Mendesantilope
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Mendesantilope | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Addax nasomaculatus | ||||||||||||
(Blainville, 1816) |
Die Mendesantilope oder Addax (Addax nasomaculatus) ist eine afrikanische Antilope aus der Unterfamilie der Pferdeböcke. Sie war einst in der gesamten Sahara verbreitet, ist heute aber weitgehend ausgerottet und hat nur in kleinen Rückzugsgebieten der Staaten Mauretanien, Mali, Niger und Tschad überlebt.
Mit ihrem gelbbraunen bis gelblichweißen Fell passt sich die Mendesantilope der Farbe des Wüstensandes an. Auffällig ist eine weiße Gesichtsmarkierung. Ein Haarbüschel auf dem Scheitel ist schwarz. Beide Geschlechter tragen Hörner, die etwa 80 cm lang und in großen Schraubenwindungen aufwärts und leicht rückwärts gebogen sind. Die Hufe sind stark verbreitert und an das Laufen auf dem Wüstensand angepasst.
Wie die verwandte Säbelantilope ist die Mendesantilope ausgesprochen an das Leben in der Wüste angepasst. Sie muss kein Wasser trinken, da sie die zum Leben benötigte Flüssigkeit über ihre Nahrung aufnimmt. Um die kargen Gräser und Sträucher in der Sahara ausfindig zu machen, unternimmt diese Antilope weite Wanderungen. Die Herden umfassen fünf bis zwanzig Tiere und sind aus einem dominanten Männchen, mehreren Weibchen sowie deren Jungen zusammengesetzt. Jugendliche Männchen bilden eigene Junggesellenverbände.
Die IUCN führt die Mendesantilope als stark bedroht. Wegen ihres Fleisches und ihrer Haut wurde die Mendesantilope schon immer von Einheimischen gejagt. Die Bestände konnten dadurch allerdings nicht gefährdet werden. Erst die Vergnügungsjagden von motorisierten Fahrzeugen und Flugzeugen aus ließen die Populationen rapide schrumpfen. Heute gibt es noch etwa 100 Mendesantilope in Niger, 200 im Tschad und weniger als 50 entlang der Grenze zwischen Mauretanien und Mali. Eine kleine Herde wurde 1993 in Tunesien ausgesetzt und soll dort wieder heimisch werden. Außerdem gibt es 2.000 Exemplare in verschiedenen Zoos, unter anderem in Hannover und der Wilhelma in Stuttgart.
Die Bezeichnung Mendesantilope leitet sich vom Widder von Mendes ab, einer lokalen ägyptischen Gottheit. Tatsächlich ist die Mendesantilope auf alten ägyptischen Abbildungen zu sehen, die darauf hindeuten, dass sie in Ställen gehalten und zu Opferzwecken geschlachtet wurde. Die Herkunft des Namens "Addax" ist unbekannt, wahrscheinlich aber afrikanischen Ursprungs.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Mendesantilope – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Zoo Hannover
- Addax nasomaculatus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. eingestellt von: Newby & Wacher, 2005. Version vom 8. Mai 2006