Michael Fischer-Art
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Michael Fischer-Art (* 13. März 1969 in Leipzig) ist ein deutscher Maler und Bildhauer.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Michael Fischer, Künstlername Michael Fischer-Art, machte eine Lehre als Maurer und Maler, arbeitete als Hausmeister und Krankenpfleger in der Psychiatrie, bevor er nach der Wende 1992 sein Abitur nachmachte und von 1992-1997 an der Hochschule für Graphik und Buchkunst in der Grafik-Klasse von Professor Rolf Münzner in Leipzig studierte und sein Diplom machte. In seinem ersten Studienjahr erhielt Fischer-Art den Kunstpreis "Junge Künstler sehen ihre Stadt" (Jurymitglied u.a. Horst Antes), der von der Hochschule für Grafik und Buchkunst und dem später wegen Betrugs verurteilten Immobilienspekulanten Jürgen Schneider ausgelobt war. Bei seiner Diplomprüfung im imposanten Lichthof der Hochschule war auch Neo Rauch anwesend. Michael Fischer-Art ist verheiratet und hat zwei Kinder. 2004 war Fischer-Art Mitglied der 12. Bundesversammlung.
[Bearbeiten] Werk
In Anlehnung an den Sozialistischen Realismus bezeichnet Fischer-Art seine Arbeiten als dem "Marktwirschaftlichen Realismus" zugehörig. In seiner Bildsprache bedient er sich satter Farben, großer Flächen, einfacher Strukturen und comicartigen "Muppets", wodurch ein hoher Wiedererkennungswert entsteht.
Inhaltlich wirken Fischer-Arts Arbeiten sozialkritisch. So beschäftigt er sich in politisch-gesellschaftskritischen Arbeiten mit aktuellen Ereignissen wie den Terroranschlägen vom 11. September 2001, Unglücken wie dem Untergang der Kursk aber auch der Sucht nach Luxus und Labels wie Louis Vuitton. Darüber hinaus fühlt sich Fischer-Art der Geschichte seiner Heimatstadt Leipzig verbunden. So tauchen in einigen seiner Leipziger Wandmalereien Die Prinzen, Bach und Goethe auf.
Fischer-Art schuf viele Arbeiten im öffentlichen Raum. 1998 gestaltete er das neue Hörsaalgebäude der TU Dresden mit einem 2400 Quadratmeter großen Wandgemälde. Im Jahr 2000 baute er einen 100 Meter langen Brunnen in der Innenstadt von Frankfurt/Oder, in dem acht bis zu 6 Meter hohe Skulpturen Wasser spucken. Weitere Kunst am Bau-Projekte von Fischer-Art sind das Fischer-Art Haus in Sebnitz (2001), die Treppenhausgestaltung der HTWK in Leipzig (2001) und das Fischer-Art Haus in Leipzig (2004) in der Karl-Liebknecht-Straße. Im Sommer 2006 verhüllte er drei von der Leipziger Wohnungsbaugesellschaft vernachlässigte Wohnbauten in der Leipziger Innenstadt mit Stoffbahnen - 13 386 Quadratmeter beste Innenstadtlage bedruckt mit Fischer-Arts bunten Figuren. Eine repräsentative Umfrage des Instituts für Marktforschung Leipzig, die unter 803 Befragten durchgeführt wurde, belegt, dass das Projekt innerhalb kürzester Zeit in der Leipziger Bevölkerung eine Bekanntheit von 92 Prozent erreichte. Dabei empfanden 71 Prozent der Befragten die Verhüllung durch Fischer-Art als eine Bereicherung des Stadtbildes (vgl. auch BILD-Zeitung Leipzig vom 26.10.2006). Eine von Gegnern des Projektes gestartete Unterschriftensammlung wurde wegen mangelndem Erfolg schnell eingestellt. Während Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung die Verhüllung der Gebäude, die ohne Steuergelder möglich wurde, als "gelungen" wertete, warf ihm einer seiner ehemaligen Professoren vor: "Sie können immer noch nicht malen." Fischer-Arts Gestalten seien "dumme, jämmerliche Fratzen" (vgl. auch Leipziger Volkszeitung vom 30.09.2006).
Als Künstler pflegt Fischer-Art guten Kontakt zu Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Showbusiness. Für das CICERO-Titelbild im August 2005 malte er den damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder. Weitere Portraits zeigen u.a. Bundeskanzlerin Angela Merkel (Treffen im September 2004), Schauspieler Larry Hagmann (Oktober 2004) und den ehemaligen Präsidenten Michail Gorbatschow (März 2005). Im Mai 2006 besuchte Friedensnobelpreisträgger Desmond Tutu das Atelier des Künstlers in Leipzig. Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt greift für ein Pressefoto mit Fischer-Art auch schon einmal zum Pinsel. Guido Westerwelle zählt ebenfalls zu den Fürsprechern des Malers, der angetreten ist, das Grau der Innenstädte mit seinen Farben und Figuren zu bekämpfen.
[Bearbeiten] Stimmen
"Fischer-Art - sie sind genial!" (Guido Westerwelle) "Seine Qualität besteht darin, dass er sich in manchmal schon todesmutiger Weise in die Öffentlichkeit stürzt." (Rolf Münzner)
[Bearbeiten] Publikationen
- Der Weg zum Farbschock und zurück - Erstes Buch Fischer-Art (Schwarzkopf & Schwarzkopf 1995)
- Das Diplom und andere organisierte Verbrechen (Schwarzkopf & Schwarzkopf 1997)
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Fischer-Art, Michael |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler und Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 13. März 1969 |
GEBURTSORT | Leipzig |
Kategorien: Mann | Deutscher | Geboren 1969 | Maler | Bildhauer