Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Messeturm (Frankfurt) - Wikipedia

Messeturm (Frankfurt)

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Messeturm
Messeturm aus Sicht des Messegeländes
Basisdaten
Ort: Frankfurt
Friedrich-Ebert-Anlage 49
Verwendung: Bürogebäude
Bauzeit: 13. Juli 1988 bis Oktober 1990
Architekt: Helmut Jahn
Baustil: Art Déco
Bauherr: Tishman Speyer Properties
Immobilienverwaltung: GLL Property Management GmbH
Eigentümer (bis 2002): Kajima Corporation
Eigentümer (ab 2002): Europ. Investorengemeinschaft
Technische Daten
Höhe: 257 m
Breite: Mehrere Teilquadrate
(jeweils 22m)
Stockwerke: 70 Stockwerke
(a.Q. 52 Etagen)
Geschoßfläche: 1.400 m²
Lichte Geschoßhöhen: 2,75 m
Umbauter Raum: 400.000 m³
Sicherheit: Code-Card-Kontrolle, Sicherheitsdienst
24-Stunden-Monitoring
Baustoff: Stahlbeton, Stahl,
Fassade aus Granit

Der Messeturm ist, nach dem Commerzbank-Tower, Deutschlands zweithöchstes Hochhaus.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Lage

Er befindet sich im Frankfurter Stadtteil Westend-Süd im Planungsgebiet Messe des Hochhausrahmenplans. Der Messeturm mit knapp 257 Metern ist seit 1991 das höchste, zur Vermietung vorgesehne Bürogebäude Europas. Der Name Messeturm ergibt sich aus dem Standort unmittelbar südöstlich des Frankfurter Messegeländes. Er wird aber nicht für Messeveranstaltungen genutzt. Die Frankfurter nennen ihn "Messeturm".

[Bearbeiten] Von den Plänen zum Bau

1985 richtete die Messe Frankfurt GmbH einen Design-Wettbewerb aus, mit dem Ziel einen neuen Büroturm zu erstellen, der das Wahrzeichen der Messe darstellen sollte. Das in Chicago ansässige Architekturunternehmen Murphy/Jahn wurde schließlich mit der Erstellung dieses Projektes beauftragt. Tishman Speyer Properties (TSP) wurde von der Messe Frankfurt GmbH damit betraut, das ambitionierte Projekt zu einem funktionalen und profitablen Ergebnis zu führen. Tishman Speyer Properties kam zu dem Schluss, dass bedeutende Einsparungen und Leistungsfähigkeits-Verbesserungen durch einen Neuentwurf der Struktur, Mechanik, Elektrik, der Aufzugsanlage und weiteren Elementen erzielt werden können. Ein vollständiger neuer Konstruktionsplan wurde in einer Rekordzeit von 27 Monaten fertiggestellt. Im Juli 1988 wurde dann mit dem Bau des Frankfurter Messeturms begonnen. Weil das innenstadtnahe Westend bereits dicht bebaut war, stand für die Baustelleneinrichtung nur eine sehr kleine Fläche, etwa so groß wie zwei Tennisplätze, zur Verfügung. Ganz gemäß dem Leitsatz der Bankenmetropole Frankfurt „Zeit ist Geld“ zogen unten bereits die ersten Mieter ein, als oben noch gebaut wurde.

Mit einer Gesamthöhe von 257 Metern bietet der Turm 63.000 m² Bürofläche, davon Nutzfläche 61.711 m². Allein die Pyramide auf dem Dach ist 36,6 Meter hoch. Der Turm ist eine komplette Stahlbetonkonstruktion, der Turmkern mit den Aufzugsschächten und Treppenhäusern wurde mit einer Gleitschalung im 24 Stundenschichtbetrieb hergestellt. Die Pyramidenspitze enthält Teile der Haustechnik und ist nicht für Mieter und die Öffentlichkeit zugänglich. Sie ist abends und nachts beleuchtet und besonders gut im Landeanflug auf den Flughafen Frankfurt erkennbar.

900 Parkplätze befinden sich in der öffentlichen Tiefgarage des Messeturms. Auch ein direkter Zugang zur Station Festhalle/Messe der U-Bahn Frankfurt ist vorhanden. Die gesamte Konstruktion ruht auf 64 in die Erde gerammten Pfählen. Die Baukosten des Messeturms beliefen sich auf ca. 500 Millionen DM. In dem Gebäude finden ca. 4.000 arbeitende Menschen Platz, die in 24 Fahrstühlen zu ihren Arbeitsplätzen befördert werden. Die Geschossfläche beträgt 41 mal 41 Meter. Der Messeturm wurde gemeinsam von der amerikanischen Investorengesellschaft Tishman Speyer Properties und der Citibank errichtet. 1991 ist das Gebäude an die Kajima Corporation verkauft worden.

Bis 1997 war der Messeturm das höchste Gebäude Europas (abgelöst durch den Büroturm der Commerzbank in Frankfurt). Wahrzeichen und architektonisches Juwel Frankfurts ist er heute noch.

[Bearbeiten] Zur Architektur

Messeturm von der Aussichtsplattform des Maintowers
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Messeturm von der Aussichtsplattform des Maintowers

Architektonisch hebt sich seine Form besonders hervor. Wie ein Bleistift ragt er in den Himmel. Der Architekt Helmut Jahn orientierte sich bei der Gestaltung an den Art-Déco-Wolkenkratzern der 1930er-Jahre und an dem umstrittenen Entwurf zum Campanile aus dem Jahr 1983 von H.R. Hiegel. Die Fassade besteht aus rotem polierten Granit, was dem Messeturm eine interessante Anmutung gibt. In den Formen des Art Deco und mit den Mitteln der Technik soll der Turm für Wohlstand, Innovationsgeist und Kreativität stehen. Deutlich zu erkennen ist die klassische Aufteilung in Sockel, Turmschaft und Spitze. Aus dem quadratischen Sockel wächst der Turmschaft mit zunächst quadratischem Grundriss, dann mit eingezogenen Ecken. Der Zylinder des oberen Turmbereichs geht in die dreigeschossige Pyramide der Turmspitze über.

[Bearbeiten] Konstruktion

Das Gebäude ist eine Stahlbetonkonstruktion. Die Aussteifung erfolgt über die Wandscheiben der Aufzüge und Treppenhäuser im Kern und die umlaufende Lochfassade. Der Achsabstand der Fassadenstützen beträgt 3,6 m bei 1,0 m Stützenbreite. Im Erdgeschoss wird die gesamte Lochfassade über vier vorgespannte Abfangeriegel auf vier Eckwinkel und acht Außenstützen abgetragen. Die Normalgeschossdecken sind 24 cm dicke Flachdecken. Das Hochhaus hat mit 58,8 m Kantenlänge eine 3460 m² große quadratische Fundamentplatte, die in der Mitte 6 m dick ist und sich zu den Rändern auf 3 m verjüngt. Die Platte mit einer Betonmenge von 17.000 m³ wurde in einem Stück innerhalb von 72 Stunden betoniert. Unter der Fundamentplatte sind 64 Bohrpfähle mit 1,3 m Durchmesser und einer Länge bis zu 34,9 m angeordnet (Pfahl-Platten-Gründung). Die Gründungstiefe liegt bei ungefähr 14 m unter Geländeoberkante.

[Bearbeiten] Besitzerwechsel

Bei Nacht
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Bei Nacht

Am 14. Februar 2002 kaufte ein europäisches Finanzkonsortium den Frankfurter Messeturm zu einem nicht explizit genannten Preis, den aber Finanzexperten im hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich ansiedeln. Sie erwarben eine Mehrheitsbeteiligung von 85 Prozent an dem Wolkenkratzer. Verkäufer waren japanische Financiers, sowie der amerikanische Immobilienkonzern Tishman Speyer Properties. Diese Transaktion wurde von den Immobilienmanagement-Unternehmen GLL Real Estate Partners und WestWind Capital Partners strukturiert und vollzogen. Die Tochtergesellschaft der GLL Real Estate Patners (GLL Property Management GmbH) hat zum 01.06.2006 auch die Verwaltung des Messeturms übernommen. Hinter diesen Firmen stehen große Kapitalgeber wie die Versicherungsgruppe Generali, der internationale Immobilienkonzern Lend Lease sowie die Immobilieninvestment-Gruppe KanAm. Der japanische Baukonzern Kajima will seine Beteiligung von 15 Prozent am Messeturm fortführen.

Der Verkauf des Messeturms im ersten Quartal 2002 war nach Verlautbarung einer der beteiligten Investorengesellschaften eine Konsequenz der Terror-Anschläge auf das World Trade Center am 11. September 2001. Seit diesem Zeitpunkt sind alle Objekte mit Wahrzeichencharakter separat gegen Terroraktivitäten zu versichern. Der Messeturm war nach Angaben von KanAm eines der ersten Hochhäuser, das nach dem Anschlag in New York verkauft wurde.

[Bearbeiten] Der Messeturm und die Folgen des 11.September

Nachdem am 11. September 2001 ab 15:15 Uhr mitteleuropäischer Ortszeit von Terroristen zwei Flugzeuge in das World Trade Center gesteuert wurden, waren um 19:51 Uhr in Deutschland zahlreiche Hochhäuser unter besonderen Schutz gestellt und evakuiert, so auch der Messeturm. Die hessische Landesregierung empfahl, alle „symbolträchtigen Hochhäuser“ in der Mainmetropole zu schließen. Dazu gehören neben dem Messeturm auch das Commerzbankhochhaus, die Deutsche Bank und die Europäische Zentralbank.

Am 12. September öffneten gegen 8:30 Uhr alle Hochhäuser in Frankfurt am Main ganz normal. Um 9:37 Uhr wurde der Messeturm in Frankfurt geräumt. Hintergrund für die Räumung des Bürogebäudes an diesem Mittwochmorgen bildete eine anonyme Bombendrohung. Die Angestellten wurden lediglich angewiesen, die Aufzüge nicht zu benutzen. Um 10:41 Uhr wurde der Messeturm wieder freigegeben. Die Sicherheitskräfte gaben Entwarnung.

Am 5. Januar 2003 kaperte ein 31-jähriger Mann einen Motorsegler und kreiste damit zwei Stunden lang bedrohlich über der Innenstadt. Der Mann hatte nach dem Start in Babenhausen um 14.55 Uhr unter anderem damit gedroht, die Maschine in das Hochhaus der Europäischen Zentralbank (EZB) zu steuern. Mehrere Gebäude der Stadt wurden daraufhin vorsorglich geräumt - darunter auch der Messeturm.

[Bearbeiten] Nutzer des Turms

Die am Bau des Messeturms beteiligten Fachfirmen
Generalunternehmer: HOCHTIEF AG
Tragwerksplanung: Fritz Nötzold
Grandjean & Koll. Vermessungsing.
Irwin Cantor & Associates, PC
Fassadenplanung: Josef Gartner GmbH
Prüfstatik Tragwerk: BGS Ingenieursozietät
Geotechnik: CDM Grundbauinstitut Sommer GmbH
Lichtplanung: TIR Systems Ltd.
Baugrund: Mueser Rutledge Consulting Engineers
Grund- und Pfahlbau GmbH
Beratungsunternehmen: Jaros, Baum & Bolles
Umwelttechnische Beratung: CDM Grundbauinstitut Sommer GmbH
Facility Management: WISAG Service Holding
Brandschutz: AK Productions LLC
Windgutachter: Walter Pieckert
Zementlieferant: Dyckerhoff AG
Lieferant von Baukränen: Liebherr-Holding GmbH
Aufzugshersteller: Schindler Aufzüge und Fahrtreppen GmbH
Transparente Brandschutz: Pilkington Deutschland AG

Der Frankfurter Messeturm ist in Bauausführung, Ausstattung und Lage eine der herausragenden und wertvollsten Büroimmobilien Deutschlands mit einer Vielzahl renommierter und zahlungskräftiger Mieter. Nach Angaben des Münchner Emissionshauses KanAm ist das Hochhaus zu 71,3 (Stand November 2006) Prozent vermietet. Hauptmieter sind die Bank Credit Suisse, Goldman Sachs und die Nachrichtenagentur Reuters.

[Bearbeiten] Weiteres

Die Konstruktion des Messeturms ähnelt der des Hochhauses Bank of America Plaza in Atlanta. Als er fertig gestellt wurde, war der Messeturm noch das höchste Hochhaus Europas, er wurde jedoch 1997 vom zwei Meter höheren Commerzbank-Tower übertroffen. Dieser wiederum verlor seinen Titel 2003 an den Triumph-Palace in Moskau. Der Messeturm ist für Besucher nicht zugänglich und hat auch keine Aussichtsplattform.

Aus Sicherheitsgründen wurde während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 das gesamte Gebäude abgeriegelt.

Der Messeturm ist das einzige Gebäude in Deutschland mit einer eigenen Postleitzahl (60308).

Vor dem Messeturm steht die circa 25 m hohe bewegliche Skulptur Hammering Man von Jonathan Borofsky, die die Silhouette eines Arbeiters darstellt.

[Bearbeiten] Weblinks


Koordinaten: 50° 06' 44" N, 08° 39' 09" O

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