Mudau
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Landkreis: | Neckar-Odenwald-Kreis |
Geografische Lage: | Koordinaten: 49° 32′ N, 09° 12′ O 49° 32′ N, 09° 12′ O |
Höhe: | 456 m ü. NN |
Fläche: | 107,55 km² |
Einwohner: | 5098 (31. Dezember 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 47 Einwohner je km² |
Ausländeranteil: | 1,6 % |
Postleitzahl: | 69427 |
Vorwahl: | 06284 |
Kfz-Kennzeichen: | MOS |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 25 060 |
Gemeindegliederung: | 9 Ortsteile |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schloßauer Str. 2 69427 Mudau |
Offizielle Website: | www.mudau.de |
E-Mail-Adresse: | |
Politik | |
Bürgermeister: | Dr. Norbert Rippberger |
Mudau ist eine zum Neckar-Odenwald-Kreis gehörende Gemeinde in Baden-Württemberg, Deutschland.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Die Gemeinde liegt im südöstlichen Odenwald zwischen Neckar und Main. Das von ausgedehnten Wäldern bedeckte Gemarkungsgebiet liegt auf der sanft in Richtung Südosten zum Bauland hin abfallenden Buntsandstein-Hochfläche zwischen 285 und 576 m ü. NN Höhe.
Viele Bäche entspringen hier auf der Wasserscheide zwischen Neckar und Main, darunter die Mud. In ihrem Unterlauf haben sie sich teils bis zu 200 m tief in den Buntsandstein eingegraben. Der Gabelbach, die Mud und das Steinbächlein fließen zum Main, der Reisenbach, der Trienzbach und die Elz zum Neckar.
Mudau ist ein staatlich anerkannter Erholungsort im Naturpark Neckartal-Odenwald.
Die nächstgelegenen Großstädte sind: Frankfurt am Main, Würzburg, Heilbronn und Heidelberg. Mosbach, die Kreisstadt des Neckar-Odenwald-Kreises befindet sich etwa 20 km südlich, Buchen rund 10 km östlich und Amorbach ungefähr 13 km nördlich entfernt.
[Bearbeiten] Gemeindegliederung
Die Gemeinde Mudau besteht aus insgesamt neun Ortsteilen:
- Donebach/Ünglert
- Langenelz
- Mörschenhardt/Ernsttal
- Mudau
- Reisenbach
- Rumpfen
- Scheidental
- Schloßau/Waldauerbach
- Steinbach
- Untermudau
[Bearbeiten] Wappen
In Rot ein silberner (weißer) Wellenschrägbalken, begleitet von je einem sechsspeichigen silbernen (weißen) Rad.
Der Wellenbalken symbolisiert die Lage der Gemeinde im Quellbereich des Mudbaches. Die Räder und die Tingierung weisen auf das Wappen des Erzstiftes Mainz hin.
[Bearbeiten] Geschichte
- 2./3. Jahrhundert: Zur Zeit der Römerherschaft (etwa 98 bis 260) lag das Gemeindegebiet in der Provinz Obergermanien. Überreste des Neckar-Odenwald-Limes sind heute bei Schloßau und Scheidental zu sehen.
- 11. - 12. Jahrhundert: Durch das Benediktiner-Kloster Amorbach wurden im Hochmittelalter Rodungssiedlungen im Waldgebiet südlich von Amorbach angelegt. Die Ortschaften haben hier ihren Ursprung.
- 12. - 13. Jahrhundert: Die Orte unterstanden der Vogtei der Edelherren von Dürn und waren der nahegelegenen Burg Wildenberg zugeordnet.
- 1271: Die Herrschaftsrechte gelangen durch Kauf an das Erzstift Mainz. Mudau war Hauptort des Mudauer Zent.
- 1426: Mudau wurde von der Mutterpfarrei Hollerbach abgetrennt und eigenständiger kirchlicher Mittelpunkt mit 13 Filialen.
- 1525: Im Bauernkrieg wird das nahegelegene Kloster Amorbach geplündert und die Burg Wildenberg zerstört. Götz von Berlichingen führte den Hellen Haufen.
- 1618 - 1648: Im Dreißigjährigen Krieg marschierten unterschiedliche Kriegsparteien durch Mudau und nahmen hier Quartier.
- 17. Jahrhundert: Mudau wurde wichtiger Marktort mit mehreren Jahr- und Viehmärkten.
- 1803: Durch die Säkularisation kam Mudau an das Fürstentum Leiningen.
- 1806: Mudau wurde Bestandteil des Großherzogtums Baden.
- 1848: In der Märzrevolution wurde das leiningische Hofgut Marienhöhe bei Buchen, und das Rentamt in Ernsttal in Brand gesteckt. Die Rathäuser wurden gestürmt.
- 1849: Durch einen Großbrand wurden zwei Drittel von Mudau zerstört.
- 1967: Inbetriebnahme der Langwellensendeanlage in Donebach.
- 1974: Einstellung der Schmalspurbahn nach Mosbach (Odenwaldexpress).
- 1982: Erhöhung der Sendemasten der Langwellensendeanlage auf 363 Meter, damit werden diese Sendemasten zu den höchsten Bauwerken in Westeuropa.
[Bearbeiten] Religionen
Durch die Zugehörigkeit zu Kurmainz war die Bevölkerung früher ausschließlich katholisch. Heute sind ungefähr 90 % katholisch und 6 % evangelisch.
[Bearbeiten] Politik
Seit 2004 setzt sich der Gemeinderat aus Mitgliedern folgender politischer Gruppierungen zusammen:
- CDU/Bürgerliste: 12 Sitze
- FUB: 6 Sitze
- SPD: 2 Sitze
[Bearbeiten] Wirtschaft
[Bearbeiten] Verkehr
Mudau war von 1905 bis 1973 Endpunkt einer heute abgebauten Schmalspurbahn, dem Odenwaldexpress, die von Mosbach ausging. Heute ist der Ort über eine Buslinie an den Bahnhof der S-Bahn Rhein-Neckar in Eberbach angebunden.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
Im Ortsteil Donebach betreibt die Deutsche Telekom AG einen Langwellensender für den Deutschlandfunk. In Stürzenhardt betreibt die Deutsche Telekom AG bei 9°15'48" östliche Länge und 49°33'5" nördliche Breite eine Richtfunkanlage. Als Antennenträger kommt ein Stahlbetonturm (Typenturm) zum Einsatz.
[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen
- Grund- und Hauptschule Mudau
- Grundschule Schloßau
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Limeswanderpfad in Schloßau mit zahlreichen Überresten des Neckar-Odenwald-Limes. Der Neckar-Odenwald-Limes führte von Bad Wimpfen am Neckar nach Norden über Neckarburken, Scheidental, Schloßau nach Wörth am Main.
- Limes-Kastelle Schloßau und Scheidental
- Kapelle St. Veit und St. Martin in Steinbach von 1494 mit Altar aus der Riemenschneiderschule
- Schloss Waldleiningen, 1828 im Windsorstil erbaut, heute als Sanatorium genutzt
- Altes Rathaus Mudau (1434)
- Katholische Pfarrkirche Mudau (Turm von 1510)
- Barocke Mariensäule Mudau (1736)
- Neugotische Pfarrkirche Schloßau (1864)
- Galgen in Mudau
- Langwellensender Donebach 153 kHz (DLF); Leistung: 500/250 kW (mit 360 m die höchsten Sendetürme in der alten Bundesrepublik Deutschland)
- UKW-Sender Reisenbach, 102,1 MHz (sunshine live); Leistung: 25 kW, geographische Koordinaten des als Stahlbetonturm ausgeführten Antennenträgers: 9°6'54" östliche Länge, 49°30'24" nördliche Breite.
- Golfplatz Mudau
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Ehrenbürger
- Philipp Rottermann, Mudau, (nach Amerika ausgewandert)
- 1927 Karl Pfeiffenberger, Mudau
- 1932/33 Peter Paul Albert, Mudau, Historiker
- 1933 Herrmann Passmann, Langenelz
- 1934 Arthur Grimm, Mudau, Maler
- 1947 Franz Bingler, Mudau, Erfinder der Chirurgie- und Orthopädiemechanik
- 1959 Theodor Humpert, Mudau, Heimatforscher
- 1976 Ernst Becksmann, Mudau, Wasserforscher
- 1979 Erich Bucher, Mudau, ehemaliger Bürgermeister
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Theodor Schöllig, Maler
- Arthur Grimm, Maler
[Bearbeiten] Weblinks
- Mudau Offizielle Webseite der Gemeinde
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