Mildred Scheel
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Mildred Scheel (* 31. Dezember 1932 in Köln; † 13. Mai 1985 in Bonn) war eine deutsche Ärztin und Gründerin der Deutschen Krebshilfe.
Sie war das dritte Kind des Röntgenarztes Hans-Hubert Wirtz und seiner US-amerikanischen Ehefrau Elsi. Mit sechs Jahren wurde sie in Köln-Bayenthal eingeschult, übersprang später die 4. Klasse und wechselte mit 9 Jahren auf das Lyzeum (Mädchengymnasium). Schon als Kind war sie sehr an Medizin interessiert und begleitete ihren Vater häufig in dessen Praxis.
Nach dem Abitur in Amberg studierte sie Medizin in München, Innsbruck und Regensburg. Ihr Staatsexamen legte sie in München ab und trat dann dort eine Stellung als Medizinalassistentin mit der Fachrichtung Röntgenologie an. Anschließend arbeitete sie in verschiedenen Krankenhäusern und als Vertretung in Arztpraxen. 1963 wurde ihre Tochter Cornelia geboren, die sie allein aufzog. Cornelia Scheel ist die Lebensgefährtin von Hella von Sinnen.
1967 lernte sie in einem Sanatorium, in dem sie zu dieser Zeit arbeitete, Walter Scheel kennen. Er erholte sich hier von einer Nieren-Operation. Am 18. Juli 1969 heirateten die beiden in München-Schwabing und zogen bald darauf nach Bonn - Walter Scheel wurde im Oktober des selben Jahres Außenminister der Bundesrepublik Deutschland.
Am 21. Juli 1970 wurde die gemeinsame Tochter Andrea-Gwendolin geboren; 1971 adoptierte das Ehepaar in Bolivien das indianische Waisenkind Simon-Martin.
Am 15. Mai 1974 wurde sie First Lady der Bundesrepublik, als ihr Mann zum Bundespräsidenten gewählt wurde. In dieser Eigenschaft - die Präsidenten-Gattinnen engagieren sich traditionell auf sozialem Gebiet - gründete sie am 25. September 1974 die "Deutsche Krebshilfe e. V.". In den Folgejahren wurde sie zunehmend populärer: 1977, 1978 und 1979 wurde sie zur "Frau des Jahres" gewählt. Sie engagierte sich mit großem Einsatz für die Krebshilfe: Selbst auf Staatsbesuchen sammelte sie Spenden für den Verein.
Anfang der 1980er Jahre erkrankte sie an Krebs und erlag 1985 diesem Leiden. Ihr Grab befindet sich auf dem Alten Friedhof in Bonn.
[Bearbeiten] Zitate
- Es ging etwas Kühnes von ihr aus. Das zeigte sich in den Gesichtszügen, in der Mimik, in der Gestik, im Schritt und im Blick. Als kühn bezeichnen wir Menschen, welche bereit und in der Lage sind, Grenzen zu überschreiten, Menschen, die sich vom Gewohnten oder Gewöhnlichen lösen können und die sich in Gestalt von Großzügigkeit und Großherzigkeit darstellen. Peter Schneider über Mildred Scheel [1]
[Bearbeiten] Weblinks:
Vorgänger Hilda Heinemann |
First Lady der Bundesrepublik Deutschland (Ehegattin des Bundespräsidenten) 1974-1979 |
Nachfolger Veronica Carstens |
Personendaten | |
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NAME | Scheel, Mildred |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Ärztin, Gattin von Walter Scheel und Gründerin der Deutschen Krebshilfe |
GEBURTSDATUM | 31. Dezember 1932 |
GEBURTSORT | Köln |
STERBEDATUM | 13. Mai 1985 |
STERBEORT | Bonn |