Moringabäume
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Moringabäume | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Moringa | ||||||||||||
Adanson |
Die Moringabäume (Moringa) (von tamilisch: murungai) sind die einzige Gattung in der monotypischen Familie der Bennussgewächse oder Behennussgewächse (Moringaceae).
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[Bearbeiten] Verbreitung
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Gattung (und damit der Familie) erstreckt sich vom Mittelmeer und Nordafrika bis zur Arabischen Halbinsel und Indien. Zudem kommen bestimmte Arten in Südwestafrika und in Madagaskar vor. Heute werden eine Reihe von Arten in anderen Gebieten der Tropen und Subtropen angebaut.
[Bearbeiten] Beschreibung
Es sind meist kleine, schnell wachsende laubabwerfende (saisongrüne) und harzhaltige Bäume. Die Laubblätter werden in den Trockenzeiten abgeworfen. Alle Arten haben eine helle Rinde und enthalten Gummi. Ihre Stämme sind oft flaschenartig verdickt.
Die wechselständigen Laubblätter sind sehr zierlich und zwei- bis dreifach gefiedert. Nebenblätter sind entweder als solche ausgebildet oder zu gestielten Drüsen umgebildet.
Die zahlreichen Blüten stehen in achselständigen Rispen. Die zwittrigen, zygomorphen, fünfzähligen Blüten sind wohlriechend, cremefarben oder rot. Die Kronblätter sind ungleich ausgebildet und etwas länger als der Kelch. Der Blütenkelch hat kurze, ungleiche und zurückgeschlagene Zipfel. Fertile Staubblätter und Staminodien wechseln miteinander ab. Die Staubbeutel haben nur einen, mit Schlitzen aufreißenden, Pollensack. Der Fruchtknoten ist oberständig und besteht aus drei verwachsenen Fruchtblättern. Er wird meist einfächerig. Die parietalen Plazenten tragen zahlreiche, in zwei Reihen angeordnete, hängende und anatrope Samenanlagen. Die Frucht ist eine längliche Kapsel mit drei Klappen. Sie enthält zahlreiche schwarze, rundliche, geflügelte oder ungeflügelte Samen mit einem geraden Embryo. Endosperm wird nicht ausgebildet.
[Bearbeiten] Inhaltsstoffe
Alle Pflanzenteile enthalten Senfölglykoside. Bei allen Arten enthalten die Zellen das Enzym Myrosin, das die in der Pflanze enthaltenen Senfölglykoside in Senföl umwandelt.
[Bearbeiten] Systematik
Die Familie besteht nur aus der Gattung Moringa mit 13 Arten (manche Botaniker gehen nur von 12 Arten aus). Dazu gehören als wichtige Arten der Meerrettichbaum M. oleifera sowie der Echte Bennussbaum (M. peregrina). Die Moringaceae bilden ein Bindeglied zwischen den Kapernstrauchgewächsen (Capparaceae) und Schmetterlingsblütlern (Fabaceae).
Die Moringa-Arten können nach ihrem Aussehen bzw. Verbreitung gruppiert werden:
Flaschenförmige Bäume
- M. drouhardii Jumelle – Madagaskar
- M. hildebrandtii Engler – Madagaskar
- M. ovalifolia Dinter & Berger - Namibia und Südwestliches Angola
- M. stenopetala (Baker f.) Cufodontis – Kenia und Äthiopien
Schlanke Baumformen
- M. concanensis Nimmo - Indien
- Meerrettichbaum (M. oleifera Lam.) – Nordwest-Indien
- Echter Bennussbaum (Behennussbaum, M. peregrina Forssk. ex Fiori) – Rotes Meer, Arabische Halbinsel bis Somalia
Bäume, Sträucher und krautige Pflanzen mit Vorkommen in Nordost-Afrika
- M. arborea Verdcourt – Nordost-Kenia
- M. borziana Mattei – Kenia, Somalia
- M. longituba Engler – Kenia, Äthiopien, Somalia
- M. pygmaea Verdcourt – Nord-Somalia
- M. rivae Chiovenda – Kenia, Äthiopien
- M. ruspoliana Engler – Kenia, Äthiopien, Somalia
Ostafrika
- M. oleifera Lam., P-Trostberg- Tanzania, Malawi, Kenia
[Bearbeiten] Nutzwert
Die Samen von M. peregrina - neue bot.Bez. Moringa oleifera Lam. liefern „Benöl“, das früher in der Uhrenindustrie als Schmiermittel verwendet wurde. Heute dient es teilweise als Salatöl zur Seifen - und Kosmetikaherstellung. Die jungen, fleischigen Wurzeln dienen mitunter als Gemüse. Alle Arten wachsen schnell aus Samen und Aststecklingen und werden in ganz Afrika werden als Genzmarkierungen für Haus oder Farmen angepflanzt. Einige Arten werden sogar als rare Zierpflanzen gehandelt.
Außerdem enthalten die Samen von Moringa stenopetala eine Substanz (Protein), die zur Klärung von unsauberen und trüben Wasser geeignet ist und bakteriziede Wirkung besitzt.
Durch die sehr vielfältige Verwertbarkeit einiger Arten (vgl. Meerrettichbaum) sowie wegen ihrer leichten Vermehr-barkeit spielen der Moringa-Baum in den Tropen und Subtropen eine nicht zu unterschätzende Rolle für landwirtschaftliche- ernährungsorientierte Entwicklungsprojekten wie auch bei Projekten, bei denen es um die Fragestellung von erneuerbaren Energien geht.
[Bearbeiten] Literatur
- Heywood, V. H.: Blütenpflanzen der Welt. Birkhäuser Basel-Boston-Stuttgart, 1982
- Lexikon der Biologie, Herder Freiburg, 1994.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Moringabäume – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |