Karl-Liebknecht-Straße (Leipzig)
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Die Karl-Liebknecht-Straße ist eine bedeutende Straße in Leipzig, die vom südlichen Stadtzentrum nach Süden zieht. Die etwa 2,5 Kilometer lange Straße erstreckt sich als Fortsetzung des Petersteinwegs von der Kreuzung der Emilienstraße im Stadtgebiet Zentrum-Süd über die Südvorstadt bis zum Connewitzer Kreuz in Connewitz.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Karl-Liebknecht-Straße entstand während des Baubooms Ende des 19. Jahrhunderts. Davor befand hier ein weniger stark befestigter Weg, der dem Verlauf der heutigen Kochstraße folgte. Der Weg verband die Leipziger Innenstadt mit Alt-Connewitz.
Der nördliche Straßenabschnitt bestand schon im Mittelalter. Er war Teil der Via Imperii. Von 1839 bis 1933 hieß er Zeitzer Straße. Bis 1856 stand an seinem Anfang das „äußere Peterstor“ („Zeitzer Tor“). Der sich anschließende Straßenabschnitt stadtauswärts hieß von 1874 bis 1933 Südstraße.
Die Zusammenlegung beider Straßen erfolgte 1933, dabei wurde sie in Adolf-Hitler-Straße umbenannt. Am 18. Mai 1945 wurde sie unter US-amerikanischer Besatzung wieder in Südstraße umbenannt. Am 1. August 1945 erhielt die Straße unter nun sowjetischer Besatzung nach dem Leipziger KPD-Mitbegründer Karl Liebknecht ihren heutigen Namen. Liebknecht wohnte in dem Gebäude mit der heutigen Hausnummer 69. Im DDR-Sprachgebrauch wurde die Straße von der Leipziger Bevölkerung wegen der drei Umbenennungen innerhalb kurzer Zeit scherzhaft „Adolf-Südknecht-Straße“ genannt.
Nach der „Wende“ wurde im November 2002 vorgeschlagen, der Straße den Namen „Straße des 17. Juni“ zu geben. Das lehnte die Mehrheit der Leipziger Bevölkerung jedoch ab.
[Bearbeiten] Verkehr
Der alte Straßenverlauf über die Kochstraße diente bereits 1872 als Trasse für die Leipziger Pferde-Eisenbahn-Gesellschaft. 1881 wurde die Schienentrasse in einer zweiten Bauphase über die damalige Zeitzer und heutige Karl-Liebknecht-Straße umgelegt. 1896 wurde die Strecke elektrifiziert und ging an die Große Leipziger Straßenbahn. Mit der Gründung der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) am 29. Juli 1938 übernahm diese den Straßenbahnbetrieb. Jetzt verkehren hier die Linien 10 und 11.
[Bearbeiten] Bebauung
Die Karl-Liebknecht-Straße wird überwiegend von fast vollständig sanierten Gründerzeit-Häusern gesäumt.
Das 1926 errichtete, expressionistische Gebäude mit der Hausnummer 132 wurde bis Anfang der 1950er Jahre von der Oberpostdirektion Leipzig genutzt. Anschließend diente es dem Sitz des Rat des Bezirkes des Bezirks Leipzig, nach der deutschen Wiedervereinigung war es kurzzeitig Regierungspräsidium. Seit 26. November 2001 ist es nach umfangreichen Baumaßnahmen das Hauptgebäude der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK).
In der Karl-Liebknecht-Straße sind das Hauptgebäude der Leipziger Verkehrsbetriebe (Nr. 12), in einem Neubau (Hausnummern 30-32) die Regionalvertretungen der Deutschen Bundesbank (Nr. 30-32), von ver.di (Nr. 30) und des DGB (Nr. 30/32) angesiedelt.
Die Karl-Liebknecht-Straße ist neben einer Geschäftsstraße ein kulturelles Zentrum der Stadt. An der Straße finden sich viele Kneipen sowie einige größere kulturelle Einrichtungen wie die NaTo (Nr. 46) und im Bereich des Connewitzer Kreuzes das Werk II sowie das Fischer-Art-Haus. Von den Leipzigern wird die Straße deshalb auch als „Südmeile“ oder liebevoll „Karli“ bezeichnet.