ein Kleid, das man anzieht, eine Maske, mit der man spielt. Die Puritaner und Fundamentalisten aller Zeiten und aller Religionen verbieten daher Spiel, Theater und jede Art Narrentum. Auch in der Aufstellungsszene gibt es diesen Fundamentalismus, diese strikte Linearität. Wo wir aufgefordert werden, ein Bekenntnis abzulegen, wo wir mit Aufstellungen die Welt retten oder missionieren wollen, wo das Lachen Kopfschütteln auslöst, wo das Wort Rollenspiel verpönt ist, weil die Übernahme von Rollen für eine todernste und schwerwiegende Sache gehalten wird. Wo man Lösungen nicht für ein Geschenk des Augenblicks hält, sondern für eine Beute, und ein Bekenntnis oder einen Charakter daraus macht. Schwerwiegend für unsere Seele ist nur eins: jeder Art von Unfreiheit und Anhaftung, auch und gerade die an unsere Identität. Schade wenn das großartige Werkzeug der Aufstellungsarbeit nicht zur Befreiung, sondern zur Fesselung verwendet wird


Einbildung der anderen sind Einbildungen ohne Eigentümer. naiver Beobacher

  1. Höflickeit als Glückstechnik (Alain)
  2. Schuldgefühle trotz besseren Wissens
  3. Alltagsmagie
  4. Kunstproduktion mit magischen Techniken
  5. Psychodrama

Kap. 8-9 La Rochefoucauld, Spinoza, Epikur, Aristipp, Michel Foucault, Richard Sennett, Blaise Pascal, Epiktet, Wilhelm Schmidt-Biggemann, Alain, Octave Mannoni, Freud, Walter Benjamin, Johan Huizinga, Roger Caillois

  • „Wir leben in einer Kultur der Selbstachtung“, meint Kulturwissenschaftler Robert Pfaller. „Wenn man Selbstachtung akkumuliert, dann entsteht ein libidoökonomisches Problem, nämlich, dass sie sich nicht verausgaben lässt. Wir empfinden immer noch mehr Selbstachtung."


Es gibt Fälle, in denen man lügen darf oder sogar soll - etwa, wenn man von der Oma gefragt wird, ob man mit ihrem Geschenk Freude hat. Die Würdigung solcher »weißer Lügen« kann jedoch von einer Kultur (bzw. von einer Epoche) zur anderen sehr unterschiedlich ausfallen. In unserer Kultur ist in den letzten Jahrzehnten ein starker Rückgang ihrer Wertschätzung zu beobachten.

Diese Entwicklung bringt zugleich einen Verfall der lustbringenden Elemente mit sich: die Kunst wird beflissener und weniger glamourös, das Design protzig anstatt elegant, die Umgangsformen spröde oder jovial anstatt gewinnend.


Ein weiterer Verlierer dieser Entwicklung ist neben der weißen Lüge aber auch eine Form von Wahrheit: die sogenannte »schwarze Wahrheit«, der Sarkasmus - das kennzeichnende Merkmal wahrheitsliebender, materialistischer Philosophie. Je weniger wir uns im Täuschen kultivieren, desto weniger sind wir auch in der Lage, unbequemen Wahrheiten unverhohlen ins Auge zu sehen.

Robert Pfaller



Spinoza bis zu Alain im 20. Jahrhundert reicht. Erkenntniskritik ( Aberglaube das der Oberbegriff für "" und "Ideologie", für a Affekt e nicht nur die Philosophie : und , das gute Leben und se Alain en Glückstheorien über Spinoza bis zu Alain im 20. Jahrhundert reicht. Ambivalenz Aufklärung (Redirect) Vorstellungen und Verhalten Interpassivität Delegation Vorsicht der Delegation sind diese Illusionen zu genießen. Eigentümer Einbildung Entwicklung (BKS) Theorien Erkenntnis Fantasie Fiktion Formen (Redirect) Höflichkeit, Frage Glück "Aberglaube" und "Ideologie", Ideologiekritik Instrument (BKS) Jahrhundert Übertragu Kultur Leben (Redirect) Motiv (BKS) Mythen Spiel Spielen (Redirect) erst die "Spielsucht", jedes Spielen hat suchtartige und rauschhafte Züge. Verständnis Volltext (Redirect) Vorst (BKS) Überzeugungen kursiert. Da Wissen Zugang Zwang Das Spiel zieht in seinen Bann, es hat Zwangscharakter, es ist "tyrannisch" Übertrag der Kinder) wirklich daran glauben. Die Übertragung an andere entlastet von der Zumutung Übertragung (BKS) d Überzeugung trompe l'oeil


Eastwood präsentieren in ihrem Spiel nicht nur eine Kritik der sozioökonomischen Zustände, sie meinen darüber hinaus, dass innerhalb der Videogame-Welt regulative und ethische Normen etabliert werden sollten, die "Verpflichtungen und Rechte" einführen. Die Zahl der glücklichen Angestellten ist in dem abgebildeten Histogramm trotz heftiger Bemühungen des Spielers Null geblieben. Es bedarf weniger Worte, um darauf hinzuweisen, dass diese Art eines Serious Game viel ernsthafter ist, als das, was in amerikanischen Wahlzeiten, der Post- und Pre-War Ideologie und der Begeisterung für Trends als "serious" bezeichnet wird. Wenn die amerikanische Presse ein Howard Dean Game begeistert als "Serious Game" bezeichnet, darüber hinaus feiert, dass zum ersten Mal in der Geschichte ein Wahlkampf in einem Spiel als Thema entwickelt wird, und meint, dass hier Spieletechnologie in einem ernsthaften Umfeld zu ihrem Recht gelangt, so kann man nur verzweifelt auf ein Missverständnis hinweisen, das Propaganda mit Information und Ideologie mit "Ludism" verwechselt. Welcher Spieler möchte gern in einem Spiel Wähler für einen Kandidaten aus Iowa einfangen? Während für Eastwood die spielerische Projektion von 2401 an bis ins Jahr 4000 reicht, schielt das Howard-Dean-Game offenbar um die allernächste Ecke: den erwünschten Wahlsieg in 7 Tagen und 8 Stunden. Kleinkarierter kann man Interessen wohl kaum begrenzen. Das Problem solch simpler Übersetzungen eines Realweltproblems in einen Spielkontext ist offensichtlich. Während das Spiel von Überraschungen, Herausforderungen, der Entfesselung aus den Ketten von Raum und Zeit und einer internen Logik lebt, sind Pseudospiele, in denen die Absicht der Produzenten in allzu deutlichen Lettern unter die virtuelle Welt geschrieben sind, im besten Falle langweilig, in den meisten Fällen aber widerwärtig. Man sollte die Gedanken Huizingas und Caillois', die das Verhältnis von Spiel und Gesellschaft untersuchten, ebenso aber auch die Denker des deutschen Idealismus lesen, um zu verstehen auf welchem Gedankengerüst "Serious Games" aufsetzen müssen. Schiller dachte, dass die Künstler Naturwirklichkeit in Kunstwahrheit überführen könnten, indem sie spielten. Er meinte, dass "nach meinem Begriff das Ästhetische Ernst und Spiel zugleich ist." "Serious Games" eben.

Jan Huizinga definierte in seinem erstmal 1938 erschienenen und 1944 in Deutsch verlegten Werk "Homo Ludens" das Spiel in einer Weise, die vortrefflich auf Game Art Konzepte zu passen scheint: "Der Form nach betrachtet, kann man das Spiel also zusammenfassend eine freie Handlung nennen, die als ‚nicht so gemeint' und außerhalb des gewöhnlichen Lebens stehend empfunden wird und trotzdem den Spieler völlig in Beschlag nehmen kann, an die kein materielles Interesse geknüpft ist und mit der keine Nutzen erworben wird (...)."1

Die Nähe dieser Definition des Spieles zu kantischen Vorstellungen von Kunst als freier, interesseloser Tätigkeit fällt auf. Roger Caillois folgt Huizinga in Hinsicht auf die freie Betätigung, kritisiert aber, er möchte das Spiel nicht "bar jeglichen materiellen Interesses" verstanden wissen.2 Caillois weist zu Recht auf die "Spielhöllen, die Kasinos, Rennplätze und Lotterien" hin, unterschätzt aber sicher Huizingas Argumentation, wenn er meint, Huizinga habe die Möglichkeit, dass man Spielen und Geldverdienen zugleich könne, nicht erkannt. Es ist eher anzunehmen, dass Huizinga den materiellen Aspekt eines Glücksspieles als nicht wesentlich für das eigentliche Spiel betrachtet, selbst wenn dieser Aspekt sich zum Spiel dazugesellt.

Die interessante Formel des Spieles als etwas, das "nicht so gemeint" ist, greift Robert Pfaller in seiner in Vorbereitung begriffenen, derzeit noch nicht erschienenen Arbeit "Die Illusionen der anderen" auf und entwickelt sie zu einem Kerntopos einer Theorie des Lustprinzips in der Kultur. Pfaller fragt, ob im Nahfeld bestimmter Konstruktionsmechanismen - in Pfallers Terminologie sind diese Mechanismen "Einbildungen ohne Eigentümer" - "jemand ‚wirklich' und ‚ganz' an etwas glaubt, oder vielleicht nur ‚halb'."3 Es scheint für das Spielen wesentlich zu sein, eine Kulturtechnik ausführen zu können, die es ermöglicht, etwas "halb" zu glauben. Wenn wir diese Technik nicht beherrschen würden, müssten wir leiden, wenn wir in einem Computerspiel erschossen werden. Der geübte Gamer ist hingegen in der Lage, mit einem zufriedenen Grinsen festzustellen: "Jetzt bin ich tot!" Desgleichen der Musikhörer: Die Befindlichkeit, traurige Musik als traurig empfinden zu können, unterscheidet sich vom Gefühl lebensweltlicher Trauer. Stephen Davies stellt die Frage "Why listen to sad music if it makes us sad?" (Davies, 1997, 243 ff. [1] ) 4 und diskutiert verschiedene Möglichkeiten. In Verwendung eines Vorschlags von Marcia M. Eaton untersucht er, ob es vielleicht verschiedene Arten der Trauer gäbe, die nur in unserer Sprache durch einen gemeinsamen Terminus durchmischt werden. Davies hält es für nicht wahrscheinlich, dass es eine emotionale Qualität einer zweiten Form von Trauer neben der ersten gäbe. Diese "strange kind of sadness" so meint er, müsse ja - falls es sie gäbe - sämtlichem Fühlen zugängig sein. In anderen Worten, wenn ich Trauer erster Art und Trauer zweiter Art fühlen kann, sollte ich diese und jene in ästhetischen Kontexten wie auch in lebensweltlichen empfinden können. Dies ist nicht der Fall. Davies kommt daher zu einer anderen Lösung, die dem "nicht so gemeint" Huizingas und dem "halb glauben" Pfallers nahe liegt: Er behauptet: Wir können aus Spaß trauern. Ebenso wie wir aus Spaß fürchten können, indem wir uns "von Brücken stürzen, mit denen wir nur durch ein Weniges an elastischem Seil verschnürt sind", so können wir auch aus Freude am Trauern trauern. Das Antriebsmoment für solche Praxis ist nach Davies nicht Geld, Ruhm oder Pflicht (vgl. nochmals Huizingas Definition des Spieles), sondern die "Liebe zur Tätigkeit selbst"

THIS WEB:

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - be - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - closed_zh_tw - co - cr - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - haw - he - hi - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - ms - mt - mus - my - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - ru_sib - rw - sa - sc - scn - sco - sd - se - searchcom - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sq - sr - ss - st - su - sv - sw - ta - te - test - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tokipona - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -

Static Wikipedia 2007:

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - be - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - closed_zh_tw - co - cr - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - haw - he - hi - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - ms - mt - mus - my - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - ru_sib - rw - sa - sc - scn - sco - sd - se - searchcom - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sq - sr - ss - st - su - sv - sw - ta - te - test - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tokipona - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu

Static Wikipedia 2006:

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - be - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - closed_zh_tw - co - cr - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - haw - he - hi - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - ms - mt - mus - my - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - ru_sib - rw - sa - sc - scn - sco - sd - se - searchcom - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sq - sr - ss - st - su - sv - sw - ta - te - test - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tokipona - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu